Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 22. NOVEMBER 2003 BLATT 
I SPORT 
MARKUS HASLER IM INTERVIEW SPORTLICHES EHEPAAR 
27 SPORT IN KÜRZE Bewegtes Leben von Nykänen wird verfilmt SKI NORDISCH - Das Leben des eigen­ willigen finnischen Ex-Skispringers Matti Nykänen (40) kommt ins Kino. Der vierfa­ che Olympiasieger verkaufte die Rechte sei­ ner Lebensgeschichte an die Polar- Filmge­ sellschaft". Der am Film selbst nicht beteilig­ te Skispringer machte schon während seiner Laufbahn, vor allem aber danach Schlagzei­ len durch Alkoholexzesse, die ihn mehrfach in Konflikt mit der Polizei brachten. Unter anderem soll er bei einem Streit mit einem Messer auf eine seiner bisher vier Ehefrauen losgegangen sein. Nykänen trat als männ­ licher Stripper auf und versuchte aus Geld­ not, seine Goldmedaillen zu verkaufen. Bei einem Besuch im estnischen Tallinn mit sei­ ner derzeitigen Geführtin Marvi Tapola, ei­ nerwohlhabenden Würstchenfäbrikantin, er­ litt der Ex-Springer in diesem Jahr einen Herzinfarkt.. Aebischer mit Colorado weiter im Hoch EISHOCKEY - David Aebischer befindet sich mit Colorado Avalanche weiter auf der Siegcsstrasse. Beim 4:3 gegen die New York Rangers gelang dem Freiburger Goalie be­ reits der sechste Sieg hintereinander sowie der neunte in seinen letzten zehn Einsätzen. Aebischer spielte solide und wehrte 31 von 34 Schüssen der Rangers ab. EH CVS trifft auf Glarner EC EISHOCKEY - Der EHC Vaduz-Schellen­ berg steigerte sich nach einem schwachen Saisonstart von Spiöl zu Spiel. So konnten die Liechtensteiner aus den bisherigen vier Spielen schon fünf Punkte sammeln. Mit dem Glarner. EC wartet heute allerdings eine sehr schwierige Aufgabe auf den EHCVS. Die Glarner stiegen in der vergangen Saison aus der dritten Liga ab und setzten in diesem Jahr alles daran, wieder dorthiin zurückzu­ kehren. Zudem ist der heutige Gegner des EHCVS fUr seine äussert aggressive Spiel­ weise berüchtigt. Für die einheimischen Cracks gilt es, sich von dieser Spielart nicht beeinflussen zu lassen und sich auf die eige­ nen Aufgaben zu konzentrieren. «Wir müs­ sen versuchen, die Glarner früh zu stören und gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. So werden wir unweigerlich zu unseren Chan­ cen kommen. Mit . viel Geduld und etwas Glück wollen wir für eine weitere Überra­ schung sorgen», so Captain Stefan Schmidle zur Taktik. Personell muss der EHCVS auf Johannes Meierund Lukas Grubenmann ver- ' ziehten, Anpfiff in der Eishalle Grüsch ist lim 17.15 Uhr. } 1. SC Rheintal II . 
4 34:4 8 2. Glarner EC. 
4 24:10 7 ; 3. Büretswiler SC 3 
38:6 6 4. EHC Vaduz Schelltnberg 4 
14:19 5 „ 5. EHC Einbrach 
2 
8:8 2 J 6. HC Zürich Jaguar» 5 
24:37 2 j' 
; 7.EHCWctzikonII" 4 6:31 0 £ 8. EHC Bassersdorf II 4 
6:40 0 RESULTATÜBERSICHT Eishockeys NHL National Hockey League (NHL). Donnerstag: Colorado Ava­ lanche (mit David Aebischer) - New York Rangers 4:3. Boston Bruim - Washington Capitals 3:2. Tampa Bay Lightnlng - New York Islanders 3:2. Columbus Blue Jackets - Detroit Red Wings 3:0. Ottawa Senators - Carolina Hurricancs 6:1. Philadelphia Flyers - Minnesota Wild 3:1. CaJgary Flames- Montreal Cana­ diern 2:1. Edmonton Oilers - Toronto Maple Leafs 3:2. Vancou- ver Omucks - Chicago Blackhawks 3:2 n.V. Basketball: NBA  • ; National Basketball Association (NBA). Donnerstag: Dallas Mavcricks - San Antonio Spurs 95:92. Phoenix Sun* - Orlando Hömels 96:89. Gewichtheben: WM In Vancouver  ~  • Vancouver. WM. Männer. Bis 94 kg. Zweikampf: I. Milen Dobrev (Bul) 405,0 kg (Reissen 185,0/Stossen 220,0). 2. Hakan Yilmaz (Tür) 400,0 (180,0/220,0). 3. Vadim Vakarciuc (Mol) 400,0 (177,5/222,5). - Reissen: 1. Dobrev 185,0.2. Alexej Pe- (row(Russ) 185,0.3. Pawel Harkawi (WRuss) 182,5.-Slossen: I. Vakarciuc 225,0.2. Dobrev 220.3. Yilmaz 220,0. . Frauen. Bis 75 kg, Zweikampf: I. Shang Shichun (China) 272,5 (Wellrekord) (120.0/152,5). 2. Nahla Ramadan (Ag) 262,5 (115,5/145,0). 3. Slavejka Ruschinska (Bul) 252,5 (112,5/140,0). - Reissen: 1. Shichun 120,0 (WR). 2. Ramadan 11741 (Jun-WR). 3. Süle Sahbaz (Ttlr) 115,0. - Stossen: 1. Shi­ chun 152,5 kg (Weltrekord). 2. Ramadan 145,0.3. SlaWejka Ru­ schinska (Bul) 140,0. Volleyball: Weltcup In Japan Weltcup. In Hiroshima: USA - Ägypten 3:1 (25:22, 25:19, 22:25,25:14). Kanada-China 3:2 (25:23,24:26,34:36,25:22. 15:13), 
Scftoicn-Montcncgro - Japan 3:1 (21:25. 25:18. 25:22, 25:20). Ja Hamamatsu: Italien - Frankreich 3:0 (25:22,26:24,- 25:20). Brasilien -Tunesien 3:0 (25: 17,25:16,25:11). SUdko- rca-Venezuela 3:1 (25:21,25:22,23:25,26:24). Rangliste (5 Spiele): I. Brasilien 10. 2. Serbien-Montenegro 10. 3. Italien 8.4. USA 8.5. Japan 6.6. Südkorea 6.7. Kanada 4.8. Frankreich 4.9. China 2.10. Venezuela 2.11. Tunesien 0. 12. Ägypten 0. - Die ersten drei qualifizieren sich vorzeitig für Olympia 2004 in Athen. 
Von Wünschen und Trau men Langlauf-Ass Markus Hasler Uber Nervosität, Zwischensaisons und Prof is SCHAAN - «Wenn 
man gesund und 
glücklich Ist, braucht man sich keine-.grossen Gedanken über Wünsche zu machen», sagt Markus Hasler. Weshalb der SpItzenlanglSufer aber doch nicht wunschlos glücklich Ist und warum ItäumB zu seinem Leben gehören, hat er Im Volks­ blatt-Gespräch verraten. «Cornelia Hofe r  ; 
 - Volksblatt: Was wünscht sich Markus Hasler? Markus Hasler: Wenn man ge­ sund und glücklich ist, braucht man sich keine grossen Gedanken über Wünsche zu machen. In den letzten Jahren sind bei mir so viele Wün­ sche in Erfüllung gegangen: ich ha­ be meine Frau gefunden, im Sport zurück zum Erfolg gefunden, an. der WM nur ganz-knapp eine Me?.. daille verpasst, im.ÖSV gute Trai- ningsbedinguhgen. - was will ich mehr? Gut, ich gebe zu, kleine Wünsche und Träume habe ich im­ mer, die geben einen Motivation und Auftrieb. Sie gehören einfach zum Leben.' Helsst das, dass Markus Hasler zwar zufrieden, aber doch nicht ganz wunschlos glücklich ist? Genau... TRÄUME GEHÖREN ZUM LEBEN •v.. Sie verraten Ihre Wünsche aber nicht. ' . > , Nein. Siegehören mir ganz aliein und vielleicht erfahren Sie davon, wenn sie in Erfüllung, gegangen sind. Und vielleicht auch nicht... Ihre sportlichen Wünsche wer­ den wir ab heute Samstag wieder mitverfolgen können. Ja, ich freue mich auf den Sai­ sonstart in Beitostölen, denn man kann nicht immer nur trainieren, ohne wirklich zu wissen, wo man steht. Diese Ungewissheit und Unsicherheit kommt jedes Jahr im Herbst wieder von Neuem. Ich ha- .be zwar ein gutes Gefühl und eine verletzungs- und krankheitsfreie Vorbereitung hinter mir und doch weiss ich nicht, was ich im Wett­ kampf zu leisten vermag und wie stark meine Gegner sein, werden. Die letzten Tage vor dem Saison­ start sind immer ganz spezielle Tage, auch wenn ich jetzt doch 
Markus Haslar: «Wenn man gesund und glücklich Ist, braucht man sich keine grossen Gedanken Uber Wilnsthe zu machen. Kleine WUnsche und fräume habe Ich Immer, sla gehören einfach zum Leben.» schon lange in diesem Metier da-' bei bin. Wanrt wird Markus Hasler .ner­ vös? (Lacht). Heute noch nicht! Ich kann mich aber noch gut an meine Anfänge im Weltcup erinnern, da war ich bereits zwei Wochen vor ;dem SaisonStarCsehr nervös! Da­ mals war alles ganz neu und ich noch ganz jung. Das heisst aber nicht,' dass der Saisonstart und je­ der Wettkampf nicht auch heute noch iinmer wieder etwas ganz Spezielles sind. Im Gegenteil. Trotz meiner Erfahrung und allem, was ich bisher im Langlaufsport erlebt habe, ist jeder Saisonauftakt wieder ein beeindruckendes Erlebnis. Heu­ te ist 
es aber so, dass ich nicht mehr zwei Wochen, sondern 
  
;zwei Tage vorher nervös werde... ZWEI .WOCHEN VOR­ HER SCHON NERVÖS Diese Spannung gehört aber wohl auch zu einem Athleten Ih­ res Niveaus? Ja, absolut, denn sonst müsste ich mir überlegen, weshalb ich. das 
ganze Training und den gesamten Aufwand.nach all den Jahren im­ mer noch auf mich nehme. Es gäbe sicherlich leichteres und einfache­ res, als Langlaufprofi zu sein! Ich freue mich aber auch jetzt wieder auf diese spezielle Anspannung kurz vor dem.Wettkanjpf, diese ein­ zigartige Rennatmosphäre und auf die Auseinandersetzung mit-mir selber. Irgendwie lässt sich all dies nur sehr schwer beschreiben oder erklären, aber so, wie jemand Freu- ,de an der Arbeit mit Blumen oder als Lehrer hat, sö freue ich mich über meine Leistungen, die ich auf den Langlaufskis erzielen kann. Sie stehen vor einer so genannten Zwischensalson - geht man einen Winter ohne WM oder Olympi­ sche Spiele, vielleicht auch unbe- wusst legerer an? (Überlegt einen kurzen Moment). Jein! Einerseits ist es natürlich schon so, dass man keinen klaren Saison­ höhepunkt hat, auf den man gezielt hinäibeitet und alles darauf ausrich­ tet, wie das bei mir im vergangenen Winter mit der WM der Fall war. An­ dererseits werden. einfach andere Schwerpunkte gesetzt, was in mei­ nem Fall heisst, dass ich meine Wett­ kampfeinsätze ganz bewusst und ge­zielt 
mit Emil Hoch ausgesucht habe und mich heuer ganz auf die Ska- tingbewerbe und die Skiathlonanläs­ se konzentrieren werde. Daraus wer­ den sich wichtige Erfahrurigswerte fllr den nächsten Winter ergeben. EIN PROFI WILL,., IMMER GEWINNEN .. . und sind somit bereits eine Vorbereitung für 2005? Ja," genau! Diese Erfahrungs\Verte sind wichtig und wären gar nicht ' möglich, wenn jeder Winter einen Grossanlass auf dem. Programm hätte. Ich finde es denn auch falsch, . wenn man von einer Zwischensai­ son spricht und der Öffentlichkeit das Gefühl vermittelt; solche Wihr ter seien langweilig und" uninteres­ sant. Das muss überhaupt nicht seih - im Gegenteil. Es gibt viele Athle­ ten, die in solchen Wintern etwas .Neues ausprobieren, ein bisschen experimentieren und viel risikoreii eher laufen, so dass sich spannende " und hochstehende Rennen entwi­ ckeln können. Und eins ist klar: Ein Profi wjill immer gewinnen, sei es. nun eine WM, Olympia oder das Dorfrennen hinter dem Haus. «Wer kann das schon?» Markus und Alexandra HasJer sind ein Ehepaar und Trainingspartner SCHAAN - Seit vergangenem Jahr sind Alexandra und Mar­ kus Hasler ein Ehepaar. Und Im Sommer sind sie auch im Trai­ ning ein Team. «Cornelia Hofer . «Es ist schon speziell, dass ich die ganze Vorbereitung im Sommer mit meiner Frau zusammen ma­ chen konnte. Wer kann das schon?», fragt Markus Hasler und gibt sich gleich selber die Antwort. «Die meisten Athleten sehen ihre Partner nur selten, da sie auch im Sommer irgendwo auf einem Glet­ scher oder in einem Trainingsla­ ger sind. Ich schätze es sehr, dass das bei Alexandra ünd mir anders ist.» Wieder überlegt der Unterlän­ der Spitzenlangläufer einen 
Mo-Markus 
Hasler: «Es Ist schon speziell, dass Ich die ganze Vorbereitung im Sommer mit meiner Frau machen konnte. Wer kann das schon?« 
ment und sagt darin: «Beim ge­ meinsamen Training geht es vor allem darum, dass ich versuche, Alexandra etwas von meiner Er­ fahrung weiter zu geben und an kleinen, technischen Feinheiten zu arbeiten.» Getrennte Wäge Zwischenzeitlich haben sich die Wegei des Langlauf :Ehepar 
Has­ lers wieder getrennt: Markus ist mit dem 0SV-Team in. Skandina­ vien, wo .dieses Wochenende der Saisöriauftakt erfolgen wird, wähl rend sich Alexandra auf den Conti- . nental-Cup konzentriert «So be­ schränkt sich unser Konktakt der­ zeit aufs Telefon, aber wie viele an­ dere Athleten können sich., schon mit ihren Partnern über den glei­ chen Beruf unterhalten?»
	        

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