Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 30. JULI 2003 
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I SPLITTER Tragisches Ende einer Bootstour auf dem Bodensee ÜBERLINGEN - Ein tragisches Ende hat eine Bootstour auf dem Bodensee für eine Familie genommen: Ihr drei Monate altes Baby war am Montag über Bord gefallen, wurde zuerst gerettet und wiederbelebt, ist dann aber in der Nacht auf Dienstag gestor­ ben. Nach Angaben der Polizei war die 39-, jährige Mutter mit dem Säugling und ihrem dreijährigen Sohn in einem gemieteten, etwa sechs Meter langen Motorboot auf den See. hinausgefahren. Dann stand die Frau nach bisherigen Erkenntnissen auf und strauchel­ te. Der kleine Sohn rutschte ihr aus den Ar­ men und fiel ins Wasser. Obwohl Sie 
sofort hinterhersprang, konnte sie das Baby nicht retten. Der See ist an der Unglücksstelle mehr als 100 Meter tief. 30 Minuten später gelang es aber der Wasserschutzpolizei und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), das Baby zu bergen.. Notürztc brachten es sogar wieder dazu, selbstständig zu atmen. Im Spital in Friedrichshafen ver­ starb es in der Nacht auf Dienstag. Sahara-Geiseldrama erheblich zugespitzt ALGIER - Die Nachricht vom Tod einer Deutschen hat das sich seit Monaten hinzie-. hende Geiseldrama in der Sahara kurz vor seinem möglichen .Ende erheblich zuge­ spitzt. Die Mutter zweier Kinder erlag be­ reits vor Wochen einem Hitzschlag, wie die ARD am Dienstag berichtete. Die «Süddeut­ sche Zeitung» meldete, der Ex-Mann der 45- jährigen Augsburgerin mit Namen Michaela Spitzer habe den Tod bestätigt. Die überle­ benden 14 Geiseln - neun Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer - sollen be­ reits im Nachbarland Mali sein» wo über ih­ re Freilassung verhandelt wird.' 616 gefälschte Ausweise in sechs Monaten KLÖTEN - 1756 Ausweise sind den Einrei­ sekontrolleuren der Kantonspolizei Zürich am Flughäfen in der ersten Jahreshälfte ver­ dächtig vorgekommen - 616 davon waren tatsächlich und nachweisbar gefälscht. Da­ von hätten 202 Reisenden aus Afrika gehört, schreibt die Kantonspolizei in einer Medien­ mitteilung. 74.gefälschte Dokumente führten Reisende aus China mit sich, 59 wurden bei Personen aus Sri Lanka festgestellt. Letzte Saris-Patienten in Peking für geheilt erklärt PEKING - Die letzten zwölf Sars-Patienten in Peking sind von den Gesundheitsbehör­ den für geheilt erklärt worden. Sie zeigten keine Symptome des Schweren Akuten Atemwegssyndroms mehr und stellten auch keine Ansteckungsgefahr mehr "dar, sagte Behördenvertreter Liang Wannian. '.lUiMb i !•«U:;' i i iMKii: \ 
Verheerende Waldbrände In Frankreich sterben fünf Menschen - Grossfeuer auch in Portugal FREJUS - Bei Waldbränden an der Cöte d'Azur und auf der Mittelmeerinsel Korsika sind in den vergangenen Tagen fünf Menschen ums Leben gekom­ men. Auch in Portugal und in der Türkei brannten Wälder und Buschland. . Verheerende Feuer vernichteten in diesem Sommer in Frankreich nach 'offiziellen Angaben schon mehr als 30 000 Hektaren Wald - so viel wie seit 1976 nicht mehr. Hauptbrand­ gebiete waren die Cöte d'Azur und Korsika. Das Feuer, das 450 Hckta- . ren Eichenwald und Unterholz zer­ stört hatte, sei inzwischen einge­ dämmt. Der Brand im Maurenge­ birge an der Cöte d'Azur kostete zwei Britinnen, einer Niederlände­ rin und einem Polen das Leben. Das teilte die zuständige Präfektur am Dienstag in Toulon mit. Auf Korsika erlag ein. 49-Jähriger sei­ nen schweren Verbrennungen, die er sich am Vorlag beim Versuch zu­ gezogen hatte, sein Haus nahe Suartone im Süden der Mittelmeer­ insel gegen die Flammen zu vertei­ digen. Mehr als 6000 Menschen wurden seit Montag im Ddparte- ment Var in Sicherheit gebracht. ' 3000" Evakuierte, kamen behelfs- . mässig in einem Flugzeughangar nahe Frejus unter. Eine Turnhalle im mondänen Badeort Saint Tropez 
Bei Waldbränden an der Cöte d'Azur und auf Korsika sind bereits fünf Menschen ums Leben gekommen. wurde zur Notunterkunft "umfunk­ tioniert. Bei dem Löscheinsatz wurden die rund 1700 Feuerwehr­ leute von 15 Löschfiugzeugen und Helikoptern unterstützt. Die Ein­ satzkräfte benötigten 24 Stunden, um die Brände, die sich von der Bergstadt Fayence bis zum Küsten-- ort Sainte Maxime in der Nahe von 
Cannes und Saint Tropez erstreckt hatten, unter Kontrolle zu bringen. Vier Feuerwehrleute wurden schwer verletzt. Frankreich ist bei der Brandbekämpfung erstmals auf Hilfe ausländischer Feuerwehrleu­ te angewiesen. Sie wurden unter anderem aus Italien erwartet. Russ­ land wollte zwei Spezialhelikopter 
entsenden. Als Ursache der Feuer vermuteten die Behörden Brand­ stiftung. «Wir haben in der Nähe von Brandstellen Flaschen mit Zündschnüren entdeckte, Sagte der Bürgermeister von Frdjus, Elie Brun. In dem Gebirge bei Frdjus hatte ein Feuer vor zehn Tagen et­ wa 10 000 Hektaren eingeäschert. Leibwächter Saddam Husseins festgenommen USA hoffen auf Informationen zu Iraks Ex-Staatschef TIKRIT - Nach der Festnahme eines langjährigen Leibwäch­ ters von Saddam Hussein hof­ fen die USA auf neue Erkennt­ nisse über den Aufenthaltsort des gestürzten irakischen Staatschefs. Im Haus des am Dienstagmorgen in Tikrit über­ wältigten Mannes seien nützli­ che Dokumente gefunden wor­ den, sagte Oberstleutnant Steve Russell. Adnan Abdullah Abid el Musslit sei ein enger Vertrauter Saddam Husseins, der ihn ̂kurz vor dem Krieg aus dem Ruhestand zurück­ geholt habe. Dies hätten Einwoh­ net Tikrits berichtet. Russell er­ klärte weiter, auf Musslit seien sei-. - ne Soldaten bei einer anderen Raz:- zia aufmerksam geworden. In ei­ nem Bauernhof eines kürzlich in­ haftierten Cousins von Saddam Hussein, Barsan Abd el Ghafur Su-lajnian 
Mad'schid el Tikriti, seien Fotos des Leibwächters an der Seite des Expräsidenten gefunden worden. Soldaten des von Russell 
befehligten 22. Regiments der 4. Infanteriedivision stürmten am Dienstagmorgen gegen 4.00 Uhr Musslits Haus. Minuten später Einer der engsten Vertrauten von Saddam Hussein wurde festgenommen. 
brachten sie den am Kopf bluten­ den Leibwächter heraus. Er habe Widerstand geleistet, die Soldaten seien gezwungen gewesen, ihn niederzuringen und die Treppe hin- unterzuschleifen, sagte Russell. .Wenige Strassen weiter holten Sol­ daten den Sicherheitschef _ von Tikrit, Daher Siana, und einen Kommandeur der Fedajin-Milizen; Rafa Idham Ibrahim el Hassan, aus ; 
ihren Häusern. Insgesamt wurden zwölf Perso­ nen festgenommen. Unterdessen räumte der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte ein, dass die Ge­ gend zwischen Tikrit und Bagdad «noch immer eine Kriegszone» sei. In dieser Region ereigneten sich 80 Prozent aller Angriffe auf die Be- satzungstruppen seit Ende des Krieges, sagte Generalstabschef Richard Myers am Rande eines Be­ suchs in Indien. Gegen Schwulen-Ehe Vatikan bekämpft Homosexuellen-Ehe ROM - Der Vatikan will nach Angaben italienischer Zeitun­ gen weltweit gegen die Schwu­ len-Ehe mobilisieren. In einem offiziellen Dokument fordert er alle katholischen Politiker auf, sich der Legalisierung eheähn­ licher Formen im Zusammenle­ ben von Homosexuellen zu widersetzen. Dies sei der Kern eines Vatikan- Dokuments des Präfekten der Glaubens-Kongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, das offiziell an diesem Donnerstag veröffentlicht wird. Nach Angaben der römi­ schen Zeitung «La Repubblica» .vom Dienstag bezeichnet Ratzin­ ger den Widerstand katholischer 
Politiker gegen die Homo-Ehe als «moralische Pflicht». Ziel sei es, «negative. Folg'en» für Gesellschaft und Moral zu verhindern. «Solche Gemeinschaften sind schädlich für die richtige Entwicklung der menschlichen Gesellschaft», zitiert das Blatt aus dem Vatikan-Schrei- ben. Papst Johannes Paul II. und Ratzinger sgien besorgt angesichts der Tendenzen in Deutschland und anderen europäischen Ländern, das Zusammenleben von Homosexuel­ len praktisch als gleichberechtigte Lebensform wie die «normale» Ehe anzuerkennen. Dies dürften katholische Politiker in den Parla­ menten nicht stillschweigend hin­ nehmen. 
Problem «Sperrmauer» Treffen zwischen Bush und Scharon WASHINGTON -Auch nach sei­ nem Treffen mit US- Präsident George W. Bush will der israeli­ sche Ministerpräsident Ariel Scharon am Bau der Sperrmau­ er im Westjordanlarid festhal­ ten. Sie bringe mehr Sicherheit für die Israelis und erleichtere damit die Friedensregelung. Die Auswirkungen des Baus auf das Leben der Palästinenser sollten aber so gering wie möglich gehal­ ten werden, sagte Scharon am Dienstag in Washington. Israel will mit dem Wall verhindern, dass pa­ lästinensische Selbs'tmordattentä- ter ins Land gelangen. Die Palästi­ nenser werfen Israel vor, mit der Mauer einen Teil autonomen Ge-rbietes 
in Besitz nehmen zu wollen und fürchten eine vorzeitige Fest­ legung des Grenzverlaufs zu Israel. Ariel Scharon und George Bush. 
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