Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 18. DEZEMBER 2003 
VOLKS I 
IIVI I A IVirt BISTÜMER EINIGEN SICH BLATT I I IM LMIM L/ 
CHRONOLOGIE 
13 Chronologie Chronologie der Verhandlungen ZÜRICH - Auf die Frage, warum sich die Verhandlung über sechs Jahre hingezogen hätten, äusserte sich der Churcr Bischof an der gestrigen Pressekonferenz dahingehend, dass eine Schätzung des bischöflichen Ver­ mögens sehr schwierig sei. Wie die Chronologie der Verhandlungen zeigt, müssen jedoch auch noch andere, nicht genannte Gründe, eine Verzögerung verur­ sacht haben. Von.1997 bis 2003 Im Dezember 1997 wird das Erzbistum. "Vaduz mit der Bulle «Ad satius consulen- düm» vom Papst errichtet. Darin heisst es: «Für den angemessenen und würdigen Unterhalt des Vorstehers der neuen Erzdiöze­ se möge Vorsorge getroffen werden durch Einkünfte der Kurie, durch Spenden der Gläubigen und durch den Anteil, der ihr zu­ kommt aus der Teilung, wie sie nach Kanon 122 des Kirchenrcchts vorgenommen wer­ den nuiss von den Gütern, die bislang zum Churcr Bischöflichen Tafclgut gehörten.» Von Februar 1999 bis Juli 2001 verhandeln die beiden Diözesanbischöfe direkt mitein­ ander, doch eine Einigung kann bis dahin nicht erzielt werden. Danach wird für die weiteren Verhandlungen jeweils ein Vertreter bestimmt, welche beide nacheinander in Rom vorstellig werden. Der apostolische Stuhl bestimmt konkrete Eckwerte und der Apostolische Nuntins in Bern unterbreitet die­ se in einem Vorschlag den beiden Bischöfen. Man erklärt sich beiderseits grundlegend ein­ verstanden mit dem Vorschlag des Nuntius in Bern. Der Churer Bischof unterbreitet darauf Erzbischof Haas einen Vertragsentwurf, wel­ chen dieser grundsätzlich akzeptiert. Der Churer Bischof informiert verschiedene Kol­ legien der Diözese, welche gewisse Einwän­ de kundtun. Darauf bittet er den Nuntius in Bern um eine Stellungnahme, ob das gesam­ te Vorgehen stets im Einklang mit den kano­ nischen Bestimmungen über die Verwaltung des Kirchenvermögens erfolgt sei. Der Apos­ tolische Nuntius bestätigt in einem Schrei­ ben die Korrektheit des Vorgehens, womit der Weg frei ist für die Unterzeichnung der Vereinbarung, welche noch vom Apostoli­ schen Stuhl in Rom zur Genehmigung vor­ gelegt werden muss. Gestern informierte dann der Churer Bi­ schof, dass die Vereinbarung unterzeichnet worden ist. 
Chur zahlt nach Vaduz Ausgliederung des Erzbistums Vaduz aus dem Bistum Chur endgültig vollzogen ZURICH/VADUZ - Das Bistum Chur zahlt dem Erzbistum Vaduz 3 Millionen Franken Abgeltung aus dem Bischöflichen Tafelgut, das gab gestern der. Churer Bi­ schof Amedee Grab an einer Pressekonferenz in Zürich be­ kannt. Damit ist die Ausgliede­ rung des Erzbistums aus dem Bistum Chur nach sechsjähriger Verhandlung endgültig und mit dem Eingang des Gesamtbetra­ ges auch definitiv abgeschlos­ sen. • Martin Bisc h 
 - Seit der Errichtung des Erzbistums Vaduz 1997 sind sechs Jahre ins Land gezogen. Die päpstliche Bul­ le zur Errichtung des Bistums legte damals fest, das ein angemessener Teil der mensa episcopalis, des so genannten Bischöflichen Tafelgu- tes, dem neuen Erzbistum zuzu­ schreiben sei. Das Tafcigut umfasst im Wesentlichen das Vermögen des Bischofsstuhles, dazu gehören Lie­ genschaften und Immobilien mit den entsprechenden Zinserträgen. Mit der gestern in Zürich bekannt gegebenen Vereinbarung über die Abgeltung von 3 Millionen, welche das Bistum Chur an das Erzbistum Vaduz zahlt, ist nun die Abtrennung des Erzbistums definitiv abgeseg­ net. Wie Generalvikar Walser auf telefonische Anfrage erklärte, wer­ den mit dem Teilungsbetrag zuerst die Schulden getilgt, welche für den Licgcnschaftskauf in Vaduz an-' gefallen sind. , Die Vereinbarung An der gestrigen Pressekonfe­ renz in Zürich, an der nur die Ver­ treter des Bistums Chur informier­ ten, gab Bischof Amede'e Grab. Auskunft über die Teilung des Ver­ mögens der mensa episcopalis cu- riensis, des Chur-Bischöflichen Ta- felgutcs; . Bis Ende des Jahres 2003 zahlt das Bistum Chur 1 Million Franken an die Erzdiözese Vaduz. In den 
V-- Bischof Amädee Grab auf die Frage, warum die Einigung erst nach sechs Jahren zustande gekommen ist: «Die sehr offene Formulierung in der Bul­ le musste ausgehandelt werden.» '  } de die Summe ausschliesslich aus dem Vermögensträger mensa epi­ scopalis finanziert, welcher die Vermögensdotierung des Bischofs­ stuhles darstellt, mit deren Erträgen der Lebensunterhalt des Bischofs bestritten wird. Und Vaduz? Wie gesagt, waren an der gestri­ gen Pressekonferenz nur Vertreter des Bistums Chur anwesend. Ge­ neralvikar Walser erklärte auf tele­ fonische Anfrage des Volksblattes, dass Erzbischof Haas .auf Grund einer Beerdigung im Familienkreis verhindert gewesen sei und eine Teilnahme eines Vertreters des Erzbistums an der Pressekonfe­ renz nicht unbedingt notwendig gewesen sei. Überhaupt verstehe er nicht, warum man eine Presse­ konferenz in Zürich einberufen ha­ be, doch dies sei Sache des Bi­ schofs von Chur und es liege nicht an ihm, dieses Vorgehen zu beur­ teilen. 
fünf folgenden Jahren erhält das Erzbistum Vaduz jeweils einen Be­ trag von 400 000 Franken* Mit dem Eingang des Gesamtbetrages von 3 Millionen Franken betrachten die beiden Bistümer die Teilung des Vermögens der mensa episco­ palis von Chur als endgültig abge­ schlossen. Bischof Amddde erklärte auf die Frage, wie das Bistum den Betrag finanzieren werde, dass durch den Verkauf einer Schenkung (eine Liegenschaft in Chur) die ers­ te Million bezahlt werden könne. Für die weiteren zwei Millionen, verteilt auf fünf Jahre, werde das Bistum ein möglichst günstiges Darlehen aufnehmen. Während der Pressekonferenz in Zürich betonte der Bischof von Chur, auch als ein Grund für die einberufene Medien- konferenz: «Mein Anliegen ist, dass alle Spender des Bistums wis­ sen. dass kein Rappen an Spenden abgezweigt wird», um das Tei­ lungsvermögen an das Erzbistum Vaduz zu bezahlen. Überhaupt 
wer-Generalvikar 
Markus Walser: «Es geht um dl8 Interessen der Gläubi­ gen In Liechtenstein.» Schuldentilgung Generalvikar Walser sagte weiter, dass mit der nun in Aussicht gestell­ ten Zahlung von 3 Millionen Franken zuerst die Schulden für.den Liegen­ schaftskauf in Vaduz abbezahlt wür­ den. Das Erzbistum besitze bis jetzt kein Bischöfliches Tafelgut wie das Bistum Chur, somit sei das Erzbis­ tum trotz der Zahlung aus Chur und dem jährlichen Landesbeitrag auch weiterhin auf Spenden angewiesen. Auf die Verhandlungsdauer von sechs Jahren angesprochen, meinte Generalvikar Walser, dass vielleicht auch rascher eine Einigung möglich gewesen wäre, doch es sei nicht am Erzbistum Vaduz gelegen, dass «es nun halt so lange gedauert hat». Die Höhe der vom Apostolischen Stuhl festgelegten Summe sei nie zur Dis­ kussion gestanden. Bei der jetzt fest­ gelegten Zahlungssumme «geht es um die Interessen der Gläubigen und nicht um die Privat-Interessen des Erzbischofs», betonte Walser. ANZUlGü . f\ ... . Einladung 
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