Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 21. OKTOBER 2003 VOLKS I | IV11 AMR VERSICHERTENKARTE BLATT 
I I IM LM IM U KURZNACHRICHTEN 
5 IN KÜRZE Einladung zum Herbsttreffen der FBP Balzers BALZERS - Im Namen der Ortsgruppe Bal­ zers der FBP Balzers möchten wir euch herz­ lichst zum diesjährigen Herbstreffen am Donnerstag, 23. Oktober um 19.30 Uhr in die Mühle Balzers einladen. Diesen Anlass haben wir unter das Motto «Rechte und Pflichten Von der-Gebürt bis zum Tod» ge­ stellt. Frau Iic.iur. Bettina Kaiser und unser Obmann Hclmuth Büchel werden in Kurzre­ feraten die Rechte und Pflichten der ver­ schiedenen Lebensabschnitte, wie z. B. • Geburt ® Kindheit 9 Volljährigkeit © Verlobung, Heirat, Scheidung © Tod, Testament, Erbteilung durchleuchten und auf die spezifischen Rechte und Pflichten in den einzelnen Berei­ chen hinweisen. . Ab 19.30 Uhr erwarten wir euch zum Apd- ro in der Mühle Balzers. Um 20 Uhr begin­ nen die Referate; welch bis ca. 21.30 Uhr dauern. Während des Aperos sowie im An- schluss an die Veranstaltung spielt die Band 6-packs aus Balzcrs auf. Mit ihrer Rock'n Roll und Beatles-Musik werden sie uns in die 60er- und 70er-Jahre zurückführen. Für das leibliche Wohl wird unsere Ortsgruppe bestens besorgt sein.' Genie heissen wir zu dieser Veranstaltung vor allem Frauen und Jugendliche aber auch alle weiteren Interessierten aus nah und fern herzlich willkommen. Auf ein zahlreiches Erscheinen freut sich die FBP-Ortsgruppe Balzers. , Weindegustation GAMPRIN-BENDERN - Am Freitag, den 31. Oktober besucht die FBP-Ortsgruppe Gamprin-Bendern die Vinothck von Salis in Maienfcld. Zu der damit verbunden Weinde­ gustation eingeladen sind alle Interessierten und Kenner unserer Weinkultur. Mit einem kleinen Unkostenbeitrag können wir ver­ schiedene auserlesene Weine probieren und beim Geniessen der Bündnerweine erfahren wir auch Wissenswertes über die Geschichte und Kultur des Weines in unserer Nachbar­ schaft. Wir treffen uns um 18.30 Uhr bei der Post Bendern, um gemeinsam mit einem Bus nach Maienfcld zu fahren. Wir bitten um Voranmeldung bei Alojs Blank (Telefon 373 48 42 oder E-Mail  alois.blank.@lol.li) bis Montag 27. Oktober. FBP Ortsgruppe Vorankündigung SCHAAN - Die FBP-Ortsgruppe Schaan lädt am Freitag, den 7. November 19.Uhr im Mehrzweckraum des Pfarreizentrums zur In­ formationsveranstaltung zum Konzept Mal- bun ein. Florin Frick, als Mitglied der Pro­ jektgruppe, wird uns das Konzept Malbun präsentieren. Weiters findet im selben Lokal am 27. November eine weitere Informations­ und Diskussionsrunde zum Thema Bürger­ genossenschaft statt. Wir bitten alle Interes­ sierten sich diese Daten vorzumerken. Der Vorstand der Ortsgruppe würde sich freuen viele Besucher begrüssen zu können. Die Welt des Gilgamesch SCHAAN - Das Zweistromland Mesopota­ mien, geprägt von den Flüssen Euphrat und Tigris, ist durch den jüngsten Irak-Krieg er­ neut Gegenstand des Weltinteresses gewor­ den. Seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. entstan­ den an den Ufern beider Flüsse städtische Gemeinwesen, von denen Babylon das be­ deutendste war. Ihr Heri-scher Hamrnurabi wurde durch die nach ihm benannte Geset­ zessammlung berühmt. Die Sumerer, Akka- der, Assyrer und Neubabylonier waren wei­ tere wichtige Kulturvölker Mesopotamiens. Sie schufen gewaltige Tempelbauten aus gla/f' sierten Lehmziegeln und bewahrten in ihrer Keilschrift auf Tontafeln Literaturwerke - so zum Beispiel das Gilgamesch-Epos, Zauber­ sprüche und medizinische Texte. Viktor Wratzfeld wird am Mittwoch, 29. Oktober, um 18 Uhr, im Haus Stein-Egerta, Schaan, anhand von Dias die kunst- und kulturhisto­ rische Entwicklung des Zweistromlandes darstellen. Anmeldung erforderlich. 
Darum eine Versichertenkarte Regierungsrat Hansjörg Frick zu den Themen «ehealth» und Versichertenkarte VADUZ - Die von der Regierung im Rahmen der Revision des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) geplante. Versicherten? karte führt zu einer Vereinfa­ chung in der Administration und somit zu einer Kostensenkung. Davon ist Sozialminister Hans- Jörg Frick überzeugt. »Martin Frömmel t  • ' ' • Volksblatt: Herr Regierungsrat, letzte Woche fand in Zürich eine grosse Fachmesse zum Thema «eHealth - der Patient im Infor­ mationszeitalter statt»: Wie steht die Regierung den Entwicklungen in diesem Bereich gegenüber? Hansjörg Frick: eHealth bedeutet, die Informations- und Kommunika- tionstecfinologien zur Optimierung des Gesundheitswesens einzusetzen, einerseits um administrative Abläu­ fe zu koordinieren und zu vereinfa­ chen, andererseits aber auch um die Versorgungsprozesse selbst zu opti­ mieren. Dadurch sollen nicht nur Kosten eingedämmt, sondern auch die Qualität verbessert werden. Die Regierung ist sich sehr wohl bewusst, dass die Entwicklungen in diesem Bereich sehr rasch voran­ schreiten. Viele europäische Länder setzen heute bereits auf Optimie­ rungen im Gesundheitswesen durch eHealth. So auch die Schweiz, wo es insbesondere in der Westschweiz und im Tessin schon weit fortge­ schrittene Initiativen gibt. Die 
meis- EGESUNDHEITSNETZ ten Lösungen basieren auf einer Kombination zwischen einer Versi­ chertenkarte und einem so genann­ ten Gesundheitsnetz, welches die Kommunikation zwischen den Leis­ tungserbringern (Ärzte, Zahnärzte, Physiotherapeuten, Apotheken, Spi­ täler, Labors), den Versicherungen und nicht zuletzt den Patienten •1 • • selbst vereinfacht. Um diese Ent­ wicklungen nicht zu verschlafen und um die Chancen und Risiken von eHealth für das Land Liechten­ stein zu erörtern, hat die Regierung im Frühling dieses Jahres die Ar­ beitsgruppe «eGesundheitsnetz» ins Leben gerufen, welche zwischen­ zeitlich ein umfangreiches Konzept erarbeitet hat. Im Rahmen der aktuellen KVG- Revision wird die Einführung ei­ ner obligatorischen Versicherten­ karte vorgesehen: Was genau ist eine Versichertenkarte? Eine Versichertenkarte ist eine Karte, welche einerseits hilft, einen Versicherten zu identifizieren, bei­ spielsweise über Name, Vorname, Geschlecht, Geburtsdatum, 
ande- WAS IST EINE VER­ SICHERTENKARTE? rerseits aber auch bestätigt, dass ei­ ne Person bei einer bestimmten Versicherung versichert ist und zwar zumindest bis zum Ablauf der auf der Karte aufgedruckten Gül­ tigkeitsdauer. Dies erleichtert u.a. die administrativen Abläufe bei der Erstanmeldung bei einem Arzt oder bei der Beschaffung eines Medika­ ments 
in der Apotheke. Allerdings sind heutige Versichertenkarten nicht unbedingt zweckdienlich: so sind die Identifizierungsmerkmale meist ungenügend (eine andere Person könnte mejne Karte einfach riiissbrauchen) und die auf der 
Kar­Ist 
überzeugt, dass die Versichertenkarte Kosteneinsparungen bringt: Sozialminister Hansjörg Frick. te aufgedruckte Identifizierungs­ nummer wird jedes Mal geändert, wenn eine Person beispielsweise die Versicherung wechselt oder bei Heirat den Namen ändert. In Zu­ kunft soll es beispielsweise mög­ lich sein, dass der Arzt die Karte des Patienten durch ein einfaches Lesegerät zieht und mittels einer eindeutigen, sich möglichst ein Le­ ben lang unveränderten Identifika­ tionsnummer des Patienten sodann die aktuellsten Daten wie Adresse und Versicherungsstatus angezeigt erhält, was gerade auch bei Neüan- meldungen zu Vereinfachungen beiderseits führt. *' Aber werden wir so nicht zum «gläsernen Patienten»? Nein, überhaupt nicht. Das obige Beispiel umfasst selbstverständlich keine Medizinaldaten. Diese sind auch weiterhin nur für den Arzt und den Patienten bestimmt. Allerdings soll es in Zukunft möglich sein, dass so genannte 
Basis-Medizinal- KEINE GLÄSERNEN . PATIENTEN daten, auch «Notfalldaten» ge­ nannt, im «eGesundheitsnetz» oder in einer späteren Phase auch auf der Karte direkt gespeichert werden. Unter diese Basis-Medizinaldaten fallen z. B; Blutgruppe, Allergien, Diabetes und Impflingen. Dabei aber ganz zentral: Nur der Patient alleirte bestimmt, ob und welche Daten er auf diese Art und Weise zugänglich machen will. Die Da­ tenhoheit liegt also immer beim Pa­ tienten! Und für den Patienten ist der Nutzen auch mit am grössten. Denn einerseits kann in Unfallsitu­ ationen rasch und zielgerichtet ge­ handelt werden, andererseits kön­ nen medikamentöse. Kontraindika­ tionen besser vermieden werden. Und nicht zuletzt: Wiederholungs­ analysen können reduziert werden, was ebenfalls zu Kosteneinsparun­ gen führt. Aber auch für den Arzt kann sich dadurch die Behandlung vereinfachen, da er auf aktuelle Da­ ten zurückgreifen kann. Festhalten möchte ich noch, dass nur ausge­ wiesene Leistungserbringer Zu­ gang zu diesen Daten haben, wel­ che sich selbst auch über eine Kar-. te identifizieren müssen, ähnlich 
dem Zugang bei einem Banksafe, wo ebenfalls immer beide Schlüs­ sel vorliegen müssen. Auch ist in einer letzten Ausbaustufe vorgese­ hen, dass weitere Medizinaldaten im «eGesundheitsnetz» gespeichert werden können. Dies aber auch nur dann, wenn der Patient irh Vertrau­ ensgespräch mit dem Arzt zur Ein­ sicht gelangt, dass dies zu seinem Nutzen ist. Aber ist denn eine Versicherten­ karte genügend vor Missbräu- cheii geschützt? . Hierzu muss zwischen verschie­ denen Ausprägungen unterschieden werden: Unter einer Versicherten­ karte versteht man heute eine Karte, welche einen'Magnetstrcifen auf der Rückseite aufweist (wie bei einer ec-Karte) oder aber nur aus Papier ist, wie es z.B. bei der Concordia Liechtenstein der fall ist. Diese Kartentypen, sind im Zusammen­ hang mit Medizinaldaten nicht si­ cher genug, weshalb das erarbeitete Konzept in der ersten Phase Medizi­ naldaten ausklammert und sich auf die • Vereinfachung administrativer Abläufe konzentriert. Die Entwick­ lungauf europäischer Ebene geht je­ doch in Richtung so genannter «Smart Cards», d.h. Karten mit ein­ gebautem Chip, welche einerseits höchste Authentifizierungsmecha- nismen vorsehen, andererseits aber auch ermöglichen, Daten zu spei­ chern, wobei diese vor unerlaubtem Zugriff geschützt sind. 
In diesem Zusammenhang spricht man meist nicht mehr von Versichertenkarten, sondern von . Gesundheitskarten. Das erarbeitete Konzept zeigt, auch diesbezüglich Lösungen auf. Wie hängt solch eine Karte mit dem Konzept des «eGesundheits- netzes» zusammen? Die Versichertenkarte hängt sehr wohl mit dem Konzept eines Ge­ sundheitsnetzes für Liechtenstein zusammen, da die Versichertenkar­ te, genauer, die Gesundheitskarte, die Funktion eines Zugangsschlüs­ sels übernehmen soll. Letzte Woche war in den Zeitun­ gen zu lesen, dass eine Versicher­ tenkarte zusätzliche Administra­ tionskosten verursachen würde... Ich bin vom Gegenteil überzeugt! Wie bereits erwähnt, sollen die Ver­ sichertenkarten 
in eineiri ersten Schritt mit einer eindeutigen,-mög­lichst 
ein Leben lang unveränderten Identifikationsnummer versehen werden. Dies führt bereits zu einer ersten Vereinfachung in der Admi­ nistration, da selbst in einem klei­ nen Lande wie Liechtenstein viele Namen mehrfach Vorkommen. Solch eine Nummer erleichtert auch massgeblich die Einführung der elektronischen Leistungsver­ rechnung zwischen Leistungser- - bringern und Krankenkassen, was ebenfalls zu bedeutenden Kosten­ einsparungen führt. Jedenfalls hat die grösste Krankenkasse Liechten­ steins bereits offiziell Interesse dar­ an 
bekundet, die elektronische Leis- tungsverrechnung anzubieten und von Seiten der Leistungserbringer besteht dieses Interesse schon seit langem. Zudem bildet die 
Identifi- KEINE ZUSÄTZLICHEN ADMINISTRATIONS­ KOSTEN kationsnummer die Basis, um den Behandlungspfad nachvollziehen zu können, wobei aus Datenschutz­ gründen nur festgehalten wird,, wann ein Patient bei welchem Leis­ tungserbringer war. Diese Infor­ mation dient einerseits dem Patien­ ten, um 
sich besser an frühere Be­ handlungen erinnern zu können und dem Leistungserbringer voll­ ständigere Informationen geben zu können, andererseits aber wird da­ durch auch die Forderung aus der KVG-Revision zumindest unter­ stützt, den so genannten Arzt-Tou­ rismus, also das Springen vom ei­ nen Arzt zum anderen in der glei­ chen Sache, ohne vom Arzt selbst weiterverwiesen worden zu sein, zu verringern. Auch hier sind Kosten­ einsparungen gegeben. Aber die Versichertenkarte kann nur ein erster Schritt in .die richtige Richtung sein. Erst die Kombination einer Gesundheitskarte, wie oben beschrieben, mit einem Gesund­ heitsnetz, kann das wirkliche Ein- sparpotential ausschöpfen und gleichzeitig die Qualität in den Ver- • sorgungsprozessen erhöhen. Übri­ gens: Auch die EU will im Rahmen der Ablösung des Elll-Formulars (bei Auslandsreisen) eine Kranken- versichertenkarte bis spätestens En­ de 2005 vorschreiben.
	        

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