SAMSTAG, 6. DEZEMBER 2003 
VOLKS I IXI I I T! ID 
KULTUR MACHT BLATT I IV U L I Uli 
DAS LEBEN REICH 
33 KULTURTIPPS Gerolf Hauser Kulturjournalist Sonne und Wärme BUCHS- Das Gi­ tarrenduo Jury Clor- mann/Elisabeth | Trechslin spielt heu­ te, Samstag, 6. De­ zember um 20 Uhr im Buchser Fabriggli Musik aus der Roman­ tik und aus Argentinien. Leise romantische Gitarrenkompositionen werden ergänzt mit sudamerikanischen Klängen, die Sonne und Wörme in.die graue und kalte Jahreszeit brin­ gen. Musik als Begegnung SCHAAN - Unter dem Titel «Musik als Be­ gegnung» ist am Montag, 8. Dezember um 17 Uhr in der Pfarrkirche Schaan das Bläser- quüitett «Stella Brass» zu hören mit Werken von Corelli, Bach, Vivaldi, Liszt u. a. Zwi­ schen den Musikstücken wird Franz-Josef Köb besinnliche Texte lesen. Erste Liebe SCHAAN - Linksalternative Friedensaktivi­ sten und ameri­ kanischer Gl? Polly erlebte ei­ nen unbeschreib­ lichen Sommer und ihre erste Liebe mit Jack. Das TaK zeigt in prominen­ ter Besetzung (Jürgen Prochnow, Anna Mag­ dalena Fitzi) heute, Samstag, 6. und morgen 7. Dezember, jeweils um 20.09 Uhr Ben El­ tons «Brisante Erinnerung». Alte Musik BREGENZ - Die Akade­ mie für Alte Musik Berlin (1982 in der damaligen DDR gegrün­ det) führt, zu­ sammen mit dem Rias .Kämmerchor Berlin, am Donnerstag, 11. Dezember um 19.30 Uhr im Festspielhaus Werke von Johann Sebastian Bach und Heinrich Schütz auf. Glanzvoller Höhepunkt CHUR - Mit dem Konzert am Montag, 8. De­ zember, 20.15 Uhr, , im Hotel 3 Könige in Chur, kann der Jazz Club Chur einen glanzvollen - Hö­ hepunkt in seiner Konzertreihe set­ zen, denn es spielen «The Fonda/Stevens Group feat. Herb Robertson». Mundart VADUZ - Hans Bernhard, Hobi aus Sargans liest, passend zur Ad­ ventszeit, am Dienstag, 9. De­ zember um 20 Uhrjm Schlöss- lekeller in der Reihe «Mundart- 1 e sungen» weihnächtliche Erzählungen; . 
Kultur als Spiegel der Gesellschaft Stefan Frommelt erhielt Förderpreis der Int. Bodenseekonferenz Stefan Frommelt erhielt am Donnerstag In Lindau den Frirderpreis der Internationalen Bodenseekonferenz. BALZERS - Stefan Frommelt ge­ hört in diesem Jahr zu den Preisträgern der Internationa­ len Bodenseekonferenz. Er stu­ dierte Schulmüsik in Wien, Jazz in Bern und Luzern und ist heu­ te Lehrer für Keyboard- und Jazzpiano an der Liechtensteini­ schen Musikschule. Die gröss- te Motivation für seine Kompo­ sitionstätigkeit ist seine acht­ köpfige Jazzformation «Jazzzir­ kus». ' ' ' • Garolf Hauser ' . i .  j Welche Bedeutung hat dieser Preis für dich? Stefan Frömmelt: Einmal, weil er nicht hier von Leuten im Land für Leute im Land vergeben wird, eine gewisse Neutralität also be­ steht. Und dann ist er ein Ansporn für mich, weiter zu machen. Wäre es eine Konkurrenz, wenn jemanden ähnlich wie du kompo­ nieren würde? Ich kann mir nicht vorstellen, wieso jemand dazukäme. Der Pro- zess des Komponierens geschieht bei mir wie bei vielen anderen. Lange Zeit spielt man Stücke gros­ ser Musiker, später versucht man sich in Stilkopien mit der Hoff­ nung, dass sich irgendwann etwas Eigenes herauskristallisiert. Man sucht sich ein möglichst gutes En-' 
semble für die Umsetzung. In mei­ nem Fall ist das der Jazzzirkus. Aus dem nicht gerade jazzreichen Rheintal ist es gelungen, acht wirk­ liche Top-Musiker für die Band zu gewinnen; damit hat sich für mich ein Traum erfüllt. Das Präsentieren eines neuen Stückes im Jazzzirkus ist ein Prüfstein. Wenn die Jungs vor Gähnen den Kiefer nicht mehr hochkriegen, weiss 
ich, dass etwas suboptimal ist. Wie erlebst du die liechtensteini­ sche Kulturszene? In den letzten Jahren hat sich viel bewegt. Künstler und Künstlerin­ nen bewegen sich normalerweise nicht im Mainstream der Gesell­ schaft; jetzt suchen sie mehr den Kontakt zur Gesellschaft, natürlich auch in Bezug auf die ökonomi­ sche Seite. Im Bereich Musik gibt es einige, die mehr machen, als in irgend einem Keller die tausendste Version von «Smoke on the water» zu spielen, die versuchen, über den Amateurstatus hinaus 
zu kommen. Die Verbindungen zwischen Musi­ kern, Literaten, Bildenden Künst­ lern us\v., scheint mir hier noch nicht ausgeprägt. Vielleicht fehlt einfach eine «Künstlerkneipe». Ei­ ne erste Möglichkeit ist das Kunst- museum-Cafd Allerdings ist die alemannische Art eher, sich privat zu treffen/ In Wien ist es umge-, kehrt, man trifft sich in einer 
Knei- KULTURKALENDER 
pe. Aber hier ist es in den Kneipen teuer und sie schliessen um Mitter-; nacht. Hast du Wünsche für die Zu­ kunft? Dass immer mehr Menschen in Liechtenstein merken, nicht das Anhäufen von Geld verbindet, son­ dern das, was kulturell geboten wird. Kultur ist der Spiegel einer Gesellschaft. Das Bewusstsein muss beim öffentlichen Geldgeber und bei den Privaten wachsen, dass Investitionen in das kulturelle Le­ ben eine Zusammengehörigkeit schaffen zwischen den ökonomisch und den künstlerisch Erfolgrei­ chen. Damit erst kann eine Identi­ tätsbildung wachsen, was für' Liechtenstein sehr notwendig ist. Wenn verstanden würde, dass die Macht der auf Banken liegender Gelder auch eingesetzt werden kann für das Kunstschaffen, dann wäre das genial. Und Sponsoren müssen wegkommen von dem Ge­ danken, dass von 
den 5000 gegebe­ nen Franken für wenigstens 10 000 Franken Plakate hängen müssen, ps gibt aber auch löbliche Ausnah­ men. Z.B. die Werbeagentur Tan­ gram, die den Jazzzirkus bei allen Printprodukten unterstützt. Ewald Frick von der Tangram ist selbst i' künstlerisch tätig und weiss, um was es geht. Das sollte Schule ma­ chen. SAMSTA6,6.12. 
MONTAG, 8.12. Kino Musik Musik Buchs, Fabriggli, 20 Uhr: Gitarrenduo Clormann/Trechslin Dornbirn, Spiclboden, 21 Uhr. «The Glo- bc», World Music Theate r  • Schaan, TaK, 20.09 Uhr: Jürgen Prochnow in «Brisante Erinnerungen» Schaan, TaK, 17 Uhr: Grimm & Co Bregenz, Festspielhaus, Theater Kosmos, 20 Uhr: «Das letzte Band» Tanz St. Gallen, Theater, 19.30 Uhr: Nuss- knacker Kino Schaan, TtiKino, 20 Uhr: Dogville SONNTAG, 7.12. Musik O 
Mets, Altes Kino, 10 bis 13 Uhr: Jazz- Brunch St Gallen, Theater; 14.30 Uhr: Lc Nozzc di Figaro Zürich, Oper, 12 und 13.30 Uhr: Die Zau­ berflöte für Kinder Theater Schaan, TaK, 20.09 Uhr: Jürgen Prochnow in «Brisante Erinnerungen» .  Diverse« Schaan, TaK, 10.30 Uhr: Filmprcmierc «Er sieht und hört mit der Seele» . Wn o ^ Schaan, ThKino,. 18 Uhr: Pirosmanl; 20 Uhr:Dogville ,v 
Schaan, Pfarrkirche, 17 Uhr: Stella Brass Chur, Jazzclub, 3 Könige, 20.15 Uhr: The Fonda/Stevens Group feat. Herb Robertson Theater Schaan, ThKino, 17 Uhr: «Lemuels Aben­ teuer» Tanz St. Gallen, Theater, 20 Uhn Nussknacker Kin o _______ Schaan, TaKino, 20 Uhr: Dogville DIENSTAG, S. 12. Musik St. Gallen, Theater, i9.30 Uhr: Don Pas- qüalc Uteratur Vaduz, Schlösslekeller, 20 Uhr. Hans Bern­ hard Hobi: Weihnachiserziihlungen. Mund­ artliteratur Kino Schaan, TaKino, 20 Uhn A Peck on the Chcek: 
Rankweil, Altes Kino, 20 Uhr: Verrückt nach Paris» DONNERSTAG, 11.12. Musik MITTWOCH, 10.12. Musik St. Gallen, Theater, 20 Uhr: Turandot . Theater . ; Schaan, TuK, 20.09 Uhr: A Christmas Ca- rol Uteratur ' Vaduz, LLB, Hof, 14 bis 16 Uhn Lesung mit Ursula Wolf und Cornelia Hofer 
Bregenz, Festspielhaus, 19.30 Uhn. Akade­ mie für Alte Musik Berlin Kabarett Vaduz, Schlösslekeller, 20 Uhr. «HalleLi- Ga, fürchtet euch nicht» Kino . Vaduz, Kunstmuseum, 18 Uhn «Dogtown andZ-Boys» Schaan, TaKino, 20 Uhn Es war einmal ei­ ne Singdrossel FREITAG, 12.12. 'Musik • " . . ' • Bregenz, Festspielhaus, 20 Uhr: Gerhard Polt & Biermösl Blosn : Theater Altstütten, Diogenes, 20 Uhn Spiegelbild und Schatten • . Bregenz, Kornmarkt, 20 Uhr: «Die Affilre. Rue de Lourcine»; Festspielhaus, 20 Uhn Theater Kosmos «Das letzte Band» Uteratur Buchs, Fabriggli, 20 Uhr: Ander-Huber, Vo­ gel: Lesung mit Musik Kabarett Vaduz, Schlösslekeller, 20 Uhn «HalleLi- Ga, fürchtet euch nicht» Rankweil, Altes Kino, 20 Uhn Ncuschmid II Wno ' • •-   v' Schaan, TaKino, 20 Uhn Twilight Samurai : 
KUNST Spielwiese der Sinne BREGENZ Das Kunsthaus Bregenz (KUB) zeigt «Car- walk» des Zeichners,; Malers, Objektemachers, Performance- und. Filmkünstlers Tone Fink. Heute, Samstag, 6. Dezember, findet ab 10 Uhr in der KUB Arena ein gemeinsames Früh­ stück mit dem Künstler statt. Dabei wird Marianne Grebers Publikation «fotokatastrofieren: Tone Fink» vorgestellt. Etwa um 12 Uhr spricht Direktor Eckhard Schneider mit Tone. Fink über seine Ausstellung, bei der er die Arena mit Schaukel­ pferden, 
Schubkarren und mo­ bilen Gefährte zur Spielwiese der Sinne, zum Ort der Bewe­ gung macht. Der Betrachter ist aufgefordert, diese Kunst spie­ lerisch zu erfahren. AKTUELL Kunstmuseum Liechtenstein, Samstag, 6. 12., 11 bis 16 Uhn Kunstsamstag «Beuys und die Friteuse». Feldkirch, Palais Liechtenstein, Freitag, 12; 12., 20 Uhr: «Kunst.Vorarlberg» präsentiert neue Mitglieder; Agostinelli, Bi­ schof, Chromy, Lüdescher-Kra- pez, Weissengruber. Kunstmuseum Liechtenstein, jeden Sonntag 15 bis 17 Uhr Fo­ rum Kunsttreff, offenes Ge­ spräch über die ausgestellten Kunstwerke mit Nicole Ohne­ berg-: 
- AUSSTELLUNGEN Vaduz, Kunstmuseum: «A.T.3D - Die räumliche Welt des Andrd Thomkins» Vaduz, Kunstraum . Engländer­ bau: «In pursuit of happiness», Video-Installation von Aniko Risch und Duosch Grass TViesen, Schichtwechsel. (Spör- ry, Alte Weberei): Giorgi Okro- piridse «Metallobjekte» Feldkirch, Palais Liechten­ stein: Ines Agostinelli, Oliver Bischof, May-Britt Chromy, Renate Ludescher-Krapez, Mat­ thias Weissengruber (ab 12.12.) Bregenz, Kunsthaus: .Tone Fink «Carwalk» Bregenz, Kunsthaus: Eija-Liisa Ahtila. Tcita Dean, Ann Sala, Jane & Louise 
Wilson St. Gallen, Kunstmuseum und Kunsthalle: «Heimspiel», Kuristschaffen' aus der Ost­ schweiz, Vorarlberg und Liech­ tenstein tv: . 
V