Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

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OKTOBER 2003 v°us, 
INTERNATIONAL 
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DESTAGES 
40 Vorarlberg: High-Tech-Grab leuchtet nachts BREGENZ— Zwei österreichische Archi­ tektenhaben ein neues High-Tech-Grab ent­ wickelt, das die stark rückläufigen. Erdbe­ stattungen wieder attraktiver machen soll. In Vorarlberg sei der Prototyp auch von Älteren begriisst worden, hiess es, «Endlich mal etwas Neties», sei die Reaktion gewesen, sägte einer der Architekten, Simon Rümele. Das neu gestaltete Grab besitzt eine Platte aus Panzerglas, die nachts hell leuchtet. Am Fussende können immer neue Texte einpro­ grammiert werden, um so die Grabstätte für die'Besucher interessant zu halten. «Jeder erdenkliche Text» könne programmiert wer­ den. So könne an Gedenktagen wie Allerhei­ ligen oder Totensonntag aller Gestorbenen gedacht werden, an den Geburts- und Todes­ tagen der einzelnen Menschen seien indivi­ duelle Texte denkbar. Die in einen schwar­ zen Granitsockel eingelassene Grabplatte wird von einer. Stahlkonstruktion über­ spannt, die Solarzellen zur Stromversorgung enthält. Die Form dieser Überdachung soll an ejn geöffnetes Grab erinnern und die christliche Auferstehung symbolisieren. Französin wollte Freund im Koffer schmuggeln BUKAREST - Eine junge Französin wollte ihren türkischen Freund in einem Koffer über die rumänisch-ungarische Grenze schmuggeln. Das entdeckten rumänische Grenzpolizisten, als sifc im Zug Richtung Budapest das Gepäck der 22-Jährigen kon­ trollierten. Der 35-jährige Türke habe keine Visa für die Einreise nach Ungarn und in die Staaten des Schengener Raums gehabt, berichteten rumänische Tageszeitungen am Freitag. Kurz vor der ungarischen Grenze habe er sich im Koffer der Französin ver­ steckt. Das junge Paar gab an, verheiratet zu sein, konnte dies aber nicht beweisen. Proteste gegen Wunder- heilung Mutter Teresas KALKUTTA - Dutzende Agnostiker haben in Kalkutta gegen die Anerkennung einer Wundertätigköit von Mutter Teresa.demonst­ riert. Die Genesung einer tumorkranken Inderin wurde vom Vatikan als Grundlage für die Seligsprechung der Ordensgründerin gewertet.. Eine Wundertätigkeit sei jedoch eine Beleidigung von Mutter Teresa, erklär­ ten die Veranstalter. Nach Ansicht von Medi­ zinern beruht die Heilung der Inderin allein auf der Wirkung von Medikamenten. Der Vatikan bestätigte dagegen, dass die 35-Jäh- rige nach Gebeten am ersten Todestag von Mutter Teresa spontan genesen sei. «Macht • Mutter Teresas Liebe und Hingabe nicht lächerlich durch falsche Behauptungen», hiess es auf einem Flugblatt. ANZEIGE VOLKS GAfiD nÜiTjTKir:/'. fj:-iri"j iMIUrlT Profitieren Sie als J'-Abonnent 
Niederlage für Bush US-Senat für Irak-Hilfe als Darlehen US-Präsident weilt derweil in Ferndst WASHINGTON/TOKIO - US-Prä- sident George IN. Bush musste bei seiner Irak-Politik im Kon- gress eine Niederlage einsteck­ en. Dies nur kurz, nachdem er mit der neuen Irak-Resolution im UNO-Sicherheitsrat einen Punktsieg für die USA errungen hatte. Der Resolution zur Unterstützung der US-Truppen in Irak hatten alle 15 Mitglieder im Sicherheitsrat zugestimmt, so auch Frankreich, Deutschland und Russland. In Washington stellte sich der Senat in der Nacht zum Freitag gegen den Präsidenten. Er beschloss, dass die Hälfte der von Bush gewünschten zusätzlichen 20,3 Milliarden Dol­ lar (rund 27,1 Mrd. Franken) Irak- Hilfe nur als Darlehen gewährt werden. Auch Republikaner gegen Bush Das Votum im Senat fiel schliesslich mit 51 zu 47 Stimmen. Auch 8 Republikaner, die insge­ samt in der Kammer die Mehrheit haben, stimmten dafür. Die Abstimmung im. Senat war die erste grössere Niederlage für Bush in der Irak-Frage. Laut dem Beschlüss soll Irak das Geld nur dann nicht zurückzahlen müssen, wenn andere Staaten Irak ebenfalls Schulden erlassen. Dabei geht es um Schulden aus der Zeit 
Zwei Texaner (mit Problemen zu Hause) und ein Japaner: US-Präsident George Vi. 
Bush, dessen Frau Laura und Japans Ministerpräsident Junlchira Koizumi. des gestürzten Diktators Saddam Hussein. Die 20 Milliarden Dollar Sind Teil eines von Bush beantrag­ ten Pakets von 87 Milliarden Dol­ lar für Irak, Afghanistan und den Anti-Terror-Kampf. Regierung unter Druck Die US-Regierung steht unter Zeitdruck. Sie will das Paket unter Dach und Fach haben, .bevor am 23. Oktober die Irak-Geberkonfe­ renz in Madrid beginnt. Spaniens Wirtschaftsminister Rodrigo Rato teilte mit, bislang hätten 33 Staaten 
zugesagt. 68 waren eingeladen. Zu Beginn seiner Asien-Reise ist US-Präsident George W. Bush der­ weil mit Japans Ministerpräsident Jünichiro Koizumi zusammenge­ troffen. Dabei sagte Koizumi dem US-Präsidenten. Unterstützung beim Wiederaufbau Iraks zu. Japan hatte am Mittwoch 1,5 Milliarden Dollar für den Wieder­ aufbau Iraks im nächsten Jahr angekündigt. Über die kommenden vier Jahre erwägt das Land bis zu 5 Milliarden Dollar Wiederaufbau­ hilfe beizusteuern. 
Tokio erwägt zudem, eigene Truppen nach Irak zu schicken. Ein endgültiger Entscheid wird voraus­ sichtlich aber erst nach der Parla- ments\yahl am 9. November fallen. Das Parlament hatte im Juli einer Entsendung von Truppen zuge­ stimmt, angesichts der Gewalt giegen ausländische 
1 Soldaten die Pläne aber noch auf Eis gelegt. Bushs Kurabesuch in der japani­ schen Hauptstadt wurde von massi­ ven Sicherheitsvorkehrungen samt einem Grossaufgebot der Polizei von 9000 Beamten begleitet. Wieder Etappensieg für Schröder Deutschland: Rot-grüne Arbeitsmarktreform nimmt erste Hürde BERLIN - Nach wochenlangem Ringen um sozial gerechte Lösungen hat die rot-grüne Koalition ihre Arbeitsmarktre­ form über die erste parlamen­ tarische Hürde gebracht. Gegen die Stimmen von CDU/CSU, FDP und PDS verab­ schiedete der Bundestag am Frei­ tag die Gesetze zum Umbau der Bundesanstalt für Arbeit zu einer Jobvermittlungsagentur (Hartz III) sowie zur Kombination von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Für beide Gesetze konnte Rot-Grün mehr als die Kanzlermehrheit auf­ bieten, nur ein Grünen-Abgeordne­ ter enthielt sich. - Bundeskanzler öerhard 
Schrö-Der 
deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Ehefrau Doris verllessen gestern zufrieden das Reichstagsgebäude in Berlin. der, der in die zweistündige Aus­ sprache nicht eingriff, erklärte anschliessend, die Koalition habe Geschlossenheit und Handlungsfä­higkeit 
bewiesen. Er äusserte, sich zugleich zuversichtlich, dass auch die Union im Bundesrat ihre Ver­ antwortung für das Ganze erkenne 
und «nicht aus parteipolitischen Gründen die Zukunft unseres Lan­ des preisgibt». . Schröder hatte wiederholt sein politisches Schicksal von einer eigenen Mehrheit für die Gesetze abhängig gemacht. Dies war in den Koalitionsfraktionen erst nach sub- . stanziellen Zugeständnissen an die Kritiker- der Reformen sicher gestellt worden. Das Hartz-IV-Gesetz bedarf der Zustimmung des Bundesrates und wird aller Voraussicht nach nicht in der beschlossenen Form in Kraft treten. Sprecher der Opposition kündigten die Ablehnung im Bundesrat an, wo die unionsge- führten Länder eine Mehrheit haben. von Vorzugspreisen ;«iVinw-u iiy vui.11 >/ 
Ein klares ccyes» Blair versichert Festhalten an Queen BRÜSSEL - Der britische Pre­ mierminister Tony Blair Ist Befürchtungen entgegen getre­ ten, die Stellung der Queen als Staatsoberhaupt könnte mit der geplanten Verfassung der Euro­ päischen Union in Gefahr gera­ ten. • «Es gibt mehrere Länder am .Tisch, die Könige und Königinnen zum Staatsoberhaupt haben», sagte Blair auf dem EU-Gipfel am Frei­ tag in Brüssel. «Keiner von uns wird dies aufgeben.» Der «Daily Mail» titelte am Frei­ tag: «Wo werde ich bleiben?, fragt die Queen». Der britische «Daily Telegraph» hatte bereits am Don­ nerstag berichtet, das Königshaus sei besorgt darüber, dass seine Rolle mit der neuen Verfassung 
Stellt treu zu seiner Königin: Pre­ mierminister Tony Blair. untergraben werden könnte. So habe die Queen um Klarstellung einiger Punkte , im vorliegenden Verfassungsentwurf gebeten, berichtete das Blatt weiter. 
2 Urlauber getötet Bei Unwettern in Spanien BARCELONA - Bei Herbststür­ men und Unwettern sind in Spanien zwei Touristen ums Leben gekommen. Die Unwetter hatten auch erhebliche Schä­ den lind Verkehrsbehlnderun- gen an der Mittelmeerküste zur Folge. An der Costa Brava im Nordosten des Landes ertrank ein Deutscher, der trotz meterhoher Wellen ein Bad im Meer .genommen hatte. Zwei Polizisten verletzten sich bei dem Versuch, den 42-Jährigen zu retten. An der Costa del Azahar in Ostspanien wurde ein polnischer Tourist am Freitag beim'Baden von einer Welle gegen einen Felsen geschleudert und tödlich verletzt. An der Costa Brava und in 
Barce-Meter 
hohe Wellen töteten In Spa­ nien zwei Urlauber. lona entwurzelte der Sturm zahllo­ se Bäume/Stellenweise gingen in zwölf Stunden bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. In Gerona unterbrachen die Unwetter die Stromversorgung für 5000 Haushalte.
	        

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