Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 27. SEPTEMBER 2003 
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  11 5 ENTLASSUNGEN BEI ELCO Vw In I durlMr IEXKLUSIVE INFOS VOM FONDSPLATZ 
BLATT 
20 Kompakt Thomas Cook schafft positives Betriebsergebnis OBERURSEL/D - Europas zweitgrösster Reisekönzem Thomas Cook hat trotz der an­ haltenden Reiseflaute im dritten Quartal ei­ nen Betriebsgewinn erwirtschaftet. Das Er­ gebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibun­ gen (EBITA) hat 118 Mio. Euro (182 Mio. Fr.) betragen. Dies teilte die gemeinsame Touristiktochter von Lufthansa und Karstadt- Quelle am Freitag am Stammsitz in Oberur­ sel bei Frankfurt mit. Im gleichen Voijahres- zeitraum hatte ein Ergebnis von 190,7 Mio. Euro zu Buche gestanden. Den Umsatz für das dritte Quartal 2002/2003 bezifferte Tho­ mas Cook mit 2,368 (VJ: 2,679) Mrd. Euro. Zum restlichen Jahresverlauf äusserte sich der Konzern in seiner Mitteilung optimis­ tisch. Die Buchungseingänge für die Winter­ saison lägen binnen Jahresfrist mit 5,4 Pro­ zent im Plus. Für die weiteren Monate sei da­ her mit einer Gewinnsteigerung zum Vorjah­ reszeitraum zu rechen. Julius-Bär-Brokerage wird Teilnehmerin der Börse ZÜRICH - Nach der Trennung vom Mutter­ haus wird auch der Zürcher Ableger des Ju­ lius-Bär-Brokerage Teilnehmer an der Schweizer Börse SWX. Er nehme den Han­ del am kommenden Montag auf, teilte die SWX am Freitag in einem Communiqud mit. Damit habe die SWX 94"Teilnehmer, sagte Sprecher Jürg von Arx auf Anfrage. Die Pri­ vatbank Julius Bär hatte im Juli angekündigt, sich von ihren verlustreichen Handelsakti­ vitäten für institutionelle Anleger zu trennen. Neue Besitzerin des Julius-Bär-Brokerage soll'die US-Beteiligungsgesellschaft Ligh- tyear Capital werden. Der Brokerage-Be- reich hat seinen Hauptsitz in Paris und ist operativ in sechs weiteren Städten Europas, darunter Zürich, vertreten. OPEC-Öl deutlich teurer WIEN - öl der Organisation Erdöl exportie­ render Länder (OPEC) ist deutlich teurer ge­ worden. Das Kartell hatte in dieser Woche beschlossen, seine tägliche Förderung um 0,9 Mio. Barrel auf 24,5 Mio. Barrel zu dros­ seln. Ein Barrel (159 Liter) hat am Dorfners­ tag 26.37 Dollar gegenüber 25.59 Dollar am Tag zuvor gekostet. Die OPEC strebt einen Richtpreis zwischen 22 und 28 Dollar.an. Experten hatten sich über die Auswirkungen der OPEC-Produktionsdrosselung auf die Preisentwicklung gegensätzlich geäussert. Rothornbahn mit Gewinnsprung LENZERHEIDE/GR - Die Rothornbahn und Scalottas ÄG in Lenzerheide GR hat den Reingewinn im Geschäftsjahr 2002/03 gegenüber dem Vorjahr auf 664 397 Fr. ver­ sechsfacht. Auch der Betriebsertrag und der Cashflow wurden gesteigert. 
Elco plant Kahlschlag 115 Entlassungen geplant - Restrukturierung soll Verluste stoppen ALLSCHWIL - Eine radikale Neu- ausrichtung soll den Schreibpa- plerhersteller Elco vor dem Untergang retten. Gemäss dem am Freitag vorgelegten Plan soll die Produktion in Allschwil (BL) eingestellt werden. 115 Angestellten droht die Entlas­ sung. Statt wie heute an zwei Standorten will das zur, Westschweizer Papier­ gruppe Baumgartner gehörende Traditionsunternehmen in Zukunft nur noch in Wikon im Kanton Lu- zem produzieren. Dort sind 34 zu­ sätzliche Arbeitsplätze vorgesehen. Die Logistik und das Lager befin­ den sich bereits seit 20 Jahren in Wikon. Die Fabrik api heutigen Hauptsitz in . Allschwil wird ihre Tore dagegen voraussichtlich schliessen. Auf dem Areal ist eine Wohnüberbauung geplant. In All­ schwil sollen 115 Angestellte ent­ lassen werden, elf vorzeitig pensio­ niert. 28 Angestellten wird eine neue Stelle in Wikon angeboten. 
Gewerkschafter Informieren vor der Firma Elco In Allschwil Uber die geplante Schliessung der Fabrik. Neben dem Inland- will Elco auch das Auslandgeschäft umbau­ en. Die Vertriebsgesellschaft in Deutschland wird geschlossen, für die Gesellschaften in England und Frankreich wird noch nach Partner­schaften 
gesucht. Betroffen sind 18 Angestellte. Der neue Elco-Chef Jean-Jacques Gunzingcr hat die Belegschaft am Freitag über den Sanierungsplan orientiert. «Es war ein Schock für uns alle», sagte 
SMUV-Sekretär Jean-Luc Joha- neck auf Anfrage. Die Mitarbeiter, darunter viele Grenzgänger aus dem Elsass, seien aus allen Wolken gefallen. «Mit einer Schliessung hat niemand gerechnet», sagte er. LAFV-Gastbeitrag Finanzmathematik Hilfe oder Rechtfertigung? - Von R. Zulliger, Accuro Group Auch im Bereich der Vermö­ gensanlagen hat die Wissen­ schaft In den letzten Jahren und Jahrzenten vermehrt an Bedeu­ tung gewonnen. Immer komple­ xere Recherimodelle halten Im Tagesgeschehen eines Anlage­ beraters Einzug. Waren es zu Beginn noch einfach verständliche Kennzahlen wie zeit- oder geldgewichtete Performance oder das Beta einer Aktie, kamen mit der Institutionalisierung der de- rivaten 
Finanzinstrumente komple­ xere Kennzahlenberechnungen auf. Plötzlich gehörte die Volatilität, das Delta, das Gearing und andere Fachausdrücke zum Alltag jedes Anlageberaters. Mit dem Einzug der modernen Portfolioanalyse Hess sich die Kennzahlenreihe mit Ausdrücken wie Tracking Error, Information Ratio oder Alpha er­ weitern. Wie sinnvoll ist nun der Einsatz der Finanzmathematik im täglichen Entscheidungsprozess des Portfoliomanagements? Wie so oft im Finanzbereich kann auch 
hier nicht eine eindeutige Antwort gegeben werden. Vielmehr gilt es klar zu differenzieren. Die Finanz­ mathematik ist immer da sehr hilf­ reich, wenn es um das Verständnis einer Preisentwicklung eines Fi­ nanzinstrumentes geht; Nur wer die Zusammensetzung der Op­ tionspreisformel kennt, weiss wel­ che Faktoren für die Preisgestal­ tung wichtig sind. Dies gilt im glei­ chen Umfang auch für die Vielzahl von neuen synthetischen Finanz­ produkten. Es ist unumgänglich für jeden Anlageberater, dass er die Preissensitivität eines Produktes , und den Einfluss unterschiedlicher Faktoren kennt. Nur so ist es mög­ lich ein sauberes Chancen/Risiko- Profil für eine Investition aufzuzei­ gen. In diesem Sinne ist die Fi­ nanzmathematik also durchaus hilfreich. Zudem gibt es zahlreiche Formen von Arbitrage-Techniken, welche Preisunterschiede verschie­ dener Finanzprodukte eruieren und für die Erreichung einer Perfor­ mance gegeneinander handeln. Oh­ ne den intensiven Einsatz der Fi­nanzmathematik 
wäre diese Anla­ getechnik heute gar nicht mehr möglich. Wie verhält es sich aber, wenn man versucht mit Hilfe der Finanzmathematik aus der Vergan­ genheitsentwicklung Schlüsse für die Zukunft zu ziehen? Hier mache ich grosse Fragezeichen bezüglich dem praktischen Nutzen solcher Rechenspiele. Aus der Vergangen­ heit können nur sehr begrenzt Schlüsse für die Zukunft gezogen werden. Wäre dem nicht so, hätten Instrumente wie die technische Analyse oder der Einsatz von neu­ ronalen Netzen bedeutendere Re­ sultate erzielt. Auch wäre es nicht möglich, dass ein Grossteil der An­ leger die Finanzmarktzyklen falsch einschätzt. Für den Entscheidungs­ prozess nützt es nichts zu wissen, dass ich auf eine AKtienposition X Prozent verloren habe, entschei­ dend ist das zukünftige Kurspoten­ tial im Verhältnis zum eingegange­ nen Risiko. Wieso finden diese Kennzahlen aber dennoch ver­ mehrt Einzug in die Anlageent­ scheidungen. Sie dienen häufig zur 
Rechtfertigung von Investmentent­ scheidungen und zur Eliminierung bzw. Limitierung des psychologi­ schen Faktors im Anlageentschp;- dungsprozess. Wir wissen aber alle ganz genau, dass an der Börse nicht durch die Vergangenheitsbewälti­ gung, sondern durch die Antizipa­ tion der zukünftigen Entwicklun­ gen Geld verdient wird. Für den Anlageerfolg entscheidend ist folg­ lich nicht die Fähigkeit die Vergan­ genheitsentwicklung im Detail zu analysieren, sondern das Antizipie­ ren der zukünftigen Entwicklungen und ihrer Vernetzung im Finanzbe­ reich. Die Ressourcenallokation sollte sich daher auf diesen Bereich konzentrieren. Dieser Prozess wird neben analytischen Kenntnissen immer auch Erfahrung und «Bauchgefühl» benötigen. Verfasser: R. Zulliger, Accuro Group Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für den Beitrag liegt beim Verfasser. ANZEIGE Können Sie mit Ihrem 
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