Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 23. DEZEMBER 2003 
blattI GESUNDHEIT KS.»*« 26 RATGEBER Silvio Tribelhom, \, Homöopath % ' aus Mauren Die Gürtelrose Die Gürtelrose ist eine Infektion von Nerven durch das Herpes-zoster-Virus. Sie erscheint am liebsten im Bereich des Gürtels, aber auch an anderen Stellen wie z.B. am Unter­ arm, im Gesicht und blüht wie eine Rose. Das wäre so weit erträglich. Was sie jedoch unerträglich macht, ist der zerstörerische Charakter der Schmerzen: Ziehen, Bohren, Reissen, Brennen, wie wenn der Erkrankte das Fleisch vom Kötper reissen wollte. Es sind höllische Schmerzen, weil die Entzün­ dung genau auf den Nervenbahnen verläuft. Das Virus bildet kleine Bläschen auf der Haut über dem Verlauf der Nerven. Wer bekommt eine Gürtelrose? Die meisten Leute tragen ein Leben lang das Herpes-zoster Virus in sich. Das Herpes­ zoster-Virus ist eine veränderte Form des Varicella-Virus, dem Veriirsacher der Wind­ pocken, d. h. dass nach den Windpocken das gleiche Virus als Herpes-zoster-Virus auftre­ ten kann. Sobald nun aus irgendeinem Grun­ de eine Immunschwäche auftritt, kann das Virus aktiv werden und eine Gürtelrose aus­ lösen. Aber nicht jeder, der Windpocken ge­ habt hat, bekommt nun automatisch eine Gürtelrose. \Alie  kann man Gürtelrose heilen? Die Gürtelrose ist eine zeitlich in sich be­ grenzte Krankheit, die spontan heilt und oh­ ne Behandlung nicht länger als drei bis vier Wochen dauert. Man müsste also nichts unternehmen, wenn diese heftigen Nerven­ schmerzen nicht wären. Und da ist die Ho­ möopathie extrem wirkungsvoll, wirkungs­ voller als die Anwendung von Medikamen­ ten. Die Erfahrung hat nämlich gezeigt, dass viele Patienten, die mit antiviralen Mitteln wie z.B. Zovirax behandelt worden sind, noch jahrelang unter heftigen Schmerzen lei­ den können. Die homöopathische Behandlung kann man aber nicht selber durchführen, das muss ein Homöopath übernehmen. Trotzdem möchte ich zwei klassische Mittel erwähnen: • Ist der Schmerz eher juckend als bren­ nend, das Kratzen lindert und ein bisschen Wärme lindem ebenfalls die Beschwerden, der Patient ist sehr unruhig, er muss sich ständig bewegen, dann hilft Rhus tox bis zur Abheilung oder bis zur Veränderung des Schmcrzcharakters. • Ist aber der Schmerz heftig, wellenartig bohrend, brennend wie verbrüht, unerträg­ lich vor allem nachts, dann hilft Mezereum, bis zum Abfallen der Verkrustung. Der Vor­ teil dieser Arznei ist die vollständige Hei­ lung. Neuralgische Nachwehen, wie sie bei einer unterdrückenden Behandlung auch nach 20 Jahren noch vorhanden sein können, sind mit der richtigen homöopathischen Be­ handlung kaum denkbar. www.naturheilpraxis.li FRÜHTEST Darmkrebs LONDON - Ein neuer Test soll Krebs früh­ zeitig erkennen, indem im Stuhl Anzeichen der Erkrankung registriert werden. Die ers­ ten Testergebnisse bei Darmkrebs präsentier­ ten britische Forscher. Laut Ron Laskey, Di­ rektor der Medical Research Council (MRC) http://www.mrc.ac.uk Cancer Cell Unit, könnte der Test auch bei Brust-, Blasen-, Lungen- und Gebärmutterhalskrebs aussage­ kräftige Ergebnisse liefern. Der Test soll sich ' durch seine Schnelligkeit und Zuverlässig- ! keit auszeichnen. 
Kinder und Alkohol Kein Alkohol, stattdessen alkoholfreie Alternativen Wer die kommenden Festtage mit Kindern und Jugendlichen begeht, wird Irgendwann vor der Situation stehen, dass der Nachwuchs auch früher oder später Alkohol probieren möchte. LAUSANNE - Festtage sind nen äusserst behutsamen Umgang meist auch verbunden mit Alko- mit den TrinkwUnschen ihrer 
Kin- holkonsum in der Familie. Die der. Es darf nie vergessen werden: Schweizerische Fachstelle für Wer schon in jungen Jahren auf Alkohol- und andere Drogenpro- den Geschmack gebracht wird und bleme (SFA) in Lausanne emp- Alkohol trinkt, erhöht sein Risiko fiehlt einen äusserst behutsa- beträchtlich, später Probleme mit men Umgang mit dem Wunsch dem Alkohol zu bekommen. 
Des- des Nachwuchses, «mittrinken» halb sollten Kleinkindern und Pri- ZU 
dürfen. ,• marschülern und -Schülerinnen niemals alkoholische Getränke art- Eine Reihe von Festtagen stehen geboten werden. Auch das nett ge- vor der Tür, die traditionsgemäss meinte, weil den Zusammenhalt mit reichlich Alkoholischem begos- der Familie und Gruppen fördern- sen werden. Wer Weihnachten, Sil- de Anstossen mit Alkoholika ist vester und Neujahr zusammen mit fehl am Platze und sollte für die Kindern und Jugendlichen begeht, Kinder immer mit alkoholfreien wird irgendwann vor der Situation Getränken stattfinden. Bier, Wein stehen, dass der Nachwuchs auch und Schnaps führen bei den lieben einmal probieren möchte, was in Kleinen aus Geschmacksgründen den Gläsern der Erwachsenen als meist sowieso nur zu Grimassen. so gut und süffig gepriesen wird. Die Verbote sollten nicht einfach Oft genug hängen die Schoko-Mi- vom Himmel fallen, sondern im- niaturschnapsflaschen sogar am mer erklärt werden. Etwa damit, Weihnachtsbaum; wer will den dass der Alkohol vom kindlichen Youngstern da verdenken, von die- Körper noch nicht «verarbeitet» sem offenbar so besonderen Gut werden kann. Alkohol auch einmal naschen zu ... ...... wollen? 
 Wen n Verbote ihren Zweck verfehlen Verbote erklären gj n 
gencr cii s 
Abschirmen älte- Die SFA empfiehlt den Eltern ei- rer Kinder vor dem Alkohol kann Kaffee wirkt auch ohne Koffein Nervenaktivität steigt auch bei entkoffeinierter Variante ZÜRICH - Jene Personen, die zur Vermeidung von Bluthoch­ druck zu entkoffeiniertem Kaf­ fee greifen, könnten ihre Zeit verschwenden. Laut Forschern der Universität Zürich ist Kof­ fein nicht wie bisher häufig an­ genommen für die Steigerung des Blutdrucks verantwortlich. Sowohl normaler als auch ent­ koffeinierter Kaffee erhöhten die Nervenaktivität. Die Forscher um den Kardiologen Roberto Corti vom Universitätsspi­ tal Zürich  http://www.usz.ch mas- sen bei den Probanden die Herzfre­ quenz und die Aktivität des Ner­ vensystems. Sechs der Teilnehmer tranken regelmässig Kaffee, neun waren nur gelegentliche Kaffee- trinker. Verabreicht wurde ihnen entweder ein starker Espresso oder eine entkoffeinierte Version. Beide Varianten Hessen bei gelegent­ lichen Kaffeetrinkern den Blut­ druck signifikant ansteigen. Nur in einer Hinsicht fand das Schweizer Team einen Unterschied zwischen Kaffee mit und ohne 
Koffein: Bei regelmässigen Kaffee­ trinkern stieg bei Genuss der ent- koffeinierten Variante der Blut­ druck nicht, bei gelegentlichen Kaffeetrinkern ging er aber deut­ lich nach oben. Noch sind aber weitere Untersuchung nötig, ob Personen mit Blutdruck-Problem vom Genuss von entkoffeiniertem Kaffee abgeraten werden soll. 
allerdings in das Gegenteil um­ schlagen. Wer sich im Alter von 13 bis 14 Jahren seine Lust, so wie die Grossen zu handeln, nicht mehr einfach verbieten lässt, wird Mittel und Wege finden, sein begehrtes Getränk zu finden. Heimlich zuzu­ langen, wenn ein Erwachsener nicht aufpasst, zu manipulieren, bis ein weniger strikter Alkoholkonsu­ ment grosszügig den gewünschten Schluck gewährt oder am Ende des Abends unauffällig die ,Reste der stehen gelassenen Gläser zu leeren, führen zu Versteckspielen, schuld­ beladenem Klima und falschen Vorstellungen hinsichtlich des Al- koholkonsums. Die Präventions­ fachleute der SFA halten es dem­ gegenüber für besser, in Festsitua- tionen, deren Ausnahmecharakter deutlich betont wird, ein gelegentli­ ches Nippen und Anstossen, etwa mit Sekt, zuzulassen. Allerdings gilt auch hier: keine harten Spiritu­ osen und süsslichen Liköre. Ziel sollte sein, ein begrenztes Mitma­ chen zu ermöglichen, dem Alkohol dabei die Faszination zu nehmen und einen risikofreien Umgang mit alkoholischen Getränken zu ver­ mitteln. Demnach muss ein weiterer In­ haltsstoff im Kaffee für die Stimu­ lierung des kardiovaskulären Sys­ tems verantwortlich sein, resümiert Corti. Welche Substanz dies ist, können Wissenschaftler noch nicht sagen. Bislang wurde Koffein für die Blutdrucksteigerung und die er­ höhte Aktivität des Nervensystems verantwortlich gemacht. 
GESUND LEBEN Kurt Hungerbühler, Heilpraktiker aus Nendeln Blaue Flecken Ein Bluterguss ist meist harmlo­ ser, als er aussieht. Am besten behandelt man ihn mit Arnika- Tinktur oder einem kalten Wickel. Ein Teil Tinktur ver­ dünnt man mit drei Teilen Was­ ser und reibt die verletzte Stelle damit ein. Oder man tränkt ein Leinentuch mit dieser Flüssig­ keit und legt es gefaltet auf die Verletzung. Ist der Umschlag trocken oder warm, wird er er­ neuert. Arnika-Tinktur gibt's in der Apotheke oder Drogerie. Bockshornklee für die Bandscheibe Bei plötzlich auftretenden starken Schmerzen im Rücken, vor allem beim Bücken oder auch nach dem Aufstehen, leis­ tet eine Bockshornklee-Packung sehr gute Dienste. Dafür führen Sic Bockshomklecpulver (Apo­ theke) in kaltem Wasser an und kochen es unter ständigem Rüh­ ren zum Brei. Dieser wird lieiss auf ein Leinentuch gestrichen und zu einer Packung in der Grösse der schmerzenden Stelle zusammengelegt. Auf diese Packung kommt ein Tuch und darauf eine Wolldecke. Sobald sie sich kühl anfühlt, wird die Packung erneuert. Steife Schultern Steifen Schultern rückt man am besten mit der wohltuenden Dampf-Kompresse zu Leibe. Dazu taucht man ein mehrfach gefaltetes Handtuch kurz in ko­ chendes Wasser, wringt es aus und schlägt es so in ein Woll­ tuch ein, dass eine Lage auf der Haut und mehrere Lagen zur Wärmedämmung oben liegen. Sobald man^sie nur noch als warm empfindet, wird die Kom­ presse erneuert. KRAFTPAKET Petersilie Man unterscheidet glatt- und krausblättrige Petersilie (Bild). Beide verdanken ihren würzi­ gen Geschmack dem ätheri­ schen Öl Apiol. Neben dem ho­ hen Eisen? und Eiweissgehalt zeichnet sich Blattpetersilie vor allem durch ihfen hohen Vita- min-C-Gehalt aus. 
Egal, ob mit oder ohne Koffein, ein «Kaffeeschwatz» Ist immer eine an genehme Sache.
	        

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