Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 4. NOVEMBER 2003 
VOLKS I IIVI I A IVI n SAUSGRUBER-INTERVIEW BLATT I I IM LAIM 
U FBP-HINWEISE 
3 FBP Einladung zum Infohock der FBP Ruggell RUGGELL - Am Sonntag, 9. November um 18 Uhr, treffen wir uns im Uandgasthaus Rössle. Dazu laden wir alle Interessierten recht herzlich eim Vizevorsteher Robert Walch und die Gemeindefraktion der FBP, -orientieren uns über aktuelle Themen in der Gemeinde! Markus Büchel, Landtagsabge­ ordneter über die Landespolitik. Anschlies- send'kann mit den FBP-Politikern ausgiebig diskutiert werden. Der Vorstand der FBP- Ortsgruppe^Ruggell freut sich, viele politisch Interessierte Zij diesem Info-Hock'begrüssen zu dürfen. FBP-Ortsgruppe Ruggell Einladung zum Sonntags-Gespräch . MAUREN - Die«Einwohnerinnen und Ein­ wohner der Gemeinde Mauren-Schaanwald über das aktuelle Geschehen zu informieren, ist das Ziel der Aktivierung des Sonntags- .Gesprächs, das Vilich als Frühschoppen die- . nen kann. Die FBP-Ortsgruppe lädt die inter­ essierte Bevölkerung herzlich ein: " ;® am Sonntag, 9. November 2003 • um 1 l.ÖO Uhr • im Gasthaus Hirschen Mauren (Saal) ' Wie gestaltet sich der Start des Mehr­ zweckgebäudes? Wann findet bei der Neu­ ausrichtung des Sportparks Eschen-Mauren der Spatenstich statt? Wie sehen die Aktions- pläne bei den Gemeindeprojekten «Muron» und «Zuschg» aus? Ist das Bestreben der Re­ alisierung eines Landesdeponie-Konzeptes noch vorhanden?... * Am Sonntag werden Sie' von Gemeinde­ vorsteher Freddy Kaiser und den Gemeinde- rätinnen und Gemeinderäte der FBP-Frak- tion auf diese und andere Fragen aus erster Hand Antworten erhalten. . . Dieser Frühschoppen bzw. dieses Sonn-' tags-Gespräch mit der Bevölkerung wird in Zukunft in einem • regelmässigen Turnus durchgeführt. Reservieren Sie diesen Termin und schauen Sie vorbei. Herzlich lädt Sie ein FBP-Ortsgruppe Mduren-Schaanwald Frauen in der FPB: Hinter d'Fassada luaga • SCHAAN - Die Frauen in der FPB laden am' 11. November zum Besuch der Be.hinderten- werkstä'tten Textrina, Servita und Atelier Sonnenblume in Schaan ein. Eines der Ziele im Jahr der Behinderten fct es, die Stärken der Menschen mit Behinderung zu erkennen und sie im täglichen Leben oder in der Ar­ beitswelt zunütze zu machen. Wo sind die Stärken wohl besser sichtbar als in den ver­ schiedenen Werkstätten des Heilpädagogi- schen Zentrums. Nachdem wir im September schon die Werkstätten in Mauren kennen ge­ lernt haben, dürfen wir diesmal die Werkstät­ ten-in Schaan besuchen. Wir treffen uns um 14 Uhr auf dem Parkplatz des HeilpädagogU sehen Zenjrums in Schaan. Mit diesem Be- : such können wir einerseits Berührungsängs­ te abbauen, die nach wie vor vorhanden sind urid andererseits den Behinderten unsere Wertschätzung und Achtung zum Ausdruck bringen. Und nicht zuletzt - es ist bald. Weihnachten. Das Angebot von wunderschö­ nen kleinen und grossen Geschenken ist spe­ ziell und vielfältig. Wir freuen uns, wenn uns viele an diesem Nachmittag alleine oder mit Bekannten und-Freunden begleiten. • Damit wir den Nachmittag besser planen können, bitten wir um Anmeldung An das FBP-Sekretariat: Telefon: 237 79 40, Fax: 237 79 49. • Vorstand der «Frauen in der FBP» 
Nicht nur der Letzetunnel Vorarlbergs Landeshauptmann Sausgruber vor dem heutigen Regierungsbesuch BREGENZ - Die Regierung ist heute zu Gast in Bregeriz bei der Regierung in Vorarlberg.. Aus diesem Anlass nimmt der Vor­ arlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber Stellung zu aktuellen Fragen der gegensei-' Ilgen Beziehungen und Zu­ sammenarbeit. »Günther Male r  ' . Volksblatt: Herr Landeshaupt­ mann, Liechtensteins Regierung kommt zu Besuch nach Vorarl­ berg. In der Öffentlichkeit macht es den Anschein, als ob es nur ein Thema gebe, den Letzetunnel. Wie ist das Klima zwischen den' beiden Regierungen aufgrund der. unterschiedlichen Positionen in dieser Frage? Herbert Sausgruber: Das Kli­ ma ist gut, die Beziehungen sind gut. Die Beziehungen zwischen Vorarlberg und Liechtenstein beste­ hen nicht nur aus dieser Strassen- planungsfrage, bei der es 
tatsäch- ÜNTERSCHIEDLICHE STANDPUNKTE •lieh unterschiedliche. Standpunkte gibt. Es gibt andere Bereiche mit guter Zusammenarbeit, beispiels­ weise im öffentlichen Verkehr oder in der Alpcnrheih-Kommission, um nur zwei zu nennen. Sie sehen keine Trübung der Be­ ziehungen wägen .der Letzetun­ nel-Frage? . " Nein, sehe ich nicht. Es- sind unterschiedliche Standpunkte, die begründbar sind. So etwas kommt auch zwischen Nachbarn vor. Welche Haltuqg "nimmt die Vor­ arlberger Regierung in Sachen Letzetunnel ein: Unverändert für den Bau oder gibt es eine Bewe­ gung zur Zusammenarbeit? - Unverändert, denn die Notwen­ digkeit einer Umfahrung der Stadt Feldkirch ist vorhanden. Besonders in der Stadtmitte von Feldkirch gibt es Stau-Probleme und Probleme mit Belastungen durch den Verkehr. Deshalb braucht es in Feldkirch ei­ ne Entlastung durch eine Landes­ strasse, eine wirkliche 
Umfahrung.- Welche Gesprächsthemen wollen Sie als Gastgeber bei diesem Treffen vorbringen?. Sind- vom letzten Treffen, als die Vorarlber­ ger Regierung in Liechtenstein zu Besuch war, noch offene Fra­ gen geblieben'? • Es gibt immer wieder Fragen, die - von gegenseitigem Interesse sind. Etwa die Frage der Gewerbeausü­ bung im jeweils anderen Land im Rahmen des EWR und-der Über­ gangsbestimmungen, die Liechten­ stein, erhalten hat und die im Mo­ ment eine gewisse Aktualität 
ha- OFFENE FRAGEN ben. Aber es gibt auch andere Fra­ gen, die angesprochen werden, wie* etwa das Radwegnetz, Probleme im Gesundheitsbereich, wie die Se r kundärprävention im Suchtbereich. Bei solchen und anderen Ge- sprächspünkten geht es aber nicht nur um konkrete. Problemlösungen, sondern auch um die gegenseitige Information.  ; 
." Das Rheintal wird oft auch als «Chancental» bezeichnet, die 
Po­«Unterschiedliche 
Standpunkte) dfe begründbar sind»: Vorarlbergs Landeshauptmann Herbert Sausgruber zutn Thema Letzetunnel. ; litiker beschwören die Notwen­ digkeit der Zusammenarbeit in dieser Region, in der drei Länder aufeinander .stossen. Die .Wirk­ lichkeit sieht atar doch anders aus?. . Die Wirklichkeit ist auch in die­ sem Bereich, wie so oft im Lebert, etwas durchzogen. • Es? gibt im Rheintal das EU-Mitglied Öster­ reich, das 
Nrcht-EU-Mitglied Schweiz und das EWR-Mitglied Liechtenstein. Damit , wird schon einiges an Nicljtgemeinsamkeit an­ gesprochen durch jeweils souverä­ ne Entscheidungen der drei Länder.. Damit sind der regionalen Zu­ sammenarbeit gewisse Grenzen ge­ setzt. Dennoch müssen wir versu­ chen,. im Rahmen der regionalen Spielräume, die nicht so gross sind, wie manchmal -vermutet wird, die vorhanden Grenzgegebenheiten zu überwinden." Nachdem Österreich der EU bei­ getreten war und Liechtenstein den EWR ins Auge fasste, glaub­ te man an ein relativ, schnelles wirtschaftliches . Zusammen­ wachsen. zwischen. Vorarlberg und Liechtenstein. Hat sich wirk­ lich etwas bewegt? Es hat sich einiges bewegt, aber, man muss sich bewusst sein, dass diese' Prozesse länger gehen, als man möglicherweise erwartet. Wir sehen das auch an der ehemaligen Grenze zur Bundesrepublik Deutschland, dass die Gewohnhei­ ten in den täglichen Wirtschaftsab­ läufen trotzdem sehr prägend blei­ ben und das Überwinden der Gren-' ÜBERWINDEN DER GRENZE ze in der Praxis unterschiedlich rasch vor sich geht: In manchen Bereichen ging das sehr schnell, in anderen Bereichen dauert dieser Prozess noch an. In den Köpfen der - Leute sind die nationalen Grenzen noch sehr stark vorhanden, obwohl sie in Wirklichkeit als Grenzbarrie­ ren nicht mehr existieren. Umso mehr gilt diese Erfahrung für einen Raum wie dem Rheintal, in dem; auch rechtliche Unterschiede wei­ ter bestehen. Aber im Laufe der Zeit wird die Zusammenarbeit auch hier.ihre Wirkung entfalten. ' ., . Im Bildungsbereich gibt es auch Ansätze zu einer Zusammenar­beit 
in der Bodensee-Region. . Über die virtuelle Hochschule Bodensee ist aber nichts mehr zu hören? • ... Nicht" nur • die virtuelle Zu­ sammenarbeit gibt es. im Zu­ sammenhang mit der Bodensee- Hochschule, auch die institutionäli- sierung der Zusammenarbeit befin­ det sich in Umsetzung. Dieser Pro­ zess braucht nicht nur Zeit, sondern viel Energie, weil die Hochschulen im Bodensee-Raum ihre Ressourcen, dürch .Kooperationen bündeln sollen, Die Realität schaut aber so aus, dass alle diese 
Hoch- VIRTUELLE HOCH-, SCHULE TJODENSEE schulen international eine Fülle von Kooperationen haben und damit.die Zusammenarbeit 
im Bodensee- Raum nur schrittweise vorangeht. Das Ziel wäre, einen möglichst bar­ rierenfreien 
Zugang der Studieren* den in dieses Netz von Hochschu­ len zu erreichen. Aber es gibt bereits konkrete Ko­ operationen, beispielsweise '.zwi­ schen Vorarlberg und Liechten-/ . stein. Obwohl Vorarlberg ein ei-, gentliches Architekturland ist, ha­ ben wir uns entschlossen, diese Ausbildung der Fachhochschule. Liechtenstein zu überlassen. Unse-. re Institutionen kooperieren mit der Fachhochschule Liechtenstein. Auch mit der Interstaatlichen Schu­ le für Technik NTB besteht seit lan-. ger Zeit 
eine Zusammenarbeit. Vorarlberg -und Liechtenstein, sind Mitglied in der Internatio­ nalen Bödenseekonferenz (IBK). Kommen aus dieser Vereinigung tatsächlich Impulse für eine Zu­ sammenarbeit und das Zu­ sammenwachsen der Region?' . Solche Impulse kommen, aus der IBK,. wenn ich beispielsweise an den Verkehrsbejeich denke. Initiati­ ven gibt es auch im Wirtschaftsbe­ reich. Allerdings nicht mit sehr prä­ gender Wirkung, weil der regionale Spielraum eher begrenzt ist. Die wirklich grossen, prägenden Ent-. IMPULSE KOMMEN AUS DER IBK Scheidungen 
fallen grossräumig. Aber man könnte in einzelnen Be­reichen 
vielleicht noch mehr"errei-; chen, beispielsweise im Bildungs­ bereich. Zu bedenken ist/dass man. in Sonntagsreden sehr schnell zu Kooperationen bereit ist, doch" wenn es konkret wird, dann braucht os mindestens zwei Partner, die zu einer Kooperation bereit sind. Zwar gelingeh 
solche Kooperationen im­ mer wieder, aber es ist schneller ge- ' sagt als getan. Die Erfahrung zeigt, dass nicht nur Trägheiten,-sondern teilweise auch Eitelkeiten, zu über­ winden 
sind.- Aussenminister Ernst Walch hat die Idee einer 'speziellen wirt­ schaftlichen Zusammenarbeit an die Ößetttlichkeit getragen. Da­ nach sollten sich Unternehmen' grenzüberschreitend ansiedeln: Die Produktion wäre in. Vorarl-_ berg, die Administration : in Liechtenstein. Wie hat die Vor­ arlberger Regierung diese -Idee aufgenommen.? Die Idee' ist sicher interessaht. Ich habe eine Konkretisierung die-, ser Vorstellung gewünscht, aber das "ist mir bisher nicht zugänglich ge-. macht worden. .Die Frage ist 
letzt- GRENZÜBERSCHREI-J TEND WIRTSCHAFTEN lieh: Wo ist der beiderseitige Nut­ zen? Grundsätzlich könnte*, ich mir so eiir Modell vorstellen, wenn es Vorteile für beide Seiten enthält.:. Die Idee, dass in einem Laad" die; Werkbank steht, im- anderen Land das Geschäft abgewickelt wird, dürfte wohl nicht die Absicht sein. 
1 Wie gesagt, wenn so eine interes-i sante, diskussionswürdige Idee 
ver-j Nvirklicht wird, dann muss ein Ge­ samtvorteil resultieren, dann müs-i Sen beide Partner einen Vorteil dar­ in sehen. Haben Sie einen persönlichen Wunsch an die liechtensteinische! Regierung, dass sich irgendwo et-| wqs bewegen.sollte? . - • Ich wünsche mir, dass das 
: gute Verhältnis - zwischen Liechtenstein und Vorarlberg weiter bestehen bleibt und die Zusammenarbeit über dje Grenze weiterhin gut.funk- ; tioniert. Grosse Wünsche habe ich; keine.. Sind Sie In dieser Beziehung be-j scheiden? \ .! Nein, realistisch. ; '!
	        

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