Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 21. NOVEMBER 2003 
VOLKS I I EVI I A IVI ABSCHLUSSVERANSTALTUNG BLATT 
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IM ILM IM U VORTRAG ZUM THEMA WASSER 
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ÄGH RICHTEN Kunstwerk MADONNA SCHAAN - Die Popsängerin Madonna ist . Weltstar, Idol, Ikone, Komponistin, Manage­ rin. Plötzlich - Ende der 80er-Jahre - lässt Madonna das klischeehafte klassische Rol­ lenbild der Frau aus den Fugen geraten. Nar­ renfreiheit nicht nur für Männer? Madonna, aufgehender. Stern der Musikszehe, schlüpft auf der Bühne in die verschiedensten Rollen, verwirrt Mann und Frau. Diese Rollenwech­ sel mächen sie einerseits zum Popstar, tragen' durch ihre künstlerische Leistung aber auch zur Entwicklung des Frauenbildes bei. Ma­ donna - beschimpft, verkannt, verboten, be­ schuldigt - und trotzdem ein Vorbild für vie­ le junge Menschen in der ganzen Welt. So wären die «Spiee Girls» und ähnliche Girl- Groups ohne Madonna.nicht denkbar gewe­ sen. Der Dia-Vortrag von-Mag. Helga Wied­ mann untersucht den künstlerischen Anteil einer Entwicklung, die zur Bewusstwerdung tler "eigenen Stärke führt. Er findet am Mitt­ woch, den 26. November, 20.15 Uhr, im Haus Stein-Egerta, Schaan, statt." Keine Vor-, anmeldung. • . (Eirig.) Wassergymnastik und Schwimmen in Triesen TRIESEN - Es ist unbeschreiblich! Das Ge­ fühl des Schwebens und der Schwerelosig­ keit lassen die Bewegungen Im Wasser leicht und locker erscheinen. Durch den Wasser­ auftrieb verringert sich das Körpergewicht enorm. Die Gelenke, vor allem die Wirbel-. Säule mit ihren Bandscheiben, werden da- . durch massiv entlastet. Der Wasserwider­ stand verhindert ruckartige und risikoreiche Bewegungen. Verletzungen sind praktisch ausgeschlossen". Unter der Leitung von Clau­ dia Hoch bieten wir Wassergymnastik und Schwimmen jeden Freitag von 10.45 - 11.30 Uhr im Hallenbad Triesen an. Einsteigen und Schnuppem ist jederzeit möglich (auch für Nichtschwimmer und NichtSchwimmerinnen geeignet). Sind Sie interessiert? Dann rufen Sie. uns an! Weitere Angebote finden Sie in Eschen, Schaan und Balzers. Wir informie­ ren Sie gefne. KBA, Tel. 237-65 65. I 
LESERMEINUNG Radio L - gäll! Na ja, lang, lang ist's her, da war die Eupho­ rie für ein eigenständiges Radio im Fürsten­ tum Liechtenstein gross. Die Ernüchterung allerdings Hess nicht lange auf sich warten. Schon bei der Zeichnung der Aktien hat sich ziemlich rasch herausgestellt, dass der Liechtensteiner zwar* gerne konsumiert. Wenn's dann aber auch noch was kosten soll, sieht die Sache gleich ganz anders aus. Nun, es haben sich dennoch einige Idealisten zu­ sammengefunden, die bereit waren, auch fi­ nanziell etwas in diese an sich gute Idee zu 'investieren. Ich darf mich ebenfalls zu die­ sem Häufchen zählen, obgleich sich meine finanzielle Beteiligung zugegebeneimassen in einem bescheidenen Rahmen gehalten hat. Noch bescheidener allerdings ist die Infor­ mationspolitik der Radio TV AG gegenüber ihren Aktionären. Dass wir Aktionäre die ge­ plante Überführung von Radio L in eine öf­ fentlich-rechtliche Anstalt aus der Zeitung erfahren mussten, ist sehr unschön. Dass wir aber weiterhin absolut keine Informationen darüber haben, wie der Stand der Dinge der­ zeit Uberhaupt ist, ist nicht länger tragbar. In den Gesprächen mit der Liecht. Regierung wird geflissentlich vom «Rückzog des Fi- nanciers» gesprochen. Dass es sich beim Träger von Radio L um eine Aktiengesell­ schaft handelt, die auch noch aus anderen Aktionären besteht, scheint hier niemanden zu interessieren. Es ist schade, dass sich so­ mit erneut zeigt, dass Idealismus in diesem Lande noch immer nicht gefragt ist. Ich er­ warte jedenfalls von der Radio TV AG iriner- halb der nächsten zehn Tage eine umfassen­ de Stellungnahme, was mit ten Aktien der noch immer vorhandeneri Aktionäre künftig geschehen wird, bzw. zu welchem Zeitpunkt ich mejne der Altpapiersammlung überant­ worten darf. _ Normann Wille, Festspielstrasse 18, Eschen 
Abschlussveranstaltung: Europäisches Jähr der Menschen mit Behinderungen SCHAAN - Wenn wir Menschen begegnen, schauen wir Ihnen in d(e Augen und begrüssen sie. Wir stellen ihnen Fragen und bekommen Antworten, die es uns ermöglichen, die Person besser kennen zu lernen''Das gilt aber leider weniger bei Be­ gegnungen mit Menschen mit Behinderungen. Oftmals unter halten wir uns Uber deren Köp­ fe hinweg mit den Begleitperso­ nen - das schliesst aus, verun­ sichert, verletzt. »Irl» Ott  ' Das europäische Jahr der Men­ schen mit Behinderungen, welches für solche Missstände sensibilisie­ ren wollte, geht mit der öffent­ lichen Abschlussveranstaltung am 7. Dezember zu Ende. Das von der EU erklärte «Jahr - der Menschen mit Behinderungen» hatte am 3. Dezember letzten Jah­ res begönnen und stand unter dem Motto «Begegnungen». Mit der Abschlussveranstaltung im Theater am 
"Kirchplatz klingt das begeg- nungsreiche Jahr aus. Wir wollten wissen, was dieses Jahr für Men­ schen mit Behinderungen bedeute­ te, was erreicht wurde und welche Hoffnungen, die über dieses Jahr hinaus gehen, verbunden sind. «Gegen Ende dieses Jahres wurden Behinderungen auch mehr themati­ siert und ich denke, damit ist die Bevölkerung sicher aufmerksamer geworden», erklärt Walter Eberle, der seit seinein Unfall 1998 quer- schnittgelühmt (Paraplegje) ist. Walter Eberle hofft; dass dank des EJMB auch längerfristig Vorurteile abgebaut werden und ein jeder für die Bedürfnisse und Probleme von Menschen mit Behinderungen sen­ sibilisiert wird. Darin schliesst er , auch den Wunsch an Politiker, Ar­ chitekten und Bauherren ein, den entsprechenden baulichen Mass» 
Das Internationale «Jahr der Menschen mit Behinderung» nähert sich dem Abschluss. nahmen mehr Beachtung zu schen­ ken. . FürGioia Büchel, Mutter der 13- jährigeri Alessia und Kontaktperson der Selbsthilfegruppe (SHG). für Familien von Kindern mit Behinde­ rungen, hat das EJMB einiges ins Rollen gebracht. So erlebte Alessia, die mit Cerebralparese zur Welt ge­ kommen und deretT 
Kommunika­ tionsform eine andere als die der Sprache ist, vermehrt direkte, offe­ nere Begegnungen mit ihren Mit­ menschen. Die SHG hatte sich für dieses Jahr vor allem, zum Ziel ge­ setzt, 
eben solche 'Begegnungs­ möglichkeiten zu schaffen und - noch mehr zu informieren. Sie gab uns Einblicke mittels Zeitungsbe­ richten- und Standaktionen in ver­ schiedenen Gemeinden. Auf dem der Sinnesparcours konnte man für einen winzigen Moment und annä­ hernd erfahren, was es heisst mit ei­ ner- oder mehreren Behinderungen zu leben. Haben Sie schon mal ver- - sucht, mit einem umgedrehten Fernglas - man sieht wie durch ei­ne 
Röhre alles weit entfernt - auf einem Seil zu gehen? Oder haben Sie schon mal in einem'Rollstuhl - aus dem man eine ganz andere Per­ spektive hat -- gesessen? Während der Aktionen, an denen Informatio­ nen über Behinderuhgsfornien und --Organisationen 
abgegeben würden • und im persönlichen Gespräch • seien auch völlig «neue» Leute auf sie zu gekoriimen, erklärt Gioia Bü­ chel und ist überzeugt, dass für ei­ ne grössere Gruppe Menscher!..die. Hemmschwellen heute um einiges tiefer liegen - das zeigt sich nicht zuletzt, an den vermehrten Eintrit­ ten in die Selbsthilfegruppen - an­ dere sich jedoch nach wie vor. sehr schwer tun im" Umgang mit Men- ; sehen mit Behinderungen. Abschluss, aber kein Ende Das Amt für Soziale Dienste lädt im Auftrag der Regierung am zwei­ ten Ädventsonntag alle herzlich "zur Abschlussveranstaltung des EJMB ins Theater am kirchplatz ein. Re­ gierungschef Otmar Hasler wird 
die Matinde um 10.30 Uhr eröff­ nen. Zum Programm gehört auch ein Film,'der im Rahmen des 'EJMB entstanden ist und der uns den Alltag eines jungen Mannes mit einer Behinderung eindrücklicK miterleben lässt. Mit dieser Veran­ staltung geht zwar "das. EJMB zu Ende, gleichzeitig ist sie aber auch ein weiterer 
Ort der Begegnung für Menschen mit und ohne Behinde­ rungen und ein weiteres, Stück auf dem Weg zu einer Integration, die sich im realen Leben auch zeigt. Abschiussveranstaltung zum Eu­ ropäischen Jahr der Menschen mit Behinderung,' Sonntag, 7. Dezem­ ber 2003,10.30 Uhr im Theater am Kirchplatz, Schaan. Es „sind alle recht herzlich eingeladen. Franz Gähwiler referierte über «Wasser - eine beschränkte Ressource» MAUREN - «Gegenden mit Was­ sermangel, speziell in Ent­ wicklungsländern, nehmen zu», betonte Franz Gähwiler von der Helvetas Zürich in seinem Refe- rat in 
der vom LEO, LGU und ev. Kirche organisierten Veraristal- tungsrelhe zum Internationalen Jahr des Wassers. » Ttiere« Mat t . Weltweit 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die dadurch entste­ hende Problematik Veranschaulich­ te ein Video über den Kampf ums tägliche Wasser in Mosambik. Im­ mer auf der Suche nach einem Kü-, bei Wasser, sagte eine Afrikanerin: «Kinder müssen hier nur leiden». Welches Elend Wassenhangel bein­ haltet, ist für uns kaum vorstellbar. Gähwiler verwies auf die relativ konstant gebliebene Menge an wie­ der verwendbarem Wasser während der letzten hundert Jahre und. be­ leuchtete." den in diesem Zeitraum versechsfachten Wasserverbrauch, vor allem zur Nahrungsmittelpro­ duktion und industriellen Aktivitä­ ten. Diese Verbrauchszunahme, zu­ sammen mit der ungleichen Niederschlags-Verteilung, führe zunehmend zu Wasserknappheit verschiedener Gebiete. Die zu er­ wartende Bevölkerungszunahme 
Im Treffpunkt der evang. Kirche in Vaduz fand ein Vortrag von Franz Gähller zum Thema «Wasser - eine be­ schränkte Ressource» statt. beinhalte eine Herausforderung an alle, um. mit der begrenzten Ressource Wasser haushälterisch umzugehen, diese zu schützen und das verfügbare Wasser für die ver­ schiedenen Nutzungsinteressen ge­ recht zu verteilen. Projekt in Nepal Welche Massnahmen auch in Ge­ genden mit genügend Quellwasser vonnöten sind, zeigte' Gähwiler an­ hand seiner Tätigkeit in Nepal, ins­besondere 
die Wasserqualität be­ treffend. «35 Prozent aller Todes­ fälle in Entwicklungsländern wer­ den durch wasserbezogene Krank­ heiten verursacht, insbesondere bei Kleinkindern» sagte er, verweisend auf 
die notwendige Wasser-Grund­ menge von 5Q Litern pro Tag und. Person. -  : Gähwiler ging auf das schritt­ weise Vorgehen in dörflichen Ge­ bieten Nepals ein,, auf die Bewusst- seinsbildung für Hygiene, den Bau 
von Latrinen, Bildung von Wasser- Komitees, den Umsetzungsplari zu­ sammen mit der Bevölkerung. Der Wasserversorgungsbau mit relativ einfachen Mitteln stehe im Vorder­ grund, wozu Arbeitseinsatz und un­ wahrscheinliche Leistungen beim; Lastentragen von Einheimischen beitragen. Zielsetzend sei neben der Aufklärung die Ausbildung zur- .Selbstständigkeit, um den in Gang gesetzten Aufbau weiter zu -ge­ währleisten.
	        

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