Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 8. NOVEMBER 2003 
VOLKS BLATT 
EUREGIO 
REFERAT UBER HERZCHIRURGIE LESERMEINUNGEN 
34 BASAR Hilfe für Rumänien PLANKEN - Auf Initiative von Maria-Theres Real.fand am Donnerstag im Gemeindehaus von Planken eiri.WohltätigkeitS'Basar der be- 
- sonderen Art'statt. Die. Fraueir des Rötary Clubs Liechtenstein verkauften zugunsten der -Familienhilfe in Bacau/Rumänien selbst her­ gestellte Krippen, Tonfiguren, Topflappen, La­ vendels,äckli, Blütensalbe, Puppenkleider so­ wie wunderechöne Blumengestecke und vieles mehr. Der Erfolg dieserÄktion überraschte die Organisatoren. «Wir sind vom Erfolg überwäl­ tigt, {lund 60 Personen besuchten den Basar und Üie meisten der zum Verkauf gelangten Gegenstände konnten auch verkauft werden. So durften wir Antonia Frick für die Famifien- hilfe in Bacau über 10 000 Franken zur Verfü­ gung stellen», wie MitorganisatorinÄnita Hil- ti ausführte.- . . Gemeinschaftswerk Der Wohltätigkeitsbäsar. ist ein Gemein­ schaftswerk von neun Frauen. Zu ihnen gehört unter anderem Maria-Theres Real, welche rund 45 bandgefertigte Krippen zum Verkauf anbot. Handgefertigte und gebrannte Tonfiguren stell­ te Gisela Zinsmeister zur Verfügung. Aus dem Biogarten von Olgi Seghezzi stammten die La- •vendelsäckli und die Blütensalbe. Die selbst gestrickten Puppenkleider, wurden von Irena Tuor zur Aktion beigesteuert. -Marianne Keusch verlieh dem heimeligen Raum mit den schönen Blumengebinden eine .festliche Note. Die zahlreichen Besucher konnten auch-Sti­ ckereien aus Rumänien erwefben. Zum Orga­ nisationskomitee' gehörten ebenfalls Jasmin Meier und Antonia Frick, welcher der Betrag von über 10 000. Franken überreicht werden konnte, da' sie die Iniiiantin der Familienhilfe in Rumänien ist. Sie zeigte sich dann auch se*hr. dankbar über die Spende. «Auch dieses Geld wird wieder dazu beitragen, dass einige Perso­ nen in Rumänien Licht am Ende des'Tunnels sehen», so Antonia Frick. 
 : Mit ihren «helfenden Händen» sorgt sie seit 1995 in umfangreicher Art. und Weise • für; Mahlzeitendienste, ärztliche Versorgung, Fami- . Iienhilfe und vieles mehr in verschiedenen Städten in Rumänien. Im.Zentrum ihrer Arbeit, "welche sie auch jährlich mehrmals nach Rumä­ nien bringt, stehe das'Leben für die Betroffenen erträglicher und einfacher zu machen. Deshalb sei sie in hohem Masse auf Spenden angewie- ' sen. Weitere Informationen zum Projekt «hel- fende Hände» irt Rumänien erteilt Antonia Frick aus Vaduz. Gespendet werden kann bei der LGT Bank in Liechtenstein, Könto'nummer 0143086AA mit dem Stichwort Oststaaten- . Hilfsprojekte. 
Prof; Louis Egloff sprach über «Herzchirurgische Eingriffe beim älteren. Menschen» Sie waren mit einigen anderen massgeblich an der Organisation des Wohltätlgkelts-Ba- sars beteiligt (v.l.n.r.) Maria-Theres Real, Gisela Zinsmeister, Anita Hllti und Olgi Seghezzi. KURS Lebendiges Holzspielzeug mit Flurin Saluz SCHAAN - Sie rütteln sich und schütteln sich, sie wanken, kreiseln und rollen. Ob Tiere, Monster, Menschen oder Fahrzeuge, jedes wird ein Unikat durch den Einsatz einer grossen Auswahl und Anleitung zum Bau verschiede­ ner mobiler Holzspielsachen. Wahre Wunder­ werke der Gelenkigkeit, die. lebendig zy Wör­ den scheinen, wenn man sie zieht.,Der Kurs 149 unter der Leitung von Flurin Saluz beginnt am Montag, 17. November um 19 Uhr im Ge- meinschaftszentrüm Resch in Schaan. Anmel­ dung und Auskunft bei der Erwachsenenbil­ dung Stein-Egeita in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per E-Mail  info@stein-egerta.Ii . 
MAUREN - Senioren-Kolleg-Prä- sident Lothar Ritter freute sich, zum Startins fünfte Lebensjafir an die 100 Seniorinnen und Sc nioren begriissen zu dürfen, insbesondere auch den Refe-. renten Dr. Louis Egloff, Profes­ sor für Herz-, Thorax- und Ge- fässchirurgie am Herzzentram Hirslanden, Zürich. «Theres Mat t Prof. Egloff. betonte, dass Resultate bei Uber 8Ö-jährigen Patienten er­ geben, dass durch herzchirurgische Eingriffe die Lebenserwartung ver­ längert wird und - was vielleicht noch wichtiger ist sich die Le­ bensqualität verbessert, auch wenn dies nicht im gleichen Ausmass er­ reicht wird wie bei jüngeren Alters­ gruppen.,-Nach anschaulicher Er-, klärurig der Herzfunktiori beleuch­ tete er, was am Herzen alles ope­ riert werddn kann." Bypass-, und Herzklapperichirurgie Bypassoperationen .zur Über- .brückung verengter Stellen.an den Herzkranzgefässen bei - Patienten mit Angina pectoris oder einem Herzinfarkt werden seit den Sech- zigcrjahren häufig und mit sehr gu­ ten Resultaten durchgeführt, beton­ te der Referent." Er führte jius, wie 1977 eine erstmalige Ballon-Dila- tation verengter Kranzgefasse in Zürich erfolgreich durchgeführt wurde und erklärte, wie heutzutage so genannte «Stents» (Metallgitter) zur Anwendung kommen. 
Einge- Professionelle Informa­ tionspolitik notwendig Zum «Volksblatt»-Artikel vom 6.. November betreffend die Schaf- , fung einer 50- bis öO-jroz'ent- . Stelle für Öffentlichkeitsarbeit in Schaan: . Es entspricht den Tatsachen, dass der Schaaner 'Gemeinderät ohne die sechs Stimmen der FBP- Fraktion eine neue Stelle für ei­ nen Mitabeiter für die Öffentlich­ keitsarbeit genehmigt-hat. Dieser Widerstand hat mich allerdings umso mehr überräscht, als dass dieses Thema im Vorfeld mit Vi- zevorsteher Albert Frick bespro­ chen wurde, der für meine Be­ griffe verhalten positiv" reagiert und ebenfalls'erkannt hat, dass es nicht sein kann, dass ein Vor­ steher gleichzeitig die Aufgaben eines Sachbearbeiters übernimmt. Ebenfalls - diskutiert wurde die Schaffung einer solchen Stelle in der Arbeitsgruppe 
Standortmarke-Prof. 
Louis Egloff referierte am Senloren-Kolleg über Möglichkelten in der Herzchirurgie. herid auf die Herzklappenchirurgie sagte Prof. Egloff, dass gute und voraussehbare, Resultate erst mit der Möglichkeit erzielt wurden, das Herz an der Herzlungenmaschine still zu legen und die Klappen am offenen Herzen zu reparieren oder zu ersetzen. Er ging auf die Unter­ schiede der angewendeten «Ersatz­ teile» ein,'betonte die beschränkte Lebensdauer von biologischen Klappen_ aus-Schweinsherzcnr die bei jungen Menschen 5 bis-7 Jahre, bc.i über 70-Jährigen bis 15 Jahre halten' können. . Verweisend auf 
Herzplantationen ,sagte der Redner, dass diese mangels Spenderherzen rückläufig seien. ' Physische und psychische Abklärung Das Risiko eipes operativen Ein­ griffes am Herzen hänge.vor allem "vom Allgemeinzustand eines Pa­ tienten ab, erst in zweiter Linie von dessen Alter. In den letzten fünf Jahren habe .sieh der -Prozeritsatz der über 80 
:jährigen Operierten in Hirslanden verdoppelt, führte der Refqrent aus. Dies , heisse jedoch 
nicht, dass jedem iilte'ren Men­ schen mit einem öperierbären" Herzleiden auch eine Operation empfohlen-werde." Wesentlich sei, dass- der Patient verstehe, was mit einer Operation erreicht werden kann und - ebenso wichtig - wie die Risiken einer solchen Behand­ lung sind. Nächste Vorlesung Arn 13. November spricht im Se­ nioren-Kolleg Prof. Brunello Wüthrich über «Nahrungsmitteläl- lergien und-intoleranzen». ' LESERMEINUNG ' ting. Von den zwei in der Arbeits­ gruppe vertretenen FBP-Gemein- derüten konnte ich. keinen Wider­ stand erkennen. Ich möchte festhalten, dass die Informatiohspolitik in der Ge­ meinde Schaan in der Vergiingen- heit eher bescheiden vorhanden war. Wir alle haben uns zum Ziel gesetzt, besser zu informieren und damit das Image zu verbessern. In anderen Gemeinden wurde diese Notwendigkeit bereits erkannt und umgesetzt. Auch der Gemein­ de Schaan sollte das etwas wert sein. Nicht .nur für mich, sondern für dip einwohnermässig grösste Gemeinde des Landes ist es mei­ nes Erachtens unabdingbar, dass die Öffentlichkeitsarbeit profes­ sionell geleistet wird. Daher neh­ meich in Anspruch, in einem pro­ fessionellen Umfeld arbeiten zu " können; So werden z. B. auch Be-, rater für verschiedene Kommis­ sionen hinzugezogen, die unter­ stützend mitwirken, was - auch 
Sinn macht. Der Mitarbpiterstab um mich herum ist klein und auf­ grund der vielfältigen' Aufgaben ist eine umfassende Erledigung der Öffentlichkeitsarbeit schlicht­ weg nicht mehr möglich. Fakt ist: Wenn man professionell arbeiten will, benötigt man entsprechende Strukturen - und die waren bis­ her nicht vorhanden.; Ich bitte die FBP-Fraktion, bei den Fakten zu bleiben. Wir spre­ chennämlich nicht von einer 100- Prozent-Stelle, sondern von einer 50- bis 60-Prozent-Stelle. Die Öf­ fentlichkeitsarbeit ist und bleibt ausserdem Aufgabe des Vorstehers - die neü geschaffene Stelle soll ihn dabei lediglich unterstützen. Sämtliche Informationen gehen nach wie vor über den Tisch.des Vorstehers, der weiterhin die volle Verantwortung dafür übernimmt. Zur wirtschaftlichen .Situation bzw. der finanziellen Lage: Aufträ­ ge, die die Öffentlichkeitsarbeit be­ treffen und die bis anhin extern ver­geben 
wurden, werden mittelfris­ tig wieder in die Verwaltung zu­ rückgeholt, so dass die zusätz­ lichen Kosten in vertretbarem Räh- jnen liegen. .... Ebenfalls: kritisiert wurde,- dass der Zeitpunkt des Antrages zur Schaffung, dieser Stelle sehr früh gestellt werde - nämlich kurz nach ' Amtsantritt.-Abgesehen- davon, dass ich inzwischen seit mehr als. einem halben Jahr im Amt 
1 bin, möchte ich daran erinnern, dass Standortmarketing sowie eine bes­ sere Öffentlichkeitsarbeit eines meiner dringlichsten Ziele waren. Für mich ist klar:'Wer sich der " Sachlichkeit verpflichtet hat und die Gemeinde Schaan vorwärts­ bringen will, der kann nicht gegen . die Schaffung dieser Stelle sein. Ich schlage .vor, dass wir unsere Kräfte gemeinsam dort, investieren, wö sie notwendig sind, An dieser Stelle sind, sie meines Erachtens verschwendet. ; . • • Daniel Hilti, Vorsteher Schaan FORUM Zum Schluss siegt die Vernunft Zum guten Ende hat" nun auch der Fürst eingelenkt: Die Regierung Hasler. darf den EWR-Erweite: rungsvertrag unterzeichften. Zuvor aber war hoch gepokert worden: Die vorbehaltlose Anerkennung der liechtensteinischen Souveränität sei 
: eine. Vorbedingung für die Unter­ zeichnung der EWR-Erweiterungs- vertrags. Der EWR sei ohnehin ein Auslaufmodell und, unsere Souve­ ränität sei .wichtiger. Starke Worte eines schwachen Partners. ' Die .Traumtänzer sind auf dem Boden der Realität gelandet. Die europäischen Partner sind nicht be­ reit, die EU-Erweiterung mit der Anerkehnungsfrage Liechtensteins 
zu verknüpfen. Die so genannten Benes-Dekrete werden im übrigen - Europa als historische Fakten ak­ zeptiert, diese Fräge'gilt als abge­ hakt und wird nicht neu aufgerollt. Liechtenstein wird auf die bilatera­ le Ebene verwiesen. Nur ist es aus­ sichtslos, dort etwas zu erreichen. Liechtenstein .hat dem Drück nachgeben und will nun den EWR- Erweiterungsvertrag unterzeich­ nen. Das ist gut. Zum Schluss ver­ suchte man wenigstens noch den Schein zu wahren lind tat so, als ob es wirklich etwas zu verhandeln gebe. Norwegen und Island spiel­ ten ein paar Tage mit, damit Liech­ tenstein das Gesicht wahren konn-, te. Dann aber war Schluss. Das Vorgehen der Regierung war Ungeschickt, weil die politischen 
Realitäten fälsch eingeschätzt wur­ den. Allerdings war die Regierung, in ihrer Entscheidung nicht frei, der Fürst bestimmte die Marschrich-; tüng. Dass die Regierung nun aber das Scheitern ihrer Bemühungen, noch als Erfolg zu verkaufen ver­ sucht, verwundert doch. Das liech­ tensteinische Vorigehen habe be­ wirkt, so erklärt sie voller Zweck-- optimismus, dass das «Problfembe- wusstsein betreffend die Nichtan­ erkennung Liechtensteins verstärkt worden» sei. Verstärkt worden ist dieses Bewusstsein allerdings, vor allem in Liechtenstein und nicht in Tschechien und der Slowakei, wie die Regierung meint. Insgesamt ha : ben der EWR als Institution und die Glaubwürdigkeit Liechten­ steins. Schaden gelitten. • 
In diesem Zusammenhang ist auch der Umgang mit oppositionel-, len Kritikern zu thematisieren. Wer sich regierungskritisch' zur Vor­ gangsweise äusserte, Informatio­ nen sammelte und aufarbeitete, wurde von Regierüngsmitgliedem regelrecht abgekanzelt. Die Vertre­ ter- der FBP taten, als ob sie die wahre Vertretung der nationalen Interessen für sich gepachtet hät­ ten, während die Opposition die Landesinteressen leichtfertig aufs Spiel setze.' Dieses unerträgliche Verhalten yieler FBP-Vertreter ist seit der Verfassungsdiskussion in unserem Land Mode geworden und findet ein getreues Abbild in der Berichterstattung -des PR-Jouma- lismiis im Liechtensteiner Volks- blatt. Freie Liste
	        

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