Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 16. OKTOBER 2003 VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT 
HERMANN FINANCE 
13 Wie aus Insight Performance wird Hermann Finance AGmvK seit kurzem mit neuem Fonds Global  Equiti.es VADUZ - Die Hermann Finance AGmvK hat am 6. Oktober einen weiteren Fonds zur Zeichnung auf­ gelegt. Global Equities soll den im November 2001 lancierten Silicon Valley Equities ergänzen. Im Gegensatz zu diesem reinen High- Tech-Fonds fokussiert Global Equi­ ties primär die Werterhaltung und die Sicherheit der Anlage. Das Volksblatt sprach mit Jürgen Her­ mann über die Anlagemöglichkei­ ten bei Hermann Finance AGmvK, vergangene und zukünftige Ent­ wicklungen an der Börse und über die ausgewiesenen Fachleute, welche die Fonds bei Hermänn Fi­ nance managen. • Martin Rlsch Volksblatt: Herr Hermann, was unterscheidet Ihre Fonds von der Flut an Fonds, die heute angeboten werden? Jürgen Hermann: Meine , berufli­ che Vergangenheit als Ingenieur und Entwickler von High-Tech-Produkten und meine langjährige Tätigkeit im Si­ licon Valley in den USA, bieten einen anderen Zugang als die weit verbreitete Analyse, welche auf reinem Zahlen­ material von Firmen beruht. Wir beur­ teilen unsere Investitionsobjekte nicht nur anhand von zurückliegenden Gc- winnzahlen, Bilanzen und dergleichen, sondern 
können dank unseren spezifi­ schen Kenntnissen auch Produkte, Märkte und technologische Potenziale für die Zukunft evalüicren. Ebenfalls sind wir bei der Auswahl unserer Inves­ titionen nicht nur auf externe Analysen angewiesen, sondern sind vor Ort, d. h. inv Silicon Valley. Wir können j'n noch unbekannte, junge Firmen investieren. Dabei muss gesagt werden, dass wir nur in Firmen investieren, die bereits an der Börse kotierte sind. Wir betrei­ ben daher kein Private Equity oder gar Venture Capital Investments. Seit kurzem liegt Ihr neuer Fonds Global Equities zur Zeichnung auf. An welche Anleger richtet sich die­ ser. Anders gefragt, wie unterschei­ det sich Global Equities von Silicon Valley Equities? Global Equities ist ein Komplemen­ tärprodukt zum bestehenden Fonds Si­ licon Valley Equities. Er soll vor allem konservativere Investoren ansprechen, die weniger Risiko, weniger Volatilität und eine weltweite Diversifizierung in mehreren Ländern und Industrien des OECD-Raumes bevorzugen. Im Nor­ malfall hält Global Equities nicht mehr als 50 verschiedene Aktien über 5 Länder verteilt und gewährt damit eine breite Streuung. Gobal Equities hält im Gegensatz zu Silicon Valley Equities einen grösseren prozentualen Anteil an liquiden Mitteln und Anlei­ hen. In schwierigen Zeiten kann dieser Fonds bis zu 50 % des Portfolios in Geldmarktahlagen und erstklassige Obligationen umschichten. In norma­ len Zeiten, wie sich diese nun ver­ mehrt abzuzeichnen beginnen, werden mehr als 80 % in Aktien angelegt. Das heisst, Global Equities muss Baissen nicht über sich ergehen lassen. Durch die globale, das heisst weltweite Aus­ legung, werden auch weltwirtschaftli­ che und makro-ökonomische Potenzi­ ale wahrgenommen und dies antizyk­ lisch, was die Rendite und Sicherheit gleichermassen erhöht. Wer führt den Fonds und mit wel­ chen Renditen dürfen die Anleger auf lange Sicht rechnen? Das Anlagekomitee setzt sich aus Christian Wignall, Dr. Ling Khong und mir zusammen. Das spezielle dar­ an ist, dass Global Equities von Chris­ tian Wignall, dem Gründer und Präsi­dent 
von Capstan LLC in San Francis­ co gemanagt wird. Wignall hat dem Fürsten in San Francisco als CIO die GT Global aufgebaut und bis zu ihrem Verkauf geleitet. Dabei hat er zwei­ stellige US-Dollar Milliardenportfo- Iios gemanagt und dies sehr erfolg­ reich. Nach dem Verkauf der GT Glo­ bal durch den Fürsten machte er sich selbstständig und gründete die Capstan LLC. Seit 1998 managt er mit ihr ei­ nen eigenen US-Fonds, den «Capstan Global Investment Partners». Dieser Fonds hat seit Gründung den MSCI World Index, als auch den S&P 500 jedes Jahr bei weitem geschlagen und selbst das überaus schwierige Börsen­ jahr 2002 nicht unter der -2.7 % Mar­ ke beendet. In den Jahren davor - auch 2000 und 2001 - schloss Capstan's Fonds mit positiver Rendite ab. Sie kumulierte sich bis Ende September 2003 auf mehr als 70 %. Christian Wignall hat damit bewiesen, dass es möglich ist, weltweit in Aktien zu in­ vestieren und dabei durchschnittlich, mehr als 12 % Rendite pro Jahr zu er-. zielen - und das auch in schwierigen Zeiten. Global Equities wird spiegel­ bildlich zu Capstan's Fonds aufgelegt. Er wird identisch gemanagt, jedoch von Hermann Finance als europäi­ scher Fonds herausgegeben und ver­ trieben. Dadurch entfallt die amerika­ nische Besteuerung - Capital Gain und Witholding Tax - was Global Equities zusätzlich attraktiv macht." Sie können also sozusagen für Glo­ bal Equities auf einen fünfjährigen Track-Rekord verweisen? . Ja, genau. Dies ist auch einer der wichtigsten Salcs-Features von Global Equities, denn nur sehr wenigen Fondsmanagern ist es gelungen, in den letzten drei Jahren positive Renditen zu erzielen. Soviel mir bekannt ist, ist dies hier im Land nur dem Manage­ ment des fürstlichen Vermögens ge­ lungen. Dies hat 2002 ja auch nur mit -2.6 % abgeschlossen. Wignall schaff­ te -2.7 % und steht dieses Jahr bereits wieder mit mehr als 30 % im Plus. Wie ist die Erstzeichnung von Glo­ bal Equities angelaufen? Machen die Leute vom Eflass der 5 % Aus­ gabekommission Gebrauch? Ja, erste Zeichnungen sind einge­ gangen und gehen laufend ein. Wir halten diese Gelder bis zum 6. No­ vember als Cash und legen sie erst am 7. 
November an. Bis dahin niuss der Fonds gemäss Gesetz über mindestens CHF 2 Mio., d.h. ca. EUR 1.3 Mio., verfügen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erreichen. Zudem gewähren wir damit allen Erstzeich­ nern dieselben Rahmenbedingung. Er- lass der 5 % Ausgabekommission und gleichzeitiger Anlagestart ohne Kos­ tenlast. . Wie haben Sie denn Christian Wig­ nall und sein Team in San Francisco gefunden? Vieles im Leben ist vom Glück ge­ steuert. Glück, das man einfach hat. Der Zufall wollte es, dass unser priva­ ter Portfoliomanager, unter dem mein Partner und ich unser Anlagevermö­ gen seit Jahren im Silicon Valley sehr erfolgreich verwalten, ein ehemaliger Mitarbeiter von Christian Wignall bej der GT Global war. So bin ich schon vor Jahren mit Christian Wignall be­ kannt geworden und konnte von sei­ nem Know-how als unabhängiger Fi­ nanzanalyst und Berater profitieren. Herr Wignall ist daher auch Mitglied des Anlagekomitees voa Silicon Val­ ley Equities. Er ist auch bei diesem Fonds für den Research und die Fi­ nanzanalyse verantwortlich und des­ sen Vermögensverwalter. Ich konnte daher den Erfolg seines eigenen Fonds 
Jürgen Hermann: «Global Equities ist eine Anlage mit grossem Potenzial.» seit Jahren mitverfolgen, Schlussend­ lich kamen wir überein, ihn als zwei­ ten Fonds von der Hermann Finance hier in Liechtenstein zu lancieren. Was passiert denn nun mit Cap­ stan's eigenem Fonds? Selbstverständlich führt Wignall diesen spiegelbildlich als US-Fonds für seine Anleger in den USA weiter. Denn dort können wir unsere Fonds­ produkte als «Qualifyed Intermedia- ry» - wir sind dafür von den US-Stbu- ern befreit — nicht anbieten. Hier in Europa aber sehr wohl. Zudem kann man als Fondsgesellschaft mit einem einzigen Produkt, und sei es noch so renditeträchtig wie Silicon Valley Equities längerfristig nicht existieren.' Hermann Finance will schliesslich wachsen. Dazu gehört eben, dass man mehrere Produkte 
anbietet. Selbstver­ ständlich werden wir uns diese sehr sorgfältig aussuchen. Was können Sie mir zu Capstan und dem Management von Global Equi­ ties sonst noch sagen? Mit Capstan haben wir Zugang zu verschiedenen Researchquellen, ein­ schliesslich eines Netzes von Portfo­ liomanagern, Analysten und Invest­ mentbanken in San Francisco und an der Wall Street. Capstan LLC ist eine auf Wachstumsfirmen spezialisierte Investmentgesellschaft. Sie ist daher der von uns akkreditierte Vermögens­ verwalter und Manager von Global Equities. Christian Wignall steht Cap­ stan vor. Dr. Ling Khong, seine engste Mitarbeiterin, ist ebenfalls Mitglied des Anlagekomitees von Globai Equi­ ties. 
Sie zeichnet auch für das Ma­ nagement für Capstans eigenen, spie­ gelbildlich geführten Fonds, mitver­ antwortlich. Frau Khong hat an der Cambridge University in England doktoriert und besitzt durch ihre ver­ schiedenen Tätigkeiten — sie war be­ reits unter Wignall Portfoliomanage­ rin bei der GT-Global in San Francis­ co -. ein sehr tiefes und fundiertes Wissen über die internationalen, und im speziellen über die asiatischen, Fi­ nanzmärkte: Sie spricht fliessend Kantonesisch und Malayisch, was ihr auch diesbezüglich sehr - zugute kommt. Als drittes Mitglied im Anla­ gekomitee von Global Equities bringe ich meine langjährigen Erfahrungen als Technologieinvestor, Unternehmer 
und Erfinder der ersten Stunde ein. Natürlich basiert der Erfolg des Arila- geteams vorwiegend auf den von Cap­ stan evaluierten und recherchierten «Stock-Picks». Ihren makro-ökono- mischen Analysen, die auch das Ver­ halten der Investoren weltweit und nicht nur Wirtschaftsdaten berück­ sichtigen - man nennt dies auch: In- vesting upon «Financial Behaviours». Wie hat sich Silicon Valley Equities seit Lancierung entwickelt und \vie sehen Sie die weitere Entwicklung? (Jürgen Hermann lacht und sagt da­ zu) Es könnte wohl nicht besser sein. Schauen Sie sich nur unsere Perfor­ mance an. 73 % seit Jahresbeginn. Da­ mit führen wir nicht nur die liechten­ steinische,Fondsszene an, sondern lan­ den auch in europäischen Fondshitpa­ raden ganz oben. Es ist uns gejungen binnen einem Jahr - der Tiefststand der NASDAQ war am 10. Oktober 2002 - 138 % Performance zu erzielen. Wer damals auf mich gehört hat und in Sili­ con Valley Equities investierte, wird sich heute sicher freuen. Leider waren dies damals sehr wenige. Ich hoffe, dass es diesen Oktöber wesentlich mehr sind, denn es steht uns eine sehr interessante Herbstrallye bevor Was erwarten Sie .von dieser Rallye? . Ich denke, dass die NASDAQ weite­ re 10-20 %, oder sogar mehr, zulegen wird. Bis Ende 2003 liegt ein NAS­ DAQ von mehr als 2000 Punkten durchaus im Bereich des möglichen. Silicon Valley Equities würde einen solchen Anstieg annähernd mit dem Doppelten quittieren. Was das heisst, können Sie sich selbst ausdenken! Sie meinen also nochmals 20-30 % für Silicon Valley Equities? Damit würden Sie ja die 100 % Perform­ ancemarke für das Jahr 2003 durchbrechen. Wenn die NASDAQ diese Rallye hergibt, ist das durchaus möglich, dass wir die 100 %-Performancemarke er­ reichen. Das wäre natürlich grossartig und 
würde uns sicher zusätzliches Vertrauen schenken. Die 73 % Perfor­ mance von diesem Jahr sprechen je­ denfalls eine deutliche Sprache. Damit stehen wir nicht nur an der Spitze der liechtensteinischen Anlagefonds, son­ dern haben auch die von Lipper kom­pilierten 
Technologiefonds weit hinter uns gelassen. Wie schneidet Silicon Valley Equi­ ties im Vergleich zu änderen Tpch- nologiefonds ab? Der beste US-Technologiefonds ist von Merrill Lynch. Er hat seit Jahresbe- ginn knapp 60 % Performance erzielt. . Alle anderen Tech-Fonds liegen im-Be­ reich der NASDAQ und darunter, wel­ che dieses Jahr immerhin 46 % zugelegt hat.Andere Aktienfonds liegen weit dar­ unter und dies obwohl die NASDAQ nicht nur aus Technologieaktieri besteht. Es kommt daher als «Nicht-Trader», wie wir es sind, auf das richtige Stock- Picking an. Genau darin liegt unsere Stärke. Anders lässt sich unser Erfolg (73 % Performance) nicht erklären. Sie nehmen mit Silicon Valley Equi­ ties, und das im internationalen Vergleich, eine Spitzenposition ein. Wie wirkt sich das auf IhF 
Fondsvo­ lumen aus? In Bezug auf die Performance füh­ ren wir das Feld souverän an. Das Fondsvolumen, das wir uns wün­ schen, haben wir allerdings noch nicht erreicht. Performance und Zeit arbei­ ten jedoch auch diesbezüglich für Sili­ con Valley Equities. Darauf setzen wir. Zudem sind wir davon überzeugt, dass' das nächstes Jahr mit Sicherheit besser werden wird, als wie dieses Jahr. Die Zeichen unsere Ziele zu er­ reichen, stehen daher sehr gut. Natür­ lich hoffe ich, dass die Leute unsere exzellente Performance zu einer Anla­ ge bewegt, sie ihre Chance bereits heute wahrnehmen und einsteigen, denn jedes Zögern ist verlorenes Geld. Verhält sich das auch so für Global Equities? Global Equities ist ebenfalls eine sehr attraktive Anlage mit grossem Potenzial, denn dieser Fonds bietet vor allem Konstanz und :Sicherheit. 
Er ist so zu sagen ein zuverlässiger «Mo- neymaker». Demgegenüber 
ist Silicon Valley Equities ein. «Moneygenera- tör». Nur muss man dabei auch mit grösseren Schwankungen rechnen. Es hat sich daher jeder selbst zu überle­ gen, ob er das Potenzial hoher Gewin­ ne und die damit einhergehende Vola­ tilität von Silicon Valley Equities in Kauf nimmt. Sprich, die. Nerven dafür hat, wenn es in einer Woche mehrere Prozente rauf oder runter geht. Wer. jedoch" längerfristig investiert, das heisst mindestens drei, besser jedoch fünf Jahre, der liegt mit beiden Fonds goldrichtig, denn sie decken mit Si­ cherheit 70 % eines jeden ausgewoge­ nen Portfolios ab. Was sollen denn die restlichen 30 % sein? Diese sollten in Geldmarktanlagen, erstklassigen Obligationen und Liqui­ dität gehalten werden, denn man weiss ja nie was kommt.,Zumindest waren die Zeiten von März 2000 bis Oktober 2002 alles andere als erfreulich. Das heisst, wenn man alles, was man hatte, in Aktien angelegte, so wie dies einige Finanzakrobaten, darunter auch sehr grosse Institute machten, ist ein Ab­ sturz vorprogrammiert. Wir kaufen je­ denfalls mit unseren Fonds keine Ak­ tien auf Kredit, was ich auch jedem abraten würde, der in unsere Fonds in-, vestiert. Denn das Schlimmste, das ei­ nem als Investor passieren kann, sind so genannte Zwangsverkäufe. * Sind Sie davon verschont geblie­ ben? Aber ja. Ich habe noch nie Aktien auf Pump gekauft, noch irgendwelche Optionen, die nicht gedeckt waren. Wir sind Investoren und keine Speku­ lanten.
	        

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