Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH 5 NOVEMBER 2003 VOLKS I 
1 All O C 
E M ANTIRASSISMUS-KAMPAGNE OO ' BLATT I VVlOOtN MEHR WISSEN FÖRDERT SEXLEBEN ^ Ä; sÄ r-Ö •;'fö Slv^'/- l Beatrice Marty Dipl. Asttplogin AFB Liebes-Sucht Jede dritte- Frau ist von ihrem Partner see- • lisch .abhängig. Umgekehrt jeder vierte Mann von der Partnerin;' ' . .'Das haben Wissenschaftler* der Jfohn Hopkins Universität in Baltimöre herausge­ funden. Die Forscher sprechen von-einer seelischen Störung, vdie 
sie Liebe's-Sucht nennen.- Ein Leiden, das es vereinzelt im- .mer,schon gab, das jetzt   
(aber 
zur Volks­ krankheit - geworden ist. Auffällig häufig betroffen sind die' Sternzeichen . Krebs, . .Waage, Schütze und Fische. Grundsätzlich sind aber alle Sternzeichen gefährdet, wenn sie unter dem. negativen Einfluss-von, Pluto und Venus stehen. 
- Merkmale der Liebes-Sucht Die Betroffenen lassen Sich widerstands­ los von ihrem geliebten Partner ausnützen. Aus Angst ihn zu verlieren, ertragen si'e Un­ treue und Lügen. Manche spüren kaum, •' dass sie immer unglücklicher werden, -Frü- ' her oder späterist'die Liebes-Sucht unwei­ gerlich mit depressiven Stimmungen ver­ bunden,' die mit der Zeit immer häufiger werden.. • • 
- Die Sucht ist auf der Suche nach einem Defizit : Süchte sind, im allgemeinen immer auf der Suche nach einem Defizit. Z.B. sucht - der Alkoholiker den Vater und der Depressi­ ve die Mutter. Liebes-Süchtige oder Men­ schen mit einer grenzenlosen'Aufopferung für andere mit dem bekannten Helfersyn- drom werden damit versuchen, der eigenen : Problematik auszuweichen, um die un- I mittelbar anstehenden Aufgaben" nicht wahrnehmen zu müssen. . .. ' Raucher betäuben Ihre Gefühle \vie mit einer Anästhesie. Wenn ein Raucher mit dem Rauchen aufhört, wird er nicht nur un­ angenehm 
1 für seine Umwelt sondern seine • verdrängten Gefühlen kommen klar, wieder : zum Vorschein. Mit Essen.versucht man' dann,.diese.zu ignorieren. ' 
- Was kann mir helfen Die Befreiung von der Sucht, schafft man • am ehesten durch Selbsterkenhtnis. Wenn ich ? beginne zu verstehen .und zu erkennen wo- ? nach ich suche, dann ist man bereits auf dem - Weg zur Heilung. Mediziner, die sich in der Naturheilkunde auskennen, empfehlen besonders bei De- ?• pressionen, Johanniskraut, das man als Tee £ trinken oder in Tropfenform einnehmen V kann. Sehr wirkungsvoll ist auch ein Ho- möopathikum aus Mönchspfeffer. Die Heil-, pflanze, hat spezielle arzneiliche Wirkstof- ^ fe gegen Depressionen; und Nervenschwä- ; che. ..' •- f Beides sind häüfig Symptome der fortge- | schrittenen Liebes-Sucht. Lassen Sie sich, am P; 
besten von einem erfahrenen Homöopathen j f beraten, der sicherlich noch mehr wirkungs- i volle Mittel kennt. 
Gestärkt statt abgebaut Zürcher Antirassismus-Kampagne kontraproduktiv ZÜRICH - Die lüngste, sehr kontrovers diskutierte Plakat-' kampagne der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus ist kontraproduktiv. Dies ergab eine" Untersuchung, mit- der so genannten Eyetracking-Metho- de durch das Marktforschungs- unternehmen «management tools». Weniger als 10% der Betrachter nehmen das Kleingedruckte über­ haupt wahr; Für 4C büsihess cam- paigning GmbH, die die Studie an­ geregt. -hatte, ist damit klar, •da'ss sich die gross gedruckten Vorurteil . le im Langzeitgedächtnis einprä- . gen,' während gleichzeitig keine Vorurteile abgebaut werden. Dass das Thema öffentlich diskutiert wurde, sei ebenfalls kein. Erfolg. Denn die Diskussion drehte sich weniger um Rassismus, als um die Kampagne selbst. Die Gefahren für solche Kampagnen liegen häufig in der ungenauen Zielformulierung uncf fehlenden Wjrkungsmcssung. . Seit Anfang Oktober sorgt eine Plakatkämpagne der Stifturig ge­ gen Rassismus und Antisemitismus^ in dör Schweiz für eine heftige Kontroverse. Hauptziel der Kam-; pagnü sei es gewesen, eine breite Diskussion zu entfachen, und die­ ses Ziel sei erreicht worden, beur­ teilte SGRA-Präsident Sigi Feigel die Von Wirz-Werbung entworfene Kampagne seiner. Stiftung. Die Plakate provozieren, indem sie vom Rassismus biitrdffene Eth- nien unter Ausnutzung verbreiteter Vorurteile plakativ stark verein­ facht darstellen und in grossen Buchstaben prövokative Fragen, stellen, wie z.B. «Woher haben die" Kosovo-Albaner jhre'Aytos?». Die Auflösung («Aus dem Fachge­ schäft, wie die meisten Schweizer . auch») erfolgt' klein gedruckt im unteren Teil der Plakate. Gefahr: Vorurteile zementiert Ein zentrales Element der kontro­ versen Diskussion war die Frage, ob denn nur die. gross gedruckten Vor­ urteile provozierenden Sprüche ge­ lesen würden, oder ob das Publikum 
Aus dem Fachgeschäft, wie die meisten Schweizer auch. • 5tifhmg gegen Rostijmui urwJ AniiiwrrilUmui (gro.ih) mit Unt*r*Kitxung du 101 E2355555 Mit Piakaten wie diesem wollte die Stiftung gegen Rassismus und Anti­ semitismus auf Vorurteile in der Bevölkerung aufmerksam machen. auch die klein gedruckte Auflösung zur Kenntnis nähme. Im ersten Fall sei die Gefahr gross, dass die Kam­ pagne Vorurteile lediglich zementie­ re anstatt sie abzubauen, sind sich viele Kritiker einig. Die. Zürcher 4G business campaigning GmbH, ist dieser Frage nun nachgegangen und hat bei dem ebenfalls in Zürich an­ sässigen Rescarch-Unternchmen' «management tools» eine Wahrn'eh- mungsamily.se   im so genannten Eyc- trackirtgverfahren für zwei der Kam­ pagnensujets in. Auftrag gegeben. -Bei diesem Messverfahren werden die Blickverlaufe von Personen IT- gestützt verfolgt und ausgewertet: Folarisierung erreicht Das Ergebnis ist hinsichtlich der Zielsetzungen der Kampagne zu­mindest 
fragwürdig. 
Weniger als 10% richten ihren Blick auf die; klein gedruckte Auflösung der! Vorurteile. Zwar hat'die Kampag­ ne ihr 
Ziel, eine Diskussion auszu­ lösen, durch 'Polarisicrung er-' . reicht. Doch wurde mehr über die Kampagne selbst als über das zu­ grunde liegende Problem des Ras­ sismus diskutiert. Besonders kritisch ist,-dass man aus der Forschung weiss, dass starke Bilder'und Bilder erzeugende Texte bewirken, dass Sächinformationen im Gedächtnis so lange verfälscht werden, bis sie mit den Bildern über­ einstimmen. Daraus lässt sich ablei­ ten, dass die analysierte Plakatkam- pagne vorhandene Vorurteile zemen­ tiert, neue verankert, aber kaum be- stehende bescitigt haben dürfte.. Die grosse Unbekannte Mehr Wissen fördert sexuelle Zufriedenheit SANTIAGO/CHILE - «Mehr Wis­ sen der Frauen über den weib­ lichen Geschlechtsteil verbes­ sert die sexuelle Zufrieden­ heit», meinte die belgische Se- 'xualmedizinerin Goedeie He­ ltens gestern am 17. Figo World Congress pf Gynecology and Obstretics in Santiago/Chile. Sie berichtete über die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten, von Organon unterstützten US-Studie mit 1117 Frauen im Alter zwischen 18 und 44 Jähren über ihr Wissen und die Wahrnehmung ihrer Vagina. Rund die Hälfte der befragten Frau­ en gab an, dass die Vagina derjenige Körperteil ist, über den sie am we­ nigsten wissen. 90% sind jedoch der Überzeugung, dass es für Frau­ en sehr wichtig ist, über ihre Vagina umfassend informiert zu sein. So sind 79% der Frauen über-- zeugt, dass mehr 
Wissen über die Vagina zur Steigerung der scxuel- • len Zufriedenheit beitragen kann. 'Auch/wenn76% der Befragten die Meinung vertreten, dass in der heu­ tigen US-Gesellschaft Frauen offe-%•• 
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tz+ Die Hälfte der In der Studie befragten Frauen gab an, dass die Vagina der Körperteil ist, Uber den sie am wenigsten wissen. ner über ihre Vagina sprechen, ist Nutzung der neuen vaginalen Ver- es 40% noch immer unangenehm, hütungsmethoden beitragen, mit ihrem Arzt darüber zu 
spre-KURZ-NEWS 
Brennstoffzellen ver­ ringern C02-Ausstoss JÜLICH - Die Metalllegierung Crofer 22 APU ermöglicht erst- ' mals die Serienproduktion von so genannten Interkonnektören für Brennstoffzellen. Diese zerit-- ralen Bauelemente einer Hoch- temperatur-Brennstoffzölle ver-. binden die kleinen Einheiten zu einer leistungsfähigen Grossein­ heit (Stack). Einsatzgebiet des Hightech-Materials ist unter an­ derem 
die Automobilindustrie. BMW erprobt das Material be­ reits in Prototypen. Die Brenn­ stoffzellen benötigen zur Erzeu­ gung der gleichen Menge elek­ trischer Energie nur etwa die Hälfte des Kraftstoffs, der ver­ braucht wird, Wenn die Stromer­ zeugung den «Umweg» über Motor, Lichtmaschine und Bat­ terie nimmt. Zunächst ist ge­ plant, die Brennstoffzelle mit Benzin zu betreiben. Der'Was­ serstoff wird dann über einen Reformer aus dem Benzin 
ge­ wonnen (Brennstoffzellen nut­ zen Wasserstoff zur Erzeugung von elektrischer Energie). Trotz­ dem werde, aber, der Kohlendio- xidausstoss des. Fahrzeugs du- durch deutlich verringert. • BUCHTIPPS Eigentlich wollte ich tAfildgans werden von Konrad Lorenz Konrad Lorenz (1903-19Ö9) vvar einer der cinflussreichsten, aber auch umstrittensten Natur­ wissenschaftler des letzten Jahr­ hunderts. Seine verhaltensbiolo­ gischen Forschungen mit Gün­ sen machten ihn weltberühmt. Die vorliegende Biographie ent­ hält einen autobiographischen Text, der 1985 veröffentlicht wurde und aus Anlass seines 100. Geburtstages am.7. Nov.- 2003 erstmals auf deutsch er­ scheint. Zusätzlich enthält der Band zwei Essays, die seine wissenschaftliche Bedeutung und  :seine 
Rolle im Dritten- Reich analysieren. Die andere Seite des Spiegels (Konrad Lorenz und der Natio­ nalsozialismus) ' von Benedikt Föger und Klaus Taschwer Dieses Buch untersucht erst­ mals seine Rolle im Deutsch­ land, des Nationalsozialismus. Warum ist er bis heute umstrit­ ten? Noch 1988 meinte er in ei­ nem Interview, dass er keine Zeit gehabt habe, sich mit Poli­ tik auseinander zu setzen. 
«Die andere Seite des Spiegels» weist mit . völlig unbekanntem und bisher unpubliziertem Archiv- • .material nach, dass Konrad Lo­ renz der NS-Ideologie wesent­ lich näher stand als-bisher ver­ mutet. Diese Buchbesprechungen stellte uns freundlicherweise Sophie Ospelt-Fritschi von der Liechtensteinischen Lan­ desbibliothek zur Verfügung. chen.-«Wir müssen die Diskussion  ANZEIGE über die Vagina offener führen und den Wissenstand erweitern», mein­ te Liekens. Mehr Wissen über die Vagina könne auch zur Förderung' der vaginalen Gesundheit und zur 
HARLEKIN Buchhandlung Bücher, CD-ROM Lnndstrasso 30 FL-9494 
Schaan 
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