Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2003 
VOLKS I Afi'il T| | D SCrtHOTTKUNST BLATT l 
l\U L I Uli KINDERTHEATER 
31 GOSPELKONZERT «Wenn Engel singen» TRIESEN - Das vorweihnachtliche Gast­ spiel der Glory Gospel Singers begeisterte die Triescner Konzertbesucher letzten Diens­ tagabend. Im gut besetzten Saal Hess sich ein bunt durchmischtes Publikum von der Viel­ seitigkeit amerikanischer Gospels mitreis- sen. Es war ein wirklich passender Anlass zur vorweihnachtlichen Zeit. Seit 1996 besuchen die aus New York stammenden Glory Gospel Singers Europa. Das Triesener Gastspiel zeigte die Vielseitigkeit dieser Formation. Mit sechs Mitgliedern, des aus ursprünglich 70 Sängern starken Chors, bestritten zwei Männer, drei Frauen und ein Pianist das sän-" gerisch anspruchsvolle Programm. Mit hoher musikalischer Professionalität zeigten die Künstler die Lebendigkeit der amerikani­ schen Kirchenkultur. Die Stimmungsmacher Es war erstaunlich, wie die Sängerinnen und Sänger von Lied zu Lied zulegten und das Publikum in Wallung brachten. Schon zu Beginn stimmten sie das Amen an und Hes­ sen das spontane Triesener Publikum mitsin­ gen. Ein Liedpotpouri folgte dem andern. Bekannte Lieder wie «Down the river side» oder «o, when the saints» gefielen den Kon- zertbesuchern besonders gut. Danach folgte a cappella Gesang oder Soloeinlagen des fünfköpfigen Chors. Schnippend und klat­ schend Hessen die Sängerinnen und Sänger das Publikum an ihrer sichtlichen Sanges­ freude teilhaben. Im ersten Teil des Abends in schwarz gekleidet, erlebten die Besucher im zweiten Teil einen in- gelb gekleideten Gospelchor, der mit humorvollen Einlagen zu begeistern wusste. In «He's got the whole world in his hands» integrierten die Sänger gekonnt vier Konzertbesucher auf der Bühne in ihre Choreografie. Stille Nacht, heilige Nacht wurde zuerst in Englisch, dann in Deutsch gesungen. Der Schluss war der eigentliche Höhepunkt. Es gelang d(?m, ChQr;das : 
.Publikum in diesem Stadium in Rage zu bringen. Durch den lang anhaltenden Applaus wurde dem weit gereis­ ten Chor noch eine Zugabe entlockt. Die Glory Gospel Singers verabschiedeten als­ bald das begeisterte Konzertpublikum mit grosser Herzlichkeit am Ausgang des Triese­ ner Gemeindesaals. (Serino Mungo) Schnippend und klatschendHessen die Sän­ gerinnen und Sänger das Publikum an ihrer sichtlichen Sangesfreude teilhaben. ANZEIGE Schaan/l.iirlitciKtein Heute, Do, 4.12., 20.09 Uhr, TaK-Foyer HörBar- Hhndel wlthCare ' Vortrag mit Muslkbelsplelen / Fr, 5. ti, 20.09 Uhr, TaK, Schaan ... ; Grenzgänge Die Nacht der Literatur 
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5969 fax (00423)237 59 61 • 
Philipp Jehle zeigt seine Skulpturen in der Galerie «S'Troya's VIII Galerie» SCHAAN - «Ein Tagebuch be­ ginnt mit dem ersten Wort und endet mit einer Geschichte.» Philipp Jehle hält das nicht in schriftlicher TagebMchform fest, er ordnet den Tagesablauf mit Farben und Formen als metalle­ ne Briefe, in 
denen er «Schrott» in neue Zusammenhänge bringt, «ordnende Schrottkünst» schafft. * BaroH Hauia r  "• •' •' Philipp Jehle, geboren 1972, arbei­ tete nach einer vierjährige TVpogra- fenlehre sechs Jahre im Druck- und Zeitungsgeschäft, wechselte 1998 in die Baubranche «Tunnelbau». Parallel zu diesem Wechsel, begann er sich mit «eisernen Tagebüchern» zu beschäftigen, erlebtes Zeitge-, schehen und persönliche Gedanken in Formen zu gestalten. Ordnungswelse «Ttypografie heisst ordnen», sagt Philipp Jehle, «heisst, den Text des Autors mit Bild, Grafik, Tabellen etc. so anzuordnen, dass der Leser schnellstmöglich die Information auf einfache und klare Weise erhält, dem gegebenen Zweck optisch, an­ sprechend. Das begleitet mich bei nieiner <Ordnungsweise> in den <Eisernen Tagebüchern» wie ein roter Faden.» War früher der Mate­ rialbedarf. zum Gestalten Papier, Farbe, digitale Fotos und Schrift, ist es nun stabileres und 
wiederver-Phlllpp 
Jehle ordnet den Tagesablauf mit Farben und Formen als metallene Briefe, als «eiserne Tagebücher». wertbares Material: Holz, Metall, Armierungseisen, Acrylfarbe, Polyester usw. Alle Arbeiten von Philipp Jehle beziehen sich auf Ta­ gessituationen: Ein Nachrichten­ beitrag, eine Sportübertragung im Fernsehen, eine verflossene Liebe, ein schnelles Bekanntwerden oder Auseinandersetzungen im Arbeits- prozess. Musik im Auge «Nehme ich ein Stück Eisen in die Hand, seihe ich darin eine Be­wegung, 
eine Form, ein Orna­ ment», sagt Philipp Jehle. Seine erste Arbeit nennt er. «Der Kunde ist König», entstanden, als es beim Tunnelbau. im Steg Probleme gab mit einem Bauunternehmer. Mit der jüngsten Arbeit «Die Seele des Heroen» - eine Polyesterkopfform, dessen Augen und Mund hinter, ei­ nem Baueisenbogen vor Verletzun­ gen von" 
aussen geschützt werden - symbolisiert er die zu schützende Seele des Menschen. «Mona Lisa von und zu Romulus» entstand, als 
in Italien der grosse Stromausfall war; die Auseinandersetzung mit dem die Welt beherrschenden The­ ma Finanz- und Börsenwelt fand ihre Gestalt in «Spur des Jaguars» und «Musik im Auge» symbolisiert unsere High-Speed-Zeit, die Frage, ob das Auge unverletzt die Fülle der Eindrücke wahrnehmen kann. Weitere Arbeiten sind zu sehen im Industriegebiet Schaan,- Im Alten Riet 32, samstagnachmittags geöff­ net oder näcfr telefonischer Verein­ barung: 0041 / 79 / 378 84 80. Durchlauf probe imTaKino Schaan Bald wird es ernst für «Lemuels Abenteuer» SCHAAN - Unter der Regie der beiden engagierten Theaterpä- dägogen Beatrice Brünhart- Rfsch und Georg Biedermann hat sich die Truppe der Kinder- THEATERwerkstatt diesmal der Jonathan-Swift-Satira «Gullivers Reisen» angenommen und das Kindertheaterstück «Lemuels Abenteuer» daraus geschaffen. Kindertheater funktioniert etwas anders als «normales» Erwachse­ nentheater. Das Stück, basierend auf dem Swift-Roman «Gullivers Reisen», das am gestrigen Nach­ mittag vor Pressevertretern erst­ mals durchgespielt wurde, entstand nicht im stillen Kämmerlein eines Bühnenautors, sondern direkt bei der Probenarbeit. Diese begann nach einer Vorbesprechung im Sep­ tember; nach dem Ende der Herbst­ ferien. Dass nach so kurzer Vorbe- reitüngszeit eine solche, doch recht aufwendige 
Inszenierung vorliegt, nötigt schon Respekt ab. Brunhart- Risch und Biedermann beobachte: ten die 24 theaterbegeisterten Kin­ der im Alter 
von neun bis zwölf Jahren in der Anfangsphase einfach beim Improvisieren. Auf spieleri­ sche Weise entstanden immer mehr Szenen, bis schlussendlich eine verbindliche Textfassung; und In­ szenierung vorjag. Das Stück ist somit eine echte Gemeinschaftsar­ beit aller Beteiligten; die Rollen' sind den Darstellern regelrecht auf den Leib geschrieben. «Wenn je­ mand nicht so gern viel redet, dann bekommt er eben weniger Text. Oder wenn zwei Kinder dieselbe Rolle spielen wollen, werden aus einer Person einfach zwei, wie z.B. im Fall der Kaiserin, die bei uns auch noch eine Tochter an die Seite gestellt bekommt, welche es in der Romanvorlage nicht gibt», erklärt Brunhart-Risch. Auch die riesigen v ' 
Fotoaufnahmen während der Probe des Kindertheaters «Lemuel» Im TaKino In Schaan. Gegenstände aus Papier Machd, die - gebraucht werden, um die Gröjsen- unterschiede zwischen Liliputa­ nern, Lemuel Gulliver und Gigan- tolanern zu veranschaulichen, wur­ den von 
den Kindern unter Anlei­ tung der beiden Theaterpiidagogen selber hergestellt. Die einzige clramatis persona, die nicht von einem Kind dargestellt wird, ist übrigens der Titelheld. Die Uber einen Beamer nach vom proji­ zierten Lemuel-Szenen wurden vom- liechtensteinischen N achwuchs- schauspieler Leander Marxer einge­ spielt. Auch wenn die beiden Regis­ seure bei der öffentlichen Durch­ laufprobe' noch manche Kritik im Detail anbrachten und das Spiel ei­ nige Male kurz ins Stocken geriet, 
so wurde doch deutlich; dass da ein tag um 17 Uhr im TaKino dem stau­ wirklich reizendes Stück entstanden nenden Premierenpüblikum präsen- war, bereit, am kommendem Mon- tiert zu werden. (A. Löfflerj ANZEIGE .. • A | *' -r.' -ry 
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