Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2003 ^ ISPORT 
GRÖSSTER ERFOLG PER UNDANKBARE 4. PLATZ 
14 SPORT IN KÜRZE Spannende Titelkämpfe LEICHTATHLETIK - Heute finden auf der Rheinwiese in Schaan die Liechtenstei­ ner*, IBL (Bodensceraum) und SGALV- (SG, AR, AI) Langstreckenmeisterschaften statt. Die vom LC Vaduz organisierten Titel­ kämpfe beginnen mit den Jugendbewerben (3000 m) um IS.30. Um 18.50 Uhr starten die Damen (5000m) und ab 19.30 Uhrermit-, teln die Herren beim 10 000-m-Lauf ihren Meister. Der Wettkampf findet bei jeder Witterung statt und für Verpflegung wird ebenfalls bes­ tens gesollt sein. Adolf Ogi plant für UNO 2005 als Jahr des Sports ALLGEMEIN - Die Vereinten Nationen (UNO) rufen möglicherweise 2005 erstmals in ihrer Geschichte ein Jahr des Sports aus. Am Mittwoch stellt der ehemalige Bundesrat und UNO-SportrSonderbeauftragte Adolf Ogi in New York einen Resolutionstext vor. Falls der Text in seiner jetzigen Fassung an­ genommen wird, soll die Resolution Anfang November durch Timesien in die UNO-Ge- neralversammlung eingebracht werden. Dort müsste er dann verabschiedet werden. Hintergrund von Ogis Initiative ist die beab­ sichtigte Stärkung des Sports als Teil der Entwicklungshilfe innerhalb der Weltorgani- . sation. Geplant ist auch die Einrichtung einer Agentur, die künftig die Sport-Projekte aller anderen UN 
:Abteilungen wie UNESCO, UNICEF öder UNAIDS zentral koordinieren soll. «Der Sport wurde bislang vernachläs­ sigt. Das ist eine Marktlückc, die jetzt gefüllt wird», sagte Ogi. Drei Grand-Slam-Gewinner bei den Swiss Indoors In Basel TENNIS - Die neuen Champions sorgen an den Davidoff Swiss Indoors in Basel (18. bis 26. Oktober) für ein Traumfeld. An der Spitze des Feldes mit sechs Mann aus den Top-Ten rangieren die drei letzten Grand-Slam-Cham- pions. Die Entry-list wird angeführt vom neu­ en Chef im Ranking, von Juan Carlos Ferren) (ATP 1), dem Titelhalter des Frcnch Open. Es folgen der US-Open-Champion Andy Rod­ dick (ATP 2) und der Schweizer Wimbledon­ sieger Roger Federer (ATP 3). Roddick und Federer gewannen heuer zusammen bereits elf Titel, beide auf den Belägen Sand, Rasen und Hanbelag - ein Leistungsausweis der Sonder­ klasse! Mit Guillermo Coria (ATP 5), Carlos Moya (ATP 6) und David Nalbandian (ATP 9) figurieren drei weitere Superstars aus den Top-Ten auf der Basler Entry-list. Schiadming will Ski-WM 2009 SKI-ALPIN - Im Jahr 2009 könnte es in Schiadming wieder eine alpine Ski-WM ge­ ben. Die Verantwortlichen aus der Ober­ steiermark haben heute die offizielle Berwer- bungsbroschüre präsentiert. Noch in dieser Woche gibt es die erste Besichtigung durch den internationale Skiverband FIS. - - - ^ • Coe Vizedirektor der Londoner Olympiä-Kandidatur OLYMPIA - Sebastian Coe (46) wird einer von drei Vizedirektoren der Londoner Kandi­ datur für die Olympischen Spiele von 2012. • Neben dem zweifachen 1500-m-01ympiasie- ; ger, von 1992 bis 1997 auch Unterhaus-Ab- geordneter, werden der frühere Hürdensprin- ' • ter Alan Pascoe und Charles Allen, der Ver- • waltungsratspräsident einer TV-Gesellschaft, als Vizedirektoren arbeiten. 
Frommelt siegt in Mexiko Unglaubliche Leistung des Liechtensteiner Tischtennisspieler ECATÄPEC - Nach den Paname- rikaspielen organisierte der mexikanische Tischtennisver­ band nun auch ein Weltranglis­ tenturnier für Behinderte, das Mexiko Open in Ecatapec (di­ rekt bei Mexiko City). Für den Liechtensteinischen Behinder­ tenverband startete Peter Frömmelt und erzielte mit Rang 2 seinen bisher grössten Erfolg im BehindertensporL Das Turnier begann mit der Open Kategorie; das heisst, es wird nicht in verschiedenen Klassen gespielt, sondern alle Spieler befinden sich im gleichen Turniertableau und es sollte ein Turnier voller Überra­ schungen werden. Viele Spieler, vor allem auch die meist genannten Favoriten aus. Deutschland, Tschechien und Frankreich hatten grosse Probleme mit den ungewohnten Bedingun­ gen zurechtzukommen. Auf 2500 Meter Höhe fliegt der Tischtennisball einiges schneller und springt flacher weg. Peter Frommelt hatte damit überhaupt keine Mühe, fand sofort seinen Rhythmus und siegte in den ersten zwei Spielen souverän und locker. Klare Siege In der 3. Runde stiess er auf den Tschechen Zita Premys, gegen den er beim letzten Aufeinandertreffen noch verloren hatte. Dieses Mal lief es vom ersten Ball weg glän­ zend, und der Liechtensteiner ge­ wann klar mit 3:0. - Im Halbfinale wartete der als Nummer 1 gesetzte amtierende Olympiasieger Jochen Wohlmert aus Deutschland. Jeder Satz war knapp und hart umkämpft, doch Frommelt ging mit 3:1 als Sieger von der Platte und war damit ins Finale vorgestossen. In der anderen Tableauhälfte hatte sich -etwas überraschend der Mexikaner Jose Luis Vivanco Garcia durchgesetzt. Spannendes Finale Im ersten Satz war Frommelt ge--• 
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gen das aggressive, durchdachte Spiel des Mexikaners chancenlos. Auch im 2. Durchgang lag er schon wieder 0:4 hinten, fand dann aber immer besser ins Spiel und konnte den 2. Satz noch gewinnen. Nun spielten beide Finalisten in absoluter Höchstform und lange, spannende Ballwechsel begeisterten die zahlrei­ chen Zuschauer. Es ging hin und her,, keiner der Spieler konnte sich ab­ setzten. Im 5. und entscheidenden Satz führte dann Peter Frommelt 10:8, hatte zwei Matchbälle, spielte gut, doch mit einigen fast unglaub­ lichen Aktionen und etwas Glück gewann der Mexikaner 13: f 1. Minutenlanger Beifall, Gesänge und volksfestartige Zustände be­ lohnten die beiden Spieler für das attraktive Spiel. Goldmedaille In Kategorie 8 Etwas müde und ausgelaugt musste Peter Frommelt am glei­ chen Abend noch zwei Spiele in der Klasse 8 bestreiten, die er dann 
beide 3:0 gewann. Mit zwei weiteren 3:0-Siegen am nächsten Tag stand <*r wieder im Fi­ nale, dieses Mal gegen den Meister aus Südamerika, den Brasilianer Joas Fernando Nascimiento. Der 1. Satz ging mit 11:4 klar an Frommelt. Der Brasilianer stellte sich aber besser ein und erwies sich im 2. und 3. Satz als gefährlicher Gegner. Frommelt gewann beide Sätze mit 13:11 nach einem 8:10 und 10:11-Rückstand und stand so­ mit als Sieger des Weltranglisten- turniers von Mexiko fest. Und noch Bronze im Team Abschliessend wurde der Team- bewerb ausgetragen. Frommelt bil­ dete mit dem' Engländer Emst Charlemagne ein Team in der Ka­ tegorie 10 der Spieiklasse der «kleinsten Behinderung». Der Liechtensteiner gewann sieben von acht Begegnungen und verlor nur gegen den Deutschen Arnold. Leider lief es seinem Partner aus 
England nicht so gut, und so waren beide mit dem 3. Platz sehr zufrie­ den. Bisher grösster Erfolg im Behindertensport Drei Starts, drei Medaillen, dar­ unter die Finalqualifikation im Open. Dieses Resultat bringt Peter Frommelt als Spieler der Kategorie 8 viele Zusatzpunkte, weil er auf dem Weg ins Finale drei Spieler der Kategorie 10 geschlagen hat, dazu kommen noch die Bonus­ punkte für den Turniersieg. Peter Frömmelt war dann auch sichtlich zufrieden; «Wahrschein­ lich habe ich über 1000 Weltranglis- tenpunkte gewonnen; das ist ein Riesenschritt in Richtung Olympia­ qualifikation. Ich bin sehr glück­ lich über meinen bisher grössten Erfolg und möchte 
- diesen dem Liechtensteiner Behindertenver­ band widmen, der mir gegenüber immer fair, korrekt und grosszügig war. Vielen Dank!» Podest nur knapp verfehlt Roman Stricker beim 4-Ländercup in Rankweil Vierter RANKWEIL - Mit dem ausge­ zeichneten 4. Rang beim Krite­ rium in Rankweil, im Rahmen des 4-Ländercups um die Rad- sportzenter-Hermann-Trophy, bestätigte Roman Stricker er­ neut sein vorhandenes Potential. Dabei verfehlte der LRU-Nach- wuchsfahrer das Podest gerade um einen Wertungspunkt » Heinz Hchbauer Starker Gegenwind prägte das Kri-. terium in Rankweil. Die Nach­ wuchstalente gingen das Rennen abwartend an und riskierten kaum Ausreissversuche. Erst mit Fort­ dauer des Bewerbes kam das tak­ tisch agierende Feld langsam auf Touren und es kam zu einzelnen Angriffen. «Auch ich riskierte mit einer sechsköpfigen Gruppe einen Ausbruch, doch leider wurden wir wieder bald eingeholt», informierte Roman 
Stricker, Liechtensteins einziger Vertreter der Rennserie. Ab der Halbzeit änderte sich der Rennverlauf dann rapide: Von nun an war jede Runde von Attacken geprägt und so verschärfte sich die Gangart zunehmends. Stricker, der mit dem steigenden Tempo problemlos mithalten 
konn­Roman 
Stricker (links) zeigte in Rankweil eine sehr gute Leistung. te, klassierte sich in jeder Wertung auf dem 4. Platz, was ihm auch in der Endabrechung Rang 4 ein­ brachte. Nach dem 2. Platz beim Rennen in Oberriet, bedeutete für ihn dies das zweitbeste Saisonre- sultat und dementsprechend zufrie­ den zeigte sich das Nachwuchsta­ lent des Liechtensteiner Radfahrer­ verbandes. Nur eines hätte seine Freude Uber das gute Resultat noch . erfiöht: «Wenn ich bei der letzten Wertung nur einen Punkt mehr als j. 
der spätere Drittplatzierte geholt hätte, hätte ich den Sprung aufs Pö- . dest geschafft. Doch kommenden Sonntag habe ich beim letzten Be- werb der Serie, wiederum in Rank­ weil, erneut die Chance. Und ich werde alles versuchen, um diese zu nützen.» 4-Lflndereup Kriterium In Rankwell Rangliste Schüler A: 1. Brändle Domenik, Marios Bikc Team. 46 Min. 27 Sek.,24 Pkt.; 2. Brändle Matthias, RV Hoheriems, 22 Pkt.: 3. Riess Christi­ an, Rad Union Wangen, 9,4. Stricker Roman, RV Schaan RSZ Hermann, 6; 21 gestaltet; 25 Kilome­ ter. Durchschnitt 35,520 kmh. 
Im guten Mittelfeld RAD - Mit guten Mittelfeldplät­ zen beendeten Mathias Frommelt und Marco Lippuner das Kriterium in Horgen. Dabei begann für die beiden Nachwuchsfahrer des Liechtensteiner Radfahrerverban- des dps Rennen alles andere als verheissungsvoll: «Bereits bei der Besichtigung hatten wir ein ungu­ tes Gefühl. Die vielen schweren Steigungen kommen uns eigentlich nicht so entgegen», so Lippuner. So war es auch nicht verwunder­ lich, dass Lippuner zu Beginn mit dem hohen Tempo Mühe hatte und relativ rasch hinter das Feld zu­ rückfiel. Frommelt zeigte in dieser Phase mehr Substanz, fuhr auf An­ griff und sicherte sich so vier Wer­ tungspunkte. Mit Fortdauer des Rennens be­ wies aber auch Lippuner Kämpfer­ mentalität, schaffte wieder den An- schluss und überholte einen um den anderen Fahrer, was ihm am Schluss Rang 16 von 33 Klassierten ein­ brachte. «Einigermassen bin ich schon zufrieden, doch im Nachhin­ ein betrachtet wäre mehr möglich gewesen». Frömmelt hingegen zoll­ te dem hohen Tempo in der Schluss- phäse Tribut, fiel etwas zurück und beendete das Rennen an 15. Stelle. Ganze 11 Sekunden schneller und es hätte für Platz 6 gereicht. (HeZ)
	        

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