Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

:ri v» FREITAG, 12. DEZEMBER 2003 
VOLKS | 
CDADT CHRISTIAN KLIEN IM INTERVIEW BLATT I grUn l WEBBER FÜRCHTET DRAMA FORMEL 
1 Haftbefehl gegen Eddie In/ine Gegen den am Ende der Saison 2002 aus der Formel 1 ausgeschiedenen Eddie Irvine ist in Grossbritannien ein Haftbefehl erlassen wor­ den. Irvine war am 24. Juli festgenommen worden, weil er auf einem Motorroller mit fast 50 km/h durch den Londoner Hyde Park gerast war, ohne die nötigen Papiere auf sich zu tragen oder den Roller versichert zu haben. Für dieses Vergehen hätte der 38-jährige Ire am Mittwoch vor einem Gericht erscheinen sollen. Irvine Hess den Termin aber sausen. Keine Drive-Through-Strafen Max Mosley, Präsident des Internationalen Automobilverbandes, hat für die Saison 2004 eine weitere Reglementsänderung in der Formel 1 angekündigt. Statt Drive- Through-Strafen sollenjkünftig Strafpunkte Verteilt werden. Ab einer bestimmten Anzahl würde den Fahrern eine Sperre-aufge- brummt. Die Neuerung soll die Rennste­ wards entlasten. Testserie abgeschlossen Das Sauber-Petronas-Teams hat die viertägi­ ge Testserie in Jerez (Sp) mit Reifen- und Materialtests abgeschlossen. Anstelle von Fe­ lipe Massa (Br) fuhr gestern (Donnerstag) der Bemer Nachwuchsfahrer Neel Jani den C22. Talfahrten In Jerez (Sp )  ' Jerez (Sp). Formel-l-Testfahrtcn. 4. Tag: I. Pedro de la Rosa (Sp), McLarcn-Merccdcs. 1:16,192 (52 Runden). 2. Fernando Alonso(Sp), Renäiill, 1:16,699(115). 3, Marc Gene (Ob), Wil­ liams-BMW, 1:17,128 (93). 4. Juan Pablo Montoya (Kol). Wll- lioms-BMW, 1:17.310 (58). 5. Alexander Wunr. (O). McLaren- Mercedes, 1:17,633 (66). 6. Fronet Moniagny (Fr). Renaull, 1:17,810 (|05). 7. Luca Badoer (Ii). Ferrari. 1:18.319 (73). 8. Rubens Barrichello (Br), Ferrari, 1:18,351 (54). - Fernen II. Christian Klien (Ö). Jaguar. 1:18,726 (92). 12. Mark Webber (Aus), Jaguar, 1:18,776 (66). 15. Neel Jani (Sz), Sauber-Pctro- nas, 1:20,257 (94). SPORT IN 
KÜRZE Thomas Lüthi auch nächste Saison mit Nummer 12 MOTORRAD - Der junge Honda-Fahrer Thomas Lüthi startet auch in der nächsten 125-ccm-Saison mit der Nummer 12. Der 17-jährige Berner ist einer von bisher rund 20 Fahrern,' deren WM-Teilnahme 2004 vom Selektionskomitee des Weltverbandes (FIM) bestätigt wurden. Der zweite Startplatz, der dem Elit-Team von Daniel Epp zugesichert wurde, ist dagegen noch nicht besetzt. Jaros- lav Hüles, der letztjährige tschechische 250- ccm-Fahrer des 
Elit-Teams, wurde vom Se­ lektionskomitee vorerst abgelehnt. Aller­ dings sind noch weitere Selektionsrunden vorgesehen. Voraussichtlich werden entwe­ der Hules oder der 18-jährige Tscheche Lu­ kas Pesek zusammen mit Lüthi in der Ach­ telliter-Klasse um WM-Punkte fahren. Don King zahlt ehemaligem Weltmeister 7,5 Millionen BOXEN - Promoter Don King zahlt dem ehemaligen Weltmeister Terry Norris nach einem siebenjährigen Rechtsstreit 7,5 Millio­ nen Dollar. King hatte Norris, der L998 zu­ rückgetreten war und an einem Hirnschaden leidet, um einen beträchtlichen Teil der aus­ gehandelten Kampfbörsen geprellt. Gegen King, den Mann mit der unkonventionellen «Starkstrom-Frisur», läuft auch eine 100- Millionen-Dollar-Klage von Mike Tyson; Eishockey: NH L  • National Hockcy League. Mittwoch: Anahelm Mighty Ducks - San Jose Shaiks 3:2. Columbus Blue Jackeu - Philadelphia Flyers 1:1. 
New York Rangers - Montreal Canadiens 1:2. New Jersey Dcvils - New York Islanders 1:0 n.V. Atlanta Thrashers - Los Angeles Kings 4:3 n.V. Florida Panthers - Boston Brains 1:1. Buffalo Sabres - Detroit Red Wings 2:7. Phoenix Coyotes - Dallas Stars 2:1. Basketball: NB A  - • National Basketball Association. Mittwoch: Boston Celtics - Seattle SuperSonic» 126:112. Washington Wizards - Orlando Magic 91:95. Milwaukee Bucks - Golden State Warriors 94:89 n.V. Memphis Crizzlles - Atlanta Hawks 103:90.;San Antonio Spure - Portland Trall Blazers 102:77. Utah Jazz - New York Knicks 95:73. Los Angeles Clippers - Dallas Mavericks 100:99. Biathlon: Weltcup Hochfllzt n Hochfflzen (ö). Weltcup. Sprint. Männer (10 km): I. Lars Berger (No) 26:25,6 (3 Strafninden). 2. Wladimir Dratschew (WRuss) 6,6 Sekunden zurück (1). 3. Halvard Hanevold (No) 15,4 (0). 4. Pavel Rostowzew (Russ) 19,7 (1). 5. Stian Eckholl (No) 24.0 (2). 6. Egil Ojeiland (No) 33.5 (1). - Weltcup (3/27): I. Öle Einar Bjömdalen (No) 126.2. Hanevold 117.3. Eclchoff 111.4. Berger 104. ' Frauen 
(73 km): 1. Olena Zubrilowa (WRuss) 23:12.6 (0). 2. Cro Istad-Kristiansen (No) 20,5 (0). 3. Liv Grete Poiree (No) 263 (2). 4. Manina.Oiagow (De) 29,8 (0). 5. Sapdrine Bailly (Fr) 34,4 (2). 6. Kati Wilhelm (De) 35,3 (0). - Weltcup (3/27): I. Poiree (No) 139.2. Wilhelm 117.3. Uschi Disl (De) 110.4. Zubrilowa 106. 
Von Triesen in die Formel 1 Der Vorarlberger Formel-1-Pilot Christian Klien peilt 2004 WM-Pünkte an JEREZ - 1996 startete Christian Klien seine Motorsportkarriere im Fürstentum mit dem 2. Platz In der Liechtensteiner Kart- Meisterschaft der Kategorie Mi­ ni. Knapp acht Jahre später Ist der Maschinenschlosser aus Hohenems im Olymp des Motor­ sports angelangt. Der Vorarlber­ ger wird am 7. März 2004 den Grand Prix in Melbourne als Ja­ guar-Pilot In Angriff nehmen. »Thomas Bister, lerai Volksblatt: Herr Klien, herzliche Gratulation zu Ihrem Formel-l- Einstieg. Ihre Karriere hat ja 1996 in Liechtenstein begonnen? Da habt ihr aber gut recherchiert. Ich habe meine Laufbahn auf der Triesner Kartbahn begonnen. 1998 wurde ich Liechtensteiner Kart-Vi-, zelandesmeister hinter Christoph Lampert und vor Philipp Eberle. Mit diesen beiden bestritt ich sowieso interessante Rennen. Es ehrt mich sehr, dass die Liechtensteiner stolz auf mich sind und ich denke, dass sie es auch weiterhin sein können. KART-SPORT UND FL SIND ZWEI VERSCHIE­ DENE PAAR SCHUHE Der Balzner Philipp Eberle konnte Ihnen im Kart Paroli bie­ ten und feierte im BMW-ADAC- Formel-Junior-Cup ähnliche Er­ folge wie Sie. Hätte auch Eberle das Potential gehabt, den Sprung in die Formel 1 zu schaffen? Da gibt es natürlich immer Spe­ kulationen. Ich für meinen Teil kann und will dazu eigentlich nicht viel sagen. Vielleicht soviel, dass der Kart-Sport und die Formel 1 zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Es gehören so viele Faktoren dazu, die bei jetzt im Endeffekt bei 
Der 20-jährige Hohenemser Christian Klien sieht der Formel-l-WM 2004 mit grossen Erwartungen entgegen. mir zum Formel-1-Einstieg ge­ stimmt haben. Kommen wir auf die Barcelona- Testtage letzter Woche zurück. Wie lief es für Sie? Eigentlich sehr gut. Ich bin am Mittwoch 94 Runden gefahren, da es momentan für mich sehr wichtig ist, viel Erfahrung zu sammeln. Ausser­ dem hat es geregnet und es war für mich das erste Mal auf nassem Ter­ rain mit einem Formel-1-Boliden. Am Anfang brauchte ich ein bis-' chen, um mich daran zu gewöhnen, doch dann war es eigentlich kein Problem mehr. Ich fahre ja bekannt­ lich gerne im Regen und das kam mir'in Barcelona sicher entgegen. Auch, dass ich das erste Mal schnel­ ler als mein Teamkollege Mark Web­ ber war, stimmt mich positiv. Waren die Zeiten sehr wichtig? Nein, eigentlich nicht, denn wir testeten einiges für die Feineinstel­ lung. Um genau zu sein, so ziem­ lich alles. Bis jetzt fuhr ich mehr 
oder weniger das Setup von Mark Webber und das wird jetzt auf mich abgestimmt. Zudem fährt jeder mit verschiedener Tankfüllung. Sie gelten als fleissigster Tester. Geht das nicht an die Substanz? . Ich bin das Ganze von Anfang an topfit angegangen. Es ist ja nicht so, dass ich vorher nichts gemacht hät­ te. Die European Formel-3-Serie hat mich gut darauf vorbereitet. Ausser­ dem habe ich für Renault und die Fonnel-Nissan Boliden getestet. ICH WOLLTE MEIN GANZES LEBEN IN DIE FORMEL 1 - JETZT BIN ICH DORT Durch niren Aufstieg in die Kö- nigsklasse des Motorsports sind Sie zum gefragten Mann gewor­ den, der Medienrummel ist enorm. Wie kommen Sie damit klar? 
Mir mächt das Ganze-eigentlich nicht viel aus. Ich mache hier bei Jaguar meinen Job und das andere funktioniert dann schon von allei­ ne. Ich konzentriere mich nur aufs Fahren und das ist das eigentlich Wichtige. Ich sehe den ganzen Rummel um meine Person ziem­ lich, positiv. Ich wollte schon mein ganzes Leben in die Formel 1 und jetzt bin ich dort. Wer schirmt Sie eigentlich jetzt ab; Bis vor kurzem hat das noch Ihr Vater gemacht? Das wird jetzt von Jaguar , gere­ gelt. Mein Vater hat es-jetzt ein bis­ chen ruhiger. Er kann das ganze jetzt von aussen betrachten und ich denke, das macht ihm Spass. Es ist jetzt noch etwas früh, aber was erwarten Sie sich in der ers­ ten Formel-l-Saison? Ich möchte mich gut einleben und das habe ich ja teilweise schon. Den einen oder anderen Punkt zu holen, wäre auch nicht schlecht. Drama befürchtet Webber kritisiert Freitags-Trainings MÜNCHEN - Der neue Fahrplan des Grand-Prix-Wochenendes sorgt welter für Zündstoff. Im Blickpunkt: der Freitag. Zum ei­ nen besteht die Befürchtung ei­ ner «Karnevals-Veranstaltung», zum anderen sorgt der mögli­ che Einsatz unerfahrener Pilo­ ten für Diskussionen. Der Hintergrund: Im kommenden Jahr dürfen mit Ausnahme der vier besten Teams des Vorjahres alle an­ deren Rennställe während dem 1. und 2. Freien Training ein drittes Auto einsetzen. Der Fahrer des dritten Autos muss eine Superli- zenz besitzen und darf in vergange­ nen zwei Jahren nicht an mehr als 's 
1 X. 
Mark Webber warnt vor Fl-Drama. 
sechs Formel-1-Rennen teilgenom­ men haben. FUr Mark Webber, Teamkollege des Vorarlbergers Christian Klien ^bei Jaguar und einer'der vierten Dir . rektoren der Fahrer-Gewerksachaft GPDA, eine gefährliche Regelung: «Einige Teams werden versuchen durch diese Möglichkeit ihre Ein­ nahmen zu verbessern und mögli­ cherweise werden wir einige sehr unerfahrene Piloten im Einsatz se­ hen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand am Freitag eines Grand- Prix-Wochenendes zum ersten Mal in 
einem Formel-1-Auto sitzen wird, ist sehr gross. Allerdings ist das nicht der richtige Zeitpunkt für den ersten 1}est:» Beschwerdebrief ist unterwegs Theoretisch können bis zu zehn «Frischlinge» am Freitag auf den Strecken unterwegs sein. Für Web­ ber ein Unding: «Die erfahrenen Pi­ loten können grundsätzlich mit ei­ nem weniger erfahrenem Fahrer um­ gehen, doch wenn zwei sehr uner­ fahrene Piloten aufeinander treffen könnte es ein großes Drama geben.» . Die Fahrelgewerkschaft GPDA zeigt sich aüf Grund der Problema­ tik schwer beunruhight und hat be­ reits erste Massnahmen ergriffen. Ein Beschwerdebrief an die Obers­ te Automobilbehörde (RA) soll unterwegs sein... 
Verrücktes Duell «Schumi» verliert gegen Kampfjet Gegen den «Typhoon** zog Michael Schumacher zweimal den KOneren. GROSSETO - Das Beschleunl- gungs-Duell Ferrari F2003-GA vs. Eurofighter-Kampfjet «Ty­ phoon» endete für Michael Schumacher mit einer 1:2- Nlederlage. Der Formel-1- Champlon siegte über 600 m, über 900 und 1200 m war der «Typhoon» aber schneller. Ferrari gegen Kampfjet, 900 gegen umgerechnet 74 000 PS: Der sechs­ fache deutsche Formel-l-Weltmeis- ter Michael Schumacher hat sich gestern im mittelitalienischen Grossetö einem harten Wettrennen gestellt. Er ist mit seinem Ferrari F2003-GA gegen einen neuen Eu­ rofighter «Typhoon» angetreten. Das erste Beschleunigungsrennen über 600 Meter hatte Schumacher : v, . (.'•. 
mit knappem Vorsprung gegen den Eurofighter gewonnen. Auf den Distanzen über 900 und 1200 Me­ ter hat der Eurofighter den Ferrari schliesslich geschlagen; Im Cockpit des Eurofighter 
«Ty­ phoon» sass ebenfalls ein erfahre­ ner Mann: der 44-jährige Testpilot und ESA-Astronaut Mäurizio Che- Ii. Cheli äusserte sich überrascht über die Beschleunigungskraft des Ferrari. Der Eurofighter rausste am ; Ende jedes «Sprints» abheben. Das hätte . «Schumi» gerne getan. «Wenn ich Flügel gehabt hätte, hätte ich abgehoben», meinte Schumacher zum Duell. Dennoch ziehe er es normalerweise vor, ge­ gen seinen Bruder Ralf und seine Fonnel-l-Kollegen anzutreten, er­ klärte er lächelnd. ^ T, 
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