SAMSTAG, 8. FEBRUAR 2003 
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d,e INFOS BLATT I IMU I nUr FÜR DEN NOTFALL 
32 FILMCLUB FROHSINN Les Petites Couleurs Nach einem heftigen Streit ergreift die von ihrem Mann geschlagene Coiffeuse Christellc die Flucht. Sie landet in einem ältlichen Motel «Le Galaxy», das von Lastwagen- fahrem und Handelsvertretern besucht wird. Die Betriebs­ leiterin Mona, eine herzensgute und lebensfrohe Witwe, nimmt Christelle unter ihre Fittiche und verhilft ihr zu neuer Lebensfreude. Sie entdecken ihre.gemeinsame Lei­ denschaft für die Femseh-Seifenoper «Le Ranch de l'A- möur». Christelle wird sich dank Mona und der neuen Umgebung ihrer kreativen Fähigkeiten bewusst, knüpft neue Kontakte, entdeckt ihre Sinnlichkeit, ihr Verlangen und ihre Liebe zu Lucien, einem jungen Lastwagenfahrer. Doch da muss sie sich mit der Rükkehr ihres Gatten aus­ einandersetzen. Zwischen ihrem Wunsch nach Autonomie und ihren neuen Liebesvcrpflichtungen hin und her geris~ sen, beginnt sie als freiberufliche Coiffeuse durchs Land zu ziehen, bis zu dem Tag, da Mona, Lucien und die letz­ te Episode ihrer Lieblingssendung ihr neue Horizonte eröffnen... «Les petites couleurs» von der Genfcr-Regisseurin Patricia Plattner, mit Anouk Grinberg, Bernadette Lafont und Gilles Tschudi macht Lust auf Leben. «Die Regisseurin Patricia Plattner bringt die wunderbars­ te Frauenfreundschaft seit Thelma and Louise auf die Leinwand!» - La Libertd «Les petites couleurs» ist von heute Samstag bis kom­ menden Montag im Programm des Filmclub Frohsinn im TaKino zu sehen. Satin Rouge Der erstaunliche Erstling der 1971 in Tunis geborenen Raja Amari, erzählt die Geschichte Lilias, einer etwa 40 jährigen Witwe, die zusammen mit ihrer studierenden Tochter ein eintöniges Leben voller unterdrückter ' Sehnsüchte lebt. Besorgt um die Tugendhaftigkeit der Tochter, entdeckt sie eines Tages im Cabaret «Satin Rouge» eine ihr fremde, gleichcrmassen faszinierende wie abstossende Welt. Als Frau, die durch den Bauchtanz ihre Körperlichkeit findet, durchläuft Lilia von da an eine erstaunliche Entwicklung, an deren Ende sie eine Andere geworden ist. Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Story von «Satin Rouge» sei einer der besseren Hol­ lywood-Komödien jüngeren Datums entlehnt: Lilia, eine attraktive, urbane Frau in den Vierzigern, Witwe und Mut­ ter einer studierenden, lebenslustigen Tochter, wird eines Tages von Tanzbegeisterung erfasst. Dass sie sich dabei dann bald einmal verliebt, verwundert ebenso wenig wie die Tatsache, dass ihr Lover bereits liiert ist - dummer­ weise mit ihrer Tochter. Und die Unwissenheit beider Frau­ en bezüglich der Existenz der jeweiligen Rivalin verhält sich proportional zur Ahnungslosigkeit des Machos bezüg­ lich des wahren Verhältnisses 
seiner beiden Geliebten. Nun ereignet sich ein derart lockeres Treiben aber nicht etwa in der amerikanischen Provinz, sondern im Herzen einer arabischen Metropole, in diesem Falle Tunis. Die 1971 dort geborene Regisseurin und Drehbuchautorin Raja Amari entwickelt in ihrem Spielfilmdebüt ein Frau­ enschicksal, dass so gar nicht dem Klischee von unter­ drückt gehaltenen Frauen in der islamischen Männerge- sellschaft entspricht. «Satin Rouge» ist vielmehr eine , ziemlich ungewöhnliche Selbstfindungsgeschichte einer Frau, ohne moralischen Zeigefinger, dafür voller Sinnlich­ keit, Ironie und Lebensfreude — ausserdem angereichert mit berückend schönen (Bauch-) Tanzszenen, die sich grösstenteils in der faszinierenden Halbwelt eines Caba- rets abspielen, dessen Name dem Film den Titel gab. Mit traumwandlerisch sicherem Gespür für Stimmungen und Gefühlslagen ist Raja Amari ein Film gelungen, der die Wandlung seiner Protagonistin - von der verhärmten ' Witwe zur strahlenden Schönheit mit machiavellistischen Eigenschaften - in jedem Moment glaubwürdig vermittelt. Diese Qualität von «Satin Rouge» ist in erster Linie dem grossartigen Schauspiel der Hauptdarstellerin, der aus Palästina stammenden Hiam Abbass, zu verdanken. Allein r schon ihre Präsenz macht den Film zu einem der erstaun­ lichsten Erstlingswerke dieses Kinojahres. «Satin Rouge» ist am kommenden Sonntag um 18 Uhr sowie am kom­ menden Dienstag um 20 Uhr im TaKino zu sehen. PLUSLOTTO S Freitags-Zahlen j Die 375. Interlotto-Ziehung / PLUS-Lotto vom 7. Februar f. 2003 ergab folgende Gewinnzahlen: 6 aus 49: 2 3 4 24 37 46 Zusatzzahl: 31 
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