Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 27. JANUAR 2003 VOLKS BLATT 
SPORT 
RUHE VIERTER IIM WILDHAUS BURKHARD SIEGER AM INFERNORENNEN 
14 SPORT IN KÜRZE EM-Titel an Spies und Prusis BOB - An den Bob-Europameisterschaften in Winterberg (De) holten Ralph Rüegg und Martin Annen je eine Bronzeniedaille für die Schweiz. Die Titel gewannen der Deut­ sche Rend Spies mit dem Zweier- und der Lette Sandis Prusis mit dein Viererbob. Annen holte damit die erste Viererbob-EM- Medaille für die Schweiz seit 1999, als Mar­ cel Rohner ebenfalls in Winterberg Zweiter geworden war. Lambiel hervorragender Fünfter EISKUNSTLAUF - Stephane Lambiel verbesserte sich an den Eiskunstlauf-EM in Malmö dank einer kämpferischen Leistung in der Kür um einen Platz auf Rang 5. Gold gewann absolut verdient der Russe Jewgeni Pluschenko vor den Franzosen Brian Jou- bert und Stanick Jeannette. Sylke Otto siegreich RODELN - Dank einem Sieg beim zweit­ letzten Saisonrennen auf dem Run von Inns- bruck-Igls sicherte sich Olympiasiegerin Sylke Otto schon vor dem Finale' in Winter­ berg den Weltcup der Schlittlerinnen. Bei den Männern gewann Georg Hackl überle­ gen vor dem Weltcup- Führenden Markus Kleinheinz (Ö). Die Schweizer Stefan Höhener (17.) und Patrick Habegger (27.) blieben hinter den Erwartungen zurück. RESULTATÜBERSICHT Wintertriathlon; Weltcup Wildhaus. Wintcrtriathlon Weltcup <4.8 km Laufen/11,2 km Mountainbikc/IO km Langlauf). Männer: !. Benjamin Sonntag (Deu) 1:16.01 Stunden. 2. Nicolas Lebrun < l;ra) l:J7'.59.3. Frode PcJcrson (Ntfr) 1; 
18.30.4. Marc Ruhe (IJe) 1:19;31. 5. Thomas Schrcnk (Deu) i".19,M. ( > l-alk Güpfcrt (Deu) 1:20.47. 7. Palrik Kuril (Slo) 1:20.50. 8. Alf Roger Holme (Nor) 1:21.23. 9. Üla G. liustad (Nor) 1:21.50. lO.Olh- mar BrUgger (S/) 1:22.08. 
Ferner: 23. Marccl Tschopp (Lie) 1:41,09. Total 26 Klassierte. Frauen: I. Sigrid üing (Deu) 1:25.59 Stunden. 2. Marianne Vlas\cld(Hol) 1:27.10. 3. Jutta Schubert (l)cu) 1:36.30.4. l-'re- derike Rupp(Deu) 1:37.28. 5. Maria Kalrtccs (Nor) 1:40.01. 6. Stefanie Öona/i (Ita) 1:46.27. 7. Sibylle Matter (S/) 1:47.8. Annakatrin Nit/sche 
(Deu) 1:56.55. 9. Cccilc Bulle (Fra) 2:01.23. 
Aufgegeben: Sabine Fuhrimann (S/). Total 9 Klas-, sierte. AK II (3,2 km Loufcn/5,6 km Mountalnblke/5,0 km Langlauf)» Männer: 1. Michael Schüdlcr (Lle) 48.00,74. 2. Günter Pauli (Deu) 51.32.52. 
3. Philip Schüdlcr (Lic) 54.10,70. 4. Helmut Uöfler (Lic) 59.12,19. Total 8 Klassierte. Team Sprint (1,6 km Laufen/2,8 km MountainbIke/2,5 km Langlauf)* Männer: I. Thomas Schrenk/l alk GcVplcrt (De) 40.57,2. Alf Hoger Holme/Hrode l'eterson (No) 41.31. 3. Patrick Kuril/Ola G. Buslad (Slk/No) 41.56. 
Frauen: I.Maria Kalcess/Marianne Vlasveld (No/Ho) 49.46. 2. h'rcderike Rupn/Jutta Schubcrt (De) 52.IK). Junfon iren (3̂2 km Laufcn/5,6 km Mountainbikc/5,0 km Langlauf): I. Andrej Rubis (Slk) 46.54.2. Jan Van Berkel (Sz) 47.26..3, Branislaw Hrasko (Slk) 47.26. Boh: EMAVcltcup  • Winterberg. EMAVcltcup. Zweierbob: I. Rcnrf Spics/Marco Jakobs (De I) 111,79 Sekunden. 2. Pierre Lueders/Giulio Zardo* (Ka I) 0.46 zurück. 3. Andre 
1 LangeVKevin Kuske (De 2) 0,75. 4. Ralph Rüegg/Bcat llefti (S/ 2) 0.93. 5. Martin Annen/Cddric Grand (S/ I) 1.02. * = nicht 
in der tiM-Wertung. 29 Mannschaften gestartet. 27 klassiert. Viererbob: |. Sandis Prusis/Silarajs/Rullis/O/oU (Leu I) 110,67. 2. Langc/Hoppc/Kühn/Emhach (De I) 0,06. 3. Annen/Urs Acberhard/Silvio Schaufelberger/Grand (S/ 2) 0,23. 
Ferner: 5. Ralph Rüegg/Andreas Gees/Hefti/Elmar Schaufelhergcr <S/ I) 0,54. 14. ho RUegg/Nüssli/Milchler/ Acbli (S/ 3) 1.49. 23 Mannschaften gestartet und klassiert. Weltcup (6/7). Zweierbob: I. Spies und Lueders je 192. 3. Annen 186.4. Lange 181. 5. Ralph RUcgg 178. 6. Hays 150. Viererbob: I. Lange 178. 2. Pnjsis 176. 3. Ralph Rüegg 159. 4. Spies 153. 5. Annen 152. 6. Hays 149. Ferner: 9. Ivo Rüegg 129. 
Letzte Rennen: 778. Februar in Calgary. Eiskunstlauf: EM Malmö (Sd). Europameisterschaften. Münncr. Schlussklas« sement: I. Jewgeni Pluschenko (Russ) 1,5. 2. Brian Joubcrt (Fr) 3,0. 3, Stanick Jcanncttc (Fr) 5.0. 4. Ilja Klimkin (Russ) 5.5. 5. Stephane Lambiel (Sz) 8,0. Rodeln: Wcltcu p  • • • Igls (ü). Weltcup. Münncr: I. Georg Hackl 
(IX') 99,682. 2. Markus Kleinhcinz (0) 0.558. 3. Alben Dcmtschcnko (Russ) 0.677.4- Jan Eichhorn (De) 0.686. 5. David Müller (De) 0,687. 6. Armin Ztfggclcr 
(Ic) 0,859. 
Ferner: 17. Stefan Höhener 1,778. 27. Palrick Habegger 2.387. 47 klassiert Weltcup-Stand (6/7): I. Kleinhein/ 525.2. Hackl 490. 3. Zttg- gelcr 402. 4. Dcmtschcnko 369. 5. Rainer Margreiter (6) 303. 6. Mittler 296. 
Ferner: IH. Höhener 140. 21. Habegger 94. Frauen: 1. Sylke Otto (De) 81,286. 2. Silke Kraushaar (De) 0.209. 3. Barbara Nicdemhuber (De) 0,502. 4. Sonja Manzen- rcitcr (ö) 0,652. 5. Anke Wischncwski (De) 0,806. 6. Veronika Haider (0)0,810. WC-Stand (6/7):' 1. Otto 585.2. Kraushaar 47,V 3. Nicdemhuber 440.4. Wischnewski 350. 5. Man/cnrcitcr 331.6. Haider 298. Nordische Kombination: Weltcup Sapporo (Jap). Nordische Kombination. Wcltcup. Mas­ senstart (10- 
km-Langlauf/2 Sprünge): 1. Ronny Ackermann (De) 253.6 Punkte. 
2. Georg Hcttich (IX') 251,4. 3. Samppa Lojuncn (Fi) 243.6. Stand Im Weltcup (U/15): 1. Ackcnnann 795. 2. Hannu Man* ninen (Fi) 614. 3. Björn Kircheiscn (De) 610. Biathlon: Weltcu p . . Antholz (It). Wcltcup. MUnner. 15 km (Massenstart): I. Andri 
Dcryzemljn (Ukr) 37:00,2 (0 Strafrunden). 2. Pavel Rostowzcw (Russ) 0,7 (Ü). 3. Ricco Gross (De) 1,2 (0). WC-Stand (12/23): I. Raphael Poirtfe (Fr) 455. 2. Ole Einar Bjömdalcn (No) 440. 3. Tschcpikow 351. Frauen. 12,5 km (Massenstart): I. Albina Achatowa (Russ) 36:42,8 (0). 2. Sylvic Bccacrt (Fr) 15,2 (3). WC-Stand (12/i3)J I. EkatcrinaDafovska (Hui) 469. 2. 
Bcca­ crt 427. 3. Martina Glagow (De) 349. 
Marc Ruhe im Aufwind Beim Weltcup-Auftakt verfehlt der Liechtensteiner das Podest nur um 60 Sekunden WILDHAUS - Nach seinem missratenen Saisonstart vor Wochenfrist in Freudenstadt glänzte Marc Ruhe in Wildhaus mit einer deutlichen Leistungs­ steigerung und einem vierten Schlussrang. Den Sieg holte sich Benjamin Sonntag vor Nicolas Lebrun und Frode Pederson. Marcel Tschopp klas­ sierte sich auf dem 23. Rang. «Ben6 Schnorer, Wildhau s Nachdem Marc Ruhe letzte Saison im Winter-Triathlon mit dem Euro­ pameister* und Weltmeistcrtitel, sowie dem Sieg im Gesamtweltcup fast alles gewonnen hat, was es in dieser noch jungen Sportart zu gewinnen gibt, dürfte es heuer für den liechtensteinischenSportler des Jahres 2002 schwieriger wer­ den. Zum einen benötigte der Trie- sner Physiotherapeut in den ver­ gangenen Monaten mehr Energie für den Aufbau seiner eigenen Pra­ xis als für ein zeitraubendes Trai­ ning, und zum anderen haben die stärksten Professional-Triathleten in der Zwischenzeit auch sehr viel Terrain auf den Weltmeister gutge­ macht. Am Samstag fühlte sich der Liechtensteiner beim Weltcup-Auf- takt in Wildhaus aber sichtlich bes­ ser als bei seiner Aufgabe in Freu­ denstadt vor einer Woche: Vor dem Start erklärte Marc Ruhe, ent­ spannter und viel weniger gestresst zu sein. Und dies, obwohl in Wild­ haus die versammelte Weltelite am Start war. Notwendige Rennkorrekturen Tiefer und schwerer Boden ver­ anlasste: die Rennleitung kurz vor­ dem Start zu StrcCkenverkürzun- gen. Hiernach wurden von den Athletinnen und Athleten vorerst drei Laufrunden zu je 1,6 .Kilome­ tern, dann vier Mountainbike-Run- den zu je 2,8 Kilometern und abschliessend noch vier Skating- Runden zu je 2,5 Kilometern, oder insgesamt • 26 Rennkilometer abverlangt. 
Zwei sportliche Rivalen freundschaftlich vereint: Sieger Benjamin Sonntag (links) und Marc Ruhe. Starkes Radrennen Nach dem Start zeichnete sich bei den Männern ein spannender Zweikampf zwischen den beiden zur Zeit wohl stärksten Triathletcn Benjamin Sonntag (Deu. WM 4.) und Nicolas Lebrun (Fra, WM 3.) ab. Diese bildeten zusammen mit dem Franzosen Olivier Bulle und dem Sloveneii Patrik Kuril eine Viererspitze, die sich durch regel­ mässige Führungswechsel deutlich vom übrigen Feld absetzen konnte. Weltmeister Marc Ruhe verlor auf der Laufstrecke 55 .Sekunden auf ' die Spitze und kam erst als zwölf­ ter Athlet in die Wechselzone., Im Bikcrennen zeigte der Liech­ tensteiner dann sein ganzes Kön­ nen. Mit akrobatischen Einlagen machte er im coupierten Gelände und auf weichem Schnee einen Rang nach dem anderen gut, erziel­ te hinter dem entfesselten Benja­ min Sonntag die zweitbeste Fahr­ zeit und übernahm auf der dritten 
Runde den zweiten Zwischenrang. Auf den abschliessenden zehn Skater-Kilometern machte sich Marc Rühes Trainingsrückstand dann aber wieder bemerkbar. Der deutlich stärker laufende Lebrun und später auch der mit Laufbest­ zeit in die Wechselzone kommende Norweger Frode Peterson ver­ mochten den Liechtensteiner wie­ der zu überholen. Der unerwartete, insgeheim aber doch erhoffte Podestplatz war verloren, doch Marc Ruhe liess sich dadurch nicht beirren. Ein verbissenen geführter Zweikampf gegen die Uhr, brachte ihm schliesslich den famosen vier­ ten Schlussrang ein. «Form stimmt noch nicht» Im Ziel meinte Marc Ruhe: «Ich habe gemerkt, dass meine Form noch nicht ganz stimmt und daher verlief das ganze Rennen für mich ganz akzeptabel. Ich wollte unter die ersten zehn kommen, und das 
habe ich geknackt. Bis zur WM in Oberstaufen vom 12. bis 16. Febru­ ar dürfte es noch besser werden.» Und mit Annemarie Gschwend bedauerte die Präsidentin des Schweizerischen Triathlon-Ver­ bandes, «dass Marc Ruhe kein Schweizer ist». Mit Manuel Tschopp klassierte sich ein zweiter Liechtensteiner in diesem Rennen im 23. Schlussrang. Damenrennen nach Papier Bei den Damen setzte sich die deutsche Europameisterin und WM-Dritte Sigrid Lang mit 2:10 Minuten vor der Weltmeisterin Marianne Vlasveld (Hol) durch. Hier war vor allem beachtenswert, dass die Holländerin nach der Mountainbike-Strecke noch mit einer Minute Vorsprung alleine an der Spitze lag und die Deutsche ihre Favoritenrolle für die EM in und WM auf der Langlaufstrecke deutlich untermauern konnte. FL-Triumph am 60. Infemorennen Hans Burkhard gewinnt die längste Abfahrt der Welt MÜRREN - Zum ersten Mal in der Geschichte des Infernoren­ nens stand ein Liechtensteiner ganz oben auf dem Sieger- treppchen. Bei 1800 Läufern konnte sich der Triesenberger Hans Burkhard als Sieger der Jubiläumsabfahrt feiern lassen. Seine Bestzeit: 11:10.28 Minu­ ten. Zudem sicherte sich Burk­ hard auch den Sieg in der Infer­ no-Kombination. Der Erfolg Burkhards war schon längst überfällig, beendete der Triesenberger die Rennen in den Vorjahren doch konstant auf den Plätzen 2 und 3. Vor zwei Jahren schrammte Burkhard nur um Haa­ resbreite am Sieg vorbei, als der Amerikaner Erik Carlsen mit Start­ nummer 
1236 von den plötzlich stark besseren Wetterverhältnissen profitierte und den Liechtensteiner noch abfangen konnte. Trotz des lange herbeigesehnten Erfolgs zeigte sich Burkhard überglücklich aber dennoch bescheiden: «Nach­ dem ich in den Vorjahren jeweils die Plätze 2 und 3 belegte, glaubte 
Hans Burkhard (Mitte) gewann die Jubiläumsausgabe des Infemorennens. ich immer, dass ich einmal dieses berühmteste Rennen der Welt gewinnen würde. Der Glaube an mich selbst, die Kondition vom Velofahren und der totale Einsatz . waren mein Erfolgsrezept. Ich bin überglücklich, die Jubiläumsab­ fahrt gewonnen zu haben. Einen Teil meines Sieges möchte ich den Gebrüdern Oli und Frank Feuz 
(früher Mitglied der Ski-B-Mann- schaft der Schweiz, Anm. d. Red.) widmen, denn ohne sie wäre Mürt ren nicht meine zweite Heimat und ich würde nicht an den Infernoren­ nen teilnehmen.» Neue Strecke zum Jubiläum Das Ziel der Jubiläumsabfahrt befand sich zum ersten Mal in Mür-ren, 
auch um die Abfahrt zu einem wahren Volksfest werden zu lassen. Weil im oberen Teil Lawinengefahr bestand, musste eine Ausweichrou- te befahren werden. Der Start befand sich knapp unterhalb des weltberühmten Schilthorngipfels. Nach einem Steilhang und einem qualvollen Aufstieg gelangten die Fahrer zum steilen, engen und kur­ venreichen Kanonenrohr. Ein wei­ terer Aufstjeg und die Abfahrt durch den Palace Run bildeten den Abschluss der Strecke. Geist und Tradition Mit der längsten Abfahrt der Welt ist ein grosses Stück Tradition verbunden. So wird jeweils am Vorabend des. Spektakels ein Fackelumzug mit Glocken, Gug- gen und dem Teufel selbst veran­ staltet. Anschliessend wird der Leibhaftige verbrannt, damit alle vom Infernogeist befallen werden und so genügend Kraft für die harte Prüfung am nächsten Tag haben. Mit Hans Burkhard scheint es der Infernogeist in diesem Jahr beson­ ders gut gemeint zu haben.
	        

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