Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 23. OKTOBER 2003 
VOLKS BLATT 
EUREGIO 
HAUS GUTENBERG KLEINANZEIGEN 
30 TAKINO «Historias Minimas» - Oer Himmel über Patagonien SCHAAN - Der greise Don Justo zieht eines Tages zu Fuss los, um seinen Hund wieder zu finden, der ihm vor drei Jahren entlaufen ist. Das kluge Tier mit dem Namen Malacara (Böses Gesicht) hat sich seinerzeit just in dem Moment davongemacht, als der Alte nach einem Unfall Fahrerflucht beging. Der­ weil ist Roberto, ein kleiner Handelsreisen­ der mittleren Alters, der sich mit dem Ver­ kauf von Abmagerungspflastern mühselig durchs Leben schleppt, mit einer kunstvoll verzierten Geburtstagstorte unterwegs, mit der er die Gunst einer jungen Witwe gewin­ nen will. Und zur gleichen Zeit reist Maria, eine junge Mutter, mit ihrem Kleinkind auf dem Arm zum ersten Mal in ihrem Leben «zum Fernsehen». Sie fährt im Bus in die weit entfernte Kleinstadt, um im Studio eines billigen Privatkanals an einem einfältigen Quizspiel mitzuwirken, wo man als Beloh­ nung ein «Universalküchengerät» geschenkt bekommt. Der in Buenos Aires geborene Re­ gisseur Carlos Sorfn verwebt in «Historias minimas» diese drei skurrilen Geschichten aus den endlosen Weiten Patagoniens erzäh­ lerisch geschickt und mit traumwandleri- schem Gespür für leise Komik zu einem wunderbar poetischen Film. Dabei zeigt sich Sonn als wahrer Meister feinster atmosphäri­ scher Veränderungen; alles scheint sich aus sich selber heraus zu entwickeln; «Historias minimas» kommt ohne viele Worte und allzu tief schürfende Dialoge aus. Doch es sind keineswegs «Meisterlich gelingt es dem Re­ gisseur Carlos Sorin, anhand von drei paral­ lel erziihlten Reisegeschichten aus dem hin­ tersten Patagonien , in der scheinbaren Be­ deutungslosigkeit seiner Protagonisten die ganze Welt einzuschliessen.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung) «Historias Minimas» ist heute Donnerstag sowie von Samstag bis kommenden Montag jeweils um 20 Uhr im TaKino zu sehen. 
• ;. ! Vertrauen und Mitte Jahresversammlung des Vereins der Freunde des Hauses Gutenberg BALZERS - Im Haus Gutenberg führte am 20. Oktober 2003 der Verein der Freunde des Hauses Gutenberg seine Jahresver­ sammlung durch. «Wir versi­ chern uns noch und noch gegen Unfälle, Naturereignisse, aus­ gefallene Ferienreisen. Wir ver­ sichern sogar unser Leben. Und doch leben wir In einer Gesell­ schaft, die voll ist von Unsicher­ heit und Ängsten. Wirkliche Si­ cherheit vermag nur Vertrauen zu geben, jenes Urvertrauen, das vielen Menschen abgeht.» Mit ein paar besinnlichen Worten eröffnete der Direktor des Hauses Gutenberg, Pater Alfons Bauser, in derKapcIledieJahrcsversammlung 
-des Vereins des Hauses Gutenberg, die danach im schmucken Saal des Gästehauses stattfand. Neue Präsidentin Lorenz Kaufmann, Präsident, führte durch die Traktanden, die neben den üblichen Formalicn Neu- und Bestätigungswahlen ent­ hielten. Er hatte in seiner ruhigen und sachlichen Art den Verein wäh­ rend sieben Jahren geführt und auf diese Sitzung hin sein Amt zur Ver­ fügung gestellt. Zum Dank erklärte ihn die Versammlung mit warmem Applaus zum ersten Ehrenmitglied. Man freute sich, als neue Präsiden­ tin Andrea Frick-Haberlander, Bal­ zers, wählen zu können. Nach dem Rücktritt von Trudy Kindle, Trie- sen, wählte die Versammlung Ma­ rio Tobler, Au, zum neuen Vor­ standsmitglied und die übrigen Vor­ standsmitglieder pauschal für eine 
Der scheidende Präsident des Vereins der Freunde des Hauses Gutenberg Lorenz Kaufmann und die neue Präsidentin Andrea Frick-Haberlander. neue Amtszeit von vier Jahren. Ein Dank ging an die Rcchnungsreviso- ren Elmar Bürzle und Anton Vogt für ihre, jahrelange sorgfältige Ar­ beit. Auf ihren Rücktritt hin wur­ den Mario Frick und Remo Büchel als neue Revisoren gewählt. Zuwendungen an das Haus Die Jahresberichte des Präsiden­ ten und der Kassierin Lotte Büchel wurden mit Dank entgegengenom­ men, dem Haus Gutenberg für das* Jahr 2003 ein Betriebsbeitrag von Fr. 20 000.- zugesprochen und der Solidaritätsfonds für Kursbesuchc- rlnnen mit finanziellen Schwierig­ keiten wieder auf die traditionellen Fr. 6000.-. aufgestockt. Möglich wurde dies nicht zuletzt durch eine 
erfreuliche Entwicklung der Mit­ gliederbeiträge während des Rech­ nungsjahres. Vielfältige Jahresberichte Einblick in das Geschehen des Hauses boten die Kurzberichte des 'Hausleitungsteams. Pater Alfons Bauser verwies auf die Wahlen in der Schweiz vom vergangenen Sonntag als Zeichen für die zunehmenden Polarisierungen in Gesellschaft und Kirche, was das Motto des Hauses «Mitte finden-Versöhnung leben» auch für Liechtenstein und darüber hinaus als nur zu aktuell erscheinen lasse. Gutenberg wolle damit im Le­ ben von Gesellschaft, Kirche und Familien weiterhin präsent sein und Heimat bieten. Mit Freude begrüsste 
Pater Bauser seinen Mitbruder Pater Walter Sieber, der vom Provinzialrat der Salettiner zum Superior der Or- dcnsgemeinschaft im Haus Guten- betg ernannt wurde, was eine Ver­ stärkung der Gemeinschaft und die Aufteilung der Leitungsaufgaben für Kommunität und Bildungshaus be­ deute. 2002 war ein wichtiges Jahr in der Entwicklung des Hauses, gab doch P. Ludwig Zink, Bildungslei­ ter seit den Anfängen in Jahr 1985, am 1. Oktober seine Aufgabe wei­ ter an Dr. theol. Hans Andreas Rapp. In einem für ihn neuen Um­ feld schuf er sich mit viel Einsatz die nötigen Kontakte und gestaltete bis zum Sommer 2004 das eigene Kursprogramm. Wie er selbst in ei­ nem kurzen Bericht darlegte, ver­ band er auftragsgemäss die Konti­ nuität von Bewährtem mit eigenen neuen Initiativen. Einblick in den Bereich der Gastkurse, des Perso­ nalwesens und der Finanzen bot die Administrative Leiterin, Frau Isol­ de Meier. Im Eigenkurs- und Gast­ kursbereich konnten 6201 Gäste begrüsst werden.' Übernachtungen konnten 2210 verzeichnet werden. Die grosse Zahl der Stammgäste ist ein Echo auf den erfreulichen Ein­ satz der Mitarbeiterinnen und Mit­ arbeiter. Von 80 ausgeschriebenen Eigenkursen konnten 70 durchge­ führt werden. Das Humorfestival in der Burg Gutenberg (Humor ist seit Jahren ein Charakteristikum des Gutenberger ' Eigenprogramms) brachte in Zusammenarbeit mit dem Verein «Humoraköl» zusätz­ lich 420 Gäste. KLEINANZEIGEN JA; 
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