Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 15. NOVEMBER 2003 VOLKSI g/J 11 T| I D BUCHPRÄSENTATION Ofi BLATT I l\ UL I U IT FELDKIRCH-FESTIVAL -W« Konzerte Labyrinth des Lebens SCHAAN -r Nicht zum ersten Mal war der «Liedcrer.Bardill» zu Gast im Theater am Kirchplatz. Vor allem im TaKinderprogramm ist er bestens bekannt. Nun war Bardill hier, begleitet vom Gitarristen Max Lasser und dem Bassisten Mich Gerber, um sein esote- - risch angehauchtes Programm «Labyrinth» zu präsentieren, in dem er (1978 bis 1984 studierte er übrigens Theologie -> mit Ab- schluss als «verbum divini ministem, tausch­ te allerdings 
sofort die Kanzel mit der Büh­ ne) mit Worten, vor allem'aber mit Tonen den Weg eines Mannes durch das Labyrinth des Lebens schildert. Georgische Melonen TRIESEN" - Zweimal ist Georgien nächste .Woche in Liechtenstein zu Hause: Am Mitt­ woch, 19.. November bringt der Antschis- Khati-Chor um 20.15 Uhr im Marienkappile in Triesen mittelalterliche Gesänge; zwei Ta­ ge später (Freitag, 21. 11«, 18.30 Uhr) zeigt Giorgi Okropiridse seine aussergewöhn- lichen Metallobjekte im Schichtwechsel (Al­ te WebereF/Spörry, Triesen). An kaum einem anderen Ort treffen Orient und Okzident deutlicher aufeinander und verschmelzen zu einer einzigartigen Kultur als in Georgien, dem Land zwischen Schwar­ zem Meer und Kaukasus und der Wiege vie­ ler grosser 
Künstler.- Das Spielen «Als Gott die Welt erschuf, waren alle Völ­ ker aufgefordert, sich ihren Teil daran zu nehmen. Es fand eine grosse Versammlung statt und jeder erhielt sein Land. Alles Land war bereits verteilt, da hörte der Schöpfer in der Ferne ausgelassenes Lachen und Fröh­ lichkeit. Zuerst war der Herr erzürnt, da sah er die. Georgier aber feiern, sah sie lachen und tanzen. Weil ihm dies dann qber doch gefiel, gab er den Georgiern den Reck Erde, den er eigentlich für sich selber vorgesehen hatte.» So erzählen die Georgier/-innen die Erschaffung ihrer Heimat. Tatsächlich schei­ nen Georgier in jeder- denkbaren Situation, im Fest oder im Alltag, gesungen zu haben. Aber auch die Bildende Kunst hat einen ho-, hen Stellenwert in Georgien, und im Werk von Giorgi Okropiridse zeigt sich das «musi­ kalische Spielen» im allerbesten Sinn. Okro­ piridse, 1962 in Georgien/Tbilisi geboren, studiehe bis 1985 in Moskau und kehrte an­ schliessend fiir mehrere Jahre zurück an sei­ nen Geburtsort. Seit 1991 arbeitet er als frei­ schaffender Künstler in Wien. 1994 gründete er die «Kulturschmiede» und organisiert re­ gelmässig Events mit internationalen Künst­ lern. 
Immer wieder sind Distanz und Nähe, Heimat und Feme Themen für den Metall- künstler Giorgi Okropiridse.- Im Zyklus «heim und zurück» z. B., eine Karawane von kleinen aus Metall, Glas u.a. Materialien her­ gestellten Wagen, wird die Entfernung zwi­ schen der Stadt, aus der der Künstler stammt und die er als Heimat betrachtet, und der Stadt, in der er" ansässig ist, thematisiert. «Sobald mich ein Thema beschäftigt, spiele ich es ganz durch. Das Spiel gestalterisch durchzuziehen hat vor der äusserlichen Ge­ stalt dereinzelnen Objekte Vorrang...» Schichtwechsel: Giorgi Okropiridse: Ob­ jekte. Vemissage am 21.11., 18.30 Uhr (mu­ sikalische Begleitung: Reso Kiknadze, Saxo­ phon, 
Duduk, Elektronik). "Öffnungszeiten: Sa und So, 14 bis 18 Uhr oder nach lel. Ver­ einbarung: + 423/232 88 29. ' . Gerolf Häuser 
In der Tiefe der Seele Präsentation des Lyrik-Bildbandes «Scheitelstunde» in der Tangente ESCHEN - Die Idee zu dem am Donnerstag in .der Tangente in Eschen präsentierten Lyrik-Bild­ band mit Texten von Brigitte Hasler und Bildern von Frank Zucht entstand, als Brigitte Hasler im Rahmen des von Eve- lyne. Berman initiierten Kultur­ austausches zwischen Berlin und Liechtenstein im lahr 2000 In der Berliner Litho-Werfcstatt Beriin/Treptow-Köpenick' arbei­ tete.. » Serolf. Häuse r •' Cornelia Hertmann sagte bei der Buchpräsentation (zu der Susanna Kranz, Ruth örtli und Eva Wagner- Beck eine sich'sehr gut mit den Bil­ dern und Texten beschäftigende Per­ formance boten): «Lyrik und Malerei sollten zusammengeführt wenden. Das Ergebnis liegt nun in dieser gelunge­ nen und schönen Buchform vor.» Einfühlung In ihrer Hommage an die beiden Künstler Brigitte Hasler und Frank Zucht 
sagt diii Bildhauerin und Ma­ lerin Heilgard Bertel u. a., dass es nicht einfach sei, ein so vielschich­ tiges Werk in einer Rede nicht ein-; dimensional zu machen. «Meine Beschäftigung mit den Werken wurde zu einer meditativen Be­ schäftigung, nicht zu einer analyti-, sehen. Es geht für mich nicht so ' sehrum Interpretation, sondern lim Einfühlung.» Die Malereien seien 
In der Tangente in Eschen präsentierten Brigitte Hasler und Franz Zucht ihr neues Buch «Scheitelstunde». keine Illustrationen der Gedichte und die Gedichte nicht Erläuterung der Malerei. «Im Gegenteil. Zu- nächst gilt es ihre Gegensätzlich­ keit iu empfinden bis zu dem Satz: Sie haben nichts, miteinander zu tun. Erst dann, wenn wir vom Irr­ tum geheilt sind, das Eine müsse das Andere erklären, können wir hineingenommen werden in .den je eigenen Raum der Wort-Bilder und der gemalten Bilder. Warum also ein gemeinsames. Buch? Weil sich zwei zufällig kennen? Ja, zufällig, 
• was immer man so «Zufall» nennt. Ich bin allerdings überzeugt, wenn zwei, Künstler/Künstlerin,, sich kennen, gibt es. Resonanz .in der Tiefe der Seele, sofern beide ihre Leidenschaft zu sein mit Leiden am Unwesen der Zeit einlösen. Sie nä­ hern sich vielleicht von verschiede­ nen Positionen dem Willen, in der künstlerischen Existenz Unheil und .Untergang, vor allem auch den ei­ genen, zu übersteigen, Sisyphusar­ beit zu tun und immer wiederstell-, vertretend das «Sehen» zu leisten, 
die Netzhaut zu fixieren, damit die' Menschen durch deren Ablösung nicht erblinden...» «Scheitelstunde», mit einem Ge­ leitwort von Josef Wolf, Liechten­ steins Botschafter in' Berlin, Ein­ führungen von Cornelia Kolb- Wieczorek und Jost, Funke; Buch­ gestaltung: Atelier Cornelia-Eberle, Eschen. «Scheitelstunde» ist im Buchhahdel erhältlich; Bestellun­ gen auch unter ifclefon 00423 
i 373 65 97 oder E-Mail scheitel- •stü nde@gmx.ch . Eine zauberhafte Reise Programm-Pressekonferenz des Feldkirch Festivals 2004 FELDKIRCH - An Ideen mangelt es Thomas Hengelbrock nicht, wenn es darum geht, das Pro­ gramm für das. Feldkirch Festi­ val zu gestalten. Hiess das The­ ma der zukunftsweisenden Mu­ sikprojekte im Jahr 2002 «Vom Singen in der Unterwelt», die­ ses Jahr «Gottesspuren», so lädt der künstlerische Leiter, des Festivals nächsten Juni unter dem Motto «Märchen und My­ then» ein zu einer zauberhaften Reise ins Reich der Sagen und Erzählungen. « Gerdt Haoser Bei der ersten Pressekonferenz ges­ tern stellten Thomas Hengelbrock und Geschäftsführer Thomas Sora- perra "das Programm des Festivals 
2004 vor, das vom 3. bis l5. Juni in der Montfortstadt mit einem Göt samtbudget von 950 000 Euro durchgeführt wird. Programm-Highlights Das Festivalthema 2004, «Mäd ­ chen und Mythen», sei' vielleicht nicht ganz so «sperrig», so der künstlerische Leiter des Festivals, wie das diesjährige («Gottesspu­ ren»). Das hochkarätige und span­ nende Programm, «eine zauberhaf 
: te Reise .ios Reich der Sagen und Erzählungen», werde breitere Pub­ likumskreise ansprechen, denn je­ der Programmpunkt sei ein musi­ kalisches Geschichten-Erzählen. Zeitlos schöne Barockmusik erwar­ tet die Besucher von «Apollo und Dafne»~und «Ariadne auf Naxos» verspricht einen spannenden Kon­zertabend 
für Freunde von Orches­ termusik. Das .gefeierte Festival­ projekt «Scheherazade: Der Sohn des Scheichs» bringt den amerika­ nischen Stummfilm mit dem legen­ dären Schauspieler Rudolfe Valen­ tine mit osmanischer Live-Musik und die «Nachtgespinste» führen tief in die Nachtwelt alter Märchen. Erstmals- gibt es im Rahmen des Feldkirch Festivals Programm­ punkte für Kinder. An zwei Nach­ mittagen lädt das Feldkirch Festival Kinder und Erwachsene zu einer märchenhaften Reise um die Welt. Michael Heitau gestaltet mit «Ve­ neta - Versunkene Stadt» (mit dem Balthasar-Neumann-Chor und Tho­ mas Hengelbrock) einen musika­ lisch-literarischen Balladen-Abend und in «Marco Polos Koffer» tref­ fen Künstler/-irinen aus Ländern V • t t K -f * 
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der SeidenstrassQ auf das Freibur­ ger Schlagzeug-Ensemble unter der Leitung von Bernhard Wulff. Der Kapf-Tunnel, das Pförtnerhaus und das Alte Hallenbad werden Schau­ plätze des Wanderkonzertes «Al- chemie der Klänge» sein mit Künstler/-inhen aus'Indonesien. und Vietnam. Das Feldkirch Festival hat Liz King eingeladen, um 
ge- Medienpartner VOLKSBLATT meinsam mit ihrem Neuen Tanzen­ semble Wien und den Topstars des paneuropäischen New-Jazz «Pago Libre» ein neues Projekt zu ent-. wickeln: «Jazzmärchen;, Phönix» (das komplette Programm finden Sie unter   www.feldkirchfestival.at ). anzeige . 
•- Thomas Hengelbrock (IQ, 
künstlerischer Leiter, und Geschäftsführer Thomas Soraperra präsentierten das Pro­ gramm ("Märchen und Mythen») des Feldkirch Festivals 2004.. 
Schaan /ÜocKtcnitcIn' , Schaan 
Heute, Sai 15,11,20, Dimitri So, 1(5.11., 17 Uhr, TaKlnö, Schaan " Die Zaubersuppe In Zusammenarbeit mit dem LEO Vnduw Kon/crli' - »y//KI;issik Q5] DI, 18.11., 20 Uhr, Vaduzer-Saal, Vaduz Chamber Orchestra of .. ,, ;{Spi<y Ltg: Mürray Perahla) MU troiwte» Un^uwaötf ̂ioANK Ml Wi'ÄoT^lCÄUhrjTÄ - ' Don Juan kommt ,.. Roland Schäfer Inszeniert Ödön von.; - HotvMhi modernen Klaitlktr I ' www.taK.il Immer mit Informiert! Vorverkauf Mo-fr, 1^12+15>18Uhr Telefon (00423) 237 S9 69 • r»x{0042j j;23;596I ,
	        

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