Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 2. OKTOBER 2003 VOLKS | EJJRE0IQ UMWELTPOLITIK BLATT 
NACHRICHTEN 
31 N ACH RICHTEN Keine Verfehlungen im Flüchtlingsheim Vaduz VADUZ - Am Dienstag, den 29. September führte die Landespolizei in Zusammenarbeit • mit dem Ausländer- und Passamt eine Gross­ kontrolle im Flüchtlingsheim Vaduz durch. An der Aktion beteiligten sich 13 Beamte der Landespolizei. Ziel der präventiven Kontrol­ le des Flüchtlingsheimes war es, die Identität der anwesenden Personen zu prüfen und ei­ nen Überblick über die vorhandenen Kom­ munikationsmittel zu gewinnen. Erfreuli­ cherweise wurden bei dieser Kontrolle keine Betäubungsmittel und keine illegalen Waffen sichergestellt. Zudem konnte die Landespoli­ zei feststellen, dass die durchgeführte Kon­ trolle seitens der Bewohner des Flüchtlings­ heimes bestens unterstützt wurde. (Ipfl) Stille Samstage BALZERS - Drei besinnliche Samstage voller Stille und innerer Ruhe bietet das Haus'Gutenberg am 4. Oktober sowie am 8. und 29. November, jeweils von 10 bis 16.30 Uhr, unter der Leitung von Margrit Mirjam Hefti, Meditationsleiterin, an. Zutiefst seh­ nen wir Menschen uns nach unserem Ur­ sprung, nach unserem Kern, ob wir es be- wusst wahrnehmen oder nicht. Die vielen Suchtprobleme unserer Zeit sind ein deut­ licher Ausdruck der Sehnsucht des Men­ schen die Oberflächlichkeit abzulegen - und sei es nur für einen kurzen Moment - um Er­ fahrungen mit der ersehnten Tiefe zu ma­ chen. Ein urmenschliches Verlangen nach dem wahren Leben. Leider wird das sehnen­ de Suchen viel zu oft kommerzialisiert und missbraucht. Um der innersten Quelle näher zu kommen, müssen wir uns auch heute Zeit und Raum geben. Wir brauchen Stille und Ruhe, Achtsamkeit auf unseren Körper, der das Gefäss für die spirituelle Seite des Men­ scheins bildet. Anmeldung und Detailinfos: Haus Guten­ berg, Balzers.Tel. 388 11 33, Fax 388 11 35, www.haus-gutenberg.li . 60plus - Das Liechtensteiner Senioren-Magazin VADUZ - Die Herbstausgabe von 60plus ist den Senorinnen und Senioren des Landes zu­ gestellt worden. Auf 28 Seiten umfasst das Magazin eine Fülle von Beiträgen zu ver­ schiedenen Themen. Im Blickpunkt steht der Beitrag von Lorenz Hasler zum Tag des Al­ ters am 1. Oktober. Bernadette Brunhart unterhält sich mit, Karin Negele-Moll über die Gemeindekrankenpflege in Liechten­ stein. In dieser Ausgabe hat 60plus eine der ältesten Liechtensteinerinnen, Frau Ida Has­ ler (Post-Ida) aus Ruggell porträtiert. Aus Anlass des ersten diesjährigen Bremimarktes in Liechtenstein hat sich die Redaktion mit dem Präsidenten der Viehzuchtgenossen­ schaft Triesenberg, Herbert Beck, unterhal­ ten: Bremimarkt Steg «Tradition mit Zu­ kunft?» Der Präsident des Liechtensteiner Alpenvereins, Walter Seger, schreibt über seine liebste Bergwanderung und die Glosse hat den Pensionistenstress zum Thema. Der Beitrag «Der Garten als Welt im Kleinen» berichtet über den Lebensraum Garten und dessen Bedeutung. Auf der letzten Seite ge­ ben Bildimpressionen einen Einblick von Triesen. Mehr erfahren Sie, wenn Sie die Ausgabe Nr. 3/September 2003 von 60plus bei der Redaktion, Landstrasse 105, 9490 Vaduz, Tel.-Nr. 392 30 50, gratis bestellen. (Eing.) ANZEIGE iwp Feiern-Geniessen-Tagen m 
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Aktive Umweltpolitik Treffen der deutschsprachigen Umweltminister in Sils-Maria - Alois Ospelt dabei SILS-MARIA - Die Umweltmi­ nister Deutschlands, Liechten­ steins, Österreichs und der Schweiz haben sich für eine ak­ tive Umweltpolitik auf nationa­ ler und internationaler Ebene ausgesprochen. Für die Schweiz zentral ist die C0 2-Reduktion. Liechtenstein war durch Regie­ rungsrat Alois Ospelt vertreten. Am traditionellen Treffen der deutschsprachigen Umweltminister am Mittwoch in Sijs-Maria GR wurden das Kyoto-Protokoll, die gescheiterte WTO-Ministerkonfe- renz im mexikanischen Cancun und die Alpenkonvention besprochen. Treffen dieser Art zwecks Erfah­ rungsaustausches finden jährlich seit 1985 statt. Am Vierertreffen legten Bundes­ rat Moritz Leuenberger, der deut-. sehe Bundesminister Jürgen Trittin, Generalsekretär Werner Wutscher aus Österreich sowie der Liechten­ steiner Regierungsrat Alois Ospelt ein gemeinsames Bekenntnis zu ei­ ner aktiven Umweltpolitik ab. Für die Schweiz zentral sei das C0 2- Gesetz und dessen Umsetzung im" nächsten Jahr, sagte Bundesrat Leuenberger. Es gehe dabei vor .allem um die Frage, ob und wie eine CO rAbga- be eingeführt werde. Den von den Erdöigesellschaften ins Spiel 
ge-Umweltminister-Tagung 
in Sils-Maria, von links: FL-Reglerungsrat Alois Ospelt, der Schweizer Bundesrat Moritz Leuenberger, der deutsche Umweltminister Jürgen Trittin und der österreichische Magister Werner Wutscher. brachten Klima-Rappen bezeichne­ te Leuenberger an einer Medien­ konferenz als «interessante Idee». Ein Klima-Rappen werde aber die COrAbgabe nicht einfach ersetzen, sagte er. Für die COj-Reduktion gebe es in den verschiedenen Län­ dern unterschiedliche Philoso­ phien. Die Schweiz setze vorläufig noch auf freiwillige Massnahmen. Gemeinsam sei den Ländern aber 
das grosse Problem des Verkehrs, erklärte Bundesrat Leuenberger weiter. Der deutsche Bundesminister Jürgen Trittin bezeichnete die glo­ bale Erwärmung als die derzeit grösste politische Herausforderung im Umweltschutz. Klimaschutz sei «keine Zumutung», sondern biete auch ökonomisch riesige Chancen. Umwelt- und Wirtschaftspolitik 
würden immer mehr verzahnt. Die Umweltminister verliehen am Treffen in Sils-Maria einmal mehr der Hoffnung Ausdruck, dass Russ­ land das Kyoto-Protokoll unter­ zeichnen wird, damit es in Kraft treten kann. Russland werde zur Erkenntnis kommen, dass. das Pro­ tokoll wegen der Investitionen in seinem eigenen Interesse liege, sagte Trittin. «Die Kunstzertrümmerer» Thomas Bernhards «Die Macht der Gewohnheit» im Stadttheater Chur CHUR - Man nehme eine Komö­ die, in der menschliche Unzu­ länglichkeit im Zentrum steht, flicke Commedlad'ellarte-Ele- mente ein - fertig ist der Publi­ kumsrenner. So leicht macht es uns Thomas Bernhard mit der Komödie «Die Macht der Ge­ wohnheit» nicht, und so leicht macht es sich Andreas Berger, Leiter des Stadttheaters Chur und Regisseur dieses Stückes, auch nicht. « Gerolt Häuse r In «Die Macht der Gewohnheit» zeigt Thomas Bernhard den Zirkus­ direktor Caribaldi, der vier andere Artisten zwingen will, Schuberts Forellenquintett einmal von Anfang 
bis zum Ende'fehlerfrei durchzu­ spielen - Bernhards immer wieder gezeigter aussichtsloser Kampf ge­ gen Verfall und Tod. Hinterlistig «Komödie» schrieb Bernhard un­ ter den Stücktitel - eine hinterlisti­ ge Benennung, denn das Stück ist so unendlich traurig, zugleich sar­ kastisch und ironisch, dass das La­ chen im Hals stecken bleibt, eine Tragödie, in der uns allen der Spie­ gel vorgehalten wird. Verdeutlicht werden u. a. das Besessen-Sein von einer Sache, das in Gesellschaften häufig übliche Pseudointellektuel- Ien-Geschwätz, mit dem Forellen­ quintett zeigt der Autor unsere Sehnsucht nach anerkannten Kul­turwerten, 
deren Stellenwert per- und mimisch .nachvollziehen. Die vertiert wird und die Rolie desGe- Abhängigkeiten des Dompteurs, nies (ständig wird der Cellist Pablo Spassmachers, Jongleurs (Andrea Casals erwähnt) und unser «An- Zogg) und der Enkelin (eine in ih- himmeln» dieser Stars. Lamentieren Wie balanciert Andreas Berger zwischen «zu wenig», damit das Theaterstück auf ein Sprechstück reduzierend, und <̂zu viel», damit Bernhards ausgefeiltes Sprachjong­ lieren begrenzend? Die ersten bei­ den Bilder der Komödie «Die Macht der Gewohnheit» sind be­ herrscht von Monologen. Hier, vor allem wenn der Dompteur spricht (hervorragend gespielt von Jaap Achterberg), lässt Berger vom Zu­ hörenden (hier ist es der Spassma- cher, fantastisch gemimt von Kri­ shan Krone) jeden Satz gestisch 
rer Darstellung blasse Simona Wer­ der) vom Zirkusdirektor Caribaldi kommen in ihrer Niederträchtigkeit zu wenig zur Geltung. Caribaldi wird reduziert aufs Lamentieren, damit höchstens die Abhängigkeit von sich selbst zeigend, kaum aber die subtile und unterschwellige Macht, die er gegen die anderen ausübt. Dazu ist Hubert Kronlach­ ner zu wenig «biedermünnisch-ge- mein»,hält seine Stimme zu sehr in Höhen und grösseren Lautstärken. So geht die psychologische Viel­ schichtigkeit in Bernhards Stück verloren, wenn Kronlachner sich •eher als Menschenhasser denn als am Leben Gescheiterter gibt. ANZEIGE Kräutler Mode. Bewusst. Sein.. Ringstr. 16, A 6840 Götzis T; <43 (0)5523.62471-0, F: +43 (0)5523.62471-28 E-mak  mncJePkraeuiler.com, wivw.kraeutler.com Modeeinkauf bei Kräutler Götzis Erlebnis. Spass. Überraschung. Wu/ ~ tth l(ff' •(' !•? •  # ,' 
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1 1 ̂ tdk-viÄ*» Hubert Kronlachner als nicht Uberzeugender Caribaldi In Thomas Bern­ hards «Die Macht der Gewohnheit». -
	        

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