Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 5. FEBRUAR 2003 VOLKS I 
CDODT SKI-WM 2003 BLATT I orun I IN ST. MORITZ 
12 NACHGEFRAGT In der Serie «Nachgefragt», in der anlässlich der Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz jeden Tag ein Nachwuchstalent des LSV zu Wort kommt, ist heute Maximilian Rtidisser am Zug. Der Schaaner Nachwuchsfahrer hofft auf gute Leistungen der Liechtenstei­ ner an der WM und möchte selbst einmal.an einem Ski-Grossanlass am Start stehen. Volksblatt: Verfolgen Sie die Ski-WM in St- Moritz? Maximilian Rüdisser: Ja, wir können die Rennen sogar in der Schule mitverfolgen. Welchen Fahrern drücken Sie die Dau­ men? Natürlich besonders den Liechtensteinern. Welches sind Ihre Vorbilder? . Von allen Athleten ist Bode Miller mein Vorbild. Von den Liechtensteinern Marco Büchel. Ist es für Sie auch ein Ziel, einmal an einer Weltmeisterschaft oder an Olympia teilzunehmen? Ja klar, das ist ein grosses Ziel von mir. WM-WETTER PIZNAIR Start -17 CORVIQUA <£S.' QHANTARELLA Zief*'.& S9/ 
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w. - .iivs: ST. MORITZ - In der Rubrik WM-Wetter präsentiert Ihnen das Volksblatt jeweils das aktuelle .Tageswetter des WM-Ortes St: Moritz. Erstellt werden die Prognosen vom angesehenen Wetterfachmann Peter Wiek. WM IM TV Mittwoch, 5. Februar 2003 SFl . 9.55: Abfahrtstraining der Männer 12.25: Abfahrtstraining der Frauen 17.55: Abrahrtsirainings SF2 20.00: Sl. Moritz aktuell 22.40: St. Moriu aktuell TeltZürl 18.15: WM-Magazin- tlartm II 17.02: Berichte und Interviews ORFI 9.40: Abfahnsuaining der Männer 12.10: Abfahrtstraining der Frauen 18.05: WM-Siudio 18.30: WM-Studio Eurwpor l 10.00: Abfahrtstraining der Männer 12.30: Abfahrtstraining der Frauen 15..10/0.15: Abfahrtstraining der MUnncr (Wiederholung) f< 16.00/1.00: Abfahrtstraining der Frauen (Wiederholung) 
l Im Falle des Falles Was erwartet unsere Athleten und deren Fans bei einem WM-Medaillengewinn? ST. MORITZ - Wenn sich die Piazza Ceremonia gegen 18 Uhr füllt, ist in St. Moritz Siegereh­ rung angesagt. Tausende strö­ men aus allen Richtungen her­ bei und feiern ihre Gladiatoren. Noch sind Liechtensteins Ski- Asse diesbezüglich in der Zuschauerrolle, aber es gibt noch einige Chancen, den Spiess umzudrehen. »Helm ZSchbaner, St Morft z Trotz aller Hoffnungen, Träume und Stossgebete sind Liechten­ steiner auf der ehrwürdigen «Pi­ azza Ceremonia» im Herzen von St. Moritz bis jetzt lediglich als Zuschauer gefragt gewesen, wenn die Medaillen der ersten beiden WM-Bewerbe überreicht wurden. Das Volksblatt hat sich dessen ungeachtet am Montagabend unters Publikum, gemischt und erforscht, was unsere WM-Athle­ ten und deren Fans, im «Falle des Falles», erwarten würde. Erträglicher Krawall Bereits zum zweiten Mal konnte man in allen erdenklichen Tonla­ gen und bis zum Abwinken, «immer wieder, immer wieder, immer wieder Österreich», hören. Unverkennbar. Österreicher sind zur Siegerehrung aufmarschiert und betätigen sich als Geräuschku­ lissenschieber. Im «Falle des Fal­ les», hoffen wir, dass auch Liech­ tensteiner Fans ordentlich Krawall machen. Der Platz vor dem Schulhaus, dessen normale Bewohner Ferien haben, ist der richtige Rahmen für die WM-Siegerehrungen, das muss man den Moritzern schon lassen. 
Die Piazza Ceremonia war bei den ersten Siegerehrungen fest in österreichischer und amerikanischer Hand. Wenn sich die Massen hineinquet­ schen, ist er zum Bersten voll. Damit die ausdauernden Fans schon vorher was davon haben, fet­ zen auf der Bühne temperament­ volle Rockformationen. Aussicht ist preiswert Das klingt akustisch recht ordentlich und lässt sich am besten von einer eigenwilligen Loggia aus konsumieren. Auf . dem Dach des wahrscheinlich hüsslichsten Gara­ genbauwerks im Alpenraum, hat der Hauptsponsor dieser WM, die Autofirma Audi, ein riesiges Laby­ rinth aus bläulichen Gisziegeln 
wachsen lassen und darin nicht nur eine Bar etabliert, sondern davor auch eine Aussichtsterrasse. In sel­ biger darf man für zwei Zehntelli-. ter Bier sieben Franken abliefern. Aber draussen hat man den Überblick. Der lohnt sich. Die Nationalfahnen an den drei Masten werden zuerst falsch mon­ tiert, in der Mitte prangen die Stars and Stripcs für den Sieger statt der rot-weiss-roten Fahne. In letzter Minute wird hektisch umdekoriert. Im «Falle des Fal­ les» hoffen wir, dass gleich die blau-rote Fahne mit der Krone parat ist. 
Das grosse WlrGefühl Danach regiert die musikalische Schwülstigkeit, schön eindrucks­ voll. Die Medaillengewinner wer­ den mitten durch die johlende Meute herbeigeführt, um hinter der Bühne zu verschwinden und im richtigen Moment wieder aufzutau­ chen. Alles Jubel, kein unguter Trubel, nur gute Stimmung und das grosse Wir-Gefühl. Jeder, der unten steht, hat mitgewonnen, alle Natio­ nen werden, so scheint es, Österrei­ cher. Im «Falle des Falles» hoffen wir, dass dann alle Liechtensteiner wer­ den und sich auch mit uns freuen. «Der Herminator II ist geboren» Hermann Maiers Comeback - Der Film ST. MORITZ - Hermann Maiers beschwerlicher VUeg zurück an die. Weltspitze ist «verewigt». Ein Dokumentarfilm zeigt den Superstar zwischen dem Motor­ radunfall und dem Sensations­ sieg in Kitzbühel. Das Werk wurde am Dienstag im Rahmen der WM in St Moritz vorge­ stellt. Die-110 000 Euro, die der Öster­ reichische Skiverband in das von der Wiener Firma Langbein & Skalnik Media produzierte Film­ werk «Hermann Maier Das Comeback» investierte, haben sich gelohnt. Entstanden ist eine ein­ drückliche Dokumentation, die einen Hermann Maier zeigt, der trotz vieler Rückschläge und zahl­ loser Tiefs das Ziel nie aus den Augen verliert - und vielen Men­ schen in ähnlicher Lage die Hoff­ nung geben dürfte, den Weg 
Hermann Maler steht nicht nur seit seinem Comback in Adelboden und der WM-Silbermedaille im Mittelpunkt des Interesses. zurückzufinden. Beeindruckend ist primär die Offenheit, mit der Her­ mann Maier über seine Gefühle spricht. Als er acht Tage nach dem Unfall das verletzte rechte Bein 
gesehen habe, sei er den Tränen nahe gewesen. «Da war ich mir sicher, dass das nie mehr etwas Werden wird mit dem rennmässi- gen Skifahren», erzählt Maier. Die ANZEIGE Mögen Sie besondere Anlässe? "Hotel Martha ßuhlcr" "Falknis" .Ji'-f,, t 
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Operation, bei der das Bein vor der Amputation gerettet. wird, die ersten Schritte ohne Krücken, die mit grossen Schmer­ zen verbundene Physiotherapie und die ersten Trainings in Ober- tauern bis zum neuerlichen Rück­ schlag in Form einer Schuhrand­ prellung im Sommertraining in Chile - dem Zuschauer wird nichts vorenthalten. «Damit abgefunden» Nach seiner verfrühten Abreise aus Südamerika schien für Maier das Karriereende ein weiteres Mal gekommen. «Ich hatte mich bereits ein wenig damit abgefunden», gesteht er, ,«und sah mich nach anderen Möglichkeiten um.» Die Zeit nutzte Maier unter anderem dazu, das Helikopter-Brevet zu erlangen. Anfang 2003 dann die Kehrt­ wende: Mitte Januar verkündet Hans Pum, der Alpindirektor des Österreichischen Skiverbandes, die Rückkehr Hermann Maiers in den Weltcup. Nach dem 31. Rang im Riesenslalom in Adelboden lüsst der erste Sieg nicht lange auf sich warten. Hermann Maier gewinnt in Kitzbühel den Super-G - 13 Tage nach seinem Comeback, 521 Tage nach dem verheerenden Unfall. Maiers unvergleichliche Karriere ist um ein Kapitel reicher. Treffen­ der könnte der Film nicht enden: «Der Herminator II ist geboren».
	        

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