Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 9. OKTOBER 2003 
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8 LESERMEINUNGEN Unterland: Recht auf intakte Umwelt Albert Büchel aus Triesen fordert in seinem Leserbrief vom Dienstag den sofortigen Bau einer Transitachse vom Zollamt Schaanwald zum Autobahnanschluss in Bendern und be 
1 hauptet allen Ernstes, dass dies im Interesse der Unterländer Gemeinden wäre. Von Meiningen bis nach Lustenau hat sich die betroffene Bevölkerung erfolgreich ge­ gen eine Verbindungsstrasse zwischen der Österreicher und der Schweizer Autobahn eingesetzt. Sie hat an den Beispielen der Nord-Süd-Haupt-Transitrouten Brenner und Gotthard 
erkannt, wie hilflos man diesem Verkehrszuwachs gegenübersteht, wenn erst einmal die Infrastruktur dafür zur Verfügung gestellt wird. Lärm, gefährliche und stinken­ de Abgase sowie Abwanderung bestimmen das Leben, der Betroffenen in diesen Tälern. Und nun soll auch unsere Region eine weite­ re Müllhalde der verfehlten österreichischen und 
europäischen Schwerverkehrspolitik werden. Es macht mich betroffen, wenn dies sogar von Personen im eigenen Land gewünscht wird. Auch wir im Unterland haben das Recht auf eine gesunde, intakte und lebens­ werte Umwelt ohne überbordenden Transit­ verkehr, dem wir nach dem Bau einer sol­ chen Verbindungsstrasse machtlos ausgelie­ fert wären. Unsere Hausaufgabe ist nicht die Erhöhung der Transitkapazität durchs Unter­ land, sondern der optimale Ausbau des öf­ fentlichen Personenverkehrs. Bruno Meier, Brata 714, Mauren Mildes Urteil von Autofahrer für Autofahrer Da bolzte ein 31-jähriger Liechtensteiner am 24. März 2003 mit seinem Lieferwagen mit sage und schreibe 79 km/h innerorts durch Gamprin, verletzte dabei ein sechsjähriges Mädchen schwer und muss dann wahr­ scheinlich keinen Rappen von der bedingten Geldstrafe von 6800 Franken bezahlen. An­ scheinend leben wir noch in einem zu sehr Autofahrerinnen: und Autofahrer-freund­ lichen Land, wo den Kindern immer noch widerrechtlich die Trottoirs zuparkiert wer­ den, wo man für hoch motorisierte Luxusli­ mousinen eine minimale Motorfahrzeugsteu­ er verlangt, und wo man bei grober Fahrläs­ sigkeit mit der Milde der Richter rechnen kann. Heinz Ritter, Im Letten 461, Ruggcll 
FORUM Gesunder Antennenwald? Zum Interview vom 4. Oktober 2003 im Volksblatt Unter einer wissenschaftlichen fundierten Studie versteht man landläufig etwas Objektives, Neu­ trales und Unabhängiges. Dem ist heute nur noch bedingt so. Gemäss dem «Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Univer­ sität Bern» (1998) stammt die Fi­ nanzierung der Forschungsaufträge an Universitäten zu 75 % aus Wirt­ schaft und Industrie, zu 20 % aus staatlichen Zuschüssen aus Steuer- geldern und nur zu 5 % aus Eigen­ mitteln. Gerade in Bezug auf Mo- bjlfunkstudien oder -literatur steht es da im Argen. Widerspenstige Wissenschafter wie die Drs. Santi- ni, von Klitzing oder Perretta wer­ den mundtot gemacht (Forschungs­ arbeit wird untersagt!). Dafür wer­ den .von der Mobilfunklobby «un­ abhängige» Studien oder Bücher an Wissenschafter oder Autoren in Auftrag gegeben und auch bezahlt. So auch der in der Literaturliste von Kurt Bühler erwähnte Rein­ hold Bcrz. An einer Orientienings- versammlung in Sursee Ende Sep­ tember 2003 gab Berz zu, für seine Tätigkeit von der Swisscom bezahlt zu werden. Wer sich neutraler in­ formieren möchte, dem seien Bü­ cher wie O Robert C. Kane: «Cellular Tele­ phone Russian Roulette», 2002, New York, Vantage Press O Grasberger/Kottedcr: «Mobil­ funk - Ein Freilandversuch am Menschen» (Kunstmann München 2003) O Wolfgang Hingst: «Handy-Fie­ ber», Promedia Verlag empfohlen. Zudem steht ab so­ fort auf unserer Homepage www. telefonie.li die deutsche Überset­ zung des «Neil-Cherry-Berichts», einer Zusammenfassung der grund­ legendsten Studien betr. Mobil­ funk, zum Downloaden zur Verfü­ gung. Immer wieder werden die FL- und CH-Grenzwerte als vorbildlich und nachahmenswert vorgestellt. 
Es wird immer nur von den auf .10% reduzierten Werten berichtet, über niemals über die sehr wenigen Orte, wo diese Werte wirklich Gül­ tigkeit haben. Das ist eine riesige Unterlassung und stellt die Werte in ein völlig verzerrtes Licht. In Liechtenstein gelten, wie überall in Europa, die Werte von 61 V/m bei 1800MHz-Anlagen, 43 V/m bei 900MHz-Anlagen und 50 V/m bei gemischten Anlagen. Die auf 10 % abgesenkten so genannte Vorsorge- werte von 6V/m, 4V/m oder 5 V/m gelten lediglich in Räumen mit empfindlicher Nutzung, welches sind: Krankenzimmer, Schulzim­ mer und Schlafräume. Kinderspiel­ plätze sind nur dann als empfindli­ che Räume eingestuft, wenn diese der Gemeinde gehören und öffent­ lich 
sind. Nicht als Räume mit empfindlicher Nutzung gelten: Dachterrassen, Balkonc, Gärten und Arbeitsplätze, Fussgängerzo- nen, Pausenplätze von Schulen und Kindergärten sowie Freibäder. Nun der Clou am Ganzen. Die auf 10% gesenkten Vorsorgewerte sind für die Betreiber völlig gratis zu haben. Die GebäudehüIIen, aus Betondecken und Backsteinmauern dämpfen die Mobilfunkstrahlung automatisch auf das gewünschte Mass von 4V/m, 6V/m oder 5V/m ab. Falls das ausnahmsweise ein­ mal nicht genügen sollte, kann noch ein Dämpfungsfaktor durch geringe Änderung der Strahlungs 
: richtung zu Hilfe genommen wer­ den! WtJil diese Werte mit Vorsorge auch nicht das Geringste zu tun ha­ ben, werden sie von den Schweizer Behörden und Ämtern neuerdings auch nicht mehr Vorsorge-, sondern Anlagewerte genannt. Zudem müs­ sen sowohl Grenz- wie Anlagewer­ te nur eingehalten werden, wenn dies für die Mobilfunker technisch machbar, betrieblich möglich und finanziell tragbar ist. Weist ein Be­ treiber 
nach, dass er mit den gesetz­ lichen Werten nicht zurechtkommt, 
kann er dank diesem Gummipara­ graphen machen, was er will. Doch selbst diese 4 bis 6 V/m schützen uns nicht im Geringsten. Denn nach Dr. Neil Cherry (NZ) gilt für erste Schlafstörungen und Lembeeinträchtigungen bereits ein Level von nur 0.04V/m und Krebs­ promotion und Fruchtbarkeitsstö­ rungen sind bereits ab 0.48V/m zu haben. Sackman und Neher (No­ belpreis 1991) haben nachgewie­ sen, dass bereits bei minimalsten elektromagnetischen Einwirkungen die Steuerung unserer Zellfunktio­ nen gravierendst gestört werden kann. Kurt Bühler beschreibt ein Angstszenario «Antennenwild- wuchs». Die Antennendichte hat nicht nur mit der Höhe der Grenz­ werte zu tun, sondern ebenso mit der Anzahl der Telefonanrufe. Es ist auch eine Frage, ob wir noch im 3. Untergeschoss und im hintersten Winkel der Valüna telefonieren wollen. Da der Sendebereich einer Antenne mind. 15 km beträgt, könnte man «outdoor» in Liechten- sjein an den meisten Orten ohne ei­ ne einzige eigene Antenne telefo­ nieren. Standortkoordination ist wichtig, doch vorerst sollte noch­ mals die Notwendigkeit einer flä- chendeckenden Versorgung sowie die Frage der Grenzwerte unter Be­ rücksichtigung der athermischen Auswirkungen geklärt werden. VGM Verein für gesundheitsver- träglichcn Mobilfunk FORUM Unter der Rubrik «Forum» ver­ öffentlichen wir Zuschriften und Beiträge von Verbänden, Vereinen, Aktionen und Institu­ tionen. Das «Forum» drückt aus, dass die in den Beiträgen geäusserten Meinungen nicht mit der Haltung der Zeitung übereinstimmen müssen. 
IN KÜRZE Frau und Stress - Aus­ stieg aus Stress-Spirale SCHAAN - Die Auseinanderset­ zung mit dem Thema «Stress» be­ ginnt mit dem Kennenlernen der eigenen Persönlichkeit. Wenn Sie wissen, wie und weshalb Sie auf bestimmte Stressfaktoren reagie­ ren, fällt es Ihnen leichter mit Stress-Situationen umzugehen. Wenn Sie der Stress im Griff hat, können Sie nur noch reagieren - haben Sie aber den Stress im Griff, können Sie agieren, und sich dabei wohler fühlen. Die begrenzte Teil­ nehmerinnen-Zahl ermöglicht es, auf individuelle Bedürfnisse einzu­ gehen, sofern dies gewünscht wird. Die Referentin, Hannelore Eschen­ bacher-Schwarzer, ist selbstständig im Bereich psychologischer Bera­ tung, Training und Seminare tätig. Der Kurs 732 findet am Samstag, den 25. Oktober von 9 bis 17 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan statt. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein- Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 (oder per E-Mail: info@stein- egerta.li). (Eing.) KBA: Hilfe im Haus und Garten VADUZ - Gut zu wissen, dass es auch heute noch «Heinzelmänn­ chen» gibt! Nein? Probieren Sie es aus, wenn Sie wieder einmal zuse­ hen müssen, wie der Rasen schnell über das zulässige Mass wächst, wenn der Garten gepflegt werden muss, wenn der Keller schon längst einmal aufgeräumt und ent­ rümpelt werden sollte oder etwas repariert werden muss. Wenn für all diese Tätigkeiten Ihre Kräfte nicht mehr ausreichen, können Sie in der Kontakt- und Beratungsstel­ le Alter «Heinzelmännchen» an­ fordern, die kleinere Reparaturen und handwerkliche Arbeiten erle­ digen. Für einen erschwinglichen Preis erhalten Sic handwerkliche Hilfe im Haus und Garten. Aus­ kunft: KBA, Beckagässli 6, Vaduz, Tel. 237 65 65. KBA ANZEIGE i
	        

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