Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 1. FEBRUAR 2003 
VOLKS BLATT 
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KULTUR MACHT i\UL I U rl DAS LEBEN REICH 
24 KULTURTIPPS Gerolf Hauser Kulturjournalist Zwei lAfelten «y&r-/ •MM#?.- SCHAAN - «Zweimal anders» nennen Tamara Kaufmann lind Thomas Beck ihr Programm, bei dem sich zwei Kunstsparten begegnen, die, trotz unterschiedlicher Aus- drucksformen, die Körpcrbeherrsch'ung gemeinsam haben. «Zweimal anders» soll sagen, dass zwei verschiedene künstlerische Sprachen, die Clownerie bzw. Pantomime und der Tanz sich begegnen. Tamara und Thomas zeigen sieben Stücke - poetisch, verspielt, federleicht, heiter und brillant. «Zweimal anders»; Sonntag, 2, Februar um 17UhrimTaK. Verstecktes Potential FKLDKIRCII - Iis gibt Schreiberlinge, die ihr Geschriebenes - Ungehörtes, Verborge­ nes. Nichtbeachtetes - in Schubladen ver­ stecken: Schubladenlyrik. Das Theater am Saumarkt in Feldkirch veranstaltet einen «Literaturbewerb». Von einer Jury ausge­ wählte TCMC 
werden in der langen Nacht der Lyrik am 8. Mai im Theater am Saumarkt präsentiert. Dafür kann bisher unveröffent­ lichte, deutschsprachige Lyrik eingereicht werden. Preise .sind vorgesehen.- Die Texte sind zu schicken an: Theater am Saumarkt, «Schubladenlyrik». Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch. Einsendeschluss: 28. Februar 2003. Infos bei obiger Adresse oder Tel. 05522 72895, Email: kulturkreis.fcld­ kirch fe'vol.at Eine Realistin BATSCHUNS - Das Bildungshaus in Bat- schuns eröffnete im November eine «Kleine Retrospektive» über die Malereien von Anne Marie Jehle. Diese Ausstellung ist so erfolgreich, dass sie bis zum 16. Februar verlängert wurde. Evi Kliemand schreibt über die im Jahr 2000 in Vaduz verstorbene Künstlerin, die sie als Realistin bezeichnet: «Sie diente mit ihrer Intuition, ihrem kriti­ schen Verstand und ihrer Kombinatorik dem realen Befund ihrer Umwelt. In diesem Sinn war sie auch eine Sozialarbeitcrin, ihre Sprache war eindeutig und sie antwortete auf Rahmenbedingungen ihres Lebens und sprengte djese - wo möglich - mit Gespür.» 
Jugend auf der Bühne Das Engagement in der Theaterarbeit für Kinder und Jugendliche 
KUNST SCHAAN - Es gibt viele Wege der unendlichen Öde des Fern­ sehens zu entgehen. Einen spannenden und erlebnisrei­ chen Weg für junge Menschen bieten die Kindertheaterwerk- statt und das Junge Theater Liechtenstein. »Gero» Häuse r Seit über 10 Jahren gibt es am TaK die Kindcrtheaterwerkstatt, wo Kinder zwischen neun und elf Jah­ ren die Möglichkeit haben, Thea-, terarbeit kennen zu lernen, hinter, vor und auf der Bühne. Es gärt Georg Biedermann, er leitet, zusammen mit Beatrice Brunhart- Risch, seit sieben Jahren die Kin- dertheaterwerkstatt, berichtet über die Klagen der II-Jährigen. «Wir mussten die Kinder immer auf eine eventuelle Weiterführung vertrös­ ten. Aber auch von der Eltemscitc wurden wir bombardiert, dieses Engagement auszudehnen. Also riefen wir den Jugendlheaterclub ins Leben.» Der Club ist keine Abteilung des TaK, sondern ein «Spielclub» für junge Leute. Georg Biedermann spricht davon, «es sei aber am Gären», man sei kurz vor Abschluss. einer Vereinigung mit dem TaK, die auch vom Kulturbei­ rat stark unterstützt würde. Ein Netz von Leuten Das Jugendtheater bietet Kurse an, auf die eine Produktion folgt (2001 war das «Casting - du bist dabei»). Schon damals gab es über 40 BewerberZ-inneit; nur 24 konn­ ten aufgenommen werden. Das Bedürfnis junger Leute, auf die 
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'tT' ff»--i; fc.Jvi"-".: m Georg Biedermann über die Theaterarbeit für Kinder und Jugendliche: Wir bieten Kunst in guter Qualität an und die Möglichkeit, selbst im Spiel­ bereich Erfahrungen zu sammeln. Bühne zu gehen, ist also da. Der Jugendlheaterclub ist für 12 bis 16- Jährige. Bald entstand auch hier die gleiche Situation wie damals: jetzt waren es die 16-Jährigen, die wei- terriiachen wollten. Also wurde eine zweite Gruppe ins Leben gerufen, das U21-Theaterprojekt für 17- bis 21-Jährige. Auch hier gibt es. bevor man «die Bretter, die die Welt bedeuten» betreten kann, Seminare, die von theaterpädago- gisch Ausgebildeten gehalten wer­ den (u. a. Eveline Ratering, Patrick Biagioli, Beatrice Brunhart-Risch, Georg Biedermann). Aber es gibt ein Netz von Leuten, die sich ein­ setzen: Susanne Ackermann-Wals­ er, Donata Bricci, Strit Jüggi-Lind, 
Thomas Beck (er ist morgen, Sonn­ tag, um 17 Uhr, zusammen mit Tamara Kaufmann im TaK mit «Zweimal anders» zu sehen). Damit wurde eine künstlerisch und pädagogisch 
ausserordentlich wert­ volle Theatcrschiene im Kinder- und Jugendbereich aufgebaut, die ihre Fortsetzung findet im Lai­ entheater für Erwachsene, in der Theatergruppe «Karussell», die im Moment mit «Marcoifa» im TaKi­ no auftritt. Georg Biedermanns Engagement und Liebe zu diesem Bereich begründet er so: «Beides ist wichtig: Kunst in guter Qualität anzubieten und die Möglichkeit für junge Leute, selbst im Spielbereich Erfahrungen machen zu können.» KULTURKALENDER SAMSTAG, 1. 2. Theater Schaan, TaK-Foyer, 17 Uhr: «Grimm & Co»: Des Kaisers neue Kleider Zürich, Schauspielhaus, Pfauen, 20 Uhr: Shakespeares «Was ihr wollt»; Schiffbau, 20 Uhr: «Apri5s solcil» St. (iiillcn, Kellerbühne, 20 Uhr: Die lange Nacht der Detektive (Urs Widmer) St. (iullcn, Theater, 20 Uhr: Der Besuch einer alten Dame (Dilrrcnmatt) Hri'jjenz, Kornmarkt. 20 Uhr: Glaube. Liebe, Hoffnung (Horvalh) Musi k  . Vaduz, Vaduzer Saal. 19.30 Uhr: Die Fle­ dermaus Mels, Altes Kino, 20.15 Uhr: Michael von der Heide Zürich, Oper, 19 Uhr; II trionfo del lempo e dcl disinganno (Hiindcl) Ohcrschun, Maglctsch, Soldatenstube, 20.30 Uhr: Andy tigert Uluesband Kin o Schaan, TaKino, 20 Uhr: Rivers and Tides; 22 Uhr: Züriwest - am Blues vorus 
kesslerC« schno? & siserabros. Ja//.. Latin Tar a Zürich, Oper, 14 Uhr: Ottenbach La belle vie Kin o Schaan,TaKino, 18 Uhr: L'autrc mondc; 20 Uhr: Rivers and Tides 
Theater 
DONNERSTAG, 6. 2. MONTAG, 3. 2. Kino Schaan, TaKino, 20 Uhr: Rivers and Tides 
Chur, Klibühni, 20.30 Uhr: Kains Strand (Ferruccio Cainero, Giovanni De Lucia) Fcldkirch, Hallenbad, 20 Uhr: Feuergcsicht Musi k Chur, Werkstatt, Untere Gasse, 20.30 Uhr: SAF-SAP. afrikanische Rhythmen Kin o Schaan, TaKino, 20 Uhr: Satin Rouge DIENSTAG, 4. 2. 
FREITAG, 7. 2. Theater Musik Zürich, Oper. 19 Uhr: II trionfo del lempo e dcl disinganno (Händel) Zürich, Tonhalle. 19.30 Uhr: Tonhalle Orcli. (Ltg. D. Zinman): Beethoven, Strauss diverse s Bregen/, Kunstbaus, 20 Uhr: Vortrag des Architekten Dominique Pcrrault MITTWOCH, 5. 2. Theater SONNTAG, 2. 2. Theater Schaan, TaK, 17 Uhr: «Zweimal anders», Tamara Kaufmann, Thomas Beck Musi k  • Vaduz, Vaduzer Saal, 14.30 Uhr; Die Fle­ dermaus Chur, Werkstatt, Untere Gasse, 20.30 Uhr: 
Schaan,TaKino. 20 Uhr: Marcoifa Chur, Klibühni, 20.30 Uhr: Kains Strand (Ferruccio Cainero. Giovanni De Lucia) Fcldkirch, Altes Hallenbad, 20 Uhr: Feuer- gesicht Musi k St. (»allen, Stadttheater, 20 Uhr: Orchestre de Chambre de Lausanne (Ltg. Kr/ysztof Pcnderccki) 
Schaun.TaK. 20.09 Uhr: «Cavcman», Fort­ schritt durch Rückschritt Zürich, 
Schauspiel, Pfauen, 20 Uhr: Rich­ ard III. Chur, Klibühni, 20.30 Uhr: Kains Strand (Ferruccio Cainero, Giovanni De Lucia) Fcldkirch, Altes Hallenbad, 20 Uhr: Feuer­ gesicht Musi k  ; Vaduz, Vadu/cr Saal, 19.30 Uhr: Die Fle­ dermaus Durnbirn, Spielboden. 20.30 Uhr: Jazz mit Mardis Gras.bb und Jcrohcam . Zürich, Oper, 19 Uhr: II trionfo del tempo c del disinganno (Händel) Diverse s Fcldkirch, Villa Claudia, 19.30 Uhr: Bilder und Texte von Margit Sccbcrgcr. Musik: Michacl Buchrainer (Gitarre) Kin o ; . Schaan, TaKino, 20 Uhr: Petit coulcurs 
«Tod der Architektur» BREGENZ - Der international renommierte Architekt Domini­ que Pcrrault hält am Dienstag, 4. Februar um 20 Uhr im Kunst­ haus Bregenz einen Vortrag über Architektur. Dazu schreibt er: «Architektur ist eine Kunst, die das Verbotene schafft. Man nehme ein Grundstück, baue darauf eine Mauer, und schon macht man unbestreitbar Archi­ tektur. Man teilt das Grundstück in 
zwei Teile und schafft damit eine physische Trennung. Dieser Akt ist zweifellos ein Akt der Autorität. Wie kann man kon­ struieren, erstellen oder bauen, ohne die Landschaft undurch­ sichtig zu machen, in die man das Gebäude geradegestellt hat? Das bringt mich dazu, den «Tod der Architektur» zu evozieren, den ich für meine eigene Diszi­ plin ausrufe. Heute ist das Mate­ rial für Architektur nicht länger unumstösslich Glas, Beton und Metall; es ist das Land selbst, so wie es existiert, in das man ein­ dringt und durch das man sich bewegt.» AKTUELL Vaduz, Kunstraum Engländer­ bau, Dienstag, 4. 2., 18 Uhr: Filmpräsentation von Sebastian Frommelt über Artemis St. Gallen, Kunstmuseum, Mittwoch, 5. 2., 18.30 Uhr: Apifro, Neuhängung der Samm­ lung, «tour du patron» Vaduz, Kunstmuseum, Don­ nerstag, 6. 2., 18 Uhr: öffentli­ che Führung (mit Friedemann Malsch): «Verkehrte Zeit» von Jochen Gcrz AUSSTELLUNGEN Batschuns, Bildungshaus: Anne Marie Jehle «Kleine Retrospektive» Ruggcll, Küefcrmartishuus: Peter Biedermann Vaduz, Kunstmuseum: Jochen Gerz: Verkehrte Zeit Chur, Kunstmuseum: Leonhard Meisser Ncndeln, Galerie Altcsse: Savio: Aktbilder Vaduz, Schichtwechsel: Foto­ grafien von Nikolaus Walter (Sa und So 14 
bis 18 Uhr) Vaduz, Kunstraum Engländer­ bau: Tapisserien von Artemis # X - •>...... 
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