Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 28. NOVEMBER 2003 
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23 NACHRICHTEN «Der kleine Stern» kann heuer nicht scheinen SCHAAN - Die für Sonntag, 30. November, 17 Uhr, angekündigte Geschichte vom klei­ nen Stern, der ein krankes Kind besucht, muss leider ausfallen. Edith Jehle ist selbst erkrankt. Die Vorstellung soll zu einem spä­ teren Zeitpunkt nachgeholt werden. Bereits gelöste Eintrittskarten können beim TaK zu­ rückgegeben werden. Selbstverständlich wird der Kaufpreis erstattet. Man kann sie natürlich auch umtauschen gegen Karten für «Frau Holle». Das Puppentheater Störgeli gastiert mit diesem Märchenstück am Sonn­ tag, 21. Dezember, um" 17 Uhr im TaK. «Ich lebe den Blues» RÜTHI-BÜCHEL - Von-der Westküste der USA ins Rheintal: Der 69-jährige Fillmore Slim aus San Francisco kommt mit authenti­ schem Blues: rauh', feinfühlig, energiegela­ den, lyrisch. "Am Sonntag 30. November ab 20 Uhr live on Stage im «Grütli the club» in Rüthi-Büchel. r 
Fillmore Slim bringt morgen Abend den West Coast Blues der alten Schule ins «Grütli the club». Fillmore Slim, der ursprünglich aus New Orleans stammende Blues-Veteran, lebt schon seit den späten 50er-Jahren in San Francisco und geniesst in der Bay Area Kult­ status. Bei seinen drei Konzerten in der Schweiz, eines davon im «Grütli the club» in Rüthi-Büchel, wird er begleitet von Koni am Bass, Kurt Bislin an der Gitarre und Chris Miliar am Schlagzeug. Exzellente Auftritte / Als zehnjähriges Kind zieht der kleine Clarence Sims mit Pferd und Wagen durch die Strassen von New Orleans und verkauft singend sein frisches Gemüse. In den 50er- Jahren lebt Clarence an der Westküste in Los Angeles und San Francisco wo er in Shows mit Grössen-wie T-Bone Walker und L. C. Robinson auftritt. In dieser Zeit wird Claren­ ce Sims als Fillmore Slim bekannt und etab­ liert sich in der Szene als gefragter und er­ folgreicher Musiker. Zahlreiche Plattenauf­ nahmen entstehen mit den Labels Kent und Doo-Tone. Obgleich Fillmore Slim mit sei­ nem emotionalen Blues die Leute begeistert, hat er ein Auge für das schnelle und nicht im­ mer korrekte Leben. Dies beschert ihm fünf Jahre Haft im Bundesgefangnis. Für Fillmo­ re Slim die Zeit, in der er sich intensiv mit der Gitarre und dem Songschreiben ausein­ andersetzt. Wieder in Freiheit, ist die Rück­ kehr in die Gesellschaft nicht einfach. Wäh­ rend Reagans Präsidentschaft gibt es einige Rückfälle, die er immer wieder im Gefängnis büsst. Dann aber gelingt es ihm, seinem alten Ruf gerecht zu werden. Er spielt regelmässig in den angesagtesten Clubs der Westküste. Der drahtige Gitarrist überlebt lange genug, urri die grossartige CD «Other Side of the Road» im Jahre 2000 bei Fedora aufzuneh­ men. In unseren Breiten machte er sich zu­ nächst einen Namen mit einem exzellenten Auftritt beim Luzern Blues Festival und spielte dieses Jahr bereits zum zweiten Mal am Blues Estafette, einem der grössten und besten Blues-Festivals Europas. «I done li- ved theblues. The blues is about picking cot- ton, working - in the flelds, living on the streets, and you knowT did all these things.» Fillmore Slim und das Leben im Blues - live zu erleben am Sonntag, 30. November ab 20 Uhr im «Grütli the club» in Rüthi-Büchel. Gerolf Hauser 
Das andere Chorkonzert Das besondere Konzerterlebnis in der besinnlichen Adventszeit BALZERS - Die Aitettsgemein- schaft Alpenländischer Chorver­ bände (AGACH] veranstaltet all­ jährlich die Alpenländische Chor­ weihnacht, bei der Chöre aus den 13 Mitgliedsverbänden von Bay­ ern bis Friaul, von Salzburg-bis Aosta, vom Treirtino bis Vorarlberg teilnehmen. In diesem Jahr wird die Chorweihnacht zum eisten Mal in Liechtenstein stattfinden (Samstag, 13. Dezember, um 19 Uhr in der Pfanfeirche in Balzers). «GeroH Hause r  • Bei der Alpenländischen Chor­ weihnacht werdeh sieben Chöre mit insgesamt über 200 Sänger/-in- nen besinnliche Advents- und Weihnachtslieder aus der Vielfalt der verschiedenen Alpenregionen vortragen. Der Fürstlich Liechten­ steinische Sängerbund '(FLSB) ist Mitglied der AGACH seit deren Gründung vor 25 Jahren. . Grosses Spektrum Hubert Büchel (Präsident des FLSB), Hans Nigg (Vizepräsident), Anton Eberle (Gemeindevorsteher Balzers), Pfarrer Walter Bühler und David Vogt als Hauptsponsor (Da­ vid Vogt & Partner TreuUnterneh- men) informierten über die Chor­ weihnacht in Balzers. Hubert Bü­ chel sprach seinen Dank aus für die Unterstützung durch den Haupt­ sponsor, den Kulturbeirat, die Ge­ meinde Balzers und weitere Gön- - ner. Dadurch sei es dem FLSB möglich, die ca. 200 Säng"er/-innen «Angelo und die Möwe» im Alten Kino MELS- Am kommenden Mitt­ woch, 3. Dezember, ist Procap Sar- gans-Werdenberg im Alten Kino in Mels zu Gast. Vorgestellt wird das .Märchenbuch «Angelo und die Möwe». Den 3. Dezember, inter­ nationaler Tag der Behinderten, be­ geht Procap Sargans-Werdenberg mit der Lesung von «Angelo und die Möwe» durch den Autor des Buches, Vincenzo Todisco. Der Schriftsteller und Dozent an der 
Pä-Pfarrer 
Walter Bühler (Ii), Hans Nigg, Hubert Büchel (Präsident des FLSB); Gemeindevorsteher Anton Eberle, Jacqueline und David Vogt Informierten über die Alpenländische Chorweihnacht In Balzers. nach Liechtenstein einzuladen.und für Übernachtung und Verpflegung zu sorgen. Das Konzert werde ge- _ gliedert in fünf. Teile (Erwartung, Maria, Die Hirten, Anbetung "uhd - Gloria). Es seien, so Hubert Bü­ chel, schlichte, alpenländische und volkstümliche Lieder, die einen ei­ genen Reiz schaffen würden mit dem grossen Spektrum der unter­ schiedlichen Weihnachtslieder aus dem Alpenbogen. Pfarrer Walter Bühler gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass der FLSB das Kon­zert 
in Balzers stattfinden lasse. Die Balzner- Kirche biete dafür den richtigen Rahmen. So werde das Geheimnis der Weihnacht hörbar werden. Hans Nigg sprach von ei­ nem kulturellen Höhepunkt, denn jeder Verband, sei bemüht, seine' besten Chöre zur Alpenländischen Weihnacht zu entsenden. Die Al­ penländische Chorweihnacht wird bestritten von folgenden Chören:, Kirchenchor Eyrs (Südtiroler Sän­ gerbund), Jugendchor der HS Prutz-Ried (Tiroler Sängerbund), 
Coro Femminile Multifariam (Unione societa corali Friulane,. Männerchor Dorfen (Bayerischer . Sängerbund), yonArte Jugendchor Balzers * (Fürstlich Liechtensteini­ scher Sängerbund), Corale San Michele Bressanone (Federazione Cori BoIzanQ) und der Männerchor . .^Liedertafel Götzis (Chörverband Vorarlberg). . Alpenländische Chorweihnacht: Samstag, 13. Dezember, 19 Uhr in der Pfarrkirche Balzers (freier Ein- tritt, Kollekte). /^ • MÄRCHENBUCH dagogischen ' Fachhochschule Graubünden hat die Geschichte vom Fischerjungen Angelo ge­ schrieben: Angelo wohnt am Meer und hat eine treue Spielgefahrtin: die Möwe Timbo. Angelos Mutter ist krank und der Vater hat die Stimme verloren, Timbo hat nur noch einen Flügel und kann des­ halb nicht mehr fliegen. Angelo möchte seinen Eltern helfen. Zu­ sammen mit Timbo und den ande­ ren Möwen macht sich Angelo auf den Weg zur wundersamen Einerin­ sel. Rudolf Mirer, Kunstmaler aus 
Obersaxen, hat das Werk einfühl­ sam in eine färben- und formenrei­ che sowie faszinierende Bildspra­ che umgesetzt. Er wird an diesem Abend ebenfalls anwesend sein und Bücher signieren. «Angelo und die Möwe» ist eine packende Ge­ schichte über Freundschaft und Liebe, Trauer und Hoffnung. Ein Abenteuer zum Miterleben - für Gross und Klein. Eine wundersame Einstimmung in die Adventszeit. Mit diesem Buch will Procap daran erinnern, dass Menschen mit Be­ hinderung nicht ausgrenzende Für-• 
. - . sorge, sondern "uneingeschränkte Teilhabe brauchen, nicht abwerten­ des Mitleid, sondern Gleichstellung und nicht wohlmeinende Bevor­ mundung, sondern das Recht auf Selbstbestimmung. Procap ist die grösste Selbsthilfeorganisation von Menschen mit Handicap in der Schweiz und landesweit in rund 60 regionalen Sektionen und in sämt­ lichen Sprachregionen vertreten. - Mittwoch, 3. Dezember, 20.15 Uhr, Altes 
Kino Mels. Eintritt: frei (Kollekte); der Erlös geht an Pro- • cap. «Schicklgruber alias Adolf Hitler», ein fantastisches Theater für Erwachsene SCHAAN - Es Ist fast nicht.zu glauben und ungeheuer faszi­ nierend, mitzuerleben, wie der international erfolgreiche und mit zahlreichen Preisen ausge­ zeichnete TheateMVIagier Ne- ville Tranter die llluslönschafft, seine Puppen seien lebendig, versehen mit Empfindungen und Vernunft. »Geröll Hauser Mit seinem Programm «Schickl­ gruber. alias Adolf Hitler», das Ne- ville Tranter am Mittwochabend im TaK zeigte, behandelt er allerdings ein äusserst sensibles Thema. Zu­ mindest bei jenen Menschen, die, z. B. durch Geburtsjahr oder Staats­ zugehörigkeit, sich mit ' der Schreckensperiode des Nationalso­ zialismus auseinandergesetzt ha­ ben,.kann die Frage auftauchen, ob Tranter mit dieser Darstellungs­ form dem Thema gerecht wird. . Gratwandemng Diese Frage allerdings nimmt 
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Jmi 4% Der brillante Puppen- und Schauspieler Neville Itanter zeigte i m TaK sein Programm «Schicklgruber alias Adolf Hitler». kein Quäntchen weg vom phänome­ nalen und genialen Können des Puppenspielers. Denn wie er mit den, teilweise lebensgrossen, Pup­ pen umgeht, ist kaum zu glauben: Jede Kopfbewegung der Puppen, je­de 
Gestik, das Versehen der Puppen mit unterschiedlichen Stimmen, die hervorragende Musikuntemialunjg r- all das ist einmalig, begeistert das Publikum und zieht es in seinen Bann. Auch der dramaturgische 
Aufbau ist hervorragend. In 16 Sze­ nen zeigt er die letzten Stunden der Nazifiihrer im Führerbunker in Ber­ lin am 20. April 1945, dem Führer­ geburtstag, vom ersten Bild, in dem die Puppe, die. Hitler spielen soll, dagegen protestiert, über die ein­ drückliche Darstellung von Helmut, Goebbels kleinem Sohn oder Gö- rings Anspruch auf die Führerschaft bis zur Schlussszene, in der sich Hitler und der Tod begegnen. Grossartig ist die Figur des wunder­ schön hässlichen Todes, der als Zauberer durch die Szenerie geis­ tert. Durch das Aufzeigen der, zwei­ fellos vorhandenen, menschlichen, der GefiJhlseite dieser Monster der Geschichte, Hitler, Göring, Goeb­ bels, lässt Tranter einerseits blicken in die menschlichen Abgrunde sei­ ner Figuren, andererseits könnte vielleicht, hoffentlich nicht,. der Eindruck der Vemiedlichung dieser Schreckensherrschaft. entstehen. Tranter bewegt sich mit diesem Pro­ gramm auf einer gefährlichen Grat­ wanderung zwischen ' Schrecken und Komik.
	        

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