Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 16. SEPTEMBER 2003 VOLKS I 
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Ii GOTTESDIENST Abschiedsgottesdiensf von Pfarrer Franz Näscher VADUZ-Heute Dienstag, den 16. Septem­ ber findet um 19 Uhr in der Pfarrkirche Va­ duz der Abschiedsgottesdienst für unseren lieben Pfarrer Franz Näscher statt. Es ist ge­ nau jenes Datum, an welchem Pfarrer Nä­ scher vor 24 Jahren seinen Einsetzungsgot­ tesdienst gefeiert hat. Im Anschluss an die Messe organisiert der Pfarreirat einen Apdro. Alle sind herzlich eingeladen. (Eing.) y i f 
LESERMEINUNG Augen zu, bis wir in die Röhre schauen Österreichs Nationalratspräsident Andreas Khol bcsucht Liechtenstein, talkt und resü­ miert: «Zwischen den beiden Ländern gibt es bilateral nur freundschaftliche Bande und keine Probleme» (Liechtensteiner Volksblatt, 13.9.2003). österreichische Politiker wollen uns eine Transitstrasse an die Grenze bauen. Und dies ist kein Problem für unsere Politi­ ker? Eine solche Reaktion ist nicht nachvoll­ ziehbar! Die Lebensqualität einer ganzen Re­ gion ist massiv bedroht und darüber wird mit Herrn Khol nicht gesprochen? Das kann doch alles gar nicht wahr sein! Österreich hätte bestimmt Verständnis für. den Protest, weiss 
- es doch selbst, wo die Freundschaft aufhört. Nämlich dort, wo man dem Nachbarn etwas in Grenznähe vor die Nase setzt, was dieser nicht haben will; siehe Temelin und die geplanten Projekte Atom­ kraftwerk Rüthi und Raffinerie Sennwald. Nur heftige Gegenwehr der Anrainerstaaten haben damals Rüthi und Sennwald verhin­ dert. Wir sind heute alle heilfroh darüber. Nicht energisch und rechtzeitig zum Schutz der eigenen Bevölkerung auf das Pro­ blem hinzuweisen und nicht eine klare, un- missverstiindüche ablehnende Haltung an den Tag zu legen, wäre also angesicht der Tatsache, dass uns eine Lawine von Mehr­ verkehr ins Haus steht, äusserst fahrlässig. Oder sind diese Befürchtungen alle über­ flüssig und hat unsere Regierung Herrn Khol das lang ersehnte und lang angekündigte Jahrhundertprojekt zur regionalen und nach­ haltigen Verkehrslösung vorgestellt und da­ von überzeugen können, dass der Letzetun- nel damit nicht vereinbar ünd nicht notwen­ dig ist? Hat die Regierung Herrn Kohl über­ zeugt, dass Liechtenstein mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs eine vernünftige Lösung auch für Feldkirch hat? Und hat Ver­ kehrsministerin Kieber-Beck Herrn Kohl auf die extremen und die Grenzwerte permanent überschreitenden Ozon- und Feinstaubkon­ zentrationen dieses Sommers hingewiesen? Hat Frau Kieber-Beck dabei erwähnt, dass wir diese dreckige Luft atmen müssen und was die Folge davon ist? Und hat Frau Kie­ ber-Beck hinzugefügt, dass der grösste An­ teil der gesundheitsschädigenden Schadstof­ fe aus dem motorisierten Verkehr stammt und der nächste heisse Sommer'mit Be­ stimmtheit folgen Avird und neue Strassen dieser Kategorie deshalb nicht unbedingt die vernünftigste Lösung sind? Die liechtensteinische Bevölkerung hat zu diesem Thema unzählige Fragen und erwar­ tet seit Monaten konkrete Antworten und In­ formationen. Wie lange vertröstet die Regie­ rung die Betroffenen bzw. wie lange möchte sie noch mit dem längst fiUligen Protest zu­ warten? Gibt es keinen führenden Exponen­ ten in diesem Land, der die Zeichen an der Wand richtig deuten kann? Oder leidet die Regierung bereits am gefährlichen Röhren­ blick und will selbst eine Äutobahnverbin- dung durch unser Ried? Adolf Ritter, Mauren 
Element des Lebens Liechtensteiner Wassertage vom 29. September bis 4. Oktober BENDERN - Der Startschuss zu den Liechtensteiner Wasserta- nen erfolgt in 3 Wochen. Signi­ fikante Mitveranstalter sind na­ türlich die Wasserversorgungen unseres Landes: die Wasserver­ sorgung Liechtensteiner Unter­ land (WLU), die Gruppen-Was­ serversorgung Liecht. Oberland (GWO) sowie die eigenständige Wasserversorgung Planken. - Die Wasserversorgungen unseres Landes sind durch viele Gemein­ samkeiten, aber auch durch einige unterschiedliche Spezifitäten ge­ kennzeichnet. Alle haben jedoch ein gemeinsames Ziel: Wasser ist Leben und für die Belieferung von qualitativ einwandfreiem Wasser wird durch die Wasser-Verantwort­ lichen alles Mögliche getan! So ist die Einwohnerschaft in Liechten-' stein - sei dies in den Tal- oder Berggemeinden - in der komforta­ blen Lage, dass sie das Lebens­ mittel Wasser nicht nur äusserst günstig, sondern mit exzellentem Gütesiegel gemessen können. WLU umfasst die 5 Unterländer Gemeinden Seit 2 Jahren präsentiert sich die Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland, die nun seit 43 Jahren be­ steht, in Form einer einmaligen Konstellation. Alles, was mit Wasser zu tun hat, wurde in den 
Kompe-Dle 
WLU Unterland von links: Georg Matt, Walter Kleber, Johannes Kaiser, Jakob Büchel, Norman Wohlwend, Andrea Klein, Freddy Kaiser, Gregor Ott, Donat Öhrl und Wassermeister Norman Marxer. tenzbereich der Genossenschaft der 5 Unterländer Gemeinden übertra­ gen. Die Gemeindevorsteher sind quasi die Genossenschafter und an der. Front sind vier Wasserprofis und eine Sekretärin angestellt. Mit der Zertifizierung hat die WLU vor zwei Jahren zudem mit grossem Erfolg die Qualitätssicherung auf höchstem Stand gefestigt. Präsident der WLU ist der Ruggellcr Vorsteher Jakob Büchel, Geschäftsführer der Vorste­ her von Eschen, Gregor Ott. Aus den insgesamt vier Quellge­ bieten fliesst der WLU im Jahres­ durchschnitt 1 Mio. m* Wasser zu, was 50 Prozent entspricht. Ebenso viel kommen vom Grundwasser da­ zu, das ohne Aufbereitung ins Was­sersystem 
eingeleitet werden kann. Wo auf der Welt ist dies noch mög­ lich? GWO ist die Dachorganisation im Oberland Die Oberländer Gemeinden unter­ halten in jeder Gemeinde eine eige­ ne Wasserversorgung, die adminis­ trativ und organisatorisch (ausser Planken) in der Dachorganisation namens GWÖ (Gruppen-Wasser­ versorgung Oberland) zusammen wirken. Die Oberländer Gemeinden verfügen ebenfalls über eine sehr gute und hohe Wasserqualität. GWO-Präsident ist der Triesenber- gcr Vorsteher Hubert Sele und die Geschäftsführung liegt in den Hän­den 
des Triesenberger Bauführers Hans Burkhanl. Bei der operativen Ausführung und in der Festlegung der Wasser- und Abwasseigebühren sind die Gemeinden autonom. Der Quellwasserbezug ist im Oberland höher dotiert als im Unterland, so stammen im Jahres­ durchschnitt insgesamt 67 Prozent (3 365 000 m') aus den Quellgebie­ ten und 33 Prozent (1 655 000 m') aus dem Grundwasser. Die eigenständige Wasserversorgung Planken Der Kleinste im Bunde, die Ge­ meinde Planken, behauptet sich auf dem Wassersektor alleine. Dies ist für Planken auch absolut kein Pro­ blem, denn wie Triesenberg können sie beim Quellwasser aus dem Vol­ len schöpfen. Planken hat gemäss Ausführung des Wassermeisters Herbert Beck zur Zeit fünf Quellen, die das notwendige Näss liefern. Diese ergeben pro Jahr im Durch­ schnitt 200 000 bis 220 000 m3 Wasser, wovon in Planken ca. 40 000 m1 für die Haushalte, Brun­ nen, Hydranten usw. den Eigenbe­ darf decken. Der Rest wird an die WLU geliefert. Auf die Plankner Wasserautonomie sind Vorsteher Gaston Jehle und Wassermeister Herbert Beck beisonders stolz: «Die Plankner Quellen sind unser Le­ bensnerv. Ihr Schutz geniesst bei uns absolutePriorität.» (OK) Die GWO - von links: Hubert Sele, Präsident; Hans Burkhard, Geschäfts­ führer; die Wassermeister Johann Biirzle (Balzers) und Bertram Beck (Trio- Dia Wasserversorgung Planken Ist die einzige Anlage, die nicht In einem senberg); Markus Leuch vom Ingenieurbüro Sprenger & Stelner sowie die Verbund integriert ist Von links: Wassermeister Herbert Beck, Vorsteher Wassermeister Markus Biedermann (Schaan] und Werner Lageder (Vaduz). Gaston Jehle und Wasssrmelster-Stellv. Walter Gantner. «Oh wie schön ist Panama» Panamas ÄUssenminister zu Besuch in Vaduz VADUZ - Der Aussenminister von Panama, Harmodio Arlas Cer- jack, besuchte am 15. September 2003 Liechtenstein. Im Mittel­ punkt seines Gesprächs mit Regie­ rungschef Otmar Hasler standen vor allem Fragen zum Finariz- platz. Harmodio Arias Cerjack be­ tonte, dass Panama und Liechten-, 
stein - trotz der bestehenden Unterschiede in Bezug auf die Grösse und geografische Lage der beiden Länder - in Sachen Fi­ nanzplatz gleichgelagerte Interes­ sen verfolgten. Panama wünsche sich daher eine verstärkte Zu­ sammenarbeit mit Liechtenstein. Regierungschef Otmar Hasler 
unterstrich, dass eine engere Zu­ sammenarbeit auch im Interesse Liechtensteins liege. Harmodio Anas Gerjack wurde anlässlich seines Besuches in. Liechtenstein auch von Fürst • Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein auf Schloss Vaduz empfangen. Der panamesische Aussenminister 
wird zudem, sobald er zurück in Panama ist, mit Regierungsrat Ernst Walch zusammentreffen. Regierungsrat Ernst Walch, der sich zurzeit noch in Mexiko an der WTO-Ministertagung aufhält, wird der erste Bürger Liechten­ steins sein, .der ohne Visa nach Panama einreisen kann.
	        

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