Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH. 10. SEPTEMBER 2003 BLA?TI 
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24 SäSfl SPLITTER IfcWUt fg3JA' 55. Gründungstag /•''.''.'hv.N; 2*1-;' / ' • i i 
 1 <-/?y t - ' • / ,1 SEOUL - Am 55. Jahrestag seiner Staats­ gründung hat Nordkorea erneut mit dem«. Ausbau der atomaren Abschreckung gedroht. Hunderttausende Zuschauer ver­ folgten am Dienstag in der Hauptstadt Pjöngjang die Militärparade im Beisein von Machthaber Kim Jong II. Gemäss den Bil­ dern nordkoreanischer Medien marschierten dabei Zehntausende bewaffnete Soldaten der Volksarmee auf. Nackte Demonstranten CANCÜN - Vor den weissen Stränden des Karibik-Badeortes Cancün patrouillieren Kriegsschiffe und 3000 von der mexikani­ schen Regierung entsandten Polizeikräfte sorgen dafür, dass Globalisierungskritiker die WTO-Minisierkonferenz nicht stören. Doch die unter der Bezeichnung «Globalifö- bicos» bekannten Aktivisten bewiesen bereits am Dienstag, einen Tag vor Konfe­ renzbeginn, Einfallsreichtum. Als harmlose Touristen getarnt, drangen sie in die Hotel­ zone ein, legten an der Playa Langosta ihre Kleider ab und formten mit ihren nackten Körpern auf dem Sand den Schriftzug «Nein zur WTO». Noch bevor die Polizei eingrei­ fen konnte, zogen sie sich wieder an und zurück. Bunte Dollarscheine WASHINGTON- Ab Oktober kön­ nen die Amerika­ ner erstmals mit Dollarscheinen in buntem Design einkaufen. Banken erhalten die neuen 20-Dollar-Scheine vom 9. Oktober an, wie Marsha Reidhill von der US-Notenbank am Montag erklärte. Das buntere Design löst das einheitliche Schwarz-Grün ab, um Fälschun­ gen zu erschweren. Die 20-DolIar-Note ist der am häufigsten gefälschte Geldschein in den Vereinigten Staaten. ANZEIGE 
Annans Initiative Treffen mit den Aussenministern des Weltsicherheitsrates in Genf V ULI 
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NEW YORK/BAGDAD - Die Ver­ einten Nationen wollen die Sta­ bilisierung Iraks vorantreiben. Zu diesem Zweck kündigte UN- Generalsekretär Kofi Annan für kommenden Samstag ein Tref­ fen mit Üön Aussenministern der fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats in Genf -an. Annan sprach in New York zur Abstimmung einer gemeinsamen Irak-Politik mit Vertretern aller 15 Mitglieder des Sicherheitsrats. Die Vereinten Nationen seien bereit, die politische Schlüsselrolle bei der Wiederherstellung der Souveränität Iraks zu übernehmen, sagte Annan. Die Diskussionen, wie Irak zu sta­ bilisieren sei, stünden erst am Anfang. «Der Tag, an dem sich die Iraker wieder selbst regieren, muss aber rasch kommen», betönte der UN-Generalsekretär. Der russische UN-Botschafter Sergej Lawrow bekundete im Inter­ view der «Iswestia» Unterstützung für eine neue Irak-Resolution zur Einbindung von Friedenstruppen aus weiteren Ländern. Darin müsse aber ein klarer Zeitplan für die Wiederherstellung der Souveränität Iraks enthalten sein. Nur so könne die Sicherheitslage in dem Land verbessert werden. Der amtierende Präsident des irakischen 
Verwal-UN-Generalsekretär 
Kofi Annan setzt sich für eine rasche Stabilisierung der Lage In Irak ein. tungsrats, Ahmad Tschaiabi, erklärte unterdessen, sein Land würde auch eine türkische Ftie- denstruppe begrüssen, solange diese Weitab von den kurdischen Gebie­ ten Nordiraks stationiert werde. Der Schiit stellte sich damit offen­ bar gegen seinen Aussenminister Hoschjar cl Sebari, der der Minder­ heit der Kurden angehört. Die Ent­sendung 
einer türkischen Truppe ist auch in Ankara umstritten, da dies als nachträgliche Billigung der amerikanischen Militärinvasion in Irak gesehen werden könnte. Sebari neues Mitglied Aus demselben Grund hatte die Arabische Liga Bedenken dagegen, dass ein Vertreter des von den USA 
eingesetzten Verwaltungsrats den Sitz Iraks innerhalb der Organisa­ tion einnimmt. Nach einer sechs­ stündigen Debatte akzeptierte man aber schliesslich Sebari als neues Mitglied beim Aussenministertref- fen in Kairo. Der Sitz war nach dem Sturz des irakischen .Staats­ chefs Saddam Hussein bislang vakant. Leni Riefenstahl ist tot Regisseurin und Fotografin starb im Alter von 101 Jähren MÜNCHEN - Die zugleich bewunderte lind umstrittene Filmregisseurin und Fotografin Leni Riefenstahl ist tot. Zwei Wochen nach ihrem 101. Geburtstag starb sie am Mon­ tagabend. In ihrem Haus in Pöcking am Starnberger See. Umstritten ist die Künstlerin wegen ihrer Nazi-Propaganda­ filme und ihrer zeitweiligen Bewunderung für Adolf Hitler. Riefenstahls Lebensgefährte und langjähriger Kameramann Horst Kettner sagte dem Internetdienst «Bunte-T-Online», sie sei gegen 22.50 Uhr sanft eingeschlafen. «Ihr Herz ist einfach stehen geblieben.» Riefenstahl hatte vor wenigen Monaten eine Krebsoperation. Seit Jahren litt sie unter ständigen 
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 U!WU I Die Hlmemacherin Leni Riefenstahl ist im Alter von 101 Jahren verstorben. 
Schmerzen. Für Freitag um 16.00 Uhr ist die Einäscherung auf dem Münchner Ostfriedhof geplant. Leni Riefenstahl wurde am 22. August 1902 in Berlin geboren und hatte als Ausdruckstänzerin zu arbeiten begonnen. Nach einer Knieverletzung 1927 unterwies sie Regisseur Arnold Fanck in Film­ technik. Sie lernte Skilaufen und Bergsteigen und spielte die Haupt­ rollen in vier Bergfilmen Fancks. Grossen Erfolg als Regisseurin und Hauptdarstellerin feierte Rie­ fenstahl mit dem Film «Das blaue Licht» (1932). Danach lernte, sie Adolf Hitler kennen. Wegen ihrer 1933 und 1934 gedrehten Filme über die Reichsparteitage der NSDAP wurde Riefenstahl Propa­ ganda für die Nationalsozialisten vorgeworfen. • Tote bei Anschlag Waffenstillstand mit Israel Ziel für Kureia JERUSALEM - Ein Selbstmordat­ tentäter hat am Dienstag in der Nähe einer israelischen Kaser­ ne Medienberichten zufolge mindestens sechs Menschen mif in den Tod gerissen. Nach Angaben von Rettungskräften wurden 15 Menschen schwer verletzt. Der Bombenanschlag ereignete sich den Angaben zufolge am Abend an einer belebten Bushalte­ stelle in der Nähe des Tel Aviver Vororts Rischon Lezion, in deren Nähe sich auch ein Krankenhaus befinde. Die Verantwortung für den Anschlag liege sowohl bei den Tätern als auch bei der Autonomie­ behörde, die nichts getan habe, um ihn zu verhindern, erklärte Regie­rungssprecher 
Avi Pasner. Er kün­ digte «entsprechende Reaktionen» Israels an. Zuvor hatte der mögliche neue palästinensische Ministeipräsident Ahmed Kureia erklärt, er sei ernsthaft an Verhandlungen über einen Waffenstillstand mit Israel interessiert. Berater Scharons erklärten, Kureia könnte als Ver­ handlungspartner akzeptiert wer­ den, wenn er den Verpflichtungen des Friedensplans nachkomme. Von anderer Seite wurde dagegen Kureias Nähe zum palästinensi­ schen Präsidenten Jassir Arafat kri­ tisiert. «Wir werden nicht mit Leu­ ten zusammenarbeiten, die tun, was Arafat sagt», sagte Verteidi­ gungsminister Schaul Mofas Abge­ ordneten zufolge. 
Verdacht bestätigt Neuer SARS-Fall in Singapur SINGAPUR - Der Verdacht auf einen neuen Fall der Lungen­ krankheit SARS in Singapur hat sich bestätigt. Der neue Fall nährt die Befürchtungen vor einem Wiederaufflammen der Krankheit in Asien. Wie das Gesundheitsministerium des Stadtstaates am Dienstag mit­ teilte, infizierte sich ein 27-jähriger Mikrobiologe mit dem lebensge­ fährlichen Virus. Der Singapurer arbeitete laut den Angaben in einem mikrobiologischen Institut der Nationalen Universität an der Erforschung des West-Nil-Virus. Offenbar, handle es sich bei dem Krankheitsfall aber um einen «Ein­ zelfall». 25 Menschen, zu denen der Mann zuletzt Kontakt hatte, 
-Der 
Mundschutz kommt In Asien wieder in Mode. wurden unter Quarantäne gestellt. Der neue Fall des Schweren Aku­ ten Atemwegssyndrom (Sars) ist. der erste in Singapur seit mehr als drei Monaten. Am 31. Mai war Sin­ gapur von der WHO für SARS-frei erklärt worden.' 
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