Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 12. DEZEMBER 2003 
VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT 
KONJUNKTURERHOLUNG LANV-REFERENDUM i 
PAKT Spontane Proteste der Alitalia-Belegschaft in Rom ROM - In Rom ist es am Donnerstag zu Pro­ testen der Alitalia-Belegschaft gekommen. Hunderte von Angestellten der angeschlage­ nen Fluggesellschaft blockierten die Auto- bahnstrecke, die Rom mit dem Flughafen Leonardo da Vinci in Fiumicino verbindet. Das Personal demonstrierte gegen den Be- schluss der Fluggesellschaft, ab 2004 die Ge­ hälter nicht an die Inflation anzupassen. Die Gehälter waren bereits 2002 und 2003 «ein­ gefroren» worden. Zu einer Demonstration kam es auch vor dem Hauptquartier der Air­ line in Rom und vor dem römischen Senat. Ein 24-sttlndiger Streik der Älitalia-Beleg- schaft ist ausserdem am 17. Dezember ge­ plant. Die Arbeitnehmer wollen gegen den Alitalia-Sanierungsplan protestieren, der als «ineffizient und sinnlos» bezeichnet wurde. Vorgesehen ist die Streichung von 1500 Ar­ beitsplätzen und die Auslagerung von weite­ ren 1200 Stellen. Älitalia hofft sich dadurch von einer gravierenden Krise zu erholen, welche die Gesellschaft seit über zwei Jahren belastet. Der Protest des Alitalia-Personals ist der letzte Streik vor deV Weihnachtspause, in der Arbeitskämpfe gesetzmässig verboten sind. Am 8. Januar sind aber wieder Streik­ aktionen im Flugverkehr vorgesehen. AUA: Trendwende geschafft WIEN - Die nationale österreichische Flug­ gesellschaft Austrian Airlines Group hat nach eigener Darstellung die Trendwende geschafft. Kostenreduktion und eine verbes­ serte Auslastung der Maschinen im vierten Quartal Hessen ein Ergebnis (EBIT) von rund 15 Mio. Euro erwarten, berichtete das Unternehmen am Donnerstag in Wien nach einer Verwaltungsratssitzung am Vorabend. Im Herbst sei es gelungen, «das Ergebnis noch umzudrehen», erklärte der AUA-Chef Vagn Soerensen. Mit 8,5 Millionen Passagie­ ren liege das Unternehmen zwar unter dem Vorjahr (8,8 Millionen), könne jedoch eine leicht verbesserte Auslastung der Flugzeuge von 71 Prozent (70,5 Prozent) vorweisen. Im kommenden Geschäftsjahr werden 9,4 Milli­ onen Passagiere, eine um elf Prozent gestie­ gene Beförderungsleistung und ein operati­ ves Ergebnis von 50 Mio. Euro angepeilt. Viele Patrons bleiben zu lange an der Unternehmensspitze ZÜRICH - Neben den emotionalen Grün­ den scheitert die Nachfolge an der Spitze von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) auch aus finanziellen Gründen. Als Hinder­ nis entpuppen sich oft die Steuern oder Fi­ nanzierung der Übergabe. Ein guter Teil der KMU sei wegen ihrer ungenügenden Finan­ zen schlichtweg unverkäuflich, sagt UBS- Nachfolgespezialist Pascal Niquille im Ge­ spräch mit der Nachrichtenagentur sda. Mit­ te der 90er-Jahre hatte etwa ein Drittel der KMU weniger als 20 Prozent Eigenkapital, wie CS-ökonom Cesare Ravara sagt. Jede zehnte Firma; also rund 30 000 KMU, hatten gar kein Eigenkapital. Im internationalen Vergleich seien Schweizer KMU eher unter­ kapitalisiert, sagt UBS-Direktor Beat Ober- lin. Es stellt sich auch die Frage, ob das Pri­ vatvermögen für die Altersvorsorge des scheidenen Patrons und die Erbschaftserwar- tungen von Familienmitgliedern ausreicht Gegen Ende ihres Lebens seien die Patrons immer weniger bereit, in die Weiterentwick­ lung ihrer Firma zu investieren, sagt Nach­ folgespezialist Albert Gartmann von Zürcher Kantonalbank. Dies gefährdet nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, sondern drückt auch auf den Kaufpreis. Lager der US-Firmen hielten nicht Schritt WASHINGTON - Die Lagerbestände der Industrie- und Handelsunternehmen in den USA sind im Oktober zwar unerwartet stark gestiegen. Sie hielten jedoch nicht mit den hohen Auslieferungen Schritt und signali­ sierten so eine weiter steigende Produktion. Die Vorräte legten im Vergleich zum Vormo­ nat um' 0,4 Prozent zu, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte; 
Konjunkturerholung ist da Nächstes Jahr im Euroraum bis 2,1 Prozent Wachstum prognostiziert FRANKFURT - Die Konjunktur Im Euroraum Ist nach Ansicht der Europäischen Zentralbank auf Erholungskurs. Dennoch korri­ gierten die Währungshiiter In Ihrem jüngsten Monatsbericht Ihre Erwartungen für dieses Jahr wegen des schwächeren Ergebnisses im zweiten Quartal leicht nach unten. Für 2004 blieben die Projektionen unverändert, allerdings werde die Inflation voraussichtlich stärker ausfallen als erwartet, erklärte die EZB am Donnerstag. «Die kon­ junkturelle Erholung im Euro-Wäh- rungsgebiet hat eingesetzt und das Vertrauen weiter zugenommen»,. betonten die Währungshüter. Die, Wirtschaft habe sich in der zweiten >. Jahreshälfte belebt, und im Laufe « des nächsten Jahres werde die Er­ holung an Breite und Stärke gewin­ nen. Die private Nachfrage wird nach Einschätzung der Experten wieder anziehen. Nicht zuletzt dürften die Verbraucher davon profitieren, , dass der starke Euro die Importe verbilligt. Zudem sollte sich Inves­ titionstätigkeit der Unternehmen wegen der anziehenden Auslands­ nachfrage und niedriger Zinsen wieder erholen, so die EZB. Zu­ gleich korrigierten die Währungs- ; hüter allerdings die Spanne für das ; Wachstum des Bruttoinlandspro-* duktes in diesem Jahr im Euro- 
- Raum auf 0,2 bis 0,6 Prozent nach unten. In der Juni-Projektion wa­ ren sie noch von 0,4 bis 1,0 
Prö-Dle 
Konjunktur im Euroraum Ist nach Ansicht der Europäischen Zentralbank auf Erholungskurs. zent ausgegangen. Die Korrektur erkläre sich im Wesentlichen durch die etwas schwächeren Ergebnisse für das zweite Quartal. Ursache da­ für seien niedrigere Exporte und Investitionen. Für das kommende Jahr rechnet die EZB weiterhin mit einem Wachstum von 1,1 bis 2,1 Prozent, und 2005 soll es sich auf 1,9 bis 2,9 Prozent erhöhen. Aller­ dings, dürfte die Inflation im kom­ menden Jahr mit 1,3 bis 2,3 Pro­ zent stärker ausfallen als noch im Juni erwartet. Damals hatten die Währungshüter eine Spanne von 0,7, bis 1,9 Prozent genannt. Als 
Gründe nannte die EZB vor allem die geplante Erhöhung der indirek­ ten Steuern und der Gebühren im Gesundheitswesen in Mitgliedstaa­ ten des gemeinsamen Währungs­ raumes. Aussetzung kritisiert Erneut kritisierten die Währungs­ hüter die Aussetzung des Defizit­ verfahrens gegen Deutschland und Frankreich. Das Vertrauen in die Solidität der öffentlichen Finanzen sei entscheidend für ein nachhalti­ ges Wachstum von Konsum und In­ vestitionen. 
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A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 46.41 Rücknahmepreis: € 47.40 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 44.53 Rücknahmepreis: € 45.50 • Zahlstelle in Liechtenstein: Swlssflrst Bank (Liechtenstein) AQ Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz LANV lanciert Referendum Pressemitteilung des Liechtensteinischen ArbeitnehmerAinnenverbandes VADUZ - in seiner Sitzung vom 2G./27./28. November 2003 be- schloss der Landtag durch das Mehr der FBP-Fraktlon mit 13:12 Stimmen die Abschaffung des Landesbeitrags an die Prä­ mie der Nlcht-Betriebsunfall- verslcherung. Da sich der Liechtensteinische Ar­ beitnehmerverband LANV gemäss Statuten verpflichtet hat, sich bei der Gesetzgebung in sozial- und wirtschaftspolitischen Bereichen zu engagieren, wurde von der Ver-> bandsleitung beschlossen, das Re­ ferendum zu ergreifen. Ausschlaggebend für unseren Entscheid war, dass sich in der Ver­ nehmlassung mit einer einzigen Ausnahme sämtliche Interessens- gruppen - grösstenteils parteipoli­ tisch unabhängige Organisationen ; - gegen die geplante Abschaffung , des Landesbeitrags ausgesprochen hatten. Mit dem Ergreifen des Referen­ dums möchten wir die Regierung auffordern, die Argumente der Ver- nehmlassungsteilnehmer in ihre Entscheidungsfindung aufzuneh­ men und unter Einbezug eben jener Kräfte eine sozialverträgliche Lö­ sung anzustreben. Wir sind der Überzeugung, dass erhebliche Ein­ sparungen beim NBU-Landesbei- trag zu erzielen sind, ohne die unte­ ren Einkommensgruppen zusätz­ lich zu belasten. Daneben möchten wir die Regierung vermehrt für die Belange der sozial Schwächeren sensibilisieren und ermuntern, in sozial- und wirtschaftspolitischen Fragen (Kranken- und Pensions­ kassenprämien, EU-Osterweite­ rung etc.) neben den Wirtschafts­ verbänden zukünftig auch die Inter-essenvertreter 
der Arbeitnehmerin­ nen und Arbeitnehmer sowie der • sozial Schwächeren aktiv in die Entscheidungsfindung einzubezie- , hen. •;' Folgende Gründe sprechen für ein Referendum: - Pauschale und kompromisslöse Sparmassnahmen im Sozialbereich lehnen wir ab, zumal der Sparwille C der Regierung in allen anderen po­ litischen Bereichen ungleich klei- - ner scheint. - Aufgrund der Erfahrungen der letzten 12 Jahre sowie einer fehlen­ den gesetzlichen Tarifobergrenze für tiefe Einkommensgruppen kann die angekündigte Prämienreduk- V 
v tion unmöglich von langer Dauer sein. Noch vor drei Jahren wurden " die Prämien angehoben, da sich die Fonds dem gesetzlichen Minimum genähert hatten. Die Regierung ist * ' uns immer noch eine Antwort ; schuldig, warum die Prämien zeit­ gleich mit der Abschaffung des ; Landesbeitrags derart massiv ge­senkt 
werden können, wenn in den letzten drei Jahren ein massiver An­ stieg der Unfälle zu verzeichnen war? - Das Argument der Regierung, mit der Abschaffung des Landes­ beitrags die Eigenverantwortung der Versicherten zu stärken, ist nicht nachvollziehbar, da Prämien- erhöhungen oftmals das Gegen­ teil bewirken. Eigenverantwortung kann nur durch individuelle Anrei­ ze erreicht werden. - In den meisten Branchen des Gewerbes konnten für das Jahr 2004 keine generellen Lohnerhö­ hungen vereinbart werden. Neben Reallohneinbussen werden die Ar- beitnehrrienden im nächsten Jahr mit Prämienerhöhungen in der Be­ trieblichen 
Personalfürsorge und mit massiven Erhöhungen der Krankenkassenprämien sowie de­ ren Selbstbehalte zu kämpfen ha­ ben. Zusätzliche Belastungen be­ wirken lediglich eine weitere Um­ verteilung der staatlichen Sozial­ beiträge, indem etwa Sozialhilfe-, 
Krankenkassen- und Mietbeiträge erhöht werden müssen. - Der NBU-Zuschuss durch den Staat ist eine der ersten sozialen Er­ rungenschaften aus dem Jahre 1932, deren kompromisslose Ab­ schaffung wir nicht einfach hinneh­ men können. Diese Errungenschaft aus einer Zeit mit wesentlich schwierigerem wirtschaftlichem Umfeld sollten wir uns weiterhin, womöglich in einer angepassten Form, leisten können. Da die Regierung angedeutet hat, dass sie in Betracht zieht, weitere Staatbeiträge zu kürzen, wo sie in den Bereich der Eigenverantwor­ tung eingreifen, möchte der Arbeit­ nehmerverband mit dem Ergreifen des Referendums ein Moratorium, eine Denkpause, bewirken. Bevor weitere 'Kürzungen' vorgenommen werden, soll nach Lösungsansätzen gesucht werden, die tatsächlich die direkte 
Eigenverantwortung, und nicht den Vorwurf des Sozialabbaus stärken. Die Verbandsleitung des LANV SEGMENT,AKTIEN .Silicon Valley Equities /<'* * s* yf» 61,;85,% ,1 • USD 
J 77*67;'?' Global Equities (Erstzeic^nun'g bise.a.Ö^f . " ^ 'EUR 100.00 i. , 
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