Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 31. DEZEMBER 2003 
VOLKS I 
C DHDT RALLYE-START BLATT I örUn I PARIS - DAKAR AM 1. JAIMUAR 
24 FORMEL 1 Ein Riesenschritt MÜNCHEN - Schon die ersten Testfahr­ ten für die Saison 2004 bewiesen: Mit dem MP4-19 ist McLaren-Mercedes of­ fenbar ein guter Wurf gelungen. Gegenüber der BBC meint der Testfahrer der Silberpfeile, Pedro de la Rosa: «Das letztjäh- rige Auto war wettbewerbsfähig. Aber das neue ist ein Riesenschritt nach vorn. Schon als ich das erste Mal damit fuhr, merkte ich, dass es viel schneller ist als der MP4-17D.» Mit dem Vorgänger des neuen McLarcn- Bolidcn holte Kimi Räikkönen immerhin die Vize-Weltmeisterschaft. Nur zwei Punkte fehlten dem Finnen auf Michael Schuma­ cher. Kann der neue Silberpfeil also die Fer­ raris schlagen? Es scheint fast so. Als der MP4-19 in Jerez auf die Scudcria traf, Hess der Silberpfeil die roten Renner hinter sich. Gleich zwei Mal sorgte der McLaren für ei­ nen neuen Ründenrekord. Und die waren nicht einmal eingeplant. De la Rosa erlaubt einen Blick hinter die Kulissen: «An meinem ersten Tag mit dem neuen Auto habe ich den Rundenrekord gebrochen. Das Team sagte mir, ich solle langsamer machen, aber ich antwortete <Ich fahre doch gar nicht ain Li­ mite» De la Rosa ging vom Gas und «trotz­ dem kamen immer wieder schnelle Rundcn- ezeiten heraus», wundert sich der Testpilot. McLaren hat Titel im Visier Angesichts der Leistung des neuen Silber­ pfeils ist es nicht verwunderlich, dass de la Rosa das Wort Weltmeisterschaft nicht mehr aus dem Kopf geht. «Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr ein gewichtiges Wort bei der Titelvergabc mitsprechen werden», meint der 32-Jährigc. Neben dem unglaublichen Speed des MP4-19 hat de la Rosa einen wei­ teren Vorteil von McLaren-Mercedes gegen­ über der Konkurrenz von Ferrari und BMW- Williams ausgemacht: «Wir waren die ers­ ten, die ihr neues Auto herausgebracht ha­ ben. Und Zuverlässigkeit ist heutzutage in der Formel 1 sehr wichtig, besonders mit der neuen Motorenrcgel für 2004.» Noch im Januar wartet auf den MP4-19 der nächste Härtetest. Bereits am 5. Januar wird BMW-Williams seinen FW26 präsentieren. Der soll schon heute die PS-Zahlen des Vor­ jahrs erreichen, obwohl sein Triebwerk 2004 doppelt so lange durchhalten muss wie in der letzten Saison. Und auch Michael Schuma­ chers neuer Ferrari steht in Marancllo schon in den Startlöchcrn. 
Zu den Wurzeln zurück Die Streckenführung der Dakar-Rallye 2003 brach mit der Tradition PARIS - Die berühmt-berüchtig­ te Wüsten-Rallye Dakar wird ih­ rem Namen wieder gerecht. Nachdem der Marathon-Klassi­ ker 2003 im ägyptischen Sharm- El-Sheik am Roten Meer endete, ist bei der 26. Auflage wieder die senegalesische Hauptstadt Dakar der Zielort. Die Streckenführung hat sich zwar verändert, die Anforderungen sind aber noch einmal erhöht worden. Statt 8500 Kilometer wie 2003 müssen die 628 eingeschriebenen Teams mit ihren Autos, Motorrä­ dern und Tracks diesmal mehr als 
11 000 Kilometer - so viel fährt ein deutscher Autofahrer durchschnitt­ lich im ganzen Jahr - an den 18 Wettbewerbstagen auf dem Weg nach Dakar bewältigen. 16 Prüfungen über insgesamt 5430 Kilometer stehen auf dem Programm. Kaum Siegchanccn hat dabei Jutta Kleinschmidt im VW Race Touarcg. Mayer startet im Werks-Pajero Beim Wüsten-Spektakel, das am Neujahrstag erstmals im mittclfran- zösischcn Clermont-Ferrand 
gestar­ tet wird, ist der achtmalige Rekord- sieger Mitsubishi klarer Favorit. 
.v • • •••' Ab morgen geht es bei der Rallye Paris - Dakar wieder helss her. Vier Werks-Pajero schickt das Unternehmen in das Rennen. Ge­ steuert werden die Wagen vom Ja­ paner Hiroshi Masuoka, Sieger der beiden letzten Jahre, dem Franzo­ sen Stephane Peterhansel, dem Ita­ liener 
Mussiino Biasion und And­ rea Mayer aus Hiemenhofen, die erstmals in den offiziellen Teamka­ der berufen worden ist. «Rollendes Ersatzteillager» Ihre eigenen Ambitionen beur­ teilt sie dennoch vorsichtig. «Ich habe jetzt ein gutes, wettbewerbsfä­ higes Auto, eine gute und optimale Vorbereitung, eine optimale Logis­ tik während der Veranstaltung, was bei der Dakar sehr wichtig ist», zählt sie als Vorteile auf. Im Team hat sie die undankbare Aufgabe eines «rollenden Ersatz­ teillagers», das im Notfall ihren Teamkollegcn zu Hilfe eilen muss. Bescheidenheit bei VW «Ich sehe meine Aufgabe darin, den anderen zu helfen», sagte die gelernte Journalistin. «Wenn sie keine Hilfe brauchen, möchte ich selbst viel Erfahrung sammeln. Es ist das erste Mal, dass ich in einem solch guten Auto sitze, an das ich mich aber erst gewöhnen muss » Bescheiden gibt sich Volkswagen 
beim zweiten offiziellen Dakar- Einsatz und bei der Premiere des neuen Touareg. «Es wäre vermessen, um Spit­ zenplatzierungen kämpfen zu wol­ len. denn schliesslich haben wir uns für die Motorsport-Premiere des Racc-Touarcg die härteste Ral­ lye der Welt ausgewählt. Eine Ziel­ ankunft mit beiden Fahrzeugen ist die Voraussetzung, um so viel Er­ fahrung wie möglich zu sammeln», sagte der neue VW-Motorsport-Di- rektor Kris Nissen. «Killer-Rallye» Dakar Während die Dakar-Anhänger vom letzten echten Motorsport- Abenteuer der Welt sprechen, se­ hen die Gegner hierin nur ein sinn­ loses Spektakel und sprechen teils von einer «Killer-Rallye». Nicht zu Unrecht: Seit der Pre­ miere 1979 starben 42 Menschen bei der Hätz durch die Wüste, dar­ unter auch der Dakar-Erfinder Thierry Sabine. Am 14. Januar 1986 stürzte der Franzose in der Wüste in Nordafrika in einem Sandsturin mit einem Hubschrauber 
ab. Das letzte Opfer war der belgi­ sche Beifahrer Bruno Cauvy, der sich am 11. Januar 2003 bei einem Überschlag mit einem Toyota das Genick brach. ANZEIGE SPENDENAKTION volksblatt SPENDENKONTO: LGT 05 55 125
	        

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