Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 27. DEZEMBER 2003 
VOLKS I 
CDADT AUFTAKTSIEG FÜR DAVOS BLATT I Dr V/11 I BELTRAMETTIS SCHÖNE MOMENTE 
19 EISHOCKEY Sptnglcr-Cun In Oavos. I. Spielta g HC Davos - Jokcrit Helsinki 4:1 (0:0. 1:1. 3:0) Eisstadion. - 7580 Zuschaucr (ausverkauft). - SR Favorin (Fi), Rchillard/Mauron. Tore: 27. Gianola (Rcto von Arx) 0:1. 34. Kankaanpcrä (Metro­ polit, Janluncn/Ausschlu« Pctrow) 1:1.43. Hauer (Baschkirow, Pctrow) 2:1.49. Landry (Winklcr, Pctrow) 3:1.57. AmbUhl (Rc­ lo von Arx) 4:1. Slrofcn: 2 mal 2 Minuten gegen Davos. keine gegen Jokcrit. Davos: Weibcl; Gianola, Krcss; Richter, Hiiller. 1'orMer. Ilebcr- lein; Hauer, Winklcr; Atnbiihl. Reto von Arx, Patcrlini: Marha, Elik, lliiglund; Riesen, Rizzi, Sutten Pctrow, Landry, Baschki­ re, Jokcrit Helsinki: Hlikkincn; Kankaanpcril, Tukio; Latvala. Jilr- vcntle; Malmivaara, Helcnius; Koivisto. Jalkancn; Hcntuncn. Gardner. Peltonen: Jantunen, Metropolit, Vcrtala; Mäki, Pakas- lahti. Valtoncn; Tunincn, Laine, Pesoncn. Bemerkungen: Davos ohne Jan von Arx (Muskelhcschwcrdcn). Jokcrit ohne Warrincr (Knicvcrlct/ung). 9. Pfostcnschuss Mar­ ha. Powerplay: Davos (0/0), Jokcrit (1/2). Team Canada • Krefeld 3:2 (0:1. 2:1.0:0) Eisstadion. - 7580 Zuschauer (ausverkauft). - SR Reiher (Ka). WchrliAVirth. Tore: 9,'Hcrpcrgcr (Kunce/Ausschluss Chris Bclanger) 0:1. 27. Tnidcl (Rocst. Domcnichclli/Ausscltluss Dyck) 1:1. 35. Guillct (Yakc/Ausschluss Sarault) 1:2. 40. Pollock (Toms/Ausschlug Kurt?) 2:2. 43. Sarault (Ward/Belanger) 3:2. Team Canada: Hodson; Chris Bclangcr. Popovic; llcward. Bell; Pollock. Astlcy; Domcnichclli. Shantz, Trudcl; Bohonos.. Toms, Kinch; Mancluk, Rocst, Ryan Savoia; Ward, Di Pictro, Sarault. Krefeld: MUllcr; Luongo, Kunz; DUck, Daniel Kunce; Wright. Dyck; Lamprccht; Yake, Guillct, Bcaucage; Grygicl. Raubal. Lanier. Seliwanow, Ustorf. Hcrperger. Corsin Catnichcl, Wito- linsch, LUhcr. Bemerkungen: Team Canada ohne Alston (krank). - Pfostcn­ schuss Shantz Drei Monate Zwangspause für Alexej Jaschin NHL-Star Alexej Jaschin fallt drei Monate aus. Der russische Stürmer der New York Is­ landers erlitt gegen die Philadelphia Flyers eine Verletzung am Handgelenk. Jaschin war von der Schlittschuhkufe eines Gegenspielers getroffen worden. Der 30-Jäh­ rige kam in dieser Saison bisher auf je zwölf Tore und Assists in 24 Spielen. National Hockcy Lcaguc (NHL) Dlcnslap: Boston Bruins -Tainna Bay Lightning 1:1. Buffalo Sabrcs - Oltawa Senators 2:2. New York Isländers - Philadel­ phia Flyers 4:2. Washington Cnpitals - Monireal Canadicns 3:2. Columbus Blue Jackcts - Phoenix Coyotcs 1:2. Toronto Maple Lcafs - Honda Panthers 
5:2. Minnesota Wild - Nashvillc Prc- dators 3:3. Chicago Ulackhawks - St. Louis Blues 3:0. Calgary Haines - Hdmonton Oilers 2:1. Auch die ZSC Lions mit Lizenz ohne Auflagen Der Lizenzausschuss der Nationalliga hat nun auch der ZLE Betriebs AG (ZSC Lions) die Lizenz für nächste Saison ohne Auflagen erteilt. Damit haben elf Nationalliga-Vereine eine Lizenz ohne Auflagen, neun Vereine müssen Auflagen erfüllen, während einem Trio (Da­ vos, Zug, Chur) die Lizenz bisher verweigert wurde. Vauclair und Plüss verlängern Fribourg-Gottc'ron vermeldet die Vertragsver­ längerung mit zwei Stürmern: Geoffrey Vau­ clair, der in der letzten Woche sein National- mannschafts-Comeback gab, wird drei weite­ re Jahre beim NLA-Tabellcn-Neunten spielen, der anfangs Saison von Langnau übernomme­ ne Benjamin Plüss weitere zwei Jahre. Oleg Petrow drei Jahre in Zug Was die Spatzen schon länger von den Dä­ chern pfiffen, wurde an Heiligabend nun auch vom EV Zug bestätigt: Oleg Petrow wird ab der kommenden Spielzeit für die Inner- schweizer auf Torejagd gehen. Petrow hat beim EVZ einen Dreijahres-Vertrag unter­ zeichnet. Der 32-jährige Moskowiter war im Som­ mer nach vier Jahren in der National Hockey League mit Engagements in Montreal und Nashvillc und 194 Punkten (73 Tore/121 As­ sists) in 402 Partien in die Schweiz zurückge­ kehrt und ist im Moment Topskorer bei Genf- Servette, obwohl er im Moment «nur» Platz 13 in der Skorerliste belegt (18 Tore/16 As­ sists) und damit sein Potenzial sicher nicht ausschöpft. Der Russe war bereits in den Saisons 1997/98 und 98/99 im Ambri-Drcss NLA- Topskorer gewesen. Camenzind künftig ein ZSC-Lion Andreas Camenzind wechselt kommende Sai­ son innerhalb der Nationalliga A von den Klo- ten Flyers zu den ZSC Lions. Der Jung-Internationale hat beim Meister des Jahres 2001 einen Zweijahres-Vertrag bis April 2006 unterzeichnet. In dieser Saison hat der Center bisher 17 Punkte erzielt (7 Tore/10 Assists) und ist da­ mit siebtbester Skorer bei Kloten. 
HCD fegt Jokerit vom Eis HCD mit 4:1-Auftaktsieg beim Spengler-Cup—Team Canada setzt sich durch DAVOS - Der HC Davos startete dank dem 4:1-Erfolg gegen Jo­ kerit Helsinki komfortabel zur 77. Spengler-Cup-Ausgabe. Drett Hauer und Eric Landry, zwei Professionals des Verstär- * kungsblocks, entschieden die durchschnittliche Ouvertüre mit einer Tor-Doublette im Schluss- drittel. Im zweiten Spiel des gestrigen Abends gewinnt Team Kanada gegen Krefeld mit 3:2- Toren (0:1, 2:1,1:0). »Sven Schlich. Davo s Bei unentschiedenem Stand vergab der Finne Timo Vertala die letzte hochkarätige Chance, den «körper­ losen» Vergleich in eine andere Richtung zu lenken. Der Flügel scheiterte Sekunden vor der zweiten Pause aus geringer Entfernung am. überzeugenden Davoser Keeper Lars Wcibei. Sein Ärger hielt sich in Grenzen; wohl auch deswegen, weil er es dato gewiss kaum für möglich gehalten hatte, dass sich seine Equi­ pe im Schlussdrittcl eine derart mat­ te Vorstellung leisten würde. Das Auftaktspiel entwickelte sich - auch wegen der mangelnden Aggressivität der Finnen - in den verbleibenden zwanzig Minuten so ganz nach dem Gusto der Gastgeber. Dass zwei Leihgaben aus Genf und Lausanne den Weg zum sechsten Startsieg in Serie ebneten, interes­ sierte im gelb-blau gefärbten Kreis der 7580 Zuschauer lediglich am Rande. Servcttcs Verteidiger Hauer empfahl sich beim Davoser Anhang mit dem sehenswerten 2:1, derweij der Vaudois Landry beim entschei­ denden dritten Treffer vom herr­ lichen Qucrpass Winklers profitierte. Von einem Bündner Spektakel zu 
Das Bild trügt. Nicht Davos, sondern Jokerit Helsinki war nach dem Auftaktsplel des Spengler-Cups am Boden. sprechen, würde fraglos nicht der Wahrheit entsprechen. Dem Re­ kordmeister genügte ein solider Auftritt zur deutlichen Differenz. Im Unterschied zum finnischen Leadcr entwickelte die Auswahl von Trainer Arno Del Curto we­ sentlich mehr Zug aufs Tor, derweil sich Jokerits zögerliche Stürmer mehr als einmal widerstandslosen die Ecken abdrängen Hessen. Villc Peltonen und Ryan Gard­ ner, das torträchtige «Spengler- Cup-Gcschenk» Luganos an die Adresse Jokerits, erfüllten an der Seite von Jukka Hcntuncn die ho­ hen Erwartungen im ersten Einsatz noch nicht. Ihr Einfluss aufs Spiel blieb ähnlich gering wie jener der hochgelobten Stars Marko Jantu­nen 
und Glenn Metropolit. Die bei­ den traten nur kurz in Erscheinung: Zum Ausgleich im Powerplay tru­ gen sie die Assists bei. Wesentlich besser fällt die Beur­ teilung der Davoser «SuppltSment»- Formation aus - nicht nur ihrer bei­ den Torbeiträge wegen. «Sie lassen den Puck sehr gut laufen und be­ wegen sich ausgezeichnet», erkann­ te Lars Weibel den Wert der von Oleg Pctrow angeführten Sturmli­ nie. A propos Weibel. Im kommen­ den Jahr dürfte Lars Weibel den Traditionsanlass wieder vor dem TV-Gerät verfolgen. Die Anzeichen haben sich verdichtet, wonach der 29-Jährige kommende Saison zum EV Zug wechseln wird. Bei allem Respekt für die Davo­ser, 
der deutliche Unterschied ist aus Sicht der Jokerit-Vertreter nachvollziehbar. Die Erfolgsserie in der Heimat, mit der Helsinki zur Topklassierung zurückkehrte, hat enorm Kraft gekostet. Weiter wirkt sich 
nachteilig aus, dass sieben Stammspieler Jokerits an der U20- WM engagiert sind. «Diesen Subs­ tanzverlust verkraften wir natürlich nicht problemlos», gab Teamleiter Hannu Nykvist zu bedenken. Im zweiten Spiel des gestrigen Auftaktabends setzte sich das Team Canada gegen die Krefelder Pin­ guine mit 3:2-Toren durch. Dabei mussten die Kanadier eine zweima­ lige Führung der Deutschen wett­ machen. Im letzen Drittel machten die Kanadier jedoch alles klar. Das Schicksal gemeistert Am 8. Dezember 2001 verunglückte Silvano Beltrametti in Val d'lsere MÜNCHEN - Es war ein herr­ licher Wintertag in den Alpen und Silvano Beltrametti hatte sich viel vorgenommen. Bei der Abfahrt im französischen Val d'lsere wollte der junge Schwei­ zer den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere feiern. Doch im Bruchteil einer Sekunde verän­ derte sich sein ganzes Leben. Ein kleiner Fahrfehler bei Tempo 100 km/h brachte ihn zu Fall. Die scharfen Kanten seiner Ski zer­ schnitten den Sicherheitszaun. Erst ein Stein stoppte 
den schrecklichen Sturz. Stundenlang kämpften die Ärzte um Beltrametti. Sein Leben konnten die Mediziner retten, doch die Diagnose bedeutete das Aus seiner sportlichen Träume: Bruch des sechsten und siebten Brustwir­ bels, Querschnittslähmung und fortan ein Leben im Rollstuhl. Zwei Jahre nach dem Unfall hat Beltrametti sein Schicksal bewun­ dernswert angenommen und sein Optimismus und Tatendrang ver­ schaffen ihm Anerkennung von al­ len Seiten. «Ich spüre, dass die Herausforderung am Leben noch lange nicht gesättigt ist und noch viele schöne Momente auf mich warten», sagt der 24-Jährige. An seine Behinderung hat er sich so weit es geht gewöhnt. «Rollend durch die Gegend zu ziehen, ist für mich schon ganz normal.» Auf sei­ ner Homepage  (www.beltra.ch ) gibt er sein Gewicht (82 Kilo­ gramm) auch inklusive Rollstuhl (96 Kilogramm) an. 
Silvano Beltrametti, hier im Gespräch mit «Büx», ist zum grossen Vorbild nicht nur für Behinderte geworden. Sein Mut nach dem Schicksals­ schlag hat «Silla» in der Schweiz zum grossen Vorbild nicht nur für Behinderte gemacht. Zwei Monate nach dem Unfall steuerte er wieder ein für ihn umgebautes Auto. Im Badeurlaub in Brasilien fuhr er mit einem Mono-Wasserski. Auch in den Bergen ist er mit seinem Schneetöff wieder mobil, und im Sommer bestand er «ohne irgendei­ ne Bevorteilung» die Jagdprüfung. Engagement für Behinderte In der Firma seines Managers Giusep Fry macht der gelernte Zimmermann eine Ausbildung und ist zum zweiten Mal für die Orga­ nisation des mit einem Millionen-Etat 
ausgestatteten Kultur-Events «Nuit-Blanche» verantwortlich. «Er ist wie als Skifahrer absolut professionell dabei», sagt Fry. Die Zukunftspläne Beltramettis hatten jedoch einst ganz anders ausgesehen. Für viele Eidgenossen war er der legitime Nachfolger der Ski-Heroen Pinnin Zurbriggen und Franz Heinzer. Bei der WM in St. Anton fuhr er 2001 in der Abfahrt auf Platz vier. Noch einen Tag vor seinem Unfall stand er als Dritter des Super-G von Val d'Isüre auf dem Siegerpodest. Mittlerweile engagiert sich der Natur-Freak auch in der Politik. In seiner Heimatgemeinde 
Vaz/Ober- vaz kandidierte er für die Christli­che 
Volkspartei (CVP) erfolgreich für den Gemeinderat und setzt sich besonders für behindertengerechte Baumassnahmen ein. Äussere Freiheit genommen «Ich habe oft genug gespürt, was es bedeutet, wenn einem die äusse­ re Freiheit genommen wird, wenn es kein Durchkommen an Stufen und Drehkreuzen gibt», erzählt er. Sein Lieblingsprojekt ist aber die neue Rennstrecke am Paparner Rothorn, die seinen Namen tragen wird. Auf der Silvano-Beltrametti- Piste in Lenzerheide sollen im März 2005 die Walbewerbe des al­ pinen Weltcup-Finales ausgetragen werden.
	        

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