Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 9. OKTOBER 2003 
VOLKS BLATT 
SPORT 
VOGT GEWINNT ZUM ABSCHLUSS LEICHTATHLETIKJAHR GEHT ZU ENDE 
26 RUGBY WM auf dem 5. Kontinent CANBERRA — Die 5. Rugby-Weltmeister­ schaft beginnt am Freitag In Australien. England und Frankreich unternehmen ei­ nen erneuten Versuch, die Dominanz der Teams von der südlichen Hemisphäre zu brechen. Favoriten sind aber die Gastge­ ber und Neuseeland. Für viele Experten stehen die WM-Halbfinals so gut wie fest: Frankreich - England und Australien - Neuseeland. Neben diesen unbe­ strittenen Topteams pflegen in Europa einzig Schottland, Wales, Irland und Italien sowie auf der südlichen Halbkugel Südafrika, Ar­ gentinien und die Insel-Staaten Fidschi, Sa- moa und Tonga eine gewisse «Rugby-Kul­ tur». Das drittgrösste Sportereignis der Welt wird über vier Milliarden Zuschauer vor den Bildschirm locken. Im Schweizer Kabelfern­ sehen übertragen France 2 und France 3 eine Grosszahl der Spiele; DSF zeigt elf Partien. Rugby: Nichts für Weicheier. An den bisherigen vier Weltmeisterschaf­ ten triumphierten Australien (1991, 1999), Südafrika (1995) und Neuseeland (1987). Die 
«All Blacks» aus Neuseeland wollen un­ bedingt einen zweiten Titel gewinnen, um ih­ rem Ruf als bestes und berühmtestes Team gerecht zu werden. Alles andere als der Titel würde 2003 für die neuseeländischen. Sport­ fans endgültig zum Trauerjahr machen, nachdem im März bereits der America's Cup verlorenging. Rugby.WM In Amtraite n - _____ VornindeUO. Oktober - 
2. November). 
Gruppe A: Austra­ lien, Argentinien. Irland, Namibia, Rumänien. Gruppe B: Frank­ reich, 
Schollland, Fidschi, Japan. USA. Gruppe C: Südafrika, England, Samoa, Georgien. Uruguay. Gruppe D: Neuseeland, Wales, Italien. Kanada. Tonga. Vtertelfinals (879. November).- Halbfinals (15 JI6. November). - Um Platz 3 (20. November). - Final (22. November). SPORT IN KÜRZE 15. Napf-Marathon LEICHTATHLETIK - Am kommenden Sonntag (12. Oktober), findet im oberen Em­ mental die 15. Auflage des Napf-Marathori statt. Als Favoriten gehen die Vorjahressieger Judith Aregger und Daniel Keller an den Start. Vor allem dem ehemaligen Spitzen- Duathleten dürfte aber durch die früheren Gewinner Ueli Horisberger und Markus Sterchi, die bei der letzten Austragung mit den Ehrenplätzen vorlieb nehmen mussten, erneut harte Konkurrenz erwachsen. Biathlon vor Integration in den Skiverband Swiss-Ski ALLGEMEIN - Die bisher eigenständige Sparte Biathlon soll bis im Sommer 2004 in den Skiverband Swiss-Ski integriert werden. Swiss-Ski nimmt dem erst im Frühling ge­ gründeten- Verband Swiss Biathlon in der kommenden Saison logistische und adminis­ trative Aufgaben ab. Die Marschroute auf strategischer Ebene wird gemeinsam festge­ legt. An der nächsten Versammlung im Juli 2004 werden die Swiss-Ski-Delegierten da­ rüber abstimmen, ob Biathlon als separate Disziplin in den Verband aufgenommen wer­ den soll. Doug Mason in der DEL EISHOCKEY - Doug Mason, der ehemali­ ge Trainer des EV Zug, ist vom DEL-Klub Iserlohn Roosters als Coach für die laufende Saison verpflichtet worden. Der 48-jährige Kanadier wird Nachfolger des am Samstag entlassenen Dave Whistle. 
Mario Vogt fast ungefährdet Kart-Rennen des Kart-Clubs Liechtenstein (KCFL) in Wohlen WÜHLEN - Wochentags im Ok­ tober In Wohlen - das ist der traditionelle Abschluss der Kart-Saison für die Aktiven der Kategorie A-150 des KCFL. Ma­ rio Vogt zeigte noch einmal, wie schnell er 
in dieser Saison unterwegs war. Er gewann das Rennen vor Marc Vogt und Tho­ mas Vogt. »Marlin "frendl a Für die Junioren und die Mini-Fah- rer steht am kommenden Wochen­ ende noch ein weiteres Rennen in Osogna an. Die A-150-Piloten aber haben mit Wohlen ihr Jahrespro­ gramm bereits beendet. Mario Vogt (Balzers) zog gleich im ersten Vor­ lauf vom Start an vorne weg. An der zweiten Position richtete sich Thomas Vogt ein. In der fünften Runde drängte Stefan Mahlknecht von hinten und überholte Thomas Vogt. Gerangel um die Positionen Während Mario Vogt vorne weiterhin ein einsames Rennen fuhr und einen Start-Ziel-Sieg feierte, gab es in den weiteren Posi­ tionen einige Verschiebungen. So überholte Marc Vogt seinen Cousin Thomas Vogt. Schiesslich lautete die Reihenfolge der ersten vier nach dem ersten Vorlauf wie folgt: 1. Mario Vogt, 2. Stefan Mahl : knecht, 3. Marc Vogt, 4. Thomas Vogt. «Ein Schlenker - und weg war er» Auch im zweiten Vorlauf kamen Mario Vogt und Thomas Vogt beim fliegenden Start hervorragend auf Touren. Thomas Vogt profitierte 
Mario Vogt gab sich keine Blosse und entschied das Rennen klar für sich. wenig später davon, dass sich ein vorausfahrender Junior querstellte. Der Balzner kam dabei ohne Halt und Kratzer weg und führte das Rennen bis zur 16. Runde an. «Thomas Vogt hatte einen Schlen­ ker, da war ich auch schon vorbei», kommentierte danach Mario Vogt, «das war die entscheidende Sze­ ne». Er sagte auch, dass er in ein­ zelnen Kurven schneller war, als Thomas Vogt, in anderen Kurven sei es umgekehrt gewesen. Duo Vogt voraus Im Final startete Mario Vogt aus der Poleposition. Gemeinsam mit Thomas Vogt setzte er sich konti­ nuierlich vom 
Feld ab. Bei Stefan Mahlknecht war noch in der Auf- wärmrunde die Kette gerissen. Damit musste der Maurer Schüler das Rennen aus der Boxengasse 
mit Rückstand in Angriff nehmen. Hinter den beiden Führenden eta­ blierten sich Marc Vogt und Mar­ co Büchli auf den Positionen 3 und 4. Mario Vogt problemlos Die rennentscheidende Situation schildeterte Thomas Vogt so: «Ich merkte, dass der Führende Mario Vogt gegen Ende des Rennens langsamer wurde. Ich lancierte in­ nen einen Angriff und produzierte dabei einen Dreher.» Durch dieses Missgeschick stand der Kart von Thomas Vogt mit abgestorbenem Motor auf der Bahn und musste an­ geschoben werden. Und natürlich waren damit sowohl der 1. als auch der 2. Rang weg. «Das passt ganz klar zu dieser verknorzten Saison», sagte Thomas Vogt. Keine Proble­ me dagegen hatte Mario Vogt, der 
das Rennen in Wohlen überlegen für sich entschied. Ein eher unauf­ fälliges Rennen absolvierte Marc Vogt. Und genau wie an der Lan­ desmeisterschaft profitierte der vom Rückfall von Konkurrent Tho­ mas Vogt. Damit klassierte sich Marc Vogt auf dem feinen 2. Rang. Mini-Sieg von Villamar Ein makelloses Rennen fuhr Ro­ man Villamar (Balzcrs) bei den Mi­ nis. 
Er dominierte diese Kategorie mit grossem Vorsprung. Da konn­ ten weder Daniel Mahlknecht (Mauren) auf Rang 2, noch der 3. Florian Ritter und der 4. Mario Nä- scher mithalten. KCFL Clubrcnnen Wohle n AI50: I. Mario Vogt, 2. Marc Vogt, .1, Thomas Vojlt, 4. Stefan Malilkncdit, 5. Marco llüchli, 6. Pclor Niederer, 7. Christian Milola. Junioren: 1. Roman Villamar, 2. Daniel Mahl- knccht, 3. Florian Riltcr, 4. Mario NU«:her. AI55: I. Rcn£ RuU, 2. Kurt Inaucn. Maria Mutola und die Marathonis Sie drückten der Leichtathletiksaison 2003 ihren Stempel auf MÜNCHEN - Einige grosse Ma­ rathonläufe noch - und dann können wir das Leichtathletik- Jahr 2003 zu den Akten legen. Apropos Marathon: Wohl nie zuvor verlief die Entwicklung auf dieser Strecke so rasant wie in dieser Saison. Wie schnell kann eine Frau die 42,195 Kilometer bewältigen? Mit Sicherheit ist das Ende der Fahnen­ stange noch nicht erreicht. Vor eini­ gen Jahren war eine Zeit von 2:20 Stunden eine unüberwindbare Mauer. Mittlerweile wurde sie ein­ gerissen. Paula Radcliffe (29) stei­ gerte sich im Frühjahr auf 2:15:25, vor wenigen Wochen legte die Bri­ tin einen Halbmarathon in ähn­ licher Qualität hin. 65:40 Minuten würden auch vielen Männern zur Ehre gereichen. Bald unter zwei Stunden? Am Ende der Saison trumpften die Herren der Schöpfung auf der längsten olympischen Strecke ähn­ lich 
eindrucksvoll auf. Paul Tergat drückte in Berlin die Bestmarke auf 2:04:55 Stunden. Beachtlich dabei, dass der fünfmalige Cross- weltmeister aus Kenia am Ende nur ein winziges - Sekundchen Vorsprung vor Sammy Korir auf­ wies, der als «Hase» engagiert worden war. Solch exzellente Langstreckler dürfen davon träu­ men, die magische Marke von zwei Stunden in Angriff zu nehmen. 2003 geht auch als grosses Jahr für Maria Mutola in die Anrialen ein. Sie schaffte es als erste Frau seit der Einführung der Golden 
Le-Maria 
Mutola kassierte alleine den Golden-League-Jackpot von 1,15 Millionen Euro. ague, den Jackpot allein zu kassie­ ren. 1,15 Millionen Euro hat die 30-jährige 800 m-Läuferin, die be­ reits achtmal Weltmeisterin und 2000 in Sydney Olympiasiegerin wurde, bei der WM und in der Gol­ den League kassiert. Davon profi­ tieren wird ihre Kinderstiftung in Mosambik. Das liebe Geld. Manchmal liegt es geradezu in dicken Bündeln auf der Laufbahn. Für Justih Gatlin (USA), den Hallen-Weltmeister, hat sich der 100-m-Sieg kürzlich 
bei einem Meeting in Moskau ge­ lohnt: Seitdem ist er schlappe 500 000 US-Dollar reicher. Ab­ schied nehmen hicss es im Herbst von einem Grossen der Szene. Un­ vergessen in seiner langen Karriere wird der 5000-m-Coup bei den Olympischen Spielen 1992 Barce­ lona bleiben, als er auf der Zielge- • raden den favorisierten Afrikanern das Nachsehen gab. Bei der WM kam Dieter Baumann zu der Er­ kenntnis, dass seine Uhr als Welt­ klasseathlet abgelaufen ist. 
An der Seine unterstrich das Team der USA beim Highlight die­ ses Sommers seine Vormachtstel­ lung. Zehnmal Gold, achtmal Sil­ ber und zweimal Bronze bedeute­ ten Rang eins in der Nationenwer­ tung und fast in jeder zweiten Dis­ ziplin eine Medaille. Da konnte man es etwas leichter verkraften, dass Uber 100 m kein US-Boy auf dem Treppchen landete; ganz oben stand Kim Collins aus St. Kitts, ei­ ner kleinen Inselgruppe in der Ka­ ribik mit gerade 45 000 Einwoh­ nern. Zunehmend greifen auch die Kleinen ungeniert nach den dicken Brocken. Doping-Untersuchungen Gedopt wurde auch im Jahr 2003. So mancher Sünder konnte überführt werden, nicht nur kleine Fische, sondern auch renommierte Leute. Bisweilen nahm das Thema geradezu bizarre Formen an. So soll im nächsten Monat erst darü­ ber entschieden werden, ob Jerome Young mit der 4x400-m-Staffel vor gut drei Jahren in Sydney zu Recht i als Olympiasieger gefeiert wurde i oder ob man ihm, der bei der WM 2003 zwei Titel gewann, und sei­ nen Kameraden diesen Triumph aus dem Jahr 2000 nachträglich aberkennt. Auch der «Verdacht des Jahres» i zieht sich hin. Sprinterin Kelli j White, positive getestete Doppel- Weltmeisterin (100/200 m), muss zunächst zur Anhörung vor dem US-Verband antreten. Ein bisschen mehr Tempo könnte der Leichtath­ letik bei diesem leidigen Thema nicht schaden. (ISK)
	        

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