Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

I DIENSTAG, 11. NOVEMBER 2003 VOLKS I 
I IVII 
A IVITt WIRTSCHAFTSFORUM BLATT I 
IIM LMIMU MEIN STANDPUNKT' VERA NSTA LTU I M G E N Dekoratives aus Pet-Flaschen SCHAAN - Freies .Experimentieren und Ar­ beiten nach Vorlagen mit Corina Grob. Die­ ser Kurs richtet sich an alle Erwachsenen, die sich über neue Dekorationen freuen und auch andere mit" einem besonderen Geschenk überraschen wollen, die ein neues Hobby su­ chen, frischen Wind in den Werkunterricht bringen wollen, mit einfachen und günstigen Mitteln eine grosse Wirkung erzielen möch­ ten, mit dem erlangten Wjssen zu Hause mit der Familie werken wollen. Schnell ist Frau und Mann von dem wei­ chen und leicht zu bearbeitenden Material fasziniert, glänzend wie. feinstes Glas ver­ blüfft das allgegenwärtige Pet nach seiner Umformung. Zii Hause oder in der offenen Werkstätte kann das Erprobte, und Gelernte mit einfachsten Mitteln weitergeführt und weitervermittelt- werden. Eine spannende Umformung erwarteten gut gelüfteten Räu­ men die Interessierten. Der Kurs 147 unter der Leitung von Corina Grob beginnt am Donnerstag, 13. November um 19 Uhr im Gemeinschaftszentrum Resch in Schaan. Anmeldung und Auskunft bei der Erwach­ senenbildung Stein-Egerta in Schaan, Tele­ fon 232 48 22, E-Mail info@"stein-egerta.lL "Adventsmeditation» mit Dr. Penz SCHAAN - Am Freitag, 28. November, be­ ginnt um 18 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan ein Wochenend-Seminar mit" Dr. Ge­ rald Penz zum Thema' «Adventsmeditation». Dieses dauert .am Freitag, 28. Nov., von 18 bis 21 Uhr, am Samstag, 20. Nov., von 9 bis 18 Uhr rund 
am Sonntag, 30. Nov., von 9 bis- 12 Uhr. Advent ist traditionellerweise eine Zeit der Besinnung, ein Zu-Gehen auf Weihnachten, das symbolisch für die Geburt unseres Selbst steht. An diesem Wochenende lassen die Teilnehmenden den Lärm der Zeit, die sich bewegenden Gedanken und Proble­ me zur Ruhe kommen und begeben sich ins stille Zentrum Ties-Seins; In Verbindung mit dieser Quelle erfahren sie die grundsätzliche Heiligkeit des Lebens neu und öffnen sich für das Wunder des inneren Lichtes. Eingela­ den sind'alle, die sich selbst eine Zeit der Stille schenken wollen. Geführte Meditatio-, nen unterstützen den Weg. Dr. Gerald Penz aus Feldkirch ist praktischer Arzt und Psychotherapeut mit verschiedenen Zusatz- aüsbildungen. Er leitet seit vielen Jahren Kurse in Heilfasten und Meditation in Liech- tenstein.Weitere Auskünfte und Anmeldun­ gen bei der Erwachsenenbildung Stein-Eger- . ta in Schaan, Tel.-232 48 22 oder per E-Mail info@stein-egerta.li . ' (Eing.) F Ä. 125 O JAHRE VOLKSBLÄTT Ereignisse der letzten 125 Jahre WIEDERAUFSTREBENDES DORF SCHAAN, 
16. Juli 1931 - Ein sehr schöner Tag für unser Dörfchen verspricht der 2. Au­ gust zu werden, der als Feuerwehrtag in Aus­ sicht genommen ist, und bei welchem Anlas­ se der Feuerwehrverein gedenkt, das fünfzig­ jährige Jubiläum seines Bestandes züfeiern. Zwar in einfachem Rahmen, nach den Prin­ zipien der Gründer, die sich anfangs der Achtzigerjahre scharten, um gemeinsam dem - idealen Ziele zu dienen: Gott . zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr! Diesen Männern, die im Dienste harter Arbeit ergraut, wird die be­ sondere Ehre des Tages zuteil werden. Noch etwas aber ist es, was dem 
Tag seine beson­ dere Bedeutung verleihen soll: Das ist ein Akt der Dankbarkeit. Schreiber dies möchte erinnern an die Herbsttage im Unglücksjahre 1927, als sich die Feuerwehren von Mauren und Schellenberg opferwillig zur Verfügung stellten und manche Not lindern halfen. Ein herzliches Willkommen von nah und fem: Möchte auch St. Petrus an diesem Tage ein freundliches Gesicht zeigen, damit es recht fröhliche Stunden werden im wiederaufstre­ benden Dorfe Ruggell. , . Morgen; Die Schotten In Vaduz 
Wirtschaftsforum: Politisches Sponsoring mit staatlichen Betrieben VADUZ. - Das ,WlrtschaftSforum - organisiert vom Vaduzer Me­ dienhaus unter der Leitung von Väterland-Verleger Reinhard' Walser - sollte eigentlich eine unpolitische Veranstaltung sein. In der vergangenen UVo-' ehe weckte allerdings ein Inse­ rat, welches die Veranstaltung anpries, den Unmut in der Be- 
 ; völkerung. Regierungschef Ot­ mar Hasler wurde iri einem ganzseitigen Inserat aufgefor­ dert, Mut für die Zukunft zu zei­ gen. Pikantes Detail: Die- Kam­ pagne wurde von . staatsnahen Unternehmen gesponsert. • Peter Klndl e  , " Die Kampagne des Wirtschaftsfo- rums, mittels welcher Regierungs­ chef Otmar Hasler aufgefordert wurde, Mut für die Zukunft zu be­ weisen, stösst in der Bevölkerung auf Unmut. Unmut vor allem des-- halb, weil namhafte Unternehmen unseres Landes, so. die VP-Bank, die Hilti AG, aber auch die staats­ nahen Betriebe LKW, Post AG und Telecom FL, in der Kampagne als Sponsoringpartner der' Veranstal­ tung' angeführt werden. "• Kein politisches Sponsoring Es ist eine anerkannte Grundregel des Sponsorings, keine politische Werbung zu praktizieren. An dieses , Ethos wollten sich eigentlich auch die staatsnahen Betriebe LKW, Post AG und Telecom FL .AG halten: Dennoch wurden' diese' Betriebe, welche das Wirtschaftsforum unter­ stützen, von der publizierten Kam­ pagne eiskalt erwischt, wussten sie doch nichts 
- Über den Inhalt dieser ganzseitigen Reklame. Dies bestä­ tigten sowohl Post-Geschäftsführer Herbert Rüdisser, LKW-Geschäfts­ führer Hagen Pöhnert als auch die 
Sponsoring mit dem Vaduzer Medienhaus kann in die Hosen gehen: Dies mussten auch staatsnahe Unternehmen-spüren. .Telecom FL AG-' Zudem ist es im Sponsoringbereich nicht nur unüb- lich, politische Botschaften zu ver­ breiten; es ist auch unüblich, dass Sponsoringpartner nicht über den geplanten Inhalt, von. Werbekam­ pagnen aufgeklärt werden- . Hagen Pöhnert führte gegenüber dem- Volksblatt aus, dass- er die Kampagne des Wirtschaftsforums als «voll daneben» bezeichnet und sich selbst für die LKW beim Re­ gierungschef schriftlich entschul­ digt habe. «Ebertso .habe ich Orga­ nisator Reinhard Walser aufgefor­ dert, sich beim Regierungschef per­ sönlich zu" entschuldigen.» Die LKW,.so Pöhnert, seien zudem be­ reit, sich öffentlich für diese unge­ wollte Werbe- und Sponsoringak­ tion zu entschuldigen, falls dies ge­ wünscht werde. Künftiges Sporisoring des Wirtschaftsforums? Der Verwaltungsrat. dgr. LKW -werde sich grundsätzlich überle­gen, 
ob ein Sponsoring des «Wirt-' schaftsforums» wiederholt werde. " Ähnlich äusserte sich Herbert Rüdisser von der Post AG: Die Post habe die Kampagne und deren In­ halt nicht .gekannt. Es sei aber , an und für sich eine klare Grundregel' der Post, keine politische Werbung zu machen. «Die Post AG; distan­ ziert sich von dieser Art der Kam- pagne», so Rüdisser entrüstet, der weiter.festhielt, dass sich die Post bei' Regierungschef Hasler schrift­ lich entschuldigt habe. Auch die Post AG hinterfrage ernsthaft, ob ein künftiges Sponsoring des Wirt- schaftsforunis weiter möglich sei, 'Die Telecom FL hält in ihrer .Stellungnahme gegenüber dem Volksblatt Test: «Wir bedauern den ' gewählten Wortlaut und haben das . Medienhaus Vaduz am 6. November 2003. schriftlich darauf hingewie­ sen, dass wir die gewählte Bericht- . erstattung nicht unterstützen und dass'sje diese in der erfolgten Form zukünftig unterlassen sollen.» 
- Fraglich ist aber auch, ob es für -andere, zwar nicht staatsnahe, jaber dennoch, renommierte liechtenstei­ nische Unternehmen wie die VP- Bank und die Hilti AG förderlich ist, ihre Namen für politische Wer­ bung zur Verfügung zu stellen. Zukunft mutig angegangen " Bei staatsnahen Betrieben drängt sich die Frage verstärkter auf, ob es sinnvoll sein kann, den Regierungs­ chef zu mehr Mut für die Zukunft aufzurufen, zumal gerade die am umstrittenen Wirtschaftsforum- Sponsoririg beteiligten Unternehmen nachhaltig, 
für die Zukunft fit ge-. macht wurden: Für die Post AG wur­ den die Weichen für eine pros­ perierende Zukunft in der Privatwirt- schaff gestellt. Die LKW profitieren von den umfassenden Massnahmen im Bereich der Strommarktliberali- sierung sowie einer 
Oiganisatidns- ' Strukturbereinigung und im Zu­ sammenhang mit der Telecom FL ist hinlänglich bekannt, dass die-Regie­ rung die 
Weichen einer vernünftigen. Entwicklung der Telekommunika­ tion in akribischer Arbeit gestellt- hat. : > Minl-Knlefall des Organisators Veranstaltungsorganisator Rein-" •tiard Walser verblüffte indessen in-: der Samstagausgabe des Vaterlan­ des mit einem Kniefall der kleine­ ren Kategorie. Er entschuldigte sich öffentlich bei Regierungschef. Ot­ mar Hasler, verneinte die,Absicht der Verunglimpfung, hielt aber weiterhin daran fest, dass aiich der Regierungschef als Vbmeiter «Mut zur Zukunft«, aufbringenmüsse. Ob er damit die Weichen in die richtige Richtung gestellt hat? Eigentlich 'sollte — gemäss Programm - auch Otmar Haslers Regierungskollege und Wirtschaftsminister. Hansjörg Frick an der Podiumsdiskussion des Wirtschaftsforums auftreten. MEIN STANDPUNKT Von Helmut Könrad, FBP-Landtagsabgeordneter n Nach der Wahlniederlage im Jahr 2001 hat die VU bei ihrem Ent­ scheid für die Opposition angekün­ digt, eine konstruktive Opposi- tionspolitik zu betreiben und in al­ len Fragen von grosser Bedeutung - das Staatsinteresse vor die Parteiin­ teressen zu stellen. Landtagsvize­ präsident Peter Wolff hielt fest, dass Opposition nicht einfach be­ deute, alles abzulehnen, was von der. Regierungspartei, komme, Wenn die Fraktion finde, dass da etwas nicht richtig laufe, dann wer-' de sie Gegenvorschläge einbringen. Noch nie da gewesen Gemessen an ihren eigenen Vor­ gaben, hat sich die VU in ihrer Op- ' positionsrollei / von Anfang, an schwör getan. Was sich jetzt jedoch ~ *in den letzten Wochen und Mona­ ten abspielt, übertrifft alles bisher da Gewesene. Unrühmlicher Höhe­ punkt war diesbezüglich das Inter­ view 
des VU-Präsidenten Heinz Frömmelt am vergangenen Samstag. Orchestriert mit riesigen • Schlagzeilen im «Vaterland», las­ sen der VU-Präsident und. Land­ tagsabgeordnete allgemein kein gutes Haar an der Regierungsarbeit ganz nach dem Motto «Die Regie­ rung ist an allem schuld und für al­ les verantwortlich» ohne beispiels­ weise die allgemeine Wirtschafts- 
; läge," die schlechte Börsensituation . und dergleichen zu berücksichti-V 
gen. Da wird schlecht gemacht, persönlich verunglimpft, es .wird gezielt desinforrtiiert, neuerdings werden sogar Werbepartner dafür, missbraucht-. Für nichts, aber auch' für gar nichts ist.man sich zu scha­ de. 
Auf konstruktive Ideen und Vorschläge wartet man vergebens. Schlecht machen um jeden . Preis . Einziges Ziel der VU-Politik ist es, die Arbeit der Regierung schlecht zu machen, die Bevölke­ rung in Liechtenstein zu verunsi­ chern und Ängste zu schüren. Mehr hat man offensichtlich nicht zu bie­ ten. Ich möchte das nur an einem 
Beispiel illustrieren. So wird- im Zusammenhang mit der vorge­ schlagenen Streichung des Staats-' beitrags bei der Nichtbetriebsun­ fallversicherung, die" für den Staat bei sinkenden Einnahmen immer? hin Minderausgaben von jährlich 10 Millionen Franken bringt, ge­ zielt das Schreckgespenst vom dro­ henden Sozialabbau verbreitet. Da­ bei bedeutet dies für eine Person mit einem Jahreseinkommen von 60 
v000 Franken eine monatliche Belastung von 5 Franken/ In einem splchen-Zusammenhang von Sozi-, . alabbau zu sprechen, ist-verantwör- tungslos. Dabei ist noch zu beach­ ten, dass die Regierung" im Budget «Da wird schlecht gemacht, persönlich verunglimpft und gezielt desin- formlert»: der FBP-Abgeordnete Helmut Konrad zur VU-Politik. 
.2004 im Sozial- und Berufsbil- dungsbereich feine Steigerung um .12 Millionen, d.'h. um 8 Prozent, vorsieht. Das Geld soll eben dort ausgegeben werden, wo es wirklich . nötwendig ist. Kurzfristiges Denken Jedem ernst zu nehmenden Poli­ tiker ist klar, dass wir auf grossem Fuss leben. Wer unter insgesamt veränderten Rahmenbedingungen •einfach die Augen zumacht und Besitzstandwahrung als oberste Prämisse predigt, handelt kurzfri­ stig und gefährdet mittel- und lang­ fristig clie Finanzierbarkeit des Sy­ stems. Aber das ist nicht das Pro- blem der VU. Sie schielt nur nach dem kurzfristigen Erfolg bei den nächsten Wahlen.; • Die Regierung Hasler leistet in einem schwierigen Umfeld, in dem nicht mehr hur verteilt werden kann, sehr gute Arbeit, die nicht nur ayf den kurzfristigen Erfolg ab­ zielt, sondern zukunftsgerichtet und nachhaltig die Interessen des Landes und daihit der Menschen in diesem Lande in den Mittelpunkt stellt. Eine solche Orientierung würde ich mir auch von der Oppo- • sition wünschen - nicht nur Kritik um' der Kritik willen,'sondern als eine, kritische Auseinandersetzung' mit der Regierungsarbeit, die der Sachlichkeit und den Interessen des Landes verpflichtet ist. •
	        

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