Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 25. JANUAR 2003 BLATT 
I INTERNATIONAL DESTAGES 
40 IN KÜRZE VUinona Ryder will gestohlene Kleidung versteigern LOS ANGELES - Hollywoodschauspiele- rin Winona Ryder will offenbar die Luxus­ kleider, die sie beim Kaufhaus Saks Fifth Avenue gestohlen hat, für einen wohltätigen Zweck versteigern lassen. Die 31-Jährige"sei. der Ansicht, dass die Kleider im Wert von 5500 Dollar ihr gehörten, berichtete der Mediendienst World Entertainment News Network (WENN). Schliesslich habe sie nicht nur eine Strafe ans Gericht bezahlt, sondern auch den Ladenpreis der Kleider an das Kaufhaus überwiesen. Bislang lägen die Kleidungsstücke jedoch noch in der Asser- vatenkammer der Polizei in Beverly Hills, hiess es. Die Anwälte der Schauspielerin hätten sie noch nicht angefordert. Ryder war wegen des Ladendiebsiahls zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Aus­ serdem muss sie eine Geldbusse und Wie- dergutniächung in einer Gesamthöhe von 1.0 000 Dollar zahlen und 480 Stunden Sozi- aldienst leisten. Dafür hat sie bis zum 7. April Zeil. Roberto Blanco will mit 80 noch auf der Bühne stehen HAMBURG - Schlagerstar Roberto Blanco würde auch mit 80 jähren noch gerne auf der Bühne stehen. «Wer einmal an der Schminke geschnuppert hat, kommt davon nicht los», sagte der 65-Jährige der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstagausgabc). «Es gibt nichts Schöneres, als den Applaus des Publikums zu hören.» Fragen nach dem Rassismus in Deutschland habe er «immer gehasst», betonte Blanco. Er selbst habe nie Probleme damit gehabt. Schliesslich lebe er in .einem zivilisierten Land. «Wenn ich Deutscher wäre, dann w.ürde ich mich schä­ men, so etwas zu fragen.» Sogar Skinheads hätten ihn schon nach Autogrammen gefragt,, fügte Blanco hinzu. «Die waren für ihre Mütter.» Schafe im Bündner Oberland von Wolf gerissen CHUR - Der Verursacher zahlreicher'Risse in Schafherden und Wildbeständen im Bündner Oberland ist entlarvt. Es handelt sich um einen männlichen Wolf italienischer Abstammung. Die DNA-Analyse einer Kot­ probe lieferte den wissenschaftlichen Beweis. Damit bestätige sich der Einwande­ rungsdruck italienischer Wölfe in die Schweiz, teilte das Amt für Jagd und Fische­ rei Graubünden am Freitag mit. Gemäss Angaben der Jagdbehörden sind seit 1995 mindestens zehn Wölfe in die Schweiz ein­ gewandert. Der letzte Wolf in der Schweiz war am 29. September 2001 im Bündner Südtal Bergcll geschossen worden. Das aus Italien eingewanderte Tier hatte auf Schwei­ zer Gebiet über 50 Nutztiere getötet. Verdächtiger im Fall Malin legte Geständnis ab DESSAU - Die kleine Mälin aus Zerbst in Sachsen-Anhalt ist vermutlich erwürgt wor­ den. Der Dessauer Oberstaatsanwalt Christi­ an Prcissner sagte am Freitag vor Journalis­ ten, der 19-jährige Tatverdächtige habe ein Geständnis abgelegt. Hintergrund der Tat sei ein sexuelles Motiv, erklärte Prcissner, wobei Einzelheiten noch nicht bekannt seien. Ein Hinweis aus der Bevölkerung • habe auf die Spur des mutmasslichen Täters geführt. Die Leiche des Kindes sei am Don­ nerstag im Bett des 19-Jährigen gefunden worden, sagte Prcissner.-Das- Kind sei ver- mutlich bereits an dem Tag getötet worden, als es verschwunden sei - also am Mitt­ woch. An diesem Tag war Ma|in aus dem Hort nicht nach Hause gekommen. Polizei­ kommissar Thomas Engel erklärte, ein Hin­ weis habe auf die Spur des 19-Jährigen geführt: Jemand habe gesehen, wie er mit dem Mädchen gesprochen habe. 
Kampf gegen den Terror US-Justizminister John Ashcroft beim WEF in Davos auf Werbetour DAVOS - Die Befürchtungen vor einem Irak-Krieg und der Kampf gegen den Terror haben den zweiten Tag des World Eco­ nomic Forum (WEF) geprägt. US-Justizminister John Ashcroft nutzte seinen Aufenthalt in Davos, um für den Kampf gegen den Terrorismus zu werben. In diesem Kampf miissten auch Einschränkungen der. persönlichen Freiheit in Kauf genommen wer­ den. erklärte der US-Justizministcr an einer Diskussion am WEF. Die harte Linie von Ashcroft wurde vom kolumbianischen Präsi­ denten'' Alvaro l'ribe geteilt. Uribe betonte, dass. es im Kampf gegen diesen •Terrorismus eine internatio­ nale Zusammenarbeit brauche. Krittscher äusserte sich der Pre­ mierminister von Malaysia. Maha- thir bin Mohamad. Der Terroris­ mus könne nur dann wirksam ein­ geschränkt werden, wenn die Ursa­ chen untersucht und nicht die Symptome bekämpft würden. Wichtig sei es, in den Ländern, in denen der Terrorismus entstehe, bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Denn wer für die einen ein Terrorist sei. sei für die anderen ein Freiheitskämpfer. Ashcroft wehrte sich vehement? «Die edle 
Nach seinem VUEF-Besuch in Davos traf US-Justizminister John Ashcroft gestern in Bern mit der Schweizer Bun­ desrätin Ruth Metzler zusammen. Tradition der Freiheitskämpfer darf nicht mit dem Terrorismus gleich­ gesetzt werden.» Wer den Frieden liebe, müsse den Kampf gegen den Terror unterstützen. Die USA wür­ den diesen Kampf führen, sagte er. Gegenveranstaltungen An der WHF-Gegenveranstal- tung «Public Eye on Davos» for­ derten verschiedene NGOs mehr 
Verantwortung von multinationa­ len Konzernen. Globalisierungskri­ tiker prangerten die Haltung besag­ ter Unternehmen in Fragen des Umweltschutzes, und des sozialen Verhallens in verschiedenen Aktio­ nen an. Greenpeace stellte am Orts­ eingang ein Mahnmal auf. das an die ,Glohalisierungsopfer erinnern soll. Mit der Aktion «Trust Me, l'm Pinocchio» nahm die Erklärung 
von Bern das diesjährige WEF- Motto «Vertrauen bilden» auf die Schippe. An einem für öffentliche Dis­ kussionen zugänglichen Open Forum am Rande des WEF plädier­ te auch Altbundesrat Adolf Ogi für ein soziales Unternehmertum. Ncstle-Chef Peter Brabeck-Letma- the verurteilte jedoch die konstante Kritik von Glbbaiisierungsgcgncrn. Fiat-Patriarch Giovanni Agnelli gestorben Bruder Umberto übernimmt Spitze des Familienkonzerns ROM - Giovanni Agnelli, Patri­ arch des Fiat-Imperiums und der wohl politisch einfluss­ reichste Manager Italiens, ist tot. Der Ehrenpräsident des angeschlagenen Konzerns starb am Freitag in Turin im Alter von 8t Jahren an Prostatakrebs. Agnelli wurde am 12. März 1921 in Turin geboren. In seinen Jugend­ jahren, machte sich der gut ausse­ hende Industrielle einen Ruf als Liebling des internationalen Jet- Sets. Erst nach einem schweren Autounfall und seiner Heirat 1952 kümmerte er sich ernsthaft um die Firma. Agnelli hatte das Unterneh­ men von L966 bis 1996 zu einem Weltkonzern geformt. Ministerprä­ sident Silvio Berlusconi würdigte Agnelli als «Meister des italieni­ schen Unternehmertums». Fiat- Präsident Paolo Fresco sprach von einem «unersetzbaren Verlust». 
Fiat-Gründer Giovanni Agnelli starb gestern im Alter von 81 Jahren. Papst Johannes Paul II. würdigte Agnelli als «herausragenden Prota­ gonisten wichtiger Momente der 
italienischen Geschichte». EU- Kommissionspräsident Romano Prodi drückte seine Hoffnung aus. 
dass Fiat einen Weg aus der Krise findet, «auch um die Figur zu wür­ digen, die das Unternehmen lange Zeit aufrechterhalten und regiert hat». Nach Ansicht von Wirtschaftsex­ perten ist eine Aufspaltung des Fiat-Konzems nach dem Tod des bis zuletzt mächtigen Oberhauptes der Gründerfamilie wahrscheinli­ cher geworden. Die Agnellis sind noch mit mnd 30 Prozent an Fiat beteiligt. Aii der Mailänder Börse führte die Nachricht zunächst zu einem deutlichen Kursansticg der Fiat-Aktie. Im Handelsverlauf fiel sie wieder auf ein Plus von 2 Pro­ zent auf 8,32 Euro. Das Turiner Unternehmen sucht seit Monaten einen Ausweg aus der Krise. Nun könnte ein Verkauf der verschuldeten Autosparte an den US-Partner General Motors näher rücken. Präsident gesucht In Tschechien ist 3. Wahlrunde nötig PRAG - In Tschechien ist gestern Freitag auch die zweite Runde der Präsidentenwahl gescheitert. Im dritten und letz­ ten Wahlgang erhielt keiner der beiden Kandidaten die erfor­ derliche Mehrheit des Parla­ ments. Für den Konservativen Vaclav Klaus (61) stimmten 95 Abgeord­ nete und 32 Senatoren. Für die christdemokratisch-liberale • Sena­ torin Jaroslava Moserova (73) ent­ schieden sich 26 Abgeordnete und 39 Senatoren, teilte der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, mit. Zum Wahlsieg wäre die absolute Mehrheit aller anwe­senden 
Parlamentarier nötig gewe­ sen. Insgesamt sind es in beiden Kammern 281 Abgeordnete. Damit ist die Wahl des Nachfol­ gers von Amtsinhaber Vaclav Havel (66) wieder offen. Der dritte Bewerber, der sozialdemokratische Ex-Regierungschef Milos Zeman (58), war am Freitag überraschend im ersten Wahlgang gescheitert. Nächster Wahltermin unklar Laut Verfassung kann nun eine dritte Runde mit erneut maximal ' drei Wahlgängen und denselben oder anderen Kandidaten stattfin­ den. Einen möglichen Termin gab es am Freitag dafür nicht. 
Entführer erschossen Attentat in Vorort von Amsterdam AMSTERDAM - Der Entführer von Alfred Heineken, dem ver­ storbenen Exchef des nieder­ ländischen Bierkonzerns Heine­ ken, ist nahe von Amsterdam erschossen worden. Cor van Hout sei von zwei Män­ nern auf einem Motorrad niederge­ schossen worden, berichtete die Polizei. Ein weiterer, bislang noch nicht identifizierter Mann sei ver­ letzt worden. Mit Hubschraubern suchte die Polizei nach den flüchti­ gen Tätern. Van Hout war wegen der Entführung Heinekens im Jahr 1983 gemeinsam mit drei Kompli­ zen verurteilt worden. Er galt als der Anführer der Kidnapper. Hei­neken 
war mehrere Wochen lang gefangen gehalten worden und erst gegen ein Millioncnlösegeld frei­ gekommen. %:/ -rumm / r pnf \\ df euw, 
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