Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 16. AUGUST 2003 VOLKS I IMI Al\in KOPF DER WOCHE BLATT I IIMLMNU IM GESPRACH MIT PETRA CHESI 
11 KINDER ERZÄHLEN SCHAAN - «Kinder aus Schaan erzählen» ist ein Buch, das von Schülerinnen und Schülern der Primarschuie Resch für Kinder und Erwachsene geschrieben wurde. Während der Schulferien sind im Volksblatt täglich Geschichten aus dem Buch zu lesen. 
KOPF DER WOCHE Das Nachbarhaus Es war einmal ein Mädchen namens Julia. Sie war neu im Land. Das Dorf, in dem sie wohnte, hiess Schaan. Ihr Nachbar war sehr nett. Auch das Kind des Nachbarn war nett. Es Hiess Tom. Es war ein Jtinge. Er war ein . -Jahr älter als Julia. Die zwei trafen sich häu­ fig. Eines Tages sah Julia etwas im Nachbar­ haus und rief spät in der Nacht bei Tom an,: Da nielilete sich Tom müde anvTelcfon und sagte: «Hallo, wer ist da?» «Hallo, ich "bin es, Julia.» «Hallo Julia, was willstUu denn mit­ ten in der Nacht?» «Ich Ii ab etwas im Nach- ' . barhaus gesehen», sagte Julia. «Was denn?» «Ich habe gesehen, dass im Nachbarhaus, in dem schon lange niemand mehr wohnt, jc- " niand herumläuft.» «Toll, dann gehen wir am nächsten Morgen.hin.» «Okay», sagte Julia' Dann legten beide den Hörer auf und schlie-. fen. Am nächsten Morgen gingen Julia und Tom in das unbewohnte Haus, aber sie sahen . nichts. Da sagte-Tom: «Das hast du doch nur geträumt!» Aber am nächsten Abend sah es Tom auch. Er rief Julia an und erzählte ihr al­ les, was er gesehen hatte. Danach gingen-sie noch an dem selben Abend in das unbewohn­ te Haus und nahmen die Taschenlampe mit. Sie liefen und liefen, doch sie sahen und hör­ ten nichts. «Aber was ist das?», sagte Julia. • Eine Gestalt lief direkt auf die beiden zu. Dqnn rannten sie schnell zum Eingang, aber die Gestalt war.dicht hinter ihnen. Plötzlich rollte ein grosser Stein vor den Eingang, doch die beiden kamen gerade noch hinaus, doch die Gestalt wurde eingesperrt. Da sagte Tom: «Hu, war das knapp gewesen.» Danach meinte Julia: «Das würdü ich nicht..sagep!» «Warum?», fragte Tom ängstlich. Im glei­ chen Moment wurden die beiden Kinder zu einem Knochengerüst, denn sie hatten in die • Augen der Gestalt gesehen. Bis zum heuti­ gen Tag hört man in Schaan das böse Lachen der Gestalt und das bittere Klagen der Kin­ der. Larissa, 40 Jahre Abenteuer in Schaan In der Nacht ist ein kleiner Hase vor der Tür allein bei der Jägerhütte.. Doch dann spürt das Häslein, dass jemand hinter ihm ist.. Dann dreht es sich um, Ein.Gespenst ist hin­ ter ihm. Dann hoppelt es so "schnell es /kann davon und wurde nie wiedergesehen. Ende. Martin, 7 Jahre Der Osterhase spielt mit dem Hasen auf dem Bauernhof Der Hase war.auf dem Bauernhof und.'erleb- te jeden Tag ein Erlebnis. Einmal ging er nach draussen und suchte den Osterhasen und fand ihn nicht. Aber nach einer Stunde fand er den Osterhasen. «Ha|lo Osterhase», sagte der Hase. «Hallo, ich muss weiter, tschüss, bis morgen», sagte der Osterhase. «Osterhase, auch bis morgen», sagte der Ha­ se. «Was spielen wir denn morgen noch, Fan-, gen oder Brennball?» .«Brennball», sagte der Osterhase. Pascal, 7 Jahre 
«Ich bin gerne unter Leuten» Die VOLKSPOOL-Gewinnerin Petra Chesrim Glück BALZERS - Petra Chesi kann sich wohl zu Recht mit dem Ti­ tel «Gewinnerin der Woche» schmücken. Bestaunen kann die Familie ihren Gewinn aller­ dings erst Im September. «Tamara Frommel t  ' Viele Leute im Land werden sich derzeit vor Neid ins Fäustchen . beissen. Der Volkspool-Wettbe­ werb erfuhr regsten Andrang, ge­ winnen. konnte natürlich nur ei­ ner. " Petra Chesi nimmt oft an Wett­ bewerben teil, so einen grossen Gewinn konnte sie - bisher aber noch nicht in Empfang nehmen: «Wenn man nicht mitmacht, kann man nicht gewinnen«, so ihre De­ vise. Damit hat sie natürlich recht. Nun ist die Freude-gross. «So- ein Whirlpool ist schon eine super • Sache.» Aber nicht nur die Chesis freuen sich. «Es haben schon vie­ le Leute angerufen, sogar solche, mit denen ich weniger Kontakt habe. Sogar auf der Strasse hat man mir schon gratuliert. Alle wollen kommen.» Damir müssen die- Badefreudigen allerdings noch ein.Weilchen warten. Einen Platz im.Gärten hat Petra Chesi natürlich bereits ausgesucht. Wir sitzen im Garten und gemes­ sen die Wärme. Petra Chesi bringt Gipfeli und etwas zu Trinken. Im Garten steht bereits ein kleiner «Pool», es ist das Planschbecken für ihre neun Monate- alte Tochter Valentina. Naturglück Wie erholt sich die jynge Mutter? 
1 «Ich gehe oft und gerne spazieren, unternehme kleine Wanderungen oder fahre mit dem Rad. Die Ge­ gend.hier ist dafüridoal. Man kann gut abschalten.» Einmal die Woche besucht Petra Chesi Acrob'ic-Lek- tionen aber man merkt schon, dass sie sich am liebsten draussen auf­ hält. «Als meine Tochter zur Welt gekommen ist, bin ich jeden Tag mit ihr spazieren gegangen, egal bei welchem Wetter.» Gestern war die junge Familie auf Gapfahl: «Die Aussicht war sehr schön. Es ist wie in einer anderen Welt.» Es Petra Chesi über;.. ... den Volkspool: Ich denke, dass mir der Gewinn erst dann bewusst wird, wenn der Pool hier ist. Es war schon eine ziemliche Überra­ schung. Unser. Pool wird bereits der' dritte in der Nachbarschaft sein. Selber hätte ich keinen ge­ kauft. 
- ... Glück: Glück ist für mich, je-, den Tag aufstehen zu können und nicht krank zu werden.. Auch unser Kind bedeutet" Glück. Es ist schwierig, das zu beschreiben. Glück ist nur ein Wort mit. fünf Buchstaben, aber jeder assoziiert- •damit etwas anderes. ... die Familie: Die Familie ist et­ was Spezielles, eine Erfüllung. Mit einem Kind zu leben ist sehr schön. Ich war schon recht früh Kindsmagd und habe Kinder sehr gern. ... einen eigenen Garten: Es ist 
Am 9. September kann Petra Chesi den Volkspool in Empfang nehmen. Zuvor, genlesst sie die Ferien̂ fasziniert Petra Chesi, dass man bei uns in kurzec Zeit ganz wo anders *ein kann.» Ein anderes, etwas ausserge- ,wohnlicheres Hobby von ihr ist das Kripp'enbauen. Im Herbst wird sie •ihren zweiten Kurs besuchen. Ein Hobby, das viel. Feingefühl ver­ langt. «Mein Mann wunderte sich schon, dass ich den Nerv dafür ha­ be», erzählt Petra Chesi lachend. Ab und zu basteilt sie auch mit ih- rem'Gottakind etwas für einen Ge­ burtstag oder einfach so. • Spontaneität Ob Kurse oder Bastelstunden, Petra Chesi entscheidet sich immer kurzfristig und spontan. Sie ist eine sehr unkomplizierte Frau mit einer sehr' positiven Einstellung. Cha­ rakterzüge, die man bei uns leider selten sieht. Als ich sie zum Bei­ spiel danach fragte, ob der Wechsel, vom Beruf in die Aufgabe der Fa- milienfrau für sie schwierig war, ' 
antwortete sie: «Nein, ich hatte kein Problem damit. Wir wollten beide Kinder, also mussten wir uns umstellen. Das beginnt im Kopf.» Vorher gab es in ihrem Leben alles zusammen: Beruf, Haushalt und Freizeit. Jetzt steht das Kind an ers­ ter Stelle. Die Geburt ihrer Tochter war die eindrücklichste Erfahrung in ihrem Leben: «Sie kam fünf Wo­ chen zu früh. Gerade noch war ich bei der Arbeit und dann geht das schon nicht mehr. Ich war so über­ rascht, dass sie schon kommt.» Pet­ ra Chesi strahlt: «Kinder sind ein Geschenk. Es ist ein .Wunder, sie in den Armen zu halten und zu sehen,, dass alles perfekt ist.» Zufriedenheit Petra Chesi hätte natürlich gerne noch ein zweites Kind, ansonsten machte sie sich bisher keine .gros­ sen Gedanken über ihre Zukunft: «Ich bin nicht so eine, die denkt: Ich will noch dorthin, ich muss un­bedingt 
noch dies und das machen in 'meinem Leben. Ich war zum Beispiel noch nie in den USA und auch noch nie in Australien, habe aber auch nicht das Gefühl, dass ich das unbedingt muss. Ich habe eben nicht das Gefühl, etwas zu verpassen. Wenn ich in den Aus­ gang möchte, dann richte ich mir das ein und freue mich darüber.» Viele Menschen werden Petra Chesi nun nicht nur den Volkspool' neiden sondern auch ihre wunder­ bare Lebenseinstellung. Mit dieser lockeren Haltung macht Petra auch viele Bekanntschaften: «Es ist wichtig, Kontakt zu halten. Ich kenne viele Leute und. habe sie ger­ ne um mich, ich kann aber auch gut allein sein. Bei mir ist. jeder herz­ lich willkommen. Ich lade gerne spontan Leute ein. Mein Haus ist immer offen und ich denke, .dass ich so sehr gut fahre.» Keine Frage: An Petra Chesi kann man sich ein Beispiel nehmen. ' • IM GESPRÄCH MIT PETRA CHESI schön, etwas Eigenes zu haben. Das ist heute nicht mehr selbstver­ ständlich, also musS man es noch mehr geniessen. . . 
... das Feuerwerk am Staats­ feiertag: Von der Sicherheit her war die Absage sicher richtig. Der Tag besteht ja nicht nur.aus dem 
Feuerwerk. Man kann das Feuer nicht überall verbieten und dann in Liechtenstein eine Ausnahme ma­ chen. Das Volksfest ist auch sehr wichtig. Man hat die Gelegenheit, Leute zu treffen, die man schon länger nicht mehr sah. ... Balzers: Ich fühle mich hier sehr wohl. Balzers ist eine sehr schöne Gemeinde. Ich bin hier ge­ boren und.aufgewachsen. ... Reisen: Mit einem kleinen Kind kann man keine Städtereisen ma­ chen, deshalb hatten wir vor ihrer Geburt, für unsere Flitterwochen eine Rundreise in Kuba gebucht. ... Erziehung: Man hofft, dass man die Kinder richtig erzieht. Aber was ist richtig? Meine Toch­ ter krabbelt bereits. Deshalb muss man jetzt schon aufpassen. Man muss ihnen beibringen, dass sie z. B. einen Blumentopf in Ruhe lassen sollen.
	        

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