Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 1. AUGUST 2003 VOLKS I BAI I AlVin 
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5 NACHRICHTEN Älplermarkt SCHAAN - Die Alpgenossenschaft Guschg verkauft am 2. August von 9 bis 12 Uhr beim Rathausplatz Schaan vor dem Dorfmuseum verschiedene Alpprodukte wie frischen und rezenten Käse, sowie diverse Joghurts. Die Genossenschaft freut sich schon heute auf Ihren Besuch. - . Zeugenaufruf TRIESENBERG - Am 29. Juli.-zwischen 10 und 18 Uhr, beschädigte eine unbekannte Täterschaft *nit einem Fahrzeug einen Perso­ nenwagen auf dem Parkplatz des Ferienhau- . ses «Bärenhöhle» in Malbun. Der Audi A4 wurde am vorderen rechten Kotflügel auf ei­ ner Länge von ca. 42 cm beschädigt. Die Tä­ terschaft verliessdie Unfallstelle ohne den Geschädigten oder die Polizei zu verständi­ gen. Sachdienliche Hinweise 'werden unter der Nummer 236 71 11 erbeten. (lpfl) Marihuana sichergestellt 'SCHAANWALD - Die Grenzwache stellte am Zollamt Schaanwald ca. 86 Gramm Ma- . rihuana sichcr. Die Täterschaft kaufte das Betäubungsmittel in Luzern und .wollte es nach Österreich ausführen. Die Täter wurden auf freiem Fuss angezeigt. (lpt1) Meditation... der Weg nach innen SCHAAN - In einer Zeil der Reizüberflu- tung und Hektik sind immer mehr Menschen ' auf der Suche nach Ruhe, Sammlung und in­ nerer Geborgenheit: Atemübungen und Me­ ditation ermöglichen es, die eigene Harmo­ nie wiederzufinden. Der westliche Mensch untersteht heute einem wirren Spiel von Le- benscinflüssen. Oft bleibt kaum Müsse, die pausenlos einströmenden Eindrücke zu ver­ arbeiten, Gedanken zu ordnen und Übersicht über das eigene Leben zu gewinnen. Man entfernt sich von seiner Mitte, fühlt sich stän­ dig gehetzt und bedrängt. Unbewusst oder bewusst sucht der Mensch nach Ruhe, Sammlung und nach" Befreiung von Überfor­ derung. Besinnung und Meditation können dem einzelnen Menschen helfen, zu Mitte . und Ruhe zurückzufinden. Der Kurs 772 un­ ter der Leitung von Charlotte Ender beginnt am Dienstag, 2. September um 18 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan. Anmeldung und Auskunft bei der Erwach­ senenbildung Stein-Egerta in Schaan, Tele- . fon 232 48 22 oder per E-Mail: info@stein- egerta.li. Körperbewusstsein durch Tanz und Bewegung MAUREN - Haben Sie Lust, sich über Tanz und bewusste Bewegungen ganzheitlicher zu erfahren? Oftmals haben wir den Kopf voll­ gestopft mit Sachen,, wie Terminen, Arbeit, ' Finanzen, Beziehungen etc., so dass wir den Rest unseres Körpers gar nicht mehr wahr­ nehmen. ' Gönnen Sie sich eine Auszeit und schen­ ken Sie sich mehr Achtsamkeit. Auf spiele­ rische Art und Weise können wir den per­ sönlichen. Bewegungsausdruck fördern und somit uns besser.verstehen, annehmen, aus unserem Potenzial schöpfen. Die Idee de? Kurses liegt darin, den Teilnehmenden Ideen und Anregungen mit auf den Weg zu geben, die zur Harmonie von Körper und Seele füh­ ren. Der Kurs 220 unter der Leitung von Bar­ bara Baum beginnt am Dienstag, 19. August um 18.15 Uhr im Kindergarten Wegacker in Mauren. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, . Telefon 232. 48 22 oder per E-Mail: info@stein-egerta.li .  (Eing.) 
Keine Autos. Aber Schiffe Volksblatt-Sommerserie «Für Sie in...»-Von Walenstadt nach Quinten WALENSTADT - Die Füsse im Wasser und die Hände am Fels - das ist Quinten. 55 Einwohner zählt das Dorf und das Pfeffer- minzöl gegen Kopfschmerzen tut auch gut, wenn einem der Kopf nicht weh tut. «Cornelia Rote r Wir stehen am Schiffsteg von Wa­ lenstadt. Weit draussen sehen wir das weisse Schiff der Walensee- schifffahrt und neben mir fragt ein kleines Mädchen seine Mutter: «Haben die Leute in Quinten alle ein Schiff statt ein Auto?» Eine gu­ te Frage, denke ich, und dann ent­ scheiden wir uns gegen das weisse Passagierschiff, das nun fast schon. im Hafen anlegt. Und. für die drei­ stündige Wanderung von Walen- Stadt nach Quinten. Wir lassen den. Schiffsteg und den Kinderspielplatz hinter uns und schon beginnt der Aufstieg. «Jetzt müssen wir den Steinbruch über­ winden und auf der Höhe von Wa- lenstadtberg gehts dann wieder eben», erklärt mir Ed. Steil und ste­ tig steigend ist der "breite Kiesweg, und noch bevor ich mich über die drückende Hitze beklagen kann, sagt Ed: «Hier im Wald ist es ange­ nehm kühl und schau mal die Blu­ men. Und erst der Ausblick auf den See, einfach grossartig!» Langsam 
Quinten: ein Stück Erde, das auf der einen Seite durch den See und auf der anderen Seite durch die steilen Felswände der Churfirsten begrenzt ist. Autos gibts im Dorf keine, dafür jede Menge Schiffe. Wegen dem Steinbruch in Walen­ stadt gehts zuerst steil aufwärts. nur kommen wir vorwärts. Zu viel gibts zu sehen. Das Bivella und der Kuchen Nach einer Stunde erreichen wir den' höchsten Punkt und der Weg­ weiser «Bergrestaurant Garadur 20 Minuten» sticht uns sofort ins Äu­ ge. Erneut aber lässt uns die Umge­ bung den Durst und Hunger verges­ sen: "rechts ragen die Churfirsten hoch über uns, links sehen wir das tiefgrüne Wasser des Walensees uild in der Mitte bewegen wir Uns auf grünen Wiesen einein selbstge­machten 
Früchtekuchen und einem kalten Glas Rivella zu... Garadur entpuppt sich als idyllisches Gar­ tenrestaurant und die Familie Brun- .ner als freundliche Gastgeber. «Wir sind das ganze Jahr hier und es macht mir Spass, unsere Gäste täg­ lich mit selbstgemachtem Kuchen verwöhnen zu können», sagt Frau Brunner. Ich beobachte Ed. Seine Augen glänzen... Der Skilift und das Wasser Gestärkt nehmen wir den Abstieg vom 829 m. ü. M. gelegenen Son­ nenplatz in Angriff. Auch hier schützen uns grosse, alte Bäume vor der Hitze der Sonne und erneut geniessen wir immer wieder gross­ artige Ausblicke auf den Walensee und das Skigebiet des Flumser- bergs. «Siehst du den Skilift und dort ist. die lange Tiefschneepiste vom vergangenen Winter», sagt Ed. Und lacht. Jetzt wirds flacher und in der Nähe des Sees bläst ein leichter Wind. Überall laden kleine Strände zum Bade ein und auch wir nehmen diese Einladung an. Auf ei­ nen Beinschlag sind die Wander­ strapazen vergessen und am liebs­ ten würden wir den Rest des Weges schwimmend zurücklegen. Die oberste Schicht des Wassers ist an­ genehm warm, der kleinste Tauch- ,versuch aber erinnert uns daran, dass wir nicht im Freibad Mühle­ holz in Vaduz sind... . Von unserem Badeplatz trennen uns noch rund 20 Minuten vom 'Zielort Quinten. Der Weg ist jetzt zwar mehrheitlich flach, immer wieder aber steigt der Pfad auch an und innert Minuten liegt das Was­ ser wieder 30 Meter tiefer und nur 
einen kurzen Augenblick, können •wir das kühle Nass berühren. Zwischenzeitlich sind wir in Au, von hier ist es wirklich nicht mehr weit nach Quinten. Im Seegasthaus zur Au stärken sich Wanderer und Tagesausflügler. «Übernachtüngs- möglichkeit» ist beim Eingang an­ geschrieben. Wir bewundern die Blumen am und um das Haus. Und gehen weiter. Die Kiwibäume und die Kapelle Das Ziel liegt nun vor uns und schon beim Dorfeingang wird uns klar, dass Quinten ein. spezieller Flecken Erde ist. Überall wachsen". Palmen, fast jedes Haus hat Feigen­ oder Kiwibäume und Trauben so weit das Auge reicht. Wir lassen die beiden Gasthäuser Scehus und Schifflände hinter uns und steigen die Strasse ins Dorfzentrum hinauf. Vorbei an der neu restaurierten Ka­ pelle, die dem heiligen .St. Bern­ hard geweiht ist und rund 60 Perso­ nen Platz bietet. «Hier heiraten vie­ le Leute», erklärt mir ein etwa zehnjähriger" Junge und er fragt: «Willst du auch hier heiraten?» Die Milch und das Öl Rechts neben der Kirche ent­ decke ichr einen Eingang in einen Keller. «Johannisbeeröl, Ringelblu­ mensalbe, Feigenkonfitüre» steht auf einer schwarzen Tafel geschrie­ ben und noch bevor ich fertig gele­ sen habe, trete ich ein. «In zehn Mi­ nuten fährt das Schiff», warnt mich Ed und blinzelt mir zu. «Möchten Sie gern ein Glas Ziegenmilch pro­ bieren?», fragt mich eine freundli­ che Frau und schon halte ich ein Glas in den Händen. Der Raum ist 
klein und grosse Leute müssen ihre Köpfe einziehen". Ich bin fasziniert von den vielen'farbigen Gläsern mit Tee, Ölen, Eingemachtem, Konfitüren und Sirup. Die Zeit. drängt, für den Kauf eines kleinen Fläschchens Pfefferminzöl reicht es aber und die freundliche Frau sagt: «Sie können es auf der Stirne oder im Nacken einreiben.» Mein Kopf schmerzt zwar derzeit nicht, das Öl tut aber trotzdem gut... •ie Mutter und die Tochter «Wir begrüssen Sie ganz herzlich zur S.chifffahrt nach Walenstadt und wünschen Ihnen eine angeneh­ me Fahrt», ertönt es über den Laut­ sprecher. Die Schifffahrt nach Wa­ lenstadt ist nicht nur angenehm. Sie ' ist wunderschön, erfrischend und vor allem abwechslungsreich. Auf der einen Seite sind es die impo­ santen Churfirsten, die einen in den Bann ziehen und auf der anderen Seite fasziniert mich die tiefgrüne •Farbe des Wassers und das. ruhige Dahingleiten des Schiffes. «Siehst du den Steinbruch? Deshalb muss- ten wir zuerst so hoch hinaufmar­ schieren», erklärt mir Ed.- Wie schnell 45 Minuten vergehen kön­ nen! Schon ist der kleine Hafen Walenstadts in Sicht. «Komm, wir gehen nochmal schwimmen», sagt Ed. Beim Verlassen des Schiffes se­ he ich das kleine Mädchen mit sei­ ner Mutter wieder. Mutter und Tochter winken mir zu und Katha­ rina sagt: «Die Leute in Quinten haben keine Autos. Aber schöne Schiffe.» Recht hat sie, die kleine Katharina. Und ich werfe einen letzten Blick aufs Schiff zurück. Quinten ist nur mit dem Schiff oder zu Fuss erreichbar. 
Die imposanten Berge schlitzen Quinten vor dem kalten Nordwind.
	        

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