Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

I SAMSTAG, 18. OKTOBER 2003 VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT AUS FÜR «EC» EXKLUSIVE INFOS VOM FONDSPLATZ 
18 KÖM PA KT Autoverkäufe in der Schweiz stocken |m September weiter BERN - Die Autoverkäufe in der Schweiz stocken weiterhin. Im September wurden mit 20 596 Neuwagen 4,8 Prozent weniger ver­ kauft, als im Vorjahr. In den ersten neun Mo­ naten des laufenden Jahres sank die Nachfra­ ge um 9,1 Prozent. Deutlich weniger deut­ sche Autos (-10,5 Prozent auf 8530 Stück) wurden im September verkauft, wie der Sta­ tistik der Vereinigung Schweizer Automobil- Importeure zu entnehmen ist. Noch stärker war der Rückgang der Nachfrage nach Autos mit italienischer (—12,1 Prozent auf 1006 Stück) und koreanischer Herkunft (-12,9 Prozent auf 1092 Stück). Umgekehrt wech­ selten im September mehr französische (+6,8 Prozent auf 3480) und japanische Autos (+2,4 Prozent auf 1006) die Hand. Pleiten-Serie in Deutschland reisst nicht ab WIESBADEN - Die Pleiten-Serie in Deutsch­ land reisst nicht ab. Im Juli stieg die Zahl der Insolvenzen gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,8. Prozent auf 9186, wie das Statisti­ sche Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Davon seien 3584 auf Unternehmen entfallen, was einem Anstieg um 8,5 Prozent entsprach. Die von privaten Konsumenten, ehemals Selbstständigen oder Gesellschaftern und aus Nachlässen angemeldeten Insolven­ zen hätten mit 5602 Fällen gegenüber dem Ju­ li 2002 sogar um mehr als 30 Prozent zuge­ legt. Den kräftigsten Anstieg verzeichneten demnach die Privatinsolvenzen mit gut 55 Prozent. Von Januar bis Juli summierte sich die Zahl der von den Amtsgerichten gemelde­ ten Pleiten'damit auf 58 701. Dies entsprach einem Plus von gut 24 Prozent. Die Untemeh- menspleiten legten im Vergleich zu den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres um 9 Prozent auf 23 537 zu. Bei den 35 164 Insol­ venzen der übrigen Schuldner brachten es wiederum die Konsumentenpleiten mit einem Plus von 67,7 Prozent auf 18 774 Fälle auf den steilsten Anstieg. Samsung steigert Gewinn über den Erwartungen SEOUL - Der südkoreanische Technologie­ konzern Samsung, der Weltmarktführer für Speicherchips, hat im dritten Quartal seinen Nettogewinn über den Erwartungen gestei­ gert. Auch die Umsätze bei Speicherchips fielen höher aus. Der Nettogewinn sei auf 1,84 Billionen Won (rund 2,1 Milliarden Franken) nach 1,73 Billionen Won gestiegen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Absatz sei auf 11,26 Billionen Won nach 9,92 Billionen Won gestiegen. Verantwort­ lich für den Gewinnanstieg ist die unerwartet starke Computer-Nachfrage. Samsung ist auch der weltweit drittgrösste Hersteller von Handys. ANZEIGE LGT Precious Metal Fund Anlagefonds für Edelmetallwerte Inventarwert* ' USD 6.82 per 13.10.2003 *+/- Ausgabekommission Informationen Tel. +423/235 20 69 Fax +423/235 16 33 • Internet  www.lgt.com ' LGT Bank In Liechtenstein ANZEIGE PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 17. Oktober 2003 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 48.92 Rücknahmepreis: € .49.90 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 46.94 Rücknahmepreis: € 47.90 Zahlstelle in Liechtenstein: Swissllrst Bank (Liechtenstein) AQ Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz 
«ec» wird «Maestro» Ab 2004 heissen ec-Karten nur noch «Maestro»- Furcht vor höheren Gebühren BERN - «Ich zahle mit ec», helsst es an der Kasse oft. Schon bald stimmt diese Aussa­ ge aber nicht mehr: Ab Januar­ gibt es in der Schweiz nur noch «Maestro», das «ec»-logo ver­ schwindet. Für die Kunden än­ dert sich nichts, doch der Han­ del Ist zurückhaltend. Ab 2004 löst «Maestro» den Na­ men «ec» ab. Die Umstellung er­ folgt international. «Die europäi­ schen Banken wollen damit den grenzüberschreitenden Gebrauch der Karte fördern», erklärte Susan­ ne Kempf, Leiterin Kommunika­ tion bei Telekurs Multipay, dem führenden Schweizer Verarbeiter bargeldloser Zahlungsmittel. «ec» sei national, «Maestro» da­ gegen international. So zahlen die Schweizerinnen und Schweizer im Ausland bereits heute mit der «Maestro»-Funktion. Ein weiterer Grund für den Na­ menswechsel ist, dass die Inhaberin der Markenrechte, Europay Inter­ national, kein Interesse an einer weiteren Vermarktung von «ec» mehr hat. Denn der Name stand in engem Zusammenhang mit den Eu- rocheques, die seit dem 1. Januar 2002 nicht mehr ausgestellt wer­ den.. Neuer Chip Die ec-Karten werden laut Su­ sanne Kempf seit September- lau­ fend ausgewechselt. Sie rechnet da­ mit, dass bis 2005 alle Karten nur noch auf «Maestro» iauten. Gleich­ zeitig würden die Eurocards in «MasterCard» umbenannt, da Ma­ sterCard und Europay International 
Das Ende einer Ära: Ab 2004 löst «Maestro» den Namen «ec» ab. im vergangenen Jahr fusioniert ha­ ben. . Die. neue «Maestro»-Karte wird- neben dem bisherigen Magnetstrei­ fen auch über einen EMV (Euro­ card, MasterCard, Visa)- Chip ver­ fügen. Dieser international standar­ disierte Chip garantiert mehr Si­ cherheit im elektronischen Zah­ lungsverkehr. «Wenn ein Lesegerät in einem Laden noch über das alte System läuft, kann es weiterhin den Mag­ netstreifen lesen», erklärt Picrre- Andrd Steim, Präsident des Ver­ bands Elektronischer Zahlungsver­ kehr (VEZ) und Leiter Untemeh- mensentwicklung bei der Migros. Deshalb müssen die rund 80 000 
Geschäftsstellen in der Schweiz, bei denen die Kundinnen und Kun­ den bisher mit «ec» zahlen konn­ ten, ihre Terminals vorerst nicht austauschen, sondern nur die Be­ schriftung ändern. Handel leicht skeptisch . Dennoch ist Steim nicht allzu be­ geistert, weil längerfristig wegen des EMV-Chips doch umgerüstet werden muss: «Zum Zeitpunkt von stagnierenden Umsätzen in neue Systeme investieren zu müssen, ist schwierig für den Handel.» • Steim schätzt, dass der Austausch bis 2010 abgeschlossen ist. Bei den 80 000 Geräten im Schweizer Han­ del rechnet er mit Kosten von ins­gesamt 
rund 1 Mrd. Franken, wobei ein Teil davon Ersatzinvestitionen sein werden für Geräte, die ohnehin erneuert werden müssen. Angst haben die Händlerinnen und.Händler laut Steim vor allem vor einer möglichen Gebührener­ höhung. «Es ist ja sinnvoll, dass wir uns international anpassen. Aber ich traue der Sache nicht», sagt er. «Bei den Banken wird ja alles im­ mer teurer.» Kempf weist solche Vorwürfe zu­ rück: «Im Moment werden die Ta­ rife für den Handel nicht erhöht. Wir sind aber dabeisein neues Mo­ dell der Kommissionsberechnung zu prüfen. Wie sich die Situation entwickelt, ist noch offen.» Der schlafende Riese erwacht Chinas Wirtschaft wächst um 8,5 Prozent - Sars kostete 0,8 Prozent PEKING - Chinas Wirtschaft wird dieses Jahr unerwartet stark um 8,5 Prozent wachsen. Die Auswirkungen des Ausbruchs der lebensgefährlichen Lungen­ krankheit Sars bezifferte das Statis­ tikamt am Freitag mit einem Minus von lediglich 0,8 Prozentpunkten. 
Noch zu Jahresbeginn hatte die Re­ gierung in Peking mit einem Zu­ wachs von sieben Prozent gerech­ net. In den ersten drei Quartalen habe das Wachstum bei 8,5 Prozent gelegen, berichtete der Vizedirek­ tor des Statistikamtes, Qiu Xiao- hua, in Peking. Für die nächsten 
zwei Jahrzehnte sagte er Zuwachs­ raten von sieben Prozent oder mehr voraus. , Im dritten Quartal habe der Zu­ wachs sogar bei 9,1 Prozent gele­ gen. Im Vergleich zum zweiten Quartal, als das Schwere Akute Atemwegsyndrom (Sars) viele 
Wirtschaftsbereiche gebremst hat­ te, legte das Wachstum im dritten Quartal um 2,4 Prozentpunkte Zu. Exporte nahmen in den ersten drei Quartalen um 32,3 Prozent auf 308 Mrd. Dollar und Importe um 40,5 Prozent auf 299 Mrd. Dollar zu. LAFV-G ASTBEITRAG Nur ein Problem der USA? Von Das US Budget Defizit wird Prog­ nosen zufolge im laufenden Steuerjahr, beginnend ani 1. Oktober, einen Anstieg auf re­ kordverdächtige 600 Billionen US Dollar zu verzeichnen haben. Verantwortlich dafür zeichnen In erster Linie die andauernden Probleme im Irak sowie die kostspieligen Ausgabeprogram­ me aufgrund des kommenden Wahljahres wie zum Beispiel die Vorschläge zur neuen Verord* nung zur Finanzierung der Ver- schreibung von Medikamenten. Die Ökonomen von Merrill Lynch & Co. sowie von zwei weiteren Fi­ nanzhäusern, die bei Auktionen von neuen US-Treasury Anleihen Gebote eingeben, sagen voraus, dass das Defizit um mindestens 125 Billionen US Dollar höher sein wird, als von der Bush Regierung vorausgesagt. Manche republikanische und de­ mokratische Abgeordnete machen vor allem eingebrochene Steuerein­ nahmen für die sich ausweitende Budgetlücke verantwortlich. Das 
Philipp Pfeiffer, Regent Fund Management AG des hohen Defizits längerfristig be- des Bruttoinlandprodukts. Jede lastet 
werden. Nach Meinung meh- kleine Änderung in den Präferen- rerer Ökonomen würden die,Zins- zen der Aüslandinvestoren könnte 
grosse Defizit, so befürchten sie, könnte zudem eine Erhöhung der Zinssätze heraufbeschwören und somit das zukünftige Wirtschafts­ wachstum behindern. Der Kongress hat trotz allem mehr Geld ausgege- . ben, obwohl 1,7 Trillionen US Dol­ lar weniger Einnahmen aufgrund von Steuersenkungen und der schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung in den Staatssäckel geflossen sind. Ian Morris, Chefökonom bei der HSBC Holdings Plc in New York, vertritt die Meinung, dass der Staat zukünftig noch mehr Ausgaben für die Finanzierung des Defizits be­ werkstelligen muss, weil er in Kon­ kurrenz zu einer Vielzahl anderer Kreditnehmer steht und deshalb das Geld. am Kapitalmarkt allge­ mein krtapp werden wird. Er pro­ phezeit für das Jahr 2004 einen An­ stieg des Staatsdefizits auf 630 Bil­ lionen US Dollar. Höhere Kapitalkosten bedeuten weniger Investitionen, weniger Output und weniger Produktivität. So könnte die Wirtschaft infolge 
sätze zusätzlich ansteigen/wenn ausländische Zentralbanken, die grössten nicht-amerikanischen Hal­ ter von Staatsanleihen, ihre weitere Unterstützung verweigern sollten. Ende der Woche des 8. Oktobers hielt das US-Schatzamt einen rekordverdächtigen Tagesdurch­ schnitt von 798,7 Billionen US Dol­ lar in Staatsanleihen für ausländi­ sche Zentralbanken. Ende Juli finan­ zierten ausländische Investoren un­ gefähr einen Drittel der Staatsschul­ den von über 3,4 Trillionen US Dol­ lar. Japan hält mit einem Gegenwert von 443,8 Billionen US Dollar am meisten US-Staatsanleihen. Ausländische .Investoren sind je­ doch aufgrund des so genannten Zwillings-Defizits' zunehmend be­ unruhigt. Das Zahlungsbilanzdefi­ zit, die breiteste Masseinheit für Handel und Investitionen/stieg im zweiten Quartal auf einen Rekord- Wert von 138,7 Billionen US Dollar an. Dies entspricht immerhin 5 % 
eine Erhöhung der Zinssätze zur Folge haben. Aufgrund der Mehr­ ausgaben für Terrorbekämpfung sowie der Finanzierung der Kriege in Afghanistan und im Irak drehte sich das Staatsbudget von einem Überschuss von 127,3 Billionen US Dollar im Jahre 2002 in ein De­ fizit von 157,8 Billionen US Dollar. Zudem drückten die Rezession und mithin die fallenden Unterneh- menseinkünfte auf das Steuerein­ kommen. Noch vor einem Jahr ver­ kündete die Regierung Bush, dass die Vereinigten Staaten schon im Jahre 2005 wieder schwarze Zahlen schreiben würden. Jetzt plant die Administration das Defizit bis ins Jahr 2008 zu halbieren. Verfasser: Philipp Pfeiffer, Regent Fund Management ÄG Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für den Beitrag liegt beim Verfasser.
	        

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