Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 25. AUGUST 2003 
I INTERNATIONAL EKESi » 20 Kl SPLITTER Waldbrände verwüsten Kanada MONTREAL - Die verheerenden Wald­ brände im 
Westen Kanadas haben zehntau- . sende Menschen in die Flucht getrieben. Die kanadischen Behörden sprachen von den schlimmsten Waldbränden .seit 50 Jahren. In der Provinz British Columbia wurden in der • Nacht auf Samstag über 20 000 Bewohner der Stadt Kelowna und ihrer Umgebung vor den Flammen in Sicherheit gebracht. Insge­ samt mussten innerhalb zweier Tage rund 30 000 Menschen aus ihren Häusern fliehen.. Granatenexplosion in Kaschmir MUZAFFARABAD - Im pakistanischen Teil Kaschmirs ist am Sonntag in der Nähe einer Islamschule eine indische Granate explodiert. Dabei wurden nach Polizeianga­ ben acht Mädchcn von Splittern oder Gebäu­ detrümmern verletzt, • vier davon schwer. Zum Zeitpunkt des Zwischenfalls in der Grenzregion Nakyal lieferten sich indische und pakistanische Soldaten Schusswechsel. Die Region Kaschmir wird sowohl von Indien als auch von Pakistan beansprucht. Zwei ihrer drei Kriege seit der Unabhängig­ keit von Grossbritannien 1947 haben beide Staaten um Kaschmir geführt. Liberia kommt nicht zur Ruhe MONROVIA - Trotz spürbarer Erfolgc.der internationalen Friedenstruppe in Monrovia ist die. Gewalt ausserhalb der liberianischen Hauptstadt noch nicht eingedämmt. Tausen­ de Menschen aus dem Süden des Landes flo­ hen am Wochenende vor Gewehrsalven Richtung Monrovia,- wo nach der Einigung auf einen Friedensvertrag und dem Einzug der internationalen Soldaten weitgehend Ruhe eingekehrt ist. Legionärskrankheit auf Kreuzfahrtschiff HANNOVER/CUXHAVEN - Auf dem mit gut 350 Passagieren besetzten Kreuzfahrt­ schiff «Ocean Monarch» ist die gefährliche Legionärskrankheit ausgebrochen. Das Schiff war Freitag in Cuxhaven eingelaufen. Zwei Erkrankte - ein Mann aus Hannover und eine Frau aus Nordrhein-Westfalen - wurden am Wochenende "in Krankenhäuser gebracht/schwebten aber nicht in Lebensge­ fahr. Am Sonntag berichtete das niedersäch- .sische Gcsundheitsministcrium, dass sieben weitere Passagiere Symptome der Krankheit aufweisen. Ihnen wurde dringend geraten, sich sofort in ärztliche Behandlung zu bege- ben. Quelle der Bakterieninfektion, die sich nicht von Mensch zu Mensch übertrügt, waren vermutlich Verunreinigungen im Was- - sersystem des • Vier-Stcrne-Schiffs, wie Ministeriumsprecherin Iris Bethge sagte. VOillSCÄFi 25 % Rabatt Mit der VOLKSCARD erhalten Sie auf Ihr Erwach­ senenticket 25% Rabatt/7.20 CHF anstatt 9.20 Inkl. Bus/Zug­ fahrt nach Dornblrn und zurück und ein Überraschungsgescherik. Karten können beim Volksblattempfang erworben werden. 
Raketenangriff auf Gaza Vier Tote - Palästinenser starten erste Aktionen gegen Extremisten JERUSALEM - Trotz erster kon­ kreter Massnahmen der paläs­ tinensischen Sicherheitskräfte gegen Extremisten hat Israel am Sonntag wieder Raketen auf Gaza abgefeuert. Bei dem Angriff auf ein Auto wurden laut Augenzeugen vier Men­ schen getötet. Als Reaktion auf den Selbstmord- anschlag auf einen Bus in Jerusa­ lem vom Dienstag, bei dem 2| Menschen ums Leben kamen, hatte Israel am Donnerstag bereits mit einem gezielten Raketenangriff den Hamas-Führer Ismail. Abu Schanab getötet. Die Massnahmen der Palästinenser, die mindestens 15 Waffenschmuggler im. Gaza : streifen festnahmen, wiesen israeli­ sche Sicherheitskräfte als ungenü-, getid zurück und kündigten weiter eigene scharfe Massnahmen gegen Militante an. «Jedes Mitglied der Hamas ist ein mögliches Ziel der Liquidierung», bekräftigte Armee- chcf Mosche Jaalon am Sonntag.' Wenn die Autonomiebchürde nicht gegen die Extremisten vorgehe, müsse Israel das übernehmen. Am Sonntag griffen militante Palästi­ nenser erneut vom Gazastreifen aus Israel mit einer Kassam-Rakete an. Das Geschoss vom Typ Kassam 2 schlug nahe der Stadt Aschkelon ein, wie ein israelischer Militär­ sprecher mitteilte. Berichte über Schäden oder Verletzte lagen nicht 
Von Frieden keine Spur: Zwischen Israelis und Palästinensern herrscht faktisch Krieg.. vor. Ein Machtkampf in der palästi­ nensischen Führung, bei dem es um die Befehlsgewalt über die Sichcrheitskräfte ging, behinderte unterdessen weitere umfassende Schritte. Die USA haben den paläs­ tinensischen Präsidenten Jassir Arafat aufgefordert, die gesamte Kontrolle über die Sicherheitskräf-te 
an Ministerpräsident Mahmud Abbas abzugeben. Arafat hat dies abgelehnt. Wie das Zentralkomitee der Fatah-Bewegung am späten Samstagabend mitteilte, schlugen Mitglieder als Kompromiss. die Ernennung von Arafats Vertrautem Nasser Jusef zum Verantwortlichen für Sicherheitsfragen und Vorge­setzten 
" des, Sicherheitschefs Mohammed Dahlan vor. Bis zum Sonntagabend zeichnete sich keine Einigung ab. Zur Razzia im Gaza- streifen erklärte ein palästinensi­ scher Beamter, dies sei der Beginn einer Kampagne zur Durchsetzung von Recht und Ordnung in den Autonomiegebieten. UNO nimmt Arbeit in Bagdad wieder auf. Abschied vom UNO-Irak-Sonderbeauftragten de Mello BAGQAD/RIO DE JANEIRO - Nach dem Bombenanschlag auf ihr Hauptquartier in Bagdad hat die UNO am Wochenende ihre Arbeit wiederaufgenommen. In Rio de Janeiro nahmen Angehö­ rige und Politiker Abschied vom UNO-Irak-Sonderbeauftragten Sergio Vieira de Mello. Nach UNO-Angaben gestaltet sich die Identifizierung der-Leichen des Anschlags, bei dem nach iraki­ schen Angaben 24 Menschen getö­ tet wurden, schwierig. Bislang wurden erst zwei Leichen freigege­ ben, darunter diejenige von de Mello. UNO-Generalsekretär Kofi Annan und der brasilianische Prä­ sident Luiz Indcio Lula da Silva 
In Rio de Janeiro nahm man Abschied von Sergio Vieira de Mello. 
nahmen in Rio de Janeiro unter strengsten Sicherheitsvorkehrun- gen Abschied von de Mello. «De Mello war ein Held der UNO», sagte Annan in einer Rede bei der Totenwache im Rathaus von Rio de Janeiro. In einer kurzen Ansprache sagte Lula tief gerührt: «Männer wie Sergio sterben nicht. Sie üben die Solidarität irgendwo anders aus.» De Mello soll heute Montag in Frankreich beigesetzt werden. Der neue UNO-Sondergesandte Ramiro Lopes da Silva nahm am Wochenende seine Arbeit auf. Er war bisher Koordinator für die humanitäre Hilfe im Irak und über­ lebte das Attentat leicht verletzt. Lopes da Silva warnte vor weiteren Anschlägen. Busunglücke fordern 26 Menschenleben Fünf Tote in Sachsen-Anhalt, zwei in Frankreich und 19 in der Türkei Frankfurt/Main - Eine Serie schwerer Busunglücke hat am Wochenende in Deutschland, Frankreich und in der Türkei mindestens 26 Menschenleben gefordert. Dutzende Fahrgäste wurden nach Angaben der Poli­ zei schwer verletzt. In Deutschland verständigten sich die verantwortlichen Politiker da­ rauf, die nach ähnlichen Unfällen bereits vor Wochen ins Auge gefassten Sicherheits- und Kon- trollmassnahmen im Busreisever- kehr so schnell wie möglich umzu­ setzen. Auf der A9 bei Tollwitz in Sach­ sen-Anhalt war am frühen Sonn­ tagmorgen aus noch ungeklärter Ursache ein mit 23 Passagieren besetzter Reisebus auf der Fahrt 
von München nach Kiel von der Strasse abgekommen und eine Böschung hinabgestürzt; Bei den Getöteten handelt es sich um eine 17-jährige Frau und einen ebenso alten Mann sowie um drei ältere Frauen. Nach Angaben der Polizei wurden L6 Passagiere und der Fah­ rer schwer und zwei weitere Insas­ sen leicht verletzt. Sie waren auf dem Weg zu einer Kreuzfahrt. Über die Ursache war zunächst nichts bekannt. Der Fahrer gilt als erfahren und hatte das Steuer erst drei Stunden zuvor übernommen. Der viereinhalb Jahre alte Reisebus durchlief nach Angaben des Unter­ nehmens im März dieses Jahres die letzte Haupt- und im Juni eine Zwischenuntersuchung. Dabei seien keinerlei Mängel festgestellt 
worden. Die Polizei wies Spekula­ tionen zurück, wonach es Hinweise 
auf einen Sekundenschlaf des Fah­ rers gebe. In Sachsen-Anhalt fanden bei einem Busunfall fünf Menschen den Tod. 
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