Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 25. JANUAR 2003 VOLKS! 
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A |V| n REALSCHULE ST. ELISABETH O BLATT I BIMLMIXSLS 
GEMEINDEWAHLEN ^ GEMEINDEWAHLEN Gemeinderatswahlen im Internet . VADUZ - Am 31. Januar und 2. Februar sind die Stimmbürger'und Stimmhürgerin- nen in den elf Gemeinden Liechtensteins aufgerufen, einen neuen Vorsteher tider Bür­ germeister und einen neuen Gemeinderat zu wühlen. Ab heute Samstag, den 25. Januar, ist im Internet die Seite www.gemeindewah- len.li aufgeschaltet. Auf dieser Seite werden alle 219 Kandidaten tind Kandidatinnen (inklusive Vorsteher- und Bürgermeisterkan­ didaten) nach Gemeinden und Parteien geordnet übersichtlich mit Fotos und weite­ ren 'Informationen vorgestellt. Zusätzlich sind Informationen zum Genieindegesetz, zur Briefwahl und zum Wahlsystem enthal­ ten. Im Archiv finden sich ausserdem Infor­ mationen über die Gemeindewahlen 1995 und 1999. Am Wahlsonntag sind erste Resultate über die Gemeindewahlen unge­ fähr ab 12.20 Uhr zu erwarten. Auf der llauptseite findet sich am Wahlsonntag eine Darstellung der gewühlten Vorsteher mit Foto. Prozentzahlen und Sitzverteilung. Weitere Seiten enthalten eine landesweite Übersicht über die Vorsteherkandidaten im ganzen Lande, die Kandidaten jeder Gemeinde, eine Seite mit Kandidatenlisten und Wahlresultaten bezüglich Parteien und Kandjdalen sowie eine Seite mit Informatio­ nen zum Wahlmodus. (pall) DANK Grosszügige Spende .SCHAAN-PLANKEN - In den letzten Tagen durfte die Familienhilfe Schaan-Plan­ ken als Geschenk einen Personenwagen ent­ gegennehmen. Das Auto, ein BMW Klein­ wagen. ist neuwertig und 
in einwandfreiem Zustand. Damit ging ein lang gehegter Wunsch der Familienhilfe Schaan-Planken in Erfüllung, denn das Auto erlaubt es. die Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitar­ beiter deutlich zu,erhöhen, ohne dass diese ihre Privatautos benutzen müssen. Der Vor­ stand. der Familienhilfe Schaan-Planken dankt dem grosszügigen Spender, der nicht genannt werden-möchte, auf diese Weise sehr herzlich für das wertvolle Geschenk. . Familienhilfe Schaan-Planken ~2v-. JAHRE VOLKS;:. T Ereignisse der letzten 125 Jahre AUSWEISUNG AUS LIECHTENSTEIN VADUZ, 17. September 1932 - Am 14. September 1932 sah sich die Regierung ver­ anlasst, den aus der Freiwirtschaftsbewe- gung und anderen Sachen bekannten Uni­ versitätsprofessor Dr. Johannes Ude aus Graz aus dem Fürstentum. Liechtenstein auszuweisen und an die Grenze bei Tisis stellen zu lassen. Um unrichtigen Meldun­ gen zuvorzukommen, seien kurz die Gründe erwähnt, die die Regierung zu dieser Mass­ nahme gezwungen haben. Dr. Ude hatte die Absicht, in Liechtenstein Vorträge über die Freiwirtschaftsbcwcgung zu halten und es verlautete auch, dass die Gelegenheit benützt werden sollte, an der Errichtung und Führung von Holding- und Domizilgesell- schaften Kritik zu üben. Von Regierungsrat Dr. Hoop und von Regierungsrat Büchel Wurde Ude in höflicher Form gebeten, von seinem Vorhaben freiwillig zurückzutreten, da es die Regierung nicht im Interesse unse­ rer Staatswirtschaft gelegen halte, dass sol­ che Ideen,, wie sie der Freiwirtschaftsbund teilweise vertrete, Fuss fassen. Montag: Winston Churchill ist zurückgetreten 
Kinder kämpfen für ihre Schule Regierung beginnt Gespräche über Zukunft der Realschule St. Elisabeth CS CV <D -Q 03 </ ) urnrn LÜ a *•> </) <1> 3 </ > . 
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SCHAAN - Noch steht es fifty- fifty, das Schicksal der kleinen Realschule St. Elisabeth mit grosser Tradition in Schaan. Ob St. Elisabeth nach 2008 ihr heimeliges Klosterdomizil ver­ lassen und in ein anonymes Gross-Schulzentrum Mühleholz nach Vaduz umziehen muss? Regierungschef Otmar Hasler hat zugesagt, dies zu überden­ ken. Am 29. Januar findet ein erstes Gespräch zwischen Hochbauamt und Kloster St. Elisabeth statt. «Komella Pfcllfe r  ' Ihr Protest ist sanft und doch nicht zu übersehen. Auf einer Tafel in der Schalterhalle der Post in Schaan bangen und hoffen die 87 Schüler der Realschule St: Elisa­ beth um das Schicksal ihrer Schule. Mit ihren Passbildern und einem Quiz machen sie klar, dass sie blei­ ben wollen, wo sie sind, wo sie sich geborgen fühlen, wo sich alle kennen, wo die Arbeitsatmosphäre Leistung fördert, wo sie sich ent­ wickeln und entfalten können. 2008 läuft der Pachtvertrag zwi­ schen Staat und Kloster St. Elisa­ beth für die Realschule St. Elisa­ beth aus. Was dann mit der Real­ schule passiert? Zwar haben die Ordensschwestern des Klosters St.. Elisabeth längst Bereifschaft signa­ lisiert, den Pachtvertrag zu verlän­ gern oder dem Land Liechtenstein- das Schulhaus im Baurecht zu ver­ kaufen. Noch aber prallen wirt­ schaftliche und pädagogische Argu­ mente unentschieden aufeinander. Gross wie Grossstadt «Aus der Anonymität einer gros­ sen Schule resultieren Mobbing, Gewalt und Drogen», sagt Tamara Ospelt von der Elternvereinigung der Primarschule Schaan. Weil sie im für rund 1000 Schüler geplanten Gross-Schulzentrum Mühleholz in Vaduz grossstädtische Verhältnisse für die nächste Schüler-Generation fürchten, lassen die Eltemvereini- . gungen der Primarschule und der Realschule Schaan sowie die Real­ schulleitung 
nicht locker. Briefe um Briefe haben sie geschrieben - ans Bildungsministcrium und an den Regierungschef. Und wieder und wieder die pädagogischen Qualitäten von ' St. Elisabeth ins 
Feld geführt. Persönlichkeitsent­ wicklung und Sozialkompetenz., werde an einer kleinen Schule stär­ ker gefördert, so ihr Argument. Noch sei kein Kubikmeter bewegt worden, benennt Norbert Jansen von der Elternvereinigung der Realschule St. Elisabeth eine Chance. Tatsächlich hatte Regie­ rungschef Otmar.Uasler der Inte­ ressengemeinschaft zur Erhaltung der Realschule St. Elisabeth (IG) am 3. Juni 2002 geantwortet, dass die erste Etappe des Schulzentrums Mühleholz, so gestaltet werde, «dass sie als eigenständiges Projekt bestehen kann und nicht einen wei­ teren 
Ausbau präjudiziert». Und noch hat der Landtag dem Kredit von 8,8 Mio. Franken fiir Miihle- holz. II, in das die Realschule Schaan Planken umziehen müsste, nicht zugestimmt. Das Für und Wider So kämpft die fnteressengemein- schafl weiterdafür, statt Mühleholz II 
zu bauen, das Schulgebäude auf dem Areal des Klosters St. Elisa­ beth, Baujahr 1957, so um- und auszubauen, dass es modernen pädagogischen Ansprüchen ge­ nügt. Vieles spricht vom gesell­ schaftlichen Aspekt aus für kleine und überschaubare Schulen wie St. Elisabejh. Die Schule muss heute nicht nur Wissen vermitteln, son­ dern immer mehr Familienarbeit übernehmen. Sie sollte Sozialkom­ petenz und Beziehungen fördern, ein Abtauchen in.die Anonymität verhindern. Sucht- und Gewalt- prävention leisten, und Persönlich­ keiten erziehen. Nach einer e-xter-, 
nen Studie von 2001 entspricht die Realschule St. Elisabeth dieser Qualitätsforderung ebenso wie der nach Fachkompetenz. Hauptargument gegen St. Elisa­ beth ist die Kleinheit der Schule. Ideal wäre eine Grösse von 160 Schülern, sagt Guido Wolfinger, Leiter des Schulamtes. Dazu hat die Interessengemeinschaft jedoch in öffentlichen Diskussionen- bereits den Vorschlag einer offenen weiterführenden Schule auf den Tisch gelegt. Der pädagogische Gesichtspunkt zählt «Eine Konzentration in grösse­ ren Schulzentren ist wirtschaftlich die günstigere Lösung», sagt Regierungschef Otmar Hasler. Der bedeutendere Gesichtspunkt aber sei der pädagogische. «Wir brau­ chen Schulen, die gut aufs Leben vorbereiten.» Und die Realschule St. Elisabeth habe einen guten Ruf und eine lange schulische Tradi­ tion. Den Wunsch der Realschüler, der Elternvereinigungen und der Schulleitung, St. . Elisabeth als Schule zu erhalten, nehme er sehr ernst. Das erste Gespräch zwischen Hochbauan'it und Kloster St. Elisa­ beth diene der Abklärung der Eigentumsverhältnisse. So ginge es am 29. Januar darum zu diskutie­ ren, wieweit und in welcher Form das Kloster bereit sei, Schulgebäu­ de und Gelände an den Staat abzu­ treten; Überprüft werden müsse auch die Bausubstanz, um abzu­ schätzen, was es an Investitionenen brauche. Im zweiten Schritt werde 
die Regierung auf die Gemeinde Schaan zugchen, um abzuklären wieweit-sie bereit ist, notwendigen Baugrund abzutreten., Verschiedene und vernetzte Fra­ gen in der Bildungspolitik seien, so der Regierungschef, im - Moment noch.offen: die Frage der Schul­ standorte insgesamt, die eines Untergymnasiums im Unterland, die Frage, wie gross Mühleholz überhaupt sein müsse. Nun komme es auf die Optionen an. Eins sei aber klar, betonte Otmar Haslcr, es brauche genü­ gend Schüler für attraktive Ange­ bote, eine minimale Grösse müsse garantiert und eine Lösung finan­ ziell verantwortbar sein, Schwestern als Pioniere «Da steck ich doch lieber Geld in einen kleine Schule als in den Drogenentzug», spricht Schwester Mathilde, Ordensschwester im Kloster St. Elisabeth, deutliche Worte für St. Elisabeth. Die Ordensgemeinschaft .'der Anbete­ rinnen des Blutes Christi. Provinz Schaan, hatte St. Elisabeth 1942 als Mädchen-Gymnasium gegrün­ det. «Wir waren in vielem Pionie­ re», schaut Schwester Mathilde auf die Geschichte der. Schule zurück. Seit 1992 ist St. Elisabeth Realschule für Buben, und Mädchen, seit 1994 staatlich. Eine Turnhalle direkt vor der Nase, das wollen die Schwestern zwar nicht, sagt Schwester Lisbeth, Provinz- leitcrin. Ansonsten aber sei das Kloster sehr daran interessiert, dass die Schule auf dem Klostera- rcal erhalten bleibt. Die Realschule St. Elisabeth hat einen guten Ruf und eine lange schulische Tradition. v
	        

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