MONTAG, 22. DEZEMBER 2003 VOLKS BLATT
INTERNATIONAL DESTAGES
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SPLITTER Dackel auf Tiefenflug BERN - Zu einem vorweihnachtlichen Tie fenflug angesetzt hat am Sonntag ein Dackel auf der «Münsterplattform» in Bern. Er hatte eine Geste seines Herrchens als Auffor derung zum Sprung über die Mauer verstan den. Das Tier landete im Auffangnetz, von wo es die Feuerwehr barg. Die Berufs feuerwehr wurde gemäss Pressemitteilung um 16.15 Uhr alarmiert. Nach Angaben des Hundeherrchens wollte dieser seiner Schwiegertochter das AufTangnetz und seine Bedeutung (Verhindern von Suiziden) erklä ren. Seine entsprechende Geste habe der Dackel wohl falsch als Aufforderung zum Sprung über die Mauer verstanden. An ei nem Kranfahrzeug wurde ein Feuerwehr mann zum Auffangnetz hinunter gelassen, wo er den erbärmlich zitternden Tiefflieger in die Arme nahm. Unversehrt und unter to sendem Beifall der vielen Schaulustigen übergab er anschliessend das Tier seinem Herrchen. Marbellas «König» ist tot MARBELLA - Alfonso Prinz zu Hohen lohe, eine der schillerndsten Figuren des internationalen Jet-Sets, ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 79 Jahren in sei nem Haus bei Marbella, wie die Stadtver waltung des Nobel-Badeortes mitteilte. Der in Madrid, geborene Adelige eines fränkischen Fürstengeschlechts hatte in den 50cr-Jahrcn das legendäre Hotel «Marbella-Club» eröffnet und damit die Verwandlung des einstigen Fischemests an der Costa dcl Sol in eine Touristenhoch burg der Schönen und Reichen begründet. Als vor drej Jahren seine dritte Frau Märfa Luisa Haynes starb, zog sich der Prinz weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Der diplomierte Agraringenieur und Vater dreier Kinder war vor allem ein erfolgrei cher Unternehmer, der etwa die Volkswa gen-Produktion nach Mexiko brachte und mit seiner adeligen Herkunft nicht hausie ren ging. VOLKSKALENDER DER GRÖSSTE ADVENTSKALENDER DER REGION Kommt vom 1. - 24. Dezember 2003 nach Balzers und staunt! 22. Dezember Geschichte aus Peru Sponsor: ^j|jj NEUE BANK wünscht allen Volksblatt-Leserinnen und -Lesern eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest. Die HANDinHAND Anstalt und alle Spon soren und Gönner würden sich freuen, vom
1.-24. Dezember 2003, jeweils um 17.30 Uhr, möglichst viele Besucherin nen und Besucher beim Adventskalender in Balzers (bei der Garage Karl Vogt) be- grüssen zu dürfen. Medienpartner VOLKSBLATT Sponsor Wet tbwerbspreise Haag
ma Überraschender Verzicht Araber blicken nach Libyens Einlenken bei ABC-Waffen auf Israel TEHERAN/LONDON - Nach der Ankündigung Libyens zum voll ständigen Verzicht auf Massen vernichtungswaffen haben die arabischen Staaten und Iran ei nen solchen Schritt auch von Is rael gefordert. Der gesamte Nahe Osten müsse ei ne Region ohne atomare, biologi sche und chemische Waffen wer den, sagte ein Sprecher des irani schen Aussenministeriums am Sonntag in Teheran. Wie Iran ver langte auch der ägyptische Präsi dent Husni Mubarak von Israel, seine Massenvernichtungswaffen zu zerstören. Der Generalsekretär der Arabi schen Liga, Amr Mussa, forderte die internationale Gemeinschaft auf, mehr Druck auf Israel auszuü ben, damit das Land den Atomwaf fensperrvertrag unterzeichne. Is rael hat den Besitz von Atomwaf fen niemals eingestanden oder de mentiert. Das Land wird jedoch von den USA seit 1969 als Atom macht eingeschätzt und soll nach Angaben von Experten über min destens 200 Nuklearsprengköpfe verfügen. Delegation bei IAEA Eine ranghohe Delegation der Regierung in Tripolis nahm am Sitz der Internationalen Atom energie-Agentur (IAEA) in Wien
Nach der Ankündigung Libyens zum vollständigen Verzicht auf Massen vernichtungswaffen machen die arabischen Staaten und Iran Druck auf Israels Ministerpräsident Ariel Sharon.
die Beratungen über das libysche ABC-Waffenprogramm auf. Es wird erwartet, dass IAEA-Exper ten die Abrüstung des nordafrika nischen Landes nun vor Ort über wachen werden. Libyen hatte am Freitagabend überraschend die Aufgabe seiner ABC-Waffenpro- gramme verkündet. Die Regierung in Tripolis er klärte sich zur Einhaltung aller internationalen Verträge ein schliesslich des Zusatzprotokolls zum Atomwaffensperrvertrag be reit. Vorausgegangen waren neun monatige Geheimverhandlungcn mit den USA und Grossbritan nien. Die Gespräche seien kurz nach der Beilegung des jahrelan gen Streits um das Flugzeugatten- tat von Lockerbie aufgenommen worden. Weltweite Zustimmung Weltweit gab es Zustimmung für den Schritt Gaddafis. US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair lobten die Ankündigung als wichtigen Schritt zur Wiedereingliederung Libyens in die internationale Ge meinschaft. Der ausscnpolitische Beauftragte der Europäischen Union, Javier So lana, sagte, die Entwicklung zeige, «dass Diplomatie über die Weiter verbreitung von ABC-Waffen sie gen kann». «Der Schleier ist meine Wahl» Musliminnen protestieren in Paris gegen Kopftuchverbot PARIS - Hunderte Musliminnen haben am Sonntag in Paris ge gen das geplante Kopftuchverr bot an öffentlichen Schulen pro testiert. «Der Schleier ist meine Wahl», skandierten sie bei ih rem Demonstrationszug durch die Strassen der französischen Hauptstadt. Staatspräsident Jacques Chirac hat te am vergangenen Mittwoch ange kündigt, deutlich sichtbare religiö se Zeichen und Kleidungsstücke würden künftig aus den Schulen verbannt. Ein entsprechender Gesetzent wurf soll schon im Februar dem Parlament vorgelegt werden. An dem Protestmarsch nahmen
insge-Hunderte
Musliminnen haben am Sonntag in Paris gegen das geplante Kopftuchverbot an öffentlichen Schulen protestiert.
samt etwa 1000 Menschen teil, mehr als die Hälfte davon Frauen und Mädchen mit Kopftuch. Sie warfen der Regierung vor, Muslime auszugrenzen und die französi schen Werte von Freiheit, Gleich heit und Brüderlichkeit zu verhöh nen. Zeitweise wurde auch die franzö sische Nationalhymne gesungen und dann in Slogans die Frage ge stellt: «Geliebtes Frankreich, wo ist meine Freiheit?» Premiere für muslimische Frauen Es war das erste Mal, dass sich in Paris so viele muslimische Frauen zu einer Protestkundgebung ver sammelten. Richterernennung Irak: Volk soll über Saddam richten BAGDAD - Der Irakische Regie rungsrat will innerhalb eines Monats fünf Richter für den Prozess gegen Ex-Präsident Saddam Hussein ernennen. US- Zivilverwalter Paul Bremer sprach sich dafür aus, dass das irakische Volk selber über den Ex-Diktator richtet. Womöglich würden auch noch mehr Richter für das Sondergericht berufen, sagte das Mitglied des Re gierungsrats, Dara Nurredin, am Sonntag. Die Ermittlungen zu den Verbre chen des Ex-Präsidenten sollen laut Nurredin unter der Aufsicht von rund 20 ebenfalls noch zu er nennenden Untersuchungsrichtern geführt werden. Die Berufung der
Richter werde in Abstimmung mit den höchsten Gerichten des Landes erfolgen, betonte Nurredin. Das Sondertribunal werde drei Kate gorien von Verbrechen ahnden: Verbrechen gegen die Menschlich keit, Kriegsverbrechen sowie Massentötungen. «Tonnenweise» Akten Die Ermittlungsrichter sollen die Prüfung der Akten und das Zu sammentragen der Beweise beauf sichtigen. Die vor dem Prozess notwendigen Ermittlungen zu Hus sein würden mindestens sechs Mo nate dauern, sagte Nurredin weiter. Es müssten «tonnenweise» Doku mente gesichtet und Beweise ge sammelt werden.
Erdrutsche Möglicherweise mehr als 200 Tote MANILA - Nach tagelangen Re genfällen haben Erdrutsche und Überflutungen auf den Philippi nen möglicherweise mehr als 200 Menschen in den Tod geris sen. Bis zum Sonntag bargen Helfer nach Angaben des Ka tastrophenschutzes 83 Leichen. Die Behörden zählten alleine in der besonders stark betroffenen Pro vinz Southern Leytc in der Mitte des Landes 65 Tote." Auf der süd philippinischen Insel Mindanao, wo es ebenfalls zu Erdrutschen und zu Überschwemmungen gekom men war, wurden 15 Tote gezählt. 120 Menschen wurden noch ver- misst. Die meisten Opfer wurden im Schlaf überrascht. Meteorologen
rechnen angesichts eines stabi len Tiefdruckgebiets weiterhin mit heftigen Niederschlägen im Süden und in der Mitte des Landes. Erdrutsche und Überflutungen ris sen 200 Menschen in den Tod. 1
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