Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 4. FEBRUAR 2003 
VOLKS I C| IDC/^IA PILLER UND STOCKER NEHMEN HUT BLATT I CUnCUlU 
SÄNTISBAHN WIEDER OFFEN 
25 IN KÜRZE Rollende Zahnarztpraxis BREGENZ - Im Kindergarten Meiningen bei Feldkirch ist am Freitag" vom Arbeits­ kreis für Vorsorge- und Sozialmedizin die erste rollende Zahnarztpraxis Vorarlbergs prä­ sentiert worden: das «Denlomobil». Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen für Zahn­ untersuchungen adaptierten und ausgestatte­ ten Kleinbus. Das einem Wohnwagen ähnli­ che Dentomobil wird für vorsorgliche Zahn- Untersuchungen bei Kindern eingesetzt, wie Thomas Bischof, Leiter der Zahnprophylaxe Vorarlberg, vor den Medien sagte. Landwirt angezeigt SCHÖNENBERG/TG - Der Thurgauer Tierschutzverein hat einen Landwirt aus Schönenberg angezeigt. Die Tiere des Bau­ ern waren im Januar vom Thurgauer Vete­ rinäramt wegen Vernachlässigung umplat­ ziert worden. Dem Tierschutzverein gehe es nicht_ primär um eine Bestrafung des Bau­ ern, sagte Rcinhold Zepf. Man wolle präventiv wirken, indem man in der Öffent­ lichkeit aufzeige, dass die Vernachlässigung oder Misshandlung von Nutztieren kein Kavaliersdelikt, sondern strafbar sei. Mit Genugtuung habe der Tierschutzverein gehört, dass die 34 Tiere des 47-jährigen Landwirts durch das kantonale Vetcrinäramt umplatziert worden seien. Im neuen Stall würden die Tiere unter Aufsicht vom fehl- baren Landwirt weiter betreut, schreibt der Tierschutzverein in einer Mcdienmittei- lung. Säntisbahn wieder in Betrieb ( 
""V—^ ' * v. ' * As V „ -j ' V ,rA '-K*«riä SCHWAGALP/SANTIS - Begünstigt durch das gute Wetter konnten die Revisi­ onsarbeiten wie geplant abgeschlossen wer­ den und die Säntis-Schwebebahn fährt wie^ der täglich ab 8.30 Uhr auf den beliebten Aussichts- und Erlebnisberg. Die Zufahrts­ strassen zur Schwijgalp sind gut befahrbar. Über die Betriebszeiten des .Skilifts Schwägalp und der Langlaufloipen erhalten- Sie Auskunft unter der Telefonnummer 071/365 66 66 oder  www.saentisbahn.ch . Erneuter Wechsel ZÜRICH - An der Spitze des Sportressorts von «Blick» und «SonntagsBlick» kommt es erneut zu einem Wechsel. Nach nur gut einem Jahr verlässt der bisherige Ressort­ chef Ulrich Kühne-Hellmessen seinen Posten und wird interimistisch durch den Bereichsleiter Zeitungen bei Ringier, Bern­ hard Weissberg, ersetzt, wie Ringier mitteil­ te. Begründet wird der Abgang des 45-jähri- gen Österreichers Kühne-Hellmessen mit ungleichen Vorstellungen über die künftige Ausrichtung des Ressorts.. 
Otto Piller nimmt den Hut Zwei Direktoren des Couchepin-Departements haben genug und treten zurück BERN - Zwei Direktoren des Departements Couchepin treten zurück: Otto Piller, Direktor des Bundesamts für Sozialversiche­ rung (BSV), lässt sich friihpen- sionieren. 
Ibenfalls seinen Hut nimmt der in die Kritik gerate­ ne Swissmedic-Direktor Hans Stocker. Piller tritt auf Ende Februar zurück. Der 61-Jährige macht von seinem Recht auf vorzeitige Pensionierung Gebrauch, wie das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) am Montag mitteilte. Piller bestritt auf Anfrage entschieden, dass sein Rücktritt mit dem Wechsel an der Departementsspitze zu tun habe. «Der richtige Zeitpunkt» «Als BSV-Direktor inuss ich die Befehle des EDI-Leiters ausführen und nicht mit ihm politische Debat­ ten führen», sagte er. Es sei immer seine Absicht gewesen, mit 61 Jah­ ren in den Ruhestand zu treten. «Der Wechsel an der Departe­ mentsspitze schien mir dazu gönau der richtige Zeitpunkt zu sein.» Piller war 1997 von der damali­ gen Bundesrätin Ruth Dreifuss zum BSV-Direktor ernannt wor­ den. Er hatte sich während seiner Amtszeit stets gegen eine 
Ein­Otto 
Piller (links) und Hans Stocker haben genug vom Couchepin-Departement: Beide nehmen den Hut schränkung des Grundleistungska- talogs der Krankenversicherungen gewehrt. . 
- Hans Stocker hat genug Ebenfalls seinen Rücktritt einge­ reicht hat Hans Stocker, Direktor. de. 
1» Heilmittelinstituts Swissmedic. Swissmcdic-Sprccherin Monique Heifer verneinte die Frage, ob Bun­ desrat Couchepin dem in die Kritik 
geratenen Stocker zum Rücktritt geraten habe. Es, handle sich um einen «rein persönlichen Ent­ scheid», sagte sie. Stocker begründete den Schritt in einem Communiqud mit der aufrei­ benden Tätigkeit während der Vor­ bereitung und des ersten Aufbau- jalires von Swissmedic. Er gfehe davon aus, dass dieser Aufbau noch einige Jahre dauern und weitere 
einschneidende Veränderungen mit sich bringen werde. Eine zusätzli­ che Belastung gewesen sei für ihn eine Reihe von persönlichen Angriffen. " Ein Bericht der Eidg. Finanzkon­ trolle hatte bei Swissipedic zahlrei­ che Schwachstellen geortet und unter anderem die fehlende Risiko­ analyse bei der Heilmittelkontrolle bemängelt. Molly Moon statt Harry Potter Neue Kinderheldin in den Startlöchern MÜNCHEN - Nach Harry Potter soll jetzt das Waisenkind Molly Moon den Kinderbuchmarkt erobern. Der Debütroman der Britin Georgia Byng über den Aufstieg vom armen Mädchen zum Musicalstar mit Hilfe von Hypnose kommt fast zeitgleich in 25 Ländern heraus. «Wir würden uns natürlich- sehr freuen, wenn wir mit <MolIy Moon> ähnliche Resonanz fänden wie Harry Potter, aber die Figuren sind doch sehr unterschiedlich», sagte eine Sprecherin des Hanser Verlages in München. Die Startauf­ läge 
von 15 000 «Molly Moon»- Exemplaren, die am kommenden Montag in den Buchhandel kom­ men, zeugt von einer gewissen Vor­ sicht. 
Ob Harry Potter schon bald Molly Moon Platz machen muss? In Grossbritannien, wo die Ori­ ginalausgabe («Molly Moon's 
Incredible Book of Hypnotism») im vergangenen- Mai erschien, 
sprachen Kritiker bereits von einer würdigen Nachfolgerin für Potter- Erfinderin Joanne K. Rowling. Auch die Filmrechte gingen für eine sechsstellige Summe ah den Produzenten der Harry-Potter- Filme. Pippi Potter Copperfield Doch der Vergleich hinkt: Byng ist nicht Rowling und Molly Moon nicht der Zauberlehrling. Tatsäch­ lich erinnert die Waisenhausgöre eher an eine Mixtur prominenter Figuren aus der Kinderliteratur. Sie hat ähnlich magische Fähigkeiten wie Harry Potter, besitzt die Aben­ teuerlust von Pippi Langstrumpf, aber sie verkörpert auch jene Moral und Menschlichkeit, die in den Werken von Charles Dickens (u. a.«01iver Twist») enthalten ist. Virtuelle Künstler gegen Krieg Widerstand von Künstlern im internet WASHINGTON/LONDON - In der gemeinsamen Initiative «the wartime project» versuchen digitale Netzkünstler aus aller Welt, an das Grauen und die Zerstörungskraft eines Krieges zu erinnern. Über 80 Künstler, Einzelpersonen oder Gruppen haben sich bereits an dem Online-Projekt zum friedli­ chen Widerstand gegen kriegeri­ sche Auseinandersetzungen betei­ ligt. Mit ihren Gewalt, Tod und Zerstörung reflektierenden Werken richten sie sich gegen vergangene, gegenwärtige und zukünftige Krie­ ge. Den Anstoss gaben im vergan­ genen November die Szenarien 
eines US-Angriffs gegen den Irak, doch das Projekt hat nach Angaben seines Initiators Andrew Forbes, der in London lebt, einen globale­ ren Anspruch. In einzelnen Kurzvi­ deos oder auf interaktiven Internet- Seiten  (http://offline.area3.net/   wartime) haben die Netz-Künstler ihren Assoziationen freien Lauf gelassen. Zerbombtes Verona Eine «inoffizielle Tourismus- Homepage» von Verona scheint auf den ersten Blick eine Fremden­ verkehrswerbung für die oberitali­ enische Stadt zu sein - doch die Fotos zeigen Zerstörungen durch Bombenhagel und Krieg. Das mit 
«dlsan» unterzeichnete Projekt «In Memory do we trust?» will ein Zeichen gegen eine Kriegsbeteili­ gung Italiens setzen. Durch eine virtuelle Überblendung von Fotos aus New York mit Bildern aus dem zerstörten Grosny hat ein New Yor- •• 
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ker Netz-Künstler die Strassenbil- der der beiden Städte angeglichen. «Ein nützlicher Raum» Peter Weibel, Ausstellungskura­ tor und Vorstand des Zentrums für Kunst und. Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe, hält es für möglich, dass virtuelle Kunst etwas verändert und zu konkreter politischer Aktion führt. Da das Medium Internet die Menschen dazu ermutige, auch andere' Stand­ punkte^kennen zu lernen, würden sich die Positionen nicht so verhär­ ten. «Für Künstler und Bürger, die gegen den Krieg kämpfen, könnte es ein nützlicher Raum sein», so Weibel. o
	        

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