Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 4. OKTOBER 2003 VOLKS | 1A#IDTC/*LI A CT 
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WIRTSCHAFT KOMPAKT 
15 KOMPAKT ; Erfolgreiches Geschäftsjahr für die Zermatt-Bergbahnen ZERMATT - Die Zermatt-Bergbahnen ha­ ben nach der Fusion zur grössten reinen Seil­ bahnunternehmung der Schweiz ein erfolg­ reiches erstes Geschiiftsjahr hinter sich. Im ; vom 1. Januar 2002 bis 31. Mai 2003 und so- mit 17 Monate dauernden ersten Langjahr mit zwei Wintersaisons wurde ein Verkehrs­ ertrag von 81 Millionen Franken erzielt, wie die Unternehmung am Freitag bekannt gab. Das Betriebsergebnis (EBITDA). erreichte ; mit 41 Millionen Franken 51 Prozent des Umsatzes. Der Cash-Flow von über 36 Milli- onen Franken entsprach 45 Prozent des Um­ satzes. Der Personalaufwand beläuft sich auf i 25 Millionen Franken. Mit einem Verhältnis vom Eigenkapital zum Fremdkapital von 46 zu 54 Prozent ist die Zermatt Bergbahnen AG laut eigenen Angaben eine sehr gesunde Gesellschaft. Das Geschäftsjahr 2003/2004 habe ausgezeichnet begonnen, heisst es wei­ ter. Die Einnahmen bis Ende August liegen bereits deutlich über jenen des letzten Som- , mers. Die Zermatt Bergbahnen AG betreibt 32 Seilbahnen mit einer Förderungskapazität von 43 010 Personen pro Stunde. importiert Nestle «Falschmilch»? YAOUND&VEVEY - Die Nestld-Nieder- lassung in Kamerun sieht einem Prozess ent­ gegen. Sie wird von der lokalen Gesellschaft Codilait beschuldigt, «Falschmilch» zu im­ portieren und zu Dumpingpreisen zu verkau- ; fen. Laut der Milchhandelsgesellschaft Codi­ lait sind die Nestld-Niederlassung sowie ver­ schiedene lokale Verteiler seit der Abwer­ tung des Franc CFA im Januar 1994 dazu übergegangen, gezuckerte und kondensierte Ersatzmilch zu importieren. Der Konsum , dieser «Falschmilch» soll gesundheitsschäd­ lich sein. «Wir importieren keinen Liter so genannter Falschmilch in Kamerun», sagte Nestlö- Sprecher Marcel Rubin auf Anfrage der : Nachrichtenagentur sda. «Wir importieren aus Frankreich ein Ersatzprodukt, das auf • Basis nicht-laktischer Fette hergestellt wird. Es wird angeboten als konzentriertes, ge- > zuckertes Milchersatzprodukt, das aber auf keinen Fall als Milch verkauft wird.» Dane- ; ben importiert Nestld Kamerun Milch und Milchprodukte aus Frankreich. Das Ersatz­ produkt hat den Vorteil, deutlich billiger zu - sein. Viscom rechnet mit markanten Veränderungen ZÜRICH - Die Veränderungen im Medien­ bereich haben laut einer Studie im Auftrag des Verbands für visuelle Kommunikation (Viscom) auch Auswirkungen auf den Wer- bedruckmarkt. Die Zahl der Prospekte dürfte sich verringern, ihre Produktion jedoch auf­ wendiger werden. Zudem wird mit einem weiteren Trend zur Personalisierung gerech- : 
net. Gemäss einer Mitteilung der Viscom vom Freitag haben persönlich adressierte Werbebotschaften bereits in den vergange­ nen Jahren stark zugenommen. Die Post ; rechne deshalb auch in Zukunft mit Zu- I wachsraten von rund vier Prozent pro Jahr. ! Kundenbindungsprogramme wie sie etwa : von den beiden Gross Verteilern 
Migros und Coop mit ihren Cumulus- und Supercard- > Angeboten betrieben würden, führten zudem , dazu, dass Werbebotschaften auf Grund um- fangreicher Profildatenbanken künftig viel ! selektiver ausgelegt werden könnten. Online-Shop von Office World l steigert Umsatz ; SPREITENBACH/AG - Der Online-Shop von Office World, dem Geschäft für Bürobe- •' darf der Globus-Gruppe, wächst deutlich. In ; den ersten neun Monaten des laufenden Ge­ iz 
schäftsjahrs stieg der Umsatz gegenüber der * Voijahresperiode um 25 Prozent. Für das ge- : samte Jahr erwartet Office Worid ein Um- J. satzplus beim Online-Shop von ebenfalls 25 £ Prozent auf 6 Mio. Franken, Wie das Unter- nehmen am Freitag mitteilte. Im vergange- v nen Jahr hatten die Verkäufe über Internet ei- i , nen Umsatz von 4,8 Mio. Fr. gebracht. Das f waren 4,7 Prozent des gesamten Umsatzes. 
Eine globale Anlage Hermann Finance ÄGmvK mit neuem Fonds Global Equities VADUZ - Die Hermann Finance AG legt ab 6. Oktober einen wei­ teren Fonds zur Zeichnung auf. Global Equities soll den im No­ vember 2001 lancierten Silicon Valley Equities ergänzen. Im Gegensatz zu diesem reinen High-Tech-Fonds fokusslert Glo­ bal Equities primär die Werter­ haltung und die Sicherheit der Anlage. Mit Global Equities in­ vestiert Hermann Finance In Wert als auch Wachstumssek­ toren und versucht von beste­ henden wie von sich entwi­ ckelnden Märkten zu profitieren. Aus Anlass der Neulancierung von Global Equities sprach das Volksblatt mit Jürgen Hermann. * Martin Rlsc h Volksblatt: Herr Hermann, was unterscheidet Ihre Fonds von der Flut an Fonds, die heute angebo­ ten werden? Jürgen Hermann: Meine beruf­ liche Vergangenheit als Ingenieur und Entwickler von High-Tech- Produkten und meine langjährige Tätigkeit im Silicon Valley in den USA bieten einen anderen Zugang als die weitverbreitete Analyse, welche auf reinem Zahlenmaterial von Firmen beruht. Wir beurteilen unsere Investitionsobjekte nicht nur anhand von zurückliegenden Ge­ winnzahlen, Bilanzen und derglei­ chen, sondern können dank unseren spezifischen Kenntnissen 
auch Pro­ dukte, Märkte und technologische Potentiale für die Zukunft evaluie- ren. Ebenfalls sind wir bei der Aus­ wahl unserer Investitionen nicht nur auf externe Analysen angewie­ sen, sondern sind vor Ort, d. h. im Silicon Valley. Wir können in noch unbekannte, junge Firmen investie­ ren. Dabei muss gesagt werden, dass wir nur in Firmen investieren, die bereits an der Börse kotiert sind. Wir betreiben daher kein Pri­ vate Equity oder gar Venture Capi­ tal Investments. Ab nächster Woche legen Sie einen zweiten Fonds zur Zeich­ nung auf. Warum lind an welche Anleger richtet sich dieser. An-. ders gefragt, wie unterscheidet sich Global Equities von Silicon Valley Equities? Global Equities ist ein-Komple­ mentärprodukt zum bestehenden Fonds Silicon Valley Equities. Er soll vor allem konservativere Inves­ toren ansprechen, die weniger Ri­ siko, weniger Volatilität und eine weltweite Diversifizierung in meh­ reren Ländern und Industrien des OECD-Raumes bevorzugen. Im Normalfall hält Global Equites nicht mehr als 50 verschiedene Ak­ tien über 5 Länder verteilt und ge­ währt damit eine breite Streuung. Gobal Equities hält im Gegensatz zu Silicon. Valley Equities einen grösseren prozentualen Anteil an li­ quiden Mitteln und Anleihen. In schwierigen Zeiten kann dieser Fonds bis zu 50 % des Portfolios in Geldmarktanlagen und erstklassige Obligationen umschichten. In nor­ malen Zeiten, wie sich diese nun vermehrt abzuzeichnen beginnen, werden mehr als 80 % in Aktien an­ gelegt. Das heisst Global Equities muss Baissen nicht Uber sich er-, gehen lassen. Durch die globale, das heisst weltweite Auslegung werden auch weltwirtschaftliche und makro-ökonomische Poten­ tiale wahr genommen und dies antizyklisch, was die Rendite und Sicherheit 
gleichermassen er­ höht. . 
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CMkimm •Es steht uns eine sehr Interessante Herbstrallye bevor», glaubt Jürgen Hermann. Wer führt den Fonds und mit welchen Renditen dürfen die An­ leger auf lange Sicht rechnen? Das Anlagekomjtee setzt sich aus Christian Wignall, Dr. Ling Khong und mir zusammen. Das Spezielle daran ist, dass Global Equities von Christian Wignall, dem Gründer und Präsident von Capstan LLC in San Francisco gemanagt wird. Wignall hat dem Fürsten in San Francisco als CIO die GT Global aufgebaut und bis zu ihrem Verkauf geleitet. Dabei hat er zweistellige US-Dollar-Milliardenportfolios ge­ managt und dies sehr erfolgreich. Nach dem Verkauf der GT Global durch den Fürsten machte er sich selbständig und gründete die Caps­ tan LLC. Seit 1998 managt er mit ihr einen eigenen US-Fonds, den «Capstan Global Investment Part­ ners». Dieser Fonds hat seit Grün­ dung den MSCI World Index, als auch den S&P 500 jedes Jahr bei weitem geschlagen und selbst das überaus schwierige Börsenjahr 2002 nicht unter der -2,7 % Marke beendet. In Jahren davor - auch 2000 und 2001 - schloss Capstans Fonds mit positiver Rendite ab. Sie kumulierte sich bis Ende Sep­ tember 2003 auf mehr als 70 %. Christian Wignall hat damit bewie­ sen, dass es möglich ist, weltweit in Aktien zu investieren und dabei durchschnittlich mehr als 12 % Rendite pro Jahr zu erzielen - und das auch in schwierigen Zeiten. Global Equities wird spiegelbild­ lich zu Capstans Fonds aufgelegt. Er wird identisch gemanagt, jedoch von Hermann Finance als europäi­ scher Fonds herausgegeben und vertrieben. Dadurch entfällt die amerikanische Besteuerung - Capi­ tal Gain und Withholding Tax - was Global Equities zusätzlich attraktiv macht. Sie können also sozusagen für Global Equities auf einen fünf­ jährigen Track-Rekord verwei­ sen? Ja genau. Dies ist auch einer der wichtigsten Sales-Features von Global Equities, denn nur sehr we­ nigen Fondsmanagern ist es gelun­ gen in den letzten drei Jahren posi­ tive Renditen zu erzielen. So viel mir bekannt, ist dies hier im Land, nur dem Management des fürst­ lichen Vermögens gelungen. Dies 
hat 2002 ja auch nur mit -2,6 % abgeschlossen. Wignall schaffte -2-7 % und steht dieses Jahr bereits wieder mit mehr als 30 % im Plus. Wie haben Sie denn Christian Wignall und sein Team in San Francisco gefunden? Vieles im Leben ist vom Glück gesteuert. Glück, das man einfach hat. Der Zufall wollte es, dass unser privater 
Portfoliomanager, unter dem mein Partner und ich unser Anlagevermögen seit Jahren im Si­ licon Valley sehr erfolgreich ver­ walten, ein ehemaliger Mitarbeiter von Christian Wignall bei der GT Global war. So bin ich schon vor Jahren mit Christian Wignall be­ kannt geworden und konnte von seinem Know-how als unabhängi­ ger Finanzanalyst und Berater pro­ fitieren; Herr Wignall ist daher auch Mitglied des Anlagekomitees von Silicon Valley Equities. Er ist auch bei diesem Fonds für den Re­ search und die Finanzanalyse ver­ antwortlich und dessen Vermögens­ verwalter. Ich konnte daher den Er­ folg seines eigenen Fonds seit Jah­ ren mitverfolgen. Schlussendlich kamen wir überein, ihn als zweiten Fonds von .der Hermann Finance hier in Liechtenstein zu lancieren. Was passiert denn nun mit Caps­ tans eigenem Fonds? Selbstverständlich führt Wignall diesen spiegelbildlich als US- Fonds für seine Anleger in den USA weiter. Denn dort können wir unsere Fondsprodukte als «Quali- fyed Intermediary» - wir,sind dafür von den US-Steuern befreit - nicht anbieten. Hier in Europa aber sehr wohl. Zudem kann man als Fonds­ gesellschaft mit einem einzigen Produkt, und sei es noch so rendite­ trächtig wie Silicon Valley Equities längerfristig nicht existieren. Her­ mann Finance will schliesslich wachsen. Dazu gehört eben, dass man mehrere Produkte anbietet. Selbstverständlich werden wir. uns diese sehr sorgfältig aussuchen. Wie hat sich Silicon Valley Equities seit Lancierung ent­ wickelt und wie sehen Sie die wei­ tere Entwicklung? (Lacht.und meint:) Es könnte wohl nicht besser sein. Schauen Sie sich nur unsere Performance an. Damit 
führen wir nicht nur die liechten­ steinische Fondsszene an, sondern landen auch in europäischen Fondshitparaden ganz oben. Es ist uns gelungen binnen einem Jahr - der Tiefststand der NASDAQ war am 10. Oktober 2002 - über 120 % Performance zu erzielen. Wer da-' mals auf mich gehört hat und in Si­ licon Valley Equities investierte, wird sich heute sicher freuen. Lei­ der waren dies damals sehr wenige. Ich hoffe, dass es diesen Oktober wesentlich mehr sind, denn es steht uns . eine sehr interessante Herbst­ rallye bevor. Was erwarten Sie von dieser Rallye? Ich denke, dass die NASDAQ weitere" 10-20 %, oder sogar mehr, zulegen wird. Bis Ende 2003 liegt ein NASDAQ von 2000 Punkten durchaus im Bereich des Mög­ lichen. Silicon Valley Equities wür­ de einen solchen Anstieg annä­ hernd mit dem Doppelten quittie­ ren. Was das heisst, können Sie sich selbst ausdenken! Sie meinen also nochmals 20 - 30 % für Silicon Valley Equities? Damit würden Sie ja die 100 % Performancemarke für das Jahr 2003 durchbrechen. Wenn die NASDAQ diese Rallye heigibt, ist das durchaus möglich, dass wir die 100-%-Performance- marke erreichen. Das wäre natür­ lich grossartig und würde uns si­ cher zusätzliches Vertrauen schen­ ken. Ich hoffe natürlich, dass die Leute diese Chance wahrnehmen. Auch Global Equities, den wir bis Ende Oktober ohne die Ausgabe­ kommission zu belasten, anbieten, hat grosses Potenzial.; Vor allem aber bietet dieser Fonds Konstanz und Sicherheit. Sozusagen ein zu­ verlässiger «Moneymaker». Dem­ gegenüber ist Silicon Valley Equi­ ties ein «Moneygenerator». Nur muss man dabei auch mit grösseren Schwankungen rechnen. Es hat sich daher jeder selbst zu überle­ gen, ob er das Potenzial hoher Ge­ winne und die damit einhergehende Volatilität von Silicon Valley Equi­ ties in Kauf nimmt. Sprich die Ner­ ven dafür hat, wenn es in einer Wo­ che rauf oder runter geht. Wer je­ doch längerfristig investiert, das heisst mindestens drei besser je­ doch fünf Jahre, der liegt mit bei­ den Fonds goldrichtig, denn sie decken mit Sicherheit 70 % eines jeden ausgewogenen Pörtfolios ab. Was sollen denn die. restlichen 30 % sein? Diese' sollten in Geldmarktanla­ gen, erstklassigen Obligationen und Liquidität gehalten werden, denn man weiss ja nie, was kommt. Zumindest waren die Zeiten von März 2000 bis Oktober 2002 alles andere als erfreulich. Das heisst, < wenn man alles, was man hat, in Aktien angelegt hatte, so wie dies einige Finanzakrobaten, darunter auch sehr grosse Institute machten, ist ein Absturz vorprogrammiert. Wir kaufen jedenfalls mit unseren Fonds keine Aktien auf Kredit, was ich auch jedem abraten würde, der in unsere Fonds investiert. Denn das Schlimmste, das einem als Inves­ tor passieren kann, sind so genannte Zwangsverkäufe. Sind Sie davon verschont ge­ blieben? Aber ja. Ich habe noch nie Aktien auf Pump gekauft. Noch irgend­ welche Optionen. Wir sind Investo­ ren und keine Spekulanten.
	        

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