Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 11. OKTOBER 2003 BLATT 
INLAND IN EIGENER SACHE IN EIGENER SACHE Volksblatt: In und für Liechtenstein SCHAAN - Das Inserat im Liechtensteiner Volksblatt, mit dessen Einlösung jeder Neu­ abonnent einen Gutschein der österreichi­ schen Kette «Bayer Diskont» erhält, hat in den vergangenen Tagen in unserem Land viel Unmut und Wirbel ausgelöst. Als verantwor­ tungsvolle Tageszeitung haben wir Verständ­ nis für die vielen Anliegen, die an uns heran­ getragen werden. Der Verlag Liechtensteiner Volksblatt entschuldigt sich aufgrund der zahlreichen Reaktionen von Gewerbetrei­ benden und aus Teilen der Bevölkerung für diese Aktion. Das Liechtensteiner Volksblatt ist eine Ta­ geszeitung für Liechtenstein und in Liech­ tenstein. Als Zeitung, die täglich am Puls der Leserinnen und Leser steht und auch , den zahlreichen Inserenten eine gute, kompeten­ te und interessante Plattform für ihre Wer­ bung, Inserate und Reklamen bietet, sind wir uns.bewusst, dass wir eine nicht zu unter­ schützende Verantwortung für das heimische Gewerbe mittragen. Dies möchten wir mit unseren liechtensteinischen Partnern auch in Zukunft gerne tun. Als Verlag liegt unser vornehmliches Inte­ resse auch darin, das liechtensteinische Ge­ werbe zu stärken und ins Bewusstsein unse­ rer ständig steigenden Zahl an Leserinnen und Leser zu bringen. Eine Tageszeitung ist nur so stark wie ihre Inserenten. In diesem Sinne bitten und ersuchen wir alle liechten­ steinischen Gewerbetreibenden, unseren. Fehler zu entschuldigen und mit uns gemein­ sam auch in Zukunft aktiv und attraktiv arir Markt bestehen zu wollen. Wir bieten Ihnen eine kompetente, freundliche und freund­ schaftliche Zusammenarbeit an! Sobald man sich für einen Fehler entschul­ digt, gerät man in Versuchung, nach Recht­ fertigungen zu suchen. Wir wollen dies nicht tun. Zahlreiche'Rückmeldungen haben uns gezeigt, dass wir den falschen Weg gewählt ' haben. Dafür entschuldigen \yir uns» Das Liechtensteiner Volksblatt wünscht Ih­ nen ein angenehmes Wochenende und viel Spass bei der Lektüre unserer Tageszeitung. Mit freundlichen GrÜssen Dani Sigel, Verlagsleiter 
Am Puls der Wirtschaft Wirtschaftsoffensive Liechtenstein: Regierung lud zum Round-Table-Gespräch Volksblatt. Immer stärker. 21 Prozent* mehr Leser innerhalb eines Jahres! *) WEMF-Statistik, September 2003 
VADUZ - Die Regierung macht mit ihrer Wirtschaftsoffensive Liechtenstein ernst. Unter dem Slogan «Am Pills der Wirt­ schaft» plant die Regierung verschiedene Rourid-Table-Ge- spräche durchzuführen, bei welchen sie mit Vertretern der Wirtschaft, Interessensgrup- pen sowie Arbeitgebern und -nehmern aktuelle Themen dis­ kutiert. Damit sollen die vor einiger Zeit eingeführten Bürgergespräche in einer anderen Form ihre Fortset­ zung finden. Am Donnerstag fand das erste Round-Table-Gespräch statt, welches das Thema «Ein-, kaufsland Liechtenstein - auch sonntags?» zum Inhalt hatte. Im Rahmen der Wirtschaftsoffcn- sive Liechtenstein plant die Regie-, rung in Zukunft vermehrt in direk­ ten Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern, Vertretern der Wirtschaft .und Interessensgruppen sowie Ar­ beitgebern und -nehmem zu treten. Hierfür wird sie zu verschiedenen Round-Table-Gesprächen einladen, welche aktuelle wirtschaftliche The­ men zum Inhalt haben sollen. Diese Gesprächsrunden bilden einen Schwerpunkt der Wirtschaftsoffen­ sive Liechtenstein, zu der unter an­ derem auch der Erhalt und Ausbau der liberalen Rahmenbediiigungen, die Standort- und WirtschaftsfÖrde- rung, die Nachhaltigkeit im Energie­ bereich und eine bürgernahe Ver­ waltung gehören. Aus aktuellem Anlass hiess das Thema des ersten. Round-Table- Gesprächs «Ein­ kaufsland Liechtenstein t- 
auch sonntags?». Regierungsrat Hansjörg Frick und Vertreter des Ressorts Wirtschaft diskutierten hierbei mit Vertretern der Gewerbe- und Wirt- - schaftskammer, des Arbeitnehmer­ verbandes, von Liechtenstein Tou­ rismus und des Amtes für Volkswirt­ schaft sowie mit Delegierten des Komitees in Sachen Ladenöffnungs­ zeiten am Sonntag. ' Die Grundlage zum Gespräch bildete der Bericht und Antrag zur Abänderung des Gesetzes vom 29. Dezember 1966 über die Arbeit in Industrie, Gewerbe und Handel (Arbeitsgesetz), über welchen der 
Am Donnerstag fand das erste Round-Table-Gespräch statt, welches das Thema «Einkaufsland Liechtenstein - auch sonntags?» zum Inhalt hatte. Landtag in seiner Oktobersitzung beraten wird. In seinen einleitenden Ausführungen betonte Regierungs­ rat Ffansjörg Frick, dass verschie­ dene Umfragen in Liechtensteiner Medien sowie die Unterschriften­ sammlung mit 4882 eingereichten Unterschriften das Bedürfnis in der Bevölkerung 
von Ladenöffnungs­ zeiten am Sonntag belegen würden. Aus diesem Grunde habe sich die Regierung dazu bereit erklärt, die aufgrund eines Urteils des Staats- gcrichtshofs notwendig gewordene Gesetzesünderung an den Landtag zu richten. In der anschliessenden Diskussion standen drei verschie­ dene Detailfragen, welche die Re-. gierung in ihrer Gesetzesiinderung vorschlägt, im Mittelpunkt: a.) Die Freiwilligkeit zur sonn­ täglichen Arbeit Vollständige Übereinstimmung bestand zwischen den Diskutieren­ den über die Freiwilligkeit der sonntäglichen 
1 Arbeit. Grundsätz­ lich wurde befürwortet, dass aus» x\ schliesslich solche Arbeitnehmer am Sonntag beschäftigt werden dürfen, welche explizit ihrem Ar­ beitseinsatz am Sonntag ihre Zu­stimmung 
erteilen würden. Denje­ nigen, Welche auf einen Arbeitsein­ satz am Sonntag verzichten möch­ ten, dürfe kein Nachteil aus dem übrigen Arbeitsverhältnis beim sel­ ben Arbeitgeber entstehen. b.) Der Lohnzuschlag von 50 Prozent Zu unterschiedlichen Meinungen führte der Lohnzuschlag von 50 Prozent für Sonntagsarbeit. Hierbei wurde auf die unterschiedliche Re­ gelungen Bezug auf den Zuschlag von Nachtarbeit, 
der 25 Prozent be­ trage, verwiesen. Es sei nicht ver­ ständlich, weshalb der Sonntagszu­ schlag höher bewertet werde, als der Nachtzuschlag. c.) Die Gewährung von 26 freien Sonntagen Intensiv diskutiert wurde die von der Regierung im Bericht und An­ trag vorgeschlagene Regelung, dass jedem'Arbeitnehmer 26 freie Sonn­ tage pro Jahr zugestanden werden müssen, wobei der Arbeitnehmer mindestens vier Sonntage pro Kalen­ derquartal frei erhalten müsse. Im Verlauf der Diskussion zeichnete sich ab, dass eine Unterscheidung ANZEIGE Ober Gesundheit lässt sich nicht 
streiten! Von 1996 bis 20.02 stieg die Anzahl der Versicherten um  5 Prozen t. Von 1996-bis September 2003 stieg die Anzahl der konzessionierten Ärzte um  96 Prozent. Von 1996 bis 2003 stieg der Gesamtaufwand der 0KP um   54 Prozent. Zeit fOr ein zukunftsweisendes Ge­ sundheitssystem! 
zwischen Arbeitnehmern, die aus­ schliesslich am Sonntag arbeiten würden und denjenigen, die schon während den wöchentlichen Arbeits-, tagen beim selben Arbeitgeber be­ schäftigt sind, sinnvoll wäre. Die Re­ gierung versprach, eine solche Rege­ lung zu prüfen und unter Umständen dem Landtag vorzuschlagen. Folgende Personen nahmen am Round-Table-Gespräch zum The­ ma «Einkaufsland Liechtenstein - auch sonntags?» teil»: • Regierungsrat Hansjörg Frick Marfin Meyer, Mitarbeiter der Re­ gierung Alex Biedermann, Mitarbei­ ter der Regierung Hubert Büchel, Leiter des Amtes für Volkswirtschaft Roland Büchel, Geschäftsführer Tourismus Liechtenstein Arnold Matt, Präsident der Gewerbe- und Wirtschaftskammer Sigi Langen­ bahn, Präsident Liechtensteiner Ar- bejtnehmerverband 
Werner Ospelt, Mitglied des Komitees, fiir Laden- Öffnungszeiten am Sonntag Stefan Ospelt, . Mitglied des Komitees für Ladenöffnungszeiteii am' Sonntag Eugen Seger, City-Shop Vaduz Leo­ ne Ming, Leone Ming AG und Mar­ ketingverantwortlicher Einkaufs­ land Liechtenstein. (pafl) OFFENE LÄDEN «Sonntags ja, aber nicht total» TRIESEN - Für den Präsiden­ ten des Arbeitnehmerverbandes (LANV), Sigi Langenbahn, sind die 50 Prozent Lohnzuschlag für Sohntagsarbeiter/-innen un­ bedingt erforderlich. «Die Min­ destlöhne im Detailhandel sind siehr niedrig. Zudem arbeiten in diesem Bereich viele Frauen, die auch Kinder haben. Wenn sie schon am Sonntag arbeiten, dann sollte es auch den 50 Pro­ zent-Aufschlag geben», betonte er gegenüber dem Volksblatt. Ausserdem bringe der Auf­ schlag eine Marktregulierung, weil sich die Arbeitgeber über­ legen müssten, ob es sich für sie lohnt, am Sonntag Mitarbeiter zu beschäftigen. Obwohl Langenbahn den Sonntag als gesellschaftlich, fa­ miliär und religiös wichtigen Tag erachtet, • möchte der LANV-Präsident «keine Ent­ wicklung verhindern* wenn das Bedürfnis vorhanden ist und die Sonntagsarbeit freiwillig ver­ richtet wird». (LE) •>
	        

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