Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 24. NOVEMBER 2003 
bSS?I INTERNATIONAL EIS 20 VOLKS BLATT. IBWIIW J ̂ gvm < 55 000 Menschen evakuiert MAILAND - Wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sind am Sonntag 55 000 Einwohner von Mailand vorübergehend evakuiert worden. Nach etwa vier Stunden konnten sie wieder zurück in das Viertel rund um den Haupt­ bahnhof. Der Bahnhof selbst wurde vorüber­ gehend geschlossen, Dutzende Züge muss- ten auf andere Bahnhöfe der norditalieni­ schen Stadt umgeleitet werden. Insgesamt waren 145 Strassen von der Evakuierung be­ troffen. Michael Jackson an unbekanntem Ort SANTA BARBARA - Der des Kindsmiss­ brauchs beschuldigte Michael Jackson hat sich an einen unbekannten Ort zurückgezo­ gen. Derweil reagierte nicht nur Jacksons Familie heftig. Prominente Schwarze verur­ teilten  sdle 
Vorwürfe und die Medien als ras­ sistisch. US-Medien spekulierten über den Aufenthaltsort des 45-Jährigen, der seit Don­ nerstag gegen eine Millionen-Kaution auf fröiem Fuss ist. Er wurde in einem Hotel in Las Vegas oder auf seiner Neverland Ranch in Kalifornien vermutet. Spätestens am 9. Ja­ nuar muss sich Jackson bei einem Haftrich­ tertermin wieder öffentlich zeigen. Ground-Zero-Bahnstation wieder in Betrieb NEW YORK - Gut zwei Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 herrscht wieder Betrieb im U-Bahnhof des zerstörten World Trade Centers (WTC). Die Station wurde am Sonntag bei einem Festakt mit New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg neu eröffnet. Bloomberg nannte ihre Inbetriebnahme einen «gewaltigen Mei­ lenstein». Sie sei der erste Schritt des lang­ wierigen Wiederaufbaus am Grorind Zero. Für die erste Fährt in den bisher nur proviso­ risch hergestellten Bahnhof wurden symbol­ trächtig genau jene acht Waggons ausge­ wählt, die ihn damals als letzte verlassen hat­ ten. • Pannenserie der SBB setzt sich fort BERN/ZÜRICH - Die Pannenserie der SBB hat sich am Wochenende fortgesetzt. Am Samstagmorgen führten eine Fahrlei­ tungsstörung zu einem Streckenunterbruch zwischen Weinfelden und Kreuzlingen. Auf der Strecke Solothum - Ölten wurde am Freitagabend ein Güterzug der BLS getrennt. Die SBB räumten ein, im Unterhalt zu wenig Personal zu haben. ANZEIGE y b. 
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Schewardnadse zurückgetreten Ultimatum der Opposition gebeugt - «Kein Blutvergiessen» TIFLIS - Der georgische Präsi­ dent Eduard Schewardnadse hat sich am Sonntag dem Druck wochenlanger Proteste gebeugt und seinen Rücktritt erklärt. «Ich bin zu dem Schluss gekom­ men, dass dies mit Blutvergies­ sen enden könnte, falls Ich mei­ ne Rechte ausnutze*», sagte er im. georgischen Fernsehen. Auf die Frage, wohin.er gehe, sagte er: «Nach Hause.» Oppositionsführer Michail Saaka- schwilj bezeichnete Schewardnad­ ses Entscheidung für einen Macht­ wechsel als mutigen Akt. «Mit sei-' nem Rücktritt hat er verhindert, dass in diesem Land Blut vergos­ sen wird. Die Geschichte wird ihn freundlich beurteilen.» Vor dem Parlament in Tiflis feierten Zehn­ tausende von Demonstranten den Rücktritt des 75-Jährigen. In die Bemühungen um eine friedliche Lösung der georgischen Staatskrise, hatte sich prominent der russische Ausseriminister Igor Iwanow eingeschaltet. Nach der Ankunft Saakäschwilis traf auch er in Schewardnadses Residenz ein, wo der Rücktritt besiegelt wurde. Iwänow wurde von einem weiteren Oppositionsführer, Surab Schwa- nia; begleitet. Schwania sagte, Schewardnadse werde Georgien nicht verlassen. Ein anderer Oppositionspolitiker, 
Der offene Aufstand In Georgien war Anlass für den Rücktritt von Präsident Eduard Schewardnadse. Georgi Baramadise, hatte als erster die Rücktrittsnachricht verbreitet: Saakaschwili habe ihn telefonisch aus Schewardnadses Wohnsitz über die Unterzeichnung der Rücktritts­ erklärung informiert. Saakaschwili hatte den Präsidenten zuvor ultima­ tiv dazu aufgefordert. 
Im Machtkampf hatte die von Saakaschwili geführte Opposition am Sonntag deutlich'die Oberhand gewonnen: Auch aus Reihen der Si­ cherheitskräften erhielt sie Zulauf. Zudem rief sie nach der am Samstag erfolgten Besetzung des Parlaments und des Präsidentenpalasts zum 
Sturm' weiterer Regierungsgebüude und der Privatwohnung.des Präsi­ denten auf. Schewardnadse forderte dagegen die Demonstranten in einer Fernsehansprache auf, das Parla­ ment zu räumen. Anderrtfalls 
werde erden am Samstag verhängten Aus­ nahmezustand umsetzen; Irak: Gewalt eskaliert am Ramadan-Ende 23 Tote und Dutzende Verletzte - Rakete trifft deutsches Frachtflugzeug BAGDAD - Bei mehreren An­ schlägen in Irak sind am Wo­ chenende mindestens 23 Men­ schen getötet und über 50 ver­ letzt worden. 18 Menschen starben allein am Samstag. Zyvei US-Soldaten wurden am Sonntag hei Tageslicht mit Messern getötet. Wie arabische Fernsehsender be­ richteten, griffen Aufständische am Sonntag einen ÜS-Konvoi mitten im Stadtverkehr von Mossul an. Augenzeugen sagten Reportern, den beiden US-Amerikanern seien von. den Angreifern die Kehlen durchgeschnitten worden. Passan­ ten hätten sie dann noch ausge­ raubt: Das US-Militärkommando in Bagdad wollte den Vorfall nicht 
Anschläge mit zahlreichen Toten, dies Ist die traurige Wochenendbilanz in Irak. 
bestätigen. Ein dritter • US-Soldat wurde in Bakuba getötet. Ein Mili­ tärsprecher teilte mit, ein Spreng­ satz sei explodiert, als. ein Konvoi der 4. 'Infanteriedivision vorbei fuhr. Zwei Soldaten seien bei der Explosion der offenbar von Unter- grundkämpfem gefertigten Bombe verletzt worden. Am Samstag hat­ ten Selbstmordattentäter" bei An­ schlägen auf Polizeiwachen in der Stadt Chan Bani Saad und in Baku­ ba mindestens 18 Menschen getö­ tet. Eine Maschine der Deutsche- Post-Tochter DHL wurde am Samstag nach dem Start vom Bagdader Flughafen von einer Bo- den-Luft-Rakete getroffen. Die Maschine kehrte um und konnte notlanden. Gedenken an Tote Trauer in der Türkei ISTANBUL - Mehrere tausend Menschen haben am Samstag In der Türkei der Opfer der Selbstmordanschläge in Istan­ bul gedacht Bei den Angriffen auf jüdische, und britische Ein­ richtungen waren dort Inner­ halb einer Woche mehr als 50 Menschen getötet und rund 700 verletzt worden. Allein in Istanbul zogen etwa 3000 Mertschen mit Parolen wie «Ja zum Frieden, nein zum Krieg» durch die Innenstadt. In einer Schweigeminute gedachten sie der Opfer der Anschläge der vergange­ nen Woche. Am Donnerstag wären bei den Anschlägen auf das britische Kon­ sulat und eine britische Bank 28 Menschen getötet und mehr als 
400 verletzt worden. Fünf Tage zu­ vor waren bei ähnlichen Anschlä­ gen auf zwei Synagogen 25 Men­ schen ums Leben gekommen und rund 300 verletzt worden. Zahlreiche Menschen mussten von ihren Üeben Abschied nehmen, 
Bald Waffenstillstand Pakistan setzt Zeichen in Kaschmir ISLAMABAD - Die pakistanische Regierung hat überraschend ei­ nen ejnseitlgen Waffenstill­ stand in dem zwischen Indien und Pakistan umstrittenen Kaschmir angekündigt. Der Waffenstillstand soll diese Wo­ che zum Ende des Fastenmo-, nats Ramadan in Kraft treten. Der pakistanische Ministerpräsi­ dent Zafarullah Khan Jamali sagte am Sonntag in einer Fernsehan­ sprache, der Waffenstillstand an der so genannten Kontrolllinie wer­ de zu dem am Mittwoch oder Don­ nerstag erwarteten Ende des musli­ mischen Fastenmonats Ramadan in Kraft treten. Er hoffe, Indien werde auf die Ankündigung 
«positiv rea­ gieren», Die Anweisung zum Waffenstill­stand 
sei der Armee bereits zuge­ gangen, sagte Khan in der Anspra­ che zum ersten Jahrestag seiner Re­ gierung. An der Kontrolllinie zwi- - sehen dem indischen und dem pa­ kistanischen Teil Kaschmirs liefern sich die beiden verfeindeten Atom­ mächte regelmässig Artilleriege­ fechte. Die Regierungen in Neu Delhi und Islamabad bemühen sich seit April um eine Entspannung des Verhältnisses, nachdem es zuvor beinahe zu einem Krieg gekommen war. Der. Friedensprozess war an­ gesichts der zunehmenden Gewalt im indischen Teil Kaschmirs aller­ dings zu einem Stillstand gekom­ men.. Zur Wiederbelebung hatte die indische Regierung dem Nachbar­ land vor kurzem ein ZwölfrPunicte- Programm vorgelegt. vr.v.7;;.: 
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