Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 22. SEPTEMBER 2003 
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DES TAGES 
20 »T| SPLITTER Drei Tote bei Familiendrama in Deutschland ETTLINGEN - In Deutschland starben bei öinem Familiendrama am Samstag drei Menschen. In Baden-Württemberg tötete ein Mann zuerst seine Frau und Tochter und anschliessend sich selbst. Das Drama über­ lebte nur der Sohn. Der .41 Jahre alte Fami­ lienvater war in Ettlingen in die Wohnung der Familie eingebrochen. Er tötete seine gleichaltrige Frau und die 16-jährige Tochter mit einem Küchenmesser. Anschliessend habe er sich selbst erstochen, sagte ein Poli­ zeisprecher in Karlsruhe. Der 18 Jahre alte Sohn konnte fliehen und die Polizei alarmie­ ren. Tatmotiv war nach bisherigen Erkennt­ nissen der Polizei die Trennung des Täters von seiner Ehefrau. Der Ehemann sei im Juli gegen seine Frau gewalttätig geworden und habe sie leicht verletzt, so der Sprecher wei­ ter. Daraufhin habe er einen Platzverweis erhalten, der ihm den Aufenthalt. in der Familienwohnung untersagte. Kirche mit Pornofilm besudelt - jetzt Sühnegottesdienst ROM - Eine italienische Kirche, die durch den Dreh eines Pornofilms besudelt wurde, ist jetzt durch einen Sühnegottesdienst von' der erlittenen Schändung befreit worden. Bischof Lucio Renna feierte in der Kirche in den mittelitalienischen Abruzzen vor Hun­ derten Gläubigen einqn zweistündigen Ritus. Dabei 
wurde das Gotteshaus mit Weihrauch­ duft erfüllt, zudem streuten Kinder Rosen­ blüten. Erst vor kurzem war bekannt gewor­ den, dass die entlegene Wallfahrtskirche 1998 als Drehort eines Pornofilms miss­ braucht worden war. Nach katholischem Kir­ chenrecht wurde das Gotteshaus durch die unzüchtigen Handlungen geschändet - alle in dieser Kirche seit 1998 gefeierten Hoch­ zeiten und Taufen wären daher theoretisch ungültig gewesen. Durch den vom Vatikan genehmigten Sühnegottesdienst wurde die Ehre der Kirche rückwirkend wiederherge­ stellt. «Es wusste ja niemand von der Schän­ dung», so Bischof Renna. Schafskäse wird rar TURIN - Die Schafhirten und der von ihnen hergestellte Käse stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt der Internationalen Küsemesse «Cheese» im italienischen Bra. Immer weni­ ger Hirten in Italien stellen den traditionellen' Schafskäse her. Die Vereinigung Slowfpod bemüht sich daher um die Rettung des tradi­ tionellen Berufes. «Es gibt nur noch einige Tausende von Hirte.n in Italien, die Käse her­ stellen», erklärte Piero Sardo. Er leitet für Slowfood das Projekt «Biodiversitä», das sich für die Erhaltung der kleineren Käse- Manufakturen einsetzt. ANZEIGE (••ÜK'K'l !; t-.| Iii K'l(:|! | Profitieren Sie als Vi >i K s h I /'.'i i -Abonnent von Vorzugspreisen 
Triumphsieg für CSU Mit 62 Prozent erstmals Zwei-Drittel-Mehrheit im Landtag MÜNCHEN - Mit einem Tri­ umphsieg von rund 62 Prozent hat die CSU- bei der Landtags- wahl in Bayern am Sonntag alle Erwartungen noch übertroffen. Nach den Hochrechnungen errang die Partei des CSU-Chefs und Ministerpräsidenten Edmund Stoi­ ber im Landesparlament erstmals die Zwei-Drittel-Mehrheit der Sitze. Ein Jahr nach der Bundes­ tagswahl erlitt die SPD dagegen mit einem Absturz um rund zehn Punkte auf nur noch 18,5 Prozent ein bislang beispielloses Debakel. Die Grünen konnten sich dagegen von 5,7 auf fast 8 Prozent verbes­ sern, während die FDP erneut weit unter der Fünf-Prozent-Hürde blieb. Stoiber sprach von einem «sensationellen und epochalen Ergebnis». Fast auf den Tag genau, zwölf Monate nach seiner knappen Niederlage 
bei der Bundestags­ wahl, führte der Parteichef die CSU laut Hochrechnung von 52,9 auf 61,7 (ZDF) bis 62,1 Prozent (ARD). Er stellte damit womöglich auch das bisherige Rekordergebnis unter Alfons Goppel von 1974 mit ebenfalls 62,1 Prozent ein. Weil der neue bayerische Landtag wieder aus nur drei Parteien besteht, reicht es den Berechnungen zufolge dies­ mal sogar für eine Zwci-Drittel- Mehrheit von mindestens 125 der künftig 180 Landtagssitze. 
Ein strahlender Wahlsleger: Edmund Stoiber freut sich Uber den überragenden Vertrauensbeweis. Die SPD mit Fraktionschcf Franz Maget als Spitzenkandidat erlitt dagegen ihren bisher tiefsten Sturz von 28,7 auf nur noch 18,5 bis 19 Prozent. Das sind noch weniger, als die letzten Umfragen mit 20 bis 22 Prozent erwarten liessen. Damit stellen die Sozialdemokraten gera­ de noch 38 Abgeordnete gegenüber bisher 
61. Dagegen konnte sich ihr 
Berliner Regierungspartner, die Grünen, 7,3 bis 8 Prozent deutlich verbessern. Das bedeutet den Hochrechnungen zufolge, trotz Verkleinerung des Landtags, einen Zuwachs von 14 auf bis zu 17 Abgeordnete. Die FDP konnte' dagegen nur minimal von 1,7 auf 2,3 bis 2,4 Prozent zulegen und blieb damit erneut weit unter der 
Fünf-Prozent-Hürde. Sie wurde damit noch von den Freien Wäh­ lern überrundet, die sich von 3,7 auf bis zu 4,3 Prozent verbesserten. Stoiber sagte, die Wähler hätten der CSU einen «überragenden Vertrau­ ensbeweis» entgegengebracht. Gerade bei jungen Wählern und Menschen mittleren Alters habe sie gewinnen können. Keine Einigung vor UN-Generaldebatte Schröder, Chirac und Blair uneins— Putin schliesst Militärhilfe nicht aus Berlin/Nowo-Ogarjowo - Kurz vor der mit Spannung erwarte­ ten UN-Generaldebatte bleibt Europa in der Irak-Frage uneins. Deutschland, Frank­ reich und Grossbritannien fan­ den bei ihrem Gipfeltreffen in Beriin keine gemeinsame Posi­ tion zu einer neuen UN-Resolu­ tion. Gerhard Schröder sagte nach dem Gespräch mit Jacques Chirac und Tony Blair, es gebe noch Diskus­ sionsbedarf. Der russische Präsi­ dent Putin, der sich wie Schröder und Chirac gegen den Irak-Krieg gestemmt hatte, schloss die Ent­ sendung von Soldaten nicht mehr aus, Am Dienstag beginnt in New York die einwöchige 
Gencraldebat-Chirac,"Schröder 
und Blair waren sich an ihrem Gipfeltreffen Ober die Zukunft Iraks uneins. 
te der UN-Vollversammlung, bei der die Diskussion um die Nach­ kriegsordnung in Irak im Mittel­ punkt stehen wird. Der Berliner Dreier-Gipfel brachte die Diskus­ sion um einen gemeinsamen Weg zu Frieden und Stabilität in Irak nicht wesentlich voran.. Strittig blieb vor allem der Zeitrahmen für die Rückgabe der Souveränität an das irakische Volk, Schröder beton- - te, dass es bei dem Gipfel in der Irak-Frage «zweifellos» Fortschrit­ te gegeben habe. Es gebe die gemeinsame Grundauffassung, dass Irak eine Perspektive hinsicht­ lich Demokratie und Stabilität erhalten müsse. Über die «Metho­ de und den Weg dorthin» gebe es aber noch Diskussionsbedarf. I >i;Vi >;! " I M WM /.I I 
Top-Gästeliste Feier zum Geburtstag von Simon Peres JERUSALEM - In Israel sind am Sonntag hunderte Gäste einge­ troffen, darunter auch Mikhail Gorbatchev, die den 80. Geburtstag von Peres feiern wollten. Neben Mikhail Gorbatchev war auch der deutsche Bundespräsident Johannes Rau unter den Gästen. Diese waren am Abend in Tel Aviv zu einer grossen Gala unter dem Titel «Jenseits von Heute» geladen. Themen der Gala sind das politi­ sche Lebenswerk von Peres und die Entwicklungen des Staates Israel. Die Mammutveranstaltung, die • weitgehend von der israelischen Regierung finanziert wurde, sollte; nach dem Wunsch seiner Initiatoren unter anderem auch «Israels Stre­ ben nach Frieden und Sicherheit» 
Gorbatschow gratuliert Peres. darstellen. Die Feiern hatten mit einem Empfang für die Ehrengäste durch Ariel Scharon begonnen. Für die zweitägigen Veranstaltungen wurde die israelische Polizei in höchste Alarmbereitschaft. 
Geld gegen Malaria Bill Gates im Kampf gegen Malaria Manhica - Bill Gates unterstützt den Kampf gegen Malaria mit 168 Millionen Dollar. Beim Besuch eines Gesundheits­ zentrums in Mosambik kündigte Gates am Sonntag die Millionen­ spende an, die den auf rund 60 Millionen Dollar begrenzten welt­ weiten Jahresetat der Malariafor­ schung weit übersteigt. Das Geld soll in drei Bereiche fliessen: in die Suche nach einer Impfung, in die Entwicklung neuer Medikamente gegen resistente Formen der Mala­ ria 
und in die Erforschung von Malaria-Prophylaxe bei Kleinkin­ dern. «Malaria beraubt Afrika sei­ ner Menschen und seines Potenzi­ als», erklärte Gates, der zusammen mit seiner Frau Melinda Manhica rund 80 Kilometer nördlich der 
Bill Gates Im Kampf gegen die Malaria in Mosambik. Hauptstadt Maputo besuchte. Der von Stechmücken übertragenen Krankheit fielen im vergangenen Jahr mindestens eine Million Men­ schen zum Opfer.
	        

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