Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 27. NOVEMBER 2003 
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35 KULTURTIPPS Walter Nigg im Literaturhaus ; TRIESEN - Am Dienstag, den 2. Dezem­ ber, liest Walter Nigg um 20 Uhr im Litera­ turhaus aus seinem neuen Buch «Man kann v es: schon schön haben - auch für wenig Geld». Das Literaturhaus befindet sich an der i Dorfstrasse 24, im Kleintheater der Alten. Weberei. Gleichzeitig findet die Präsentation ; ; des Buches statt. Nigg meint dazu: «Ihr seid zwar eingeladen, obwohl ihr gar nicht richtig eingeladen wurdet, weil, wenn man einfach eingeladen wird, dann hat man selber nichts mehr dazu zu sagen. Eingeladen wir nämlich normalerweise Frachtgut. Genauer genom- ; men ist die Einladung eine Mitteilung, zur • ; Buchpräsentation willkommen zu sein - oder j allenfalls ein Versuch einer Nötigung, zur Präsentatio zu kommen.» LandArte am Montag im TaK-Foyer . SCHAAN - Zum zweiten Termin seines, neuen Kulturtreffs im Theater-Foyer, lädt das ' TaK am Montag, 1. Dezember, um 19 Uhr ein. Diesmal spricht Jens Dittmar mit Kuno . Bont und Daniel Schierscher.' Kuno Bont, einer der Initiatoren der «LandArte» beim Sankt Galler Karitonsjubi- Iäum, und Daniel Schierscher haben über dieses Aufsehen erregende Projekt einen Kurzfilm gemacht, der als Auftakt zum zwei­ ten Kulturtreff.seine Liechtenstein-Premiere" ' erlebt. Im Anschluss an die Vorführung geht das Gespräch natürlich nicht nur um das Fil- ; memachen allein, sondern auch wieder um Kultur, ihren Stellenwert und ihre Standorte. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. Jens Dittmar begrüsst am 1. Dezember, 19 Uhr wieder Gäste am «Montag Im Foyer» Im TaK. ANZEIGE  •  '' " ' S'Tgofrfs W GAE#IE Schöne Kunst für das Haus, . für den Balkon, fürs Atrium Philipp JeNe • Industrie 32 • Schaan/FL Sa. 14 
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und Bildwitz «A.T. 3D» - Die,räumliche Welt des AndreThomkins VADUZ - Anfang des Jahres 2002 konnte das Kunstmuseum Liechtenstein den Nachlass des aus Luzern stammenden Künst­ lers Andre Thomkins (1930- 1985) als Depositum überneh­ men. Die. Aussteilung, ab heute, Donnerstag, 27. November (Er­ öffnung um 18 Uhr) im Kunst­ museum, zeigt ca. 150 Expona­ te des Künstlers. «Gerolt Hause r Bei der gestrigen Medienkonferenz stellte Museumsdirektor Friede­ mann Malsch den Künstler Andrd Thomkins und sein Werk vor. Er dankte der Familie Thomkins, zu der er seit vielen Jahren freund­ schaftliche Beziehungen pflegt, da­ für, dass sie den Nachlass des 1930. in Luzern geborenen und 1985 in Berlin verstorbenen Künstlers «in die treuhänderische Verantwortung des Kunstmuseums Liechtenstein gegeben hat». Das Kunstmuseum werde den Nachlass inventarisie­ ren, wissenschaftlich und konser­ vatorisch bearbeiten und damit für die Ausstellungswelt verfügbar ma­ chen. : messende Übergänge Zum Auftakt wurde Nicolas Thomkins, Sohn des Künstlers, ein­ geladen, seine persönliche Auswahl von Werken des Vaters zu zeigen (er wird zur Vernissage anwesend sein). Diese konzentriert sich auf 
Gestern informierte Friedemann Malsch und sein Team die Presse zur bevorstehenden Ausstellung «Die räum­ liche Welt des Andre Thomkins» Im Kunst Museum Liechtenstein (KuMuLI). die plastischen Arbeiten sowie auf die stets fliessenden Übergänge zwischen Architektur, Skulptur und " Musik. Die Ausstellung verdeut­ licht den-für Thomkins typischen spielerischen Umgang mit Form und Material bei den architektoni- „ sehen Plastiken, Holz- und Tonobj­ ekte und Gummimultiples sowie die engen Verknüpfungen zu Seinen Bildern. Andrö thomkins hat ein ausserordentlich vielseitiges Werk geschaffen, technisch virtuos, voller Spieltrieb und Bildwitz, hintergrün­dig, 
ironisch und voller Tiefgang, das sich jeder einfachen Zuordnung zu bestimmten Kunstströmungen entzieht. In der Auseinandersetzung mit Marcel Duchamp und dem Sur­ realismus, aber auch angeregt vom Werk und den Ideen Paul Klees, war Thomkins seinerseits Anreger und zugleich Korrektiv für den «Ausstieg aus dem Bild» in den 60er-Jahren. In seinen Aquarellen, Bleistift- und Federzeichnungen, Ölbildern und Objekten spiegelt sich ein reicher visueller und geisti­ger 
Fundus, wieder. Zur Ausstellung erscheint ein 68-seitiges Katalog­ heft mit ausgewählten Abbildungen der ausgestellten Werke und mit Texten von Nicolas Thomkins und Friedemann Malsch. Die Ausstel­ lung wird begleitet von einem um­ fassenden Vermittlungsprogramm wie Vorträge; Führungen, 
Familien­ sonntage und Lesungen. Vernissage: Donnerstag, 27. No­ vember, 18 Uhr (mit Gratiseintritt); Dauer der Ausstellung: 28. Novenv ber bis 29. Februar 2004. Eine unmögliche Liebe Das Fabriggli in Buchs zeigt Tschechows «Die Dame mit dem Hündchen» BUCHS - Zwei anderweitig und unglücklich verheiratete Men- . sehen entdecken vorsichtig, fast ängstiieh-ihre Liebe, die in der bestehenden Gesellschaft kaum eine Chance hat - eine unmögliche Liebe. Das ist das Thema von Anton Tschechows Kurzgeschichte «Die Dame mit dem Hündchen», die, von Lazare Kobrynski für die Bühne bear­ beitet, im Buchser Fabriggli morgen, Freitag, 28. November um 20 Uhr gezeigt wird. * Gero» Häuse r  • Anton Tschechow (1860 bis 1904) gehört zu den bedeutendsten russi­ schen Autoren des 19. Jahrhun­ derts. Die 1899 entstandene Kurz­ geschichte «Die Dame, mit dem Hündchen» entwickelt aus dem Motiv eines Ferienflirts die Utopie einer grossen Liebe, die den lang­ weiligen Alltag des Protagonisten überwinden hilft - eine der weni­ gen optimistischen Erzählungen von Tschechow. In der Regie von Klaus Henner Russius spielen Jaap Achterberg, Grazieila Rossi und Klaus Henner Russius. Geniale Erzählung Anna Sergejewna wird aufmerk­ sam auf Gurow, als sie, zur Kur im' mondänen Jalta, am Meer' ihr Hündchen und ihre Langeweije spazieren führt. Sie lernen sich kennen und verbringen angenehme Stunden zusammen. Ein Flirt zweier Müssiggänger, mehr ; scheint es nicht zu sein. Erst in Moskau, im Schosse seiner Fami­ lie, deren Leben fad und banal ist,: wird Gurow richtig, bewusst, was ihm an der Krim widerfahren war. In dieser Geschichte nutzt 
Tsche-Jaap 
Achterberg, Grazieila Rossl und Klaus Henner Russius zeigen morgen, Freitagabend, Im Buchser Fabriggli Tschechows «Die Dame mit dem Hündchen». chow das.Milieu eines dekadenten, aber nie karikierten Bürgertums als dramaturgisches Moment. Tsche­ chows Erzählungen und Theater­ stücken wird gerne Aktualität und- Zeitlosigkeit attestiert. So verwun­ dert es nicht; dass zahlreiche Re­ gisseure die literarischen Vorlagen aufnahmen und zu Theaterstücken und Filmen überführten. Auch «Die Dame mit dem Hündchen» wurde mehrmals verfilmt. Tsche­ chows Dramen weichen vom klas­ sischen Aufbau ab und gruppieren ihre Handlung um Figurentypen, deren Seelenlage sie beleuchten. •Auch in «Die Dame mit dem Hündchen» ist es das langweilige Dasein der Menschen, die in ihrer Unfähigkeit zur Kommunikation gefangen sind und angesichts der bestehenden gesellschaftlichen 
Verhältnisse nur noch resignieren können. Tschechows geniale Er­ zählung, kongenial umgesetzt im Theaterstück von Lazare Kobryns­ ki, fasziniert mit ihrer Ironie gegen 
den Ruhm, den Zweifel am Sinn und Wert unseres Tuns.. Achter- berg, Rossi und Russius liefern mit dieser Produktion bestes und über­ aus lebendiges Theater. ANZEIGE in Vaduz? NpM 
e I Jechtensteinisches Landes Museum
	        

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