Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

125 Jahre Liechtensteiner 
VOLKSBLATT Die VÖLKSBLATT-Ceschkhte 125 bewegte Jahre liechtensteinischer Mediengeschichte SCHAAN - Die Geburt des liechtensteinischen Zeitungs* wesens'ist eng verbunden mit der.Verfassung. Ein Jahr nach­ dem das Land die Verfassung von 1862 erhalten hatte, tauchte in Liechtenstein 
das erste Presseerzeugnis, die «Liechtensteiner Landes­ zeitung» auf.'lhr war aller­ dings nur.ein kurzes Löben beschieden. Besser erging es dem «Liechtensteiner Volks­ blatt», dessen Geburtsstunde am 16. August 1878 schlug und das seither ohne Unterbruch erscheint. •Kaum in einem anderen Land läs'st sich der Zusammenhang zwischen der Entwicklung freiheitlicher. Rechte mit .der Geschichte der - Zeitungen.so gut nachweisen wie in Liechtenstein. . Die «Liechtensteiner Landeszeitung» \ Die konstitutionelle Verfassung, die Liechtenstein im Jahre 1862- erhielt,-war für den damaligen' Redaktor, Dr. Karl Schädler, glei-, chermassen Anlass und Auftrag, nun auch eine eigene, liechten­steinische 
Zeitung herauszugeben, die •'Liechtensteiner Landes/ei- . Uinq» .UntOr anderem schrieb . Schadler •- ". Dem Volke wurde:die Mit- • Wirkung ah de'r'Gesetzgebungfur die Verwaltung des Landes ge-' 'wahrt Die einsichtsvolle Übung dieser Rechte wird die jetzigen, .öffentlichen Zustande verbessern und.eine glückliche Zukunft be- gründen- Soll das zur Wahrheit ' werden, so muss dielebendige Teijnahme aller Bürger an den. öffentlichen Angelegenheiten angeregt und das klare Verstand;' ms der polnischen Errungenschaf­ ten überall verbreitet werden.» Offiziell wurde die «Liechten­ steiner Landeszeitung» von einem «Verein patriotisch gesinnter Man-' ner • >herausgegeben .-.Als Heraus­ geber firmiert« Reallehrer Georg Fischer Die erste Ausgabe er­ schien am 12 April 1863 Das Blatt erscheine - so hiess es im. Kopf desselben - «monatlich regelmassig zweimal, nur-zur Zeit der Landtagsverhandluhgen öfter». . Gedruckt, wurde die.«Landes- zeitüng» bei.der Druckerei von «J. Graff's Witwe» in'Feldkirch Im Lande selbst gab es damals noch- 1 keine Druckerei. Redaktor Dr. Karl Schädler wai" nach Professor Peter Kaiser auch Abgeordneter im Deutschen Bundesparlament zu Frankfurt. Liechtenstein war bis ms Jahr 1866 Mitglied des 1815 beim Wiener Kongress gebildeten Deutschen Bundes. Eine teure Zeitung ersparen ... Redaktor Dr. Karl Schadler 
Theodor. Rheinborger (C/iefredjfctor 1884-1897) Grundlage dieses Beitrages bildet die Publikation «Zeitungs­ geschichte als Zeitgeschichte: Ein historischer Rückblick auf das Pressewesen im Fürstentum Liechtenstein» von Walter-Bruno Wohlwend, erschienen 1981 im Verlag «Liechtensteiner Vo|ksb!att». 
schrieb in der ersten Ausgabe unter anderem: «Die Liechtensteinische Landes­ zeitung wird fortlaufende Wochenberichte über die wichtigs­ ten Ereignisse in der grossen. Welt • bringen. Wir wollen,dadurch einem grossen Teile unserer Leser Teure Zeitungen ersparen und ihn mit dem Laufe der Weltereignisse bekannt machen.» • Das mit der teuren Zeitung ging. allerdings ins Auge, denn im . Oktober 1868, nach fünfjährigem Erscheinen, stellte die Landeszei-. tung ihr Erscheinen - wohl aus materiellen 
Gründen-ein.- Der zweite Zeitungsversuch Fünf Jahre nach dem Aus'der Landeszeitung wurde 1873 ein zweiter Versuch unternommen, 
in Liechtenstein eine Zeitung zu etablieren: die «Liechtensteinische Wochenzeitung». Doch auch die­ ses Blatt verschwand 1877 nach' - fünf Jahren von der Bildfläche. • " Dr. Rudolf Schädler, der verant­ wortliche Schriftleiter der im Januar 1873 erstmals erschiene­ nen «Liechtensteinischen Wochen­ zeitung», war ein nicht weniger engagierter Journalist, Parlamen­ tarier und Verteidiger politischer Freiheiten, 
als sein Vorgänger und • Vater, Dr. Karl Schädler. Die Tatsache, dass es (1873) keine Zeitung (mehr) in Liechten-. stein gab, nannte der Redaktor " schlicht «ein Armutszeugnis für die Betätigung des öffentlichen Lebens in einem konstitutionellen ' Lande». Er wollte ein Mittel des .Meinungsaustausches schaffen um zu verhindern, dass Liechten­ steins Staatsleben zu einem völli-
	        

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