Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 19. NOVEMBER 2003 
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9 NACHRICHTEN Tag der offenen Tür VADUZ - Seit 1973 dient die Beratungsstel­ le derkinder- und jugendpsychiatrischen und psychotherapeutischen Grund Versorgung im Fürstentum Liechtenstein. Aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der Beratungsstelle findet am Samstag, den "22. November, von "9.30 bis 12 Uhr in der Beratungsstelle für El­ tern, Kinder und Jugendliche, St. Florinsgas­ se 7, Vaduz, ein Tag der offenen Tür statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Reinsitzen und zuhören SCHAAN - Reinsitzen und zuhören - "das können grosse und kleine Leute am Sonntag,' um 16 Uhr, zum letzten Mal in der Galerie Dömus in Schaan, wenn Ursula Wolf und Cornelia Höfer die Geschichte von «Ginl und Sambu» erzählen werden. Das ungewöhn­ liche Kinderbuch erzählt von einer Lebens­ freude, die, bunt wie Farbstifte und glitzernd wie die Fantasie, auch Erwachsene ansteckt, in sich die Welt neu zu entdecken. Ursula Wolf und. Cornelia Hofer laden am Sonntag gleichzeitig zur Finissage. der Ausstellung «Farbige Augenblicke» und die beiden freiien sich auf viele bunte Momente. Die Galerie ist am Freitag, von 14 bis 20 Uhr, und am Wochenende von 14 bis 18 Uhr, geöffnet. - - (Eing.) Pluralistische Theologie der Religionen VADUZ - Die evangelische Kirche Vaduz- Ebenholz lädt am Mittwoch, den 26. Novem­ ber, um 20 Uhr in den «Treffpunkt» der evangelischen Kirche Vaduz-Ebenholz zu ei­ nem Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Reinhold Bernhardt, Basel, ein. Kann sich- das Christentum in unserer pluralistischen Gesellschaft noch einen auf Exklusivität be­ dachten AbsolutheitsanspruGh 
leisten? Einen Anspruch, der allein die christliche Botschaft als 
einzigen Heilsweg gelten lässt und damit zugleich die Geltungsansprüche aller ande­ ren Religionen zurückweist? Oder fordert das Gebot der Stunde nicht vielmehr, dass sich das Christentum einfügt in das Mit- und; Nebeneinander grundsätzlich gleichberech­ tigter weltanschaulicherSinnangebote? Die­ se und viele andere Fragen stellen sich uns heute vordringlicher denn je. So sind wir nun froh, mit Prof. Dr. Reinhold Bernhardt, Ordi­ narius der Evangelisch-Theologischen Fa­ kultät der Universität Basel, einen wichtigen Gesprächspartner gewonnen zu haben, der wie derzeit kaum ein anderer über diese ak­ tuelle Thematik geforscht hat. 
«...wie ein Michael Mordeja über die Unabhängigkeit, Einzigartigkeit und die Schuldfrage VADUZ - «Es fällt uns leichter, wegen einer Lungenentzündung, den Arzt aufzusuchen, als bei Verhaltensauffälligkeiten oder Krisen in der Familie Hilfe zu- suchen», sagt Michael Mordeja. Der Facharzt für Kinder- und Ju­ gendpsychiatrie ist Leiter der Beratungsstelle für Eltern, Kin­ der und Jugendliche, die heute 30 Jahre alt wird. Ein Gespräch. • Cornelia Haler Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und. Jugendliche wird, heute 30 Jahre alt - was wünscht sich der Leitet zu diesem Tag?. Michael Mordeja: Ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft eine unabhängige Beratungsstelle blei­ ben können. Für mich ist dies eine, grundlegende Voraussetzung, denn jeder Mensch hat seine einzigartige Geschichte und damit sein einzig­ artiges Seelenleben - so wie ein Fingerabdruck. Für jedes dieser einzigartigen Leben ist es wichtig," ein individuelles, wissenschaftlich fundiertes Vorgehen bei der Dia­ gnostik und Therapie zu entwi­ ckeln. Unser Ziel ist es, die Thera­ pie den Klienten anzupassen. Und nicht umgekehrt! . BERATUNG, ABKLÄ­ RUNG, THERAPIE • Wann kommen Eltern! Kinder oder Jugendliche zu Ihnen? Meist erst dann, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Das ist aber nicht überraschend, denn wir gehen ja auch erst dann zum Arzt, wenn das Fieber sehr hoch ist und nicht schon dann, wenn wir eine . leichte Übelkeit verspüren. Es kommt auch vor, dass Leute von Ärzten oder Lehrpersonen an uns verwiesen werden... Wie erklären Sie sich diese Schwellenangst? Ich denke, dass es damit zu "tun hat, dass körperliche und psychi­ sche Krankheiten noch immer nicht 
Michael Mordeja: «Ich wünsche mir, dass wir auch In Zukunft eine unabhängige Beratungsstelle bleiben kön­ nen. Für mich Ist dies eine grundlegende Voraussetzung, denn jeder Mensch hat seine einzigartige Geschichte und damit sein einzigartiges Seelenleben - so wie ein Fingerabdruck.» gleich behandelt werden: Das heisst, es fällt uns leichter, wegen einer Lungenentzündung den Arzt. aufzusuchen, als bei Verhaltensauf- fäiügkeiten oder Krisen in der Fa­ milie Hilfe zu suchen. Bei psychi-. sehen Erkrankungen wird meist nach der Schuld und Schuldigen gesucht und viele Eitern haben das Gefühl, sie hätten etwas falsch ge­ macht oder als Eltern versagt, wenn ihre Kinder in einer Krise stecken. Breche ich mir aber ein Bein oder schmerzt der Hals, ist die Situation ganz anders. Das ist einfach so und das nimmt man einfach an. Da sucht man nicht nach einem Schul­ digen oder fühlt sich schuldig, dass ,man über Halsschmerzen klagt. Sie sind Leiter der Beratungsstel-' le - Ihre Arbeit geht aber über das Beraten hinaus. Ja, ganz klar. Unsere Stelle dient seit 30 Jahren der kinder- und ju-gendpsychiatrisqhen 
und psycho­ therapeutischen Versorgung von El­ tern, Kindern und Jugendlichen. In einem «rsten Gespräch bringen die Betroffenen ihre Sorgen und Npte mit ihren .Kindern vor. In einem zweiten Schritt werden die Eltern im Anamnesegespräch über die ge ; samte Entwicklung des Kindes,; allfällige .Entwicklungsstörungen,, Krankheiten, Unfälle, psychisch • besonders belastende Erlebnisse und Situationen befragt. In der . psychologischen • Untersuchung geht es um das Erfassen des Ent­ wicklungsstandes." Die Untersu- chunjgen sollen Aufschlug über den gefühlsmiissigen und intellek­ tuellen Bereich des Kindes geben und aufzeigen, wo das Kind mit sich oder der Umwelt auffällige Konflikte hat und wo .verborgene Kräfte zur Konfliktbewältigung lie­ gen könnten ̂Auch körperlich wer­ den die Kinder und Jugendlichen 
untersucht. Dabei können bei­ spielsweise eventuelle motorische Störungen oder körperliche Ent­ wicklungsrückstände festgestellt werden. Zuerst Beratung, dann Abklä­ rung und Therapie, könnte man iden Weg so beschreiben? . f Ja, angefangen wird immer mit •einem Gespräch, einer Beratung; Es ist natürlich nicht zwingend, dass daraus eine Abklärung und ei­ ne Therapie entstehen muss; In den meisten Fällen ist dies aber der Weg und 
1 Ziel der verschiedenen Therapieverfahren und -methoden ist es, Kindern, Eltern und Jugend­ lichen in Form von Beratung, Be­ gleitung und Klärung Mut zu.ma­ chen, um einen gangbaren Weg zu einer Genesung zu finden. Dabei werden gängige, wissenschaftlich fundierte Therapiefoirmen ange­ wandt. ANZEIGE Sosicherist sicher. Für das Eidgenössische Starkstrominspek- torat, kurz ESTI genannt, ist nur die umfassende Sicherheit im Schwach- und, Starkstrombereich sicher genug. Dazu gehört auch-die Sicherheit von elektrischen Geräten, welche nach einer Prüfung mit dem Sicher­ heitszeichen (D versehen werden. Das ESTI garantiert damit Kon­ sumentinnen und. Konsumenten einen gefahrenlosen Umgang • \ -mit der Elektrizität und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Unfallverhütung.- Das ist seit 1903 so und wird auch **   —. .... ..... Y . 
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:.\ "t" A Dieses Zeichen garantiert die elektrische Sicherheit und die elektromagnetische Verträglichkeit des Gerätes. , Dieses Zeichen bietet zusätzlich die Gewissheit, dass die Herstellung der Produkte kontinuierlich überwacht wird. 
Eidgenössisches Starkstromlnspektorat Inspectlon föderale dos instaliatlona 
ä couraot fort Jr- Ispettorato föderale degll implanti a cörrente (orte inspecturat föderal d'lmplants da currant ferm Für weitere-lnformationen:   www.estl.ch 
3 . — nach'unserem 100-jährigen Jubiläum so bleiben.
	        

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