Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 22. AUGUST 2003 
VOLKS I 
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INTERVIEW MIT ALOIS. OSPELT BLATT I I IM LM IM 
U NACHRICHTEN 
3 FBP Buura-Zmorga VADUZ - Am Sonntag, den 31. August führt die FBP-Ortsgruppc Vaduz zum ersten Mal ei­ nen Buura-Zmorga auf dem Vaduzer Riethof durch: Treffpunkt ist am Sonntag, den 31. Au­ gust um 9 Uhr. beim Feucrwehrdcpot Vaduz - mit Fahrrad! Von dort aus fahren wir gemein­ sam zum Riethof, wo uns die Familie Schenk zu einem reichhaltigen Buurä-Zmorga erwar­ tet. Es bestellt die Möglichkeit, die Anlage des ' Riethofs zu besichtigen und Einkäufe direkt ab Hof zu niachtn. Für alle, die kein Fahrrad ha­ ben, wird ein Transport zum Riethof organi­ siert.- — Bitte um Voranmeldung. Der Anlass fin­ det bei jeder Witterung statt. Die Kosten betra­ gen pro Person CHF 25.-, Kinder bis 10 Jahre sind kostenlos. Anmeldung bitte bis spätestens 27. August 2003, tagsüber per Telefon 237 79 40 beim FBP-Parteisckretariat und abends per Telefon 233 38 71 bei Markus Verling oder per E-Mail an  markus.verling@adon.li . Komm auch du mit deiner Familie zu unse­ rem Buura-Zmorga und lass dich einmal so richtig verwöhnen! FBP-Ortsgruppc Vaduz Brunch auf der Balzner Alp Matta BALZERS - Die Ortsgruppe Bal.zcrs veran­ staltet am Sonntag 24. August" einen Alpen- brunch auf der Balzner AJp Matta. Dazu möch­ te der Ortsgruppenvorstand alle Einwohnerin­ nen und Einwohner von Balzers recht herzlich einladen. ' Wir treffen uns am Sonntag, den 24. August um 8.30 Uhr auf dem Kirchenparkplatz und fahren gemeinsam ins.Malbun. • Abmarsch beim Malbuner Kirchlein um 9.15 Uhr. Wir wandern über den Sa.ssweg (Sass- Seelcin / Sasslurkle) Richtung Malta. Der Al- penbninch auf der Alpe Matta ist ab 10.30 Uhr bereit.. Bei unsicherer Witterung gibt David l-'rick am Sonntagmorgen ab 7.30 Uhr unter der Nalel-Nr. 777 19 51 Auskunft über die Durch­ führung. der. Veranstaltung. Der Ortsgruppen­ vorstand hofft auf eine grosse Teilnehmerschar. FBP-Ortsgruppe Balzers INFOABEND Infoabend über Sprachferien in Malta SCHAAN - Der Kurs bietet eine interessante Mischung zwischen Englisch-Intensivunter- . rieht yohnittags und kulturellen Aktivitäten und Ausflügen nachmittags. Er richtet sich an Personen, 
die die englische Sprache in einer ungezwungenen Atmosphäre erlernen und er­ leben wollen.( Englisch Stufe I mit «Neues Lernen»), Die Sprachfcrien finden vom 11. bis 18. Oktober statt. Ein Informationsabend vorgängig am 26. August um 18 Uhr im Haus Stein-Egerta. Ohne Voranmeldung, (Eing.) P 
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JAHRE VOLKSBLÄTT Ereignisse der letzten 1?5 Jahre WELCH EIN UNSINN! VADUZ, 20. Juli 1961 - Im ADAC-Sonder- druck des internationalen Campingführers «Camping zwischen'Main und Mittelmeer» ist folgende Bemerkung bei .der Beschrei­ bung der liechtensteinischen Zeltplätze zu le­ sen: «Achtung! Auf dem Bahnhofplatz von Vaduz ist ein Schild mit folgender Aufschrift angebracht: Das Betreten des Rasens und das Sitzen auf dem Stacheldrahtzüun ist streng verboten.» Die Auflage dieses Campingfüh­ rers soll über 20 000 Exemplare betragen. Bearbeitet und verfasst von Herrmann .Dil­ mar in Zusammenarbeit mit dem Allgemei­ nen Deutschen Automobilclub. Es arbeiteten mit: Hans Behrmann, Zürich 29, usw. Allein­ vertrieb für die Schweiz: Kümmeriy & Frey, Bern. Wenn nun von solchen Stellen und ebensolchen Mitarbeitern den Lesern ein sol­ cher Unsinn vorgesetzt wird, kann man da den übrigen Inhalt überhaupt noch ernst neh­ men? A.B; Morgen: Autofahrer sollten mehr Bewegung haben 
Mit «Du» beginnt der Dialog Kulturpolitik in Liechtenstein setzt auf Synergieeffekt Kulturminister Alois. Ospelt: Wiedereröffnung des Landesmuseums im Herbst schliesst schmerzliche Lücke. 1 
VADUZ - Die Kulturpolitik in Liechtenstein soll künftig wir- kungsorientiert sein. Der Kul­ turminister plant eine Kurskor­ rektur in Kulturförderung und Kulturverwaltung. Verhandlun­ gen mit den Kulturinstitutionen sind im Gange. Kornelia Pfeiffer hat mit Regierungsrat Alois Ospelt über das neue Kultuc- konzept gesprochen. • Kornella PlelHe r Volksblatt: Herr Kulturminister, fast an jeder Strassenecke- steht Kunst in Liechtenstein. Passt die Weltkunst ins Dorf? Regierungsrat Alois Ospelt: Kunst soll ja einen Dialog provo­ zieren mit dem Betrachter, der Be­ trachterin. Sic darf sich daher nicht' verstecken oder sich wie ein Cha­ mäleon der Umgebung anpassen. Kunst muss .auffallen, ins Auge springen, etwas im Betrachter be­ wegen und auslösen. Nur so ent­ steht ein Dialog/Bildende Kunst ist deshalb im öffentlichen •Raum ge­ nau am richtigen Platz. Was gefällt Ihnen nicht an der jetzigen Kulturpolitik? Sie haben eine Kurskorrektur und ein neu­ es Kulturkonzept angekündigt. Die Kulturpolitik steht nicht zur Diskussion. Ich habe auch nicht von einer generellen Kurskorrektur und einem völlig neuen Kulturkon- zept gesprochen. Gefragt ist aus Sicht des Staates' und der Regie­ rung vielmehr eine wirkungsorien- tierte 
Verwaltung auch im Kultur- bercich. Wir haben festgestellt, dass wir uns neuen Umständen un­ serer Zeit anpassen und Verbesse- rungsmöglichkeiten finden müssen, was'die Kulturverwaltung • von staatlicher Seite angeht. Mit den eingesetzten öffentlichen Mitteln soll das Bestmögliche erreicht'wer­ den. Da haben wir noch Potenziale, die es zu nutzen gilt. Der Startschuss ist gefallen für eine Überprüfung der staatlichen Kulturstellen und KultUrinstitu- tionen. Damit soll die Kulturpoli­ tik wirkungsorientiert werden. Was ist damit gemeint? Dazu ein Beispiel: Nehmen wir die Öffentlichkeitsarbeit, die den verschiedenen Kulturinstitutionen als Aufgabe gestellt ist. Nun macht jede Institution für sich Öffentlich­ keitsarbeit, 
die sich vielfach an die 
gleichen Zielgruppen richtet, ohne, sich mit der verwandten öder be­ nachbarten Institution abzustim­ men. Damit erzielen sie nicht- den gleichen Effekt wie mit einer unter- , einander abgestimmten Öffentlich­ keitsarbeit. Die Überlegung muss also vorausgehen: wie weit könnten wir. Teile 
der Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam machen. Dazu sind Ideen und Veränderungen gefragt. Wie finden Sie diese Ideen? Es liegt bereits ein Konzept vor, das das Kulturressort dem Kultur- . beirat und der Stabsstelle für Kultur in Auftrag gegeben, hatte. Erfreu­ lich ist, dass parallel zu diesem Prozess einige Kulturinstitutionen gleiche Überlegungen angestellt haben: wo und wie könnten Mittel gemeinsam verwaltet werden? Wir werden nun kurzfristig^, rein orga­ nisatorische Kooperationen bespre­ chen, aber auch schon über langfri­ stige Kooperationen nachdenken. Auf der längerfristigen Ebene be-, stehen Grenzen. Dehn will man staatliche Fördermittel gemeinsam verwalten, braucht man neue Rechtsformen für die einzelnen In­ stitutionen. Kräfte zu bündeln, ist ein langer Prozess. Der Staat Liechtenstein fördert das Kulturschaffen mit rund 20 Millionen Franken. Weitere 5 bis 6 Millionen steuern die elf Ge­ meinden bei. Wirkungsorientier- te Kulturpolitik, heisst das mehr oder weniger Geld für Kultur? Die Erfüllung der verschiedenen Staaltsaufgaben und die dafür be-. reit gestellten Mittel-müssen sich an den Staatseinnahmen ausrich­ ten. Auch der Kultursektor wird vorläufig nicht mit mehr Mitteln rechnen können, .was aber eine Sta­ bilisierung auf gütem Niveau be­ deutet. Wie sieht die Kulturpolitik der Zukunft aus? Es ist nicht Aufgabe des Staates, Kultur direkt zu betreiben. Es ist Aufgabe eines Staates, gute Bedin­ gungen zu schaffen, damit Kultur wachsen kann und kulturelles Le­ ben möglich ist. Es ist Förderung, aber nicht mehr und damit auch kein Eingriff in die Inhalte und Art der kulturellen Auseinanderset­ zung. Allerdings muss der Staat in einer, demokratischen Gesellschaft für finanzielle Förderung Voraus­ setzungen definieren. 
Wie steht es in Liechtenstein mit der Eigeninitiative von Künstlern und Kulturschaffenden? Die Eigeninitiative ist beachtlich, der Unternehmungsgeist gross, die Aktivitäten sind vielfältig. Aber Initiative allein ist kein Garjnt für nachhaltigen Erfolg. Dauerhaft ei­ ne solide Basis zu finden,, ist nicht immer einfach. In diesem Sinn ist jeder Künstler zugleich Unterneh­ mer. Sich als Künstler zu behaupten, ist auch in Liechtenstein schwie­ rig. Was raten Sie einem jungen" Künstler? Das, - was man jedem jungen Menschen raten muss: sich im eige­ nen Bereich eine möglichst gute Grundlage zu schaffen durch soli­ de, möglichst exzellente Ausbil­ dung dei* Fertigkeiten, der Fähig­ keiten, des Könnens. Im Wort Kunst steckt ja das Wort «können». Dazu gibt es öffentliche Hilfe wie Werkjahrc, die Musikschule, die Kunstschule. Der zweite Schritt muss 
- dann sein, über eine längere. Zeit gezielt den Dialog ausserhalb der Landesgrenzen zu" suchen. Es geht darum, sich selbst verstärkte finden, zu erfahren und so zu ganz besonderen 
Konturen des eigenen Schaffens zu finden. Die Liechtensteiner sind eigent­ lich zufrieden mit dem kultureN len Angebot. So das Ergebnis ei­ ner Umfrage. Jeder Dritte hätte aber gern mehr Kulturaustausch mit dem Ausland? Dass Austausch gesucht wird, ist eine erfreuliche Feststellung. Denn Kultur ist in sich Austausch und zu­ gleich nur im Austausch möglich. Der Mensch ist auf das Du angelegt und Austausch ist ein'Lebenseli- 4er. Für die Internationale Bodensee:- konferenz (IBK) hat Liechten­ stein Anfang August ein Künst­ lerdorf auf der Marktplatzgara­ ge ausgerichtet? Auch auf politischer Ebene pfle­ gen wir einen Kulturaustausch, vor­ nehmlich bilateral mit der Region und im Rahmen der IBK. Und das Projekt meet.einander war sehr er­ folgreich, weil es den Austausch unter den Künstlern direkt provo­ ziert hat. Im Künstlerdorf ist man sich wie im Dorf als Nachbarn na­ he, und da entsteht etwas. So ist un­ ter den Künstlern aus der Boden­seeregion 
künstlerisch im Aus­ tausch viel passiert.- Herr Kulturminister, an Sic als Historiker die Frage: was liegt . Ihnen in Sachen Kultur be­ sonders am Herzen? Bei.mir ist besonders ausgeprägt, düss ich in vielen Erscheinungsfor­ men und Institutionen immer die~ zeitliche Dimension betrachte und die Entwicklung von der Vergan­ genheit in die Gegenwart und in die Zukunft verfolge.. Das ist eine Ei­ genart, die besonders- Historikern zugesprochen wird. So versuche ich, alles aus der jeweils eigenen Geschichte zu verstehen. Welchen Stellenwert geben Sie damit dem neuen Landesmu- seum? Ich bin überzeugt, dass wir mit der Wiedereröffnung des Museums eine ganz schmerzliche Lücke, die wir viele Jahre erdulden mussten, wieder schliesseri können. Es ist ein Verlust, wenn mehreren Schü­ lergenerationen die Chance genom- naen war, den Zeugen der Vergan­ genheit des eigenen Staates begeg­ nen zu können. Das gilt für Liech­ tenstein und für sein Verhältnis nach aussen. Unser Land konnte sich in der historischen Dimension nicht mehr ausreichend nach aussen präsentierert. Das war sehr schmerzlich. Auf welche historischen Zeugen Liechtensteins freuen Sie sich be­ sonders? Auf die kleinen Bronzestatuet­ ten, die man am Burghügel Guten­ berg gefunden hat. Sie sind ein ein­ zigartiges Zeugnis der frühen Ge­ schichte, Besiedlung und Kultur Liechtensteins. Zudem besitze ich eine Replik einer solchen Statuette, die mich an meine Jahre als Vorsit­ zender im Historischen Verein, er­ innert. ANZEIGE El 
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