Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 29. AUGUST 2003 VOLKS 
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10 KOMPAKT Swiss strebt mit Billigflügen Profitsteigerung an ZÜRICH - Die Verluste cinfliCgcnde Swiss will mit Billigtarifen in Europa wieder ins Geschäft kommen. Mit Hilfe eines flexiblen Tarif- und Online-Buchungssystems sollen Marktanteile zurückgewonnen werden. Für Service muss in der Ecortomy-Class fortan bezahlt werden. Eine Profitsteigerung" von 100 Millionen Franken ist das Ziel. Swiss macht mit der angekündigten Kampfansage an Low-cost-Carricr wie easyJet und Ryanaif seit gestern Ernst: Wie Verkäufschef William Meaney (Bild) in Zürich'vor den Medien sagte, können ab sofort alle 41 europäischen Destinationen der Swiss zu günstigen Prei­ sen angeflogen werden. Ein einfaches Ticket nach Paris ist schon ab 39 Franken zu haben, nach London für 54 Franken. Das neue Ta­ rifsystem funktioniert nach dem von zahlrei­ chen Billigfliegern erprobten Konzept der Buchung übers Internet. Dabei wird der Ticketpreis von der Nachfrage bestimmt. Frühe Buchungszciten und Flexibilität be­ züglich Abflugzeiten und̂ -daten bedeuten. teilweise massiv tiefere Preise. In der Econo- my-Class ergeben sich damit bis zu sieben verschiedene Ticket-Preise auf demselben Flug, in der Business-Class bis zu vier. Holcim unter Druck JONA - Der starke Franken und schwierige wirtschaftliche .Rahmenbedingungen haben Umsatz und Gewinn des Zementkonzerns Holcim belastet. Für das gesamte Geschäfts­ jahr wird ein bes­ seres Resultat in Lokalwährungen erwartet. Holcim weist im ersten Halbjahr 2003 vor allem wegen des schwachen Dollars einen Gewinnrück­ gang von 6,5 Pro­ zent auf 273 Milli­ onen Franken aus. In Lokalwährun­ gen ist der Konzerngewinn um 2,7 Prozent gestiegen, wie der hinter dem französischen Lafargc-Konzern weltweit zweitgrösste Ze­ mentproduzent am Donnerstag bekannt gab. Der Nettoverkaufsertrag nahm um 9,9 Pro­ zent auf 5,804 Milliarden Franken ab, in Lo­ kalwährung gerechnet macht der Rückgang nur 1,1 Prozent aus. Neben des starken Fran­ kens belasteten auch Liefercinbussen wegen des langen und harten Winters in Nordameri­ ka sowie die verschärfte Preissituation den Umsatz. Trotz Wirtschaftskrise hohe Qualität der CH-Schuldner ZÜRICH - Trotz der schlechten Wirt­ schaftslage ist die Qualität der Schuldner am Schweizer. Anleihenmarkt nach wie vor hoch. Allerdings konnte sich die Schweiz dem weltweiten negativen Ratingtrend nicht ganz entziehen. Im Vergleich zum letzten Jahr seien 10 Prozent der Gesellschaften zu­ rückgestuft worden, während nur 5 Prozent eine Höherstufung erhielten, gab die Zürcher Kantonalbank (ZKB) am Donnerstag in ih­ ren Swiss Rating Guide bekannt. Dort sind 106 Schuldner bewertet, die knapp 93 Pro­ zent Franken-Inlandmarktes ausmachen. Am tiefsten gefallen ist ABB, die gleich mehrere Stufen absteigen rhussten, wie Bondre- search-Leiter Luca Corletto am Donnerstag vor den Medien in Kloten sagte. Dies habe ABB den Investmentgrad-Status gekostet. Mit der Bewertung BB+ sei der Energie- und Automationstechnik-Konzern endgültig im Schrottanleihen-Bereich (Junkbond) gelan­ det. Aber auch andere Aushängeschilder der Schweizer Wirtschaft mussten Haare lassen. 
Einbussen wegen Hitze Juli war kein guter Monat für die Hotellerle - Weniger Gäste aus Ausland NEUENBURG - Die Sonne hat der Schweizer Hotellerle nicht geholfen: Die Zahl der Über­ nachtungen nahm im Juli um vier Prozent ab, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Der Rückgang ging ganz auf das Konto der ausländischen Gäste. Im Juli meldeten die Hotels 3,46 Millionen Logiemüchtc, d.h. 141 000 oder 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Dieses Ergebnis liegt um 6,6 Prozent unter dem Mittel der letzten zehn Jahre. Laut BFS konnte das schöne und heisse Wet­ ter die Talfahrt offenbar nicht stop­ pen. Der Tagestourismus ist aller­ dings nicht berücksichtigt. Mit gut 1,53 Millionen Übernachtungen blieb immerhin die Nachfrage aus dem Inland konstant. Gäste aus dem Ausland buchten hingegen nur 1,92 
Im Juli kamen weniger Gäste in die Schweiz, es war offenbar zu heiss. Millionen Hotelnächte, was gegen­ über dem Juli des Vorjahres einerii Rückgang um 141 000 oder 6,8 
Prozent entspricht. 70 Prozent der Logiernächte ausländischer Gaste entfielen auf die europäische Kund­schaft. 
Diese buchte 1,34 Millionen Übernachtungen, das heisst 40 300 oder 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Zuspruch aus Deutsch­ land nahm um 9,5 Prozent ab. We­ niger zahlreich waren auch die Gäs­ te aus Grossbritannien. Hoch im Kurs war die Destination Schweiz hingegen bei den italienischen Gäs­ ten, die 17 Prozent mehr Logier­ nächte buchten als im Juli 2002. Ein leichtes Plus war auch bei den Gäs­ ten aus Frankreich zu verzeichnen. Ebenfalls gut hielt sich die Nachfra­ ge aus den Niederlanden-und Bel­ gien. Bei der Kundschaft aus Über­ see meldeten die Hotels allein einen Rückgang der Übernachtungen um 100 800 oder 15 Prozent auf 579 000. Das Abflauen der SARS-- Epidemie und das Ende des Irak- Krieges habe diese Märkte offenbar noch nicht wiederbeleben können, heisst es in der Mitteilung des BFS. Valora speckt um zehn Prozent ab Merkur und weitere Geschäftseinheiten werden verkauft BERN - Die Konsumgüter-Han- delsgruppe Valora bricht mit der Vergangenheit. Sie verkauft Merkur, aus der die Gruppe 1996 hervorgegangen ist. Der Konzern speckt um rund zehn Prozent ab. Die schlechte Kon­ sumstimmung, Unregelmässig­ keiten und Programmierfehler Hessen den Gewinn im ersten Halbjahr um einen Drittel ein­ brechen. Der neue Konzernchef Peter Wüst umschrieb am Donnerstag in Bern die Strategie mit den Worten seines Hausarztes: «Schlank ist gesund und die beste Voraussetzung für ein langes Leben.» Der Konzern hat neue Kerngeschäfte festgelegt und trennt sich innerhalb der nächten zwei Jahre von acht 
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' *< J<\}' Tu ! • •3'V Der neue Valora-Chef Peter Wüst will den Konzern abspecken. LAFV-GASTBEITRAG Kehrtwende oder bloss ein kurzes Aufatmen Von R. Zulliger, Accuro Group Seit Ausbruch des Irak - Krieges scheint sich die ganze Börsenwclt verändert zu haben. Als ob ein . Blitz - Krieg die ganze Weltwirt­ schaft ankurbeln könnte, welche ja bereits lange vor der Kriegsgefahr arg im Derben lag. Nun stellt sich unweigerlich die Frage, ob es sich dabei um ein Strohfeuer oder um den Beginn eines neuen Hausse- Trends handelt. Erstmals seit Beginn der Börsen­ baisse vor drei Jahren reagierten die Aktienmärkte nicht mehr auf Verschlechterungen der wirtschaft­ lichen Rahmenbedingungen. Nach der langen und ausgeprägten Schmälerung der Weltbörsenkapi­ talisierung wiesen zahlreiche Inve­ storen zu Beginn des zweiten Quar­ tals eine Aktienuntergewichtung aus. Dies alleine reichte, um die beginnende Aufwärtsbewegung der Aktienkurse anzutreiben, denn die Anleger nahmen den Wettlauf mit den Indizes auf. Seither herrscht Hochstimmung wie schon lange . nicht mehr. Die Börsenindizes übertrafen alle Prognosen und be­ finden sich fast durchwegs im Be­ reich von positiven Jahresrenditen. 
Trotz der ersten längeren Kurser­ holung seit Frühling 2000 gilt es nun einen kühlen Kopf zu bewah­ ren. Die Kennzahlen haben sich nochmals verschlechtert. Eine ob­ jektive Analyse der gesamtwirt 
: schaftlichen Lage zeigt, dass das Wachstum auch in den kommenden Monaten moderat bleiben wird. Der erhoffte Wirtschaftsauf­ schwung wird von den Experten immer weiter hinausgeschoben. Nicht zu unterschätzen gilt es die Wirkung einer Zinserhöhung in den USA. Die privaten Haushalte sind hoch verschuldet und nur die tiefen Zin­ sen machen die Zinslast erträglich. Ein.Zinsanstieg würde indes sofort Auswirkungen auf den Konsum zeigen und daher die aufkeimende Konjunkturerholung wieder er­ sticken. Die steigende Arbeitslosig­ keit wird diesen Effekt noch ver­ stärken. Die stetig steigenden La­ gerbestände werden zudem die er- zielbaren Margen därppfen. Auch wenn die US-Gewinne im 2. Quar­ tal nochmals die Erwartungen übertroffen haben, bleiben die Richtwerte für das ganze Jahr ent­scheidend 
und diese dürften ange­ sichts der Wirtschafisperspektivcn und weiter gedämpfter Investi­ tionsausgaben eher tiefer ausfallen." Wie erwartete, fulminante Ge­ winnsteigerungen im gegenwärti­ gen Wirtschaftsumfeld zustande kommen sollen, ist mir schleier­ haft. Zumal das Rationalisierungs­ und Kostensenkungspotential zum grössten Teil schon in den letzten beiden Jahren ausgeschöpft wor­ den ist. Viel Hoffnung liegt auch in den erwarteten Zinssenkungen von 0,25 bis 0,5%, wie wenn diese nun plötzlich die.wirtschaftliche Wende bringen könnten,  nachdcm.es  Zins- satzsenkungen von mehreren Pro­ zenten seit 2000 nicht geschafft ha­ ben. Bei solch stolzen Bewertungen mag es schon erstaunen, da's eine neue Börseneuphorie ausgebro­ chen ist. Die relative Stärke (RSI) auf Wochenbasis bewegt sich auf Niveaus, welche wir letzmals 1999 gesehen haben. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für den Beitrag liegt beim Verfasser. 
heiten, darunter auch von der tradi- tionsrcichen Merkur, aus der die Gruppe vor sieben Jahren- hervor­ gegangen war. Die Verkaufsakti­ vitäten werden von Finanzchcf Urs Meier geleitet. Neuer Finanzchcf wird Martin Ramsler, der am 1. Oktober auch in die Konzemlci; tung eintritt. Die zum Verkauf stehenden acht Geschäftseinhciten erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund '300 Millionen Franken. Das sind etwa zehn Prozent des 'Konzernumsat­ zes. Betroffen sind rund 1300 Mit­ arbeiterinnen und Mitarbeiter. «Es sind keine Schliessungen von Ver­ kaufsstellen oder Entlassungen vor­ gesehen», sagte Wüst, der erst im Juni die Konzernleitung nach der Entlassung, von Reto Hartmann übernommen hat. Gewinnein­ bruch bei Ems HERRLIBERG - Die Turbulen­ zen an den Finanzmärkten haben der EMS-Gruppe im" ersten Halb­ jahr 2003 einen Gewinneinbruch um einen Drittel beschert. Im Zuge eines Rationalisierungsprogramms wurde 43 Angestellten gekündigt. Für das nächste Jahr rechnet Ems- Chef Christoph Blocher mit einem Aufschwung. Nach 108 Millionen Franken in der Vorjahresperiode verbuchte die in den Bereichen Polymere Werk­ stoffe, Feinchemikalien und Engi­ neering tätige EMS-Gruppe bis Mitte Jahr nun noch einen Gewinn von 72 Millionen.. Der Cash-Flow schrumpfte um gut einen Viertel auf 104 Millionen Franken. PanAlpina Sicav Alplna V Preise vom 28. August 2003 ' Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 47.50 Rücknahmepreis: € 46.56 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 45.60 Rücknahmepreis: € 44.67 Zahlstelle In Liechtenstein: Swissflrst Bank (Liechtenstein) AG Austrasso61, Posttach, FL-9490 Vaduz
	        

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