Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 29. JULI 2003 VOLKS I 
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Win I OV/riMr I EXKLUSIVE INFOS VOM FONDSPLATZ 
8 Coca-Cola einmal mehr die wertvollste Marke der Welt : ZÜRICH - Coca-Cola, Microsoft, IBM," GE, Intel, Nolria, Disney, McDonald's, Marl- boro und Mercedes - das sind die zehn Top- Marken des J.ahres 2003. Unter den 100 Top- Brands befinden sich wiederum drei Schwei­ zer Marten: Auf Rang 21 liegt Nescafe (2002: Rang 22), gefolgt von Nestld auf Rang 60 (2002: 61) und Rolex auf Rang 68 (2002: 69). Dies geht aus dem jährlichen Markenranking von Interbrand hervor. Sam­ sung, Hewlett-Packard, SAP, Dell und L'Oreal verzeichnen die grössten Marken- wertsteigerungen; Reuters, Kodak und Ford : die höchsten Verluste. Die Ergebnisse des diesjährigen Rankings . bestätigen, dass typisch amerikanische Mar­ ken nach wie vor gefragt sind, ungeachtet der politischen Stimmung. Zahlreiche US-Mar- . ken übertreffen die Erwartungen dieses Jahr sogar. Von- den 62 amerikanischen Marken steigerten 40 ihren Markenwert gegenüber 2002. Urämerikanische Marken wie Coca- • Cola (Rang 1), Budweiser (Rang 22), Nike - (Rang 33), Gap (Rang 36) und Pepsi (Rang 23) beispielsweise konnten ihren Wert stei- , gem.. Andere wie McDonald's (Rang 8), Dis­ ney (Rang 7), Pizza Hut (Rang 51), Levi's (Rang 77) und Barbie (Rang 97) verzeichnen grössere Einbrüche, obwohl die Ursachen eher im lokalen als im globalen Markt zu su- chen.sind. ABB lagert die hausinterne Informatik aus ZÜRICH Der Technologiekonzem ABB . will seine hausinterne Informatikabteilung auslagern. Neu werden die Dienstleistungen von IBM Global Services ausgeführt. Dazu sollen 1200 ABB-Angestcllte zum US-Infor­ matikriesen IBM wechseln. Der Vertrag mit IBM, der gemäss einem ABB-Communiqud vom Montagabend ab September umgesetzt werden soll, hat einen Wert von 1,1 Mrd. Dollar. Ziel der Auslagerung sei es, die Kosten weiter zu senken und von der welt- • weiten Erfahrung von IBM zu profitieren, wird d^r ABB-Finanzchef Peter Voser im Communiqud zitiert. Hilton leidet unter Irak-Krieg LOS ANGELES - Der Hiltön-Hotelkonzern hat im zweiten Quartal wegen der Folgen des Irak-Kriegs und des Drucks auf die Hotel- . zimmerpreise einen deutlichen Gewinnrück­ schlag verbucht. Hilton verdiente nur noch . 54 Mio. Dollar. Das waren 29 Prozent weni­ ger als im zweiten Quartal 2002. Der Gewinn pro Aktie betrug 14 (Vorjahr: 20) Cent. Der • Umsatz schrumpfte um 5 Prozent auf eine Mrd. Dollar. Hilton hat damit jedoch die Ge- : winnerwartungen der Wall Street erfüllt. Der. Halbjahresumsatz fiel um 3 Prozent auf 2 > Mrd. Dollar. Hilton verdiente in den ersten sechs Monaten des Jahres 63 (Vorjahr: 110) Mio. Dollar. Zu dem Hotelkonzern gehören .neben den Hilton-Hotels auch Hotel-Ketten wie Doubletree, Embassy Suites, Homewood Suites by Hilton, Hilton Garden Inn und . Hampton Inn. EADS: Luftfahrt-Branche hat das Schlimmste hinter sich LONDON - Der EADS-Konzern sieht sich für den erhofften Aufschwung in der krisen­ geschüttelten Luftfahrtindustrie gut gerüstet. «Es gibt die ersten Anzeichen einer konjunk- i turellen Erholung .weltweit», sagte EADS- : Co-Chef Rainer Henrich. Die Talsohle in • den Märkten der Luft- und Raumfahrt sei of- : fenbar durchschritten. EADS sei in einer , «sehr starken Position», wenn die Branche wieder anspringe. Mit einem echten Auf­ schwung sei aber erst 2005 zu rechnen. Bei Airbus-Flugzeugen verzeichnet der Konzern ; bereits wieder steigende Auftragseingänge. ; 
Die Ziele für das laufende Jahr bekräftigte ; Henrich trotz eines Umsatz- und Gewinn- ^ rückgangs in den ersten sechs Monaten. In \ den ersten sechs 
Monaten ging der Gewinn ? vor Zinsen und Steuern, 
Firmenwertab- • Schreibungen und Sonderposten (EBIT) um L- rund ein Viertel von 775 auf 592 Mio. Euro i zurück. 
Saurer setzt Aufholjagd fort Guter Geschäftsgang bei sinkenden Kosten bei Maschinenbaukonzern ARB0N Der Arboner Maschl- Milliarden Franken. Der Betriebs- kung auf der Kostenseite gezeigt, leicht steigenden 
Umsatzerwartun- nenbaukonzern Saurer hat fürs aufwand sank um 7,7 Prozent auf ' Im Naturfascrges'chäft wurde das gen für die zweite Jahreshälfte erste Halbjahr 2003 einen gu- 214,8 Millionen Franken. langfristige Renditeziel einer Be- seien zwei wichtige 
Voraussetzun- ten Geschäftsgang bei Sinken- 'Der Betriebsgewinn wurde im triebsgewinnmarge von acht Pro- gen für den geplanten Verkauf des den Kosten verzeichnet. Auf ih- Vorjahresvergleich mehr als ver- zent deutlich übertroffen. Das Che- Bereichs erfüllt. rer AUfhoijagd buchte die vierfacht, und zwar von 17 Millio-' miefasergeschäft schrieb weiterhin Unternehmung laut Mitteilung nen auf 70,1 Millionen Franken, einen Gesamtverlust. 
Zunahme des Umsatzes VOm 
Montag ilind 40 Millionen Darin einhalten sind sieben Millio- Die Antriebstechnologie kam bei 
in Aussicht Franken Gewinn, verglichen 
mit nen Franken an Restrukturierungs- Ums-atz und Marge stärker unter Fürs ganze Jahr stellte Saurer knapp zehn Millionen Franken kosten.und neun Millionen Franken Druck als erwartet. Die weltweit insgesamt eine leichte Zunahme Verlust vor Jahresfrist. an ausserordentlichem Ertrag, etwa instabile Fahrzeugkonjunktur dürf- des .Umsatzes und eine weitere Ge- Der Reingewinn des erstell Halb- aus Liegenschaftsvcrküufen. te im zweiten Halbjahr einen Um- winnverbesserung in Aussicht. In Jahres betrug 39,9 Millionen Fraiv- satzrückgang-verursachen, Organi- den Bereichen Textilmaschinen ken, nach einem Verlust von 9,6 
oeienung in Asien  sc| ie 
Wachstum erwartet Saurer ynd Antriebstechnologie dürfte bei Millionen Franken im Vorjahr, wie Im Textilbereich verzeichnete erst wieder ab Mitte 2004. . gleich bleibendem Umsatzniveau Saurer in Arbon (TG) mitteilte. Der Saurer vor allem in den asiatischen „ eine leicht tiefere Betriebsgewinn- Halbjahresumsatz des schwerge- Chemiefasermärkten eine erfreuli- 
Positives Betriebsergebnis marge resultieren. Obwohl die • wichtig im Textilmaschinenbereich che Belebung. Das Naturfaserge- Als erfreulich bezeichnete Saurer Zwischenbilanz die Erwartungen tätigen Saurer-Konzems stieg schüft habe sich erwartungsgemäss die Entwicklung in der Oberfiü- von Analysten übertraf, reagierte gegenüber'Mitte 2002 um 13 Pro- abgeschwächt. Dies,führe im zwei- chentechnologie.'Straffe Effizienz- die Schweizer Börse enttäuscht, zent 
auf'1,256 Milliarden Franken; ten Halbjahr zu einer Umkehrung steigerungsmassnahmen hätten Der Saurer-Kurs gab bis Börsen- in Lokalwährungen betrug das Plus . der Umsatzverhiütnisse. Struktur- trotz anhaltend' tiefem Umsatz- schluss im Vergleich zu vergange- 15 Prozent. Der Auftragseingang an^assungen und Produktionsver- niveau zu einem positiven Betriebs- nem Freitagabend 5,0 Prozent auf stieg um vier Prozent auf 1,422. lagerungen nach China hätten Wir- ergebnis geführt. Zusammen mit 41,80 Franken nach. Wirtschaftsaufschwung für Deutschland? ifo-lridex erneut gestiegen - Langsame Erholung erwartet MÜNCHEN - Die deutsche Wirt­ schaft steht nach Einschätzung des ifo-lnstituts vor einem Auf­ schwung. Die Stimmung der deutschen Wirtschaft verbes­ serte sich laut ifo-Geschäftskli- maindex im Juli zum dritten Mal in Folge. «Das ist ein relativ si­ cheres Zeichen, dass wir einen Aufschwung haben werden», sägte der Konjunkturexperte des Instituts, Gernot Nerb, am Montag in München. Allerdings, werde es vorerst nur langsam aufwärts gehen. Die Bundesregierung sieht'sich be-' stätigt und sprach von einem guten Signal für die Belebung der Kon­ junktur. Industrie "und Banken warnten jedoch vor übertriebenem Optimismus. Der ifo-Geschäftskli- maindex für Westdeutschland stieg von 88,8 auf 89,2 Punkte. Das ist der höchste Wert seit einem Jahr. Die befragten Unternehmen beur­ teilten ihre aktuelle Geschäftslage im Juli mir 78,7 Punkten zwar et­ was schlechter als im Juni. Aber 
die Geschäftserwartungen für das nächste halbe Jahr, legten deutlich, zu von 98,6 auf 100,2 Punkte. So optimistisch waren die Unterneh­ men zuletzt vor der Bundestags­ wahl gewesen. Drei Index-Anstie­ ge in Folge seien nach bisheriger Erfahrung ein «starkes Zeichen da­ für, das wir kurz vor dem. Auf­ schwung stehen», sagte Nerb. Die etwas schlechtere aktuelle' Ge­ schäftslage sei allerdings.«ein In­ diz, dass es kein Supcrstarl wird.. Es wird eine relativ langsame Ent- •wicklung sein», erklärte der Wirt­ schaftsforscher. Handel und In­ dustrie gingen aber offensichtlich davon aus, dass sich der positive Trend fortsetzt. Nur auf dem Bau sei die Talfahrt noch immer nicht beendet: Erst nächstes Jahr sei da­ mit zu rechnen, dass die Nachfrage die; geschrumpften Kapazitäten wieder auslaste. Die Gcsundheits- refonn und die angekündigte Steu­ ersenkung hätten die Erwartungen der. Wirtschaft positiv beeinflusst, sagte Nerb. Auch die längeren La-- denöffnungszeiten wirkten sich 
aus. In Ostdeutschland stieg- der Geschäftsklimaindcx etwas stärker als im Westen auf 103,1 Punkte. Aridcrs als in den alten Ländern wurde auch die aktuelle Lage im Juli günstiger beurteilt, dieser Teil­ index kletterte auf 121,1 Punkte. Die Geschäftserwartungen legten in den neüen Ländern auf 86,1 Punkte zu. Überdurchschnittlich war der Anstieg im Gross- und Ein­ zelhandel; eine leichte Verschlech­ terung gab es nur im Baugewerbe.. Eine Sprecherin des Bundeswirt- schaftsministeriums nannte den Anstieg des ifo-Indcxes «eine gute Nachricht». Es gebe auch eine Reihe «flankierender Zeichen» für -eine bessere; Wirtschaftslage. Der Bundesverband Gross- und Ausscnhandel rechnet inzwischen mit einer Steigerung der Exporte um 3,5 Prozent statt 3,0 Prozent. Der Präsident desi Bundesverban­ des" der Deutschen Industrie', Mi­ chael Rogowski, sagte, der Anstieg es ifo-Indexes lasse hoffen. Gute Chancen für einen Aufschwung sehe er aber erst 2004. 
Inflation verlangsamt WIEN - Der Beitritt Östciteichs zur Europäischen Union (EU) hat das Wachstum des Bruttoinlands­ produktes (BIP) um 0,4 Prozent­ punkte «beschleunigt». Dies ist das Resultat einer am Montag ver­ öffentlichten Studie des Österrei­ chischen Instituts für Wirtschafts­ forschung (Wifo). Finnland hat demnach am meis­ ten profitiert (Beschleunigung des BIP-Wachstum seit 1995 um 0,8 Prozentpunkte), während, der posi­ tive Effekt in Schweden mit plus .0,3 Prozentpunkte etwas geringer sei als in Österreich. PanAlpina Sicav AlplnaV Preise vom 27. Juli 2003 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 44.10 Rücknahmepreis: € 43.19 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 42.30 Rücknahmepreis: € 41.44 Zahlstelle in Liechtenstein: Swisslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61. Postfach, FL-9490 Vaduz LAFV-G ASTBEITRAG US-Geldpolitik sorgt fürTurbulenzen an den Bondmärkten Von Peter Goller, Research, Verwaltungs-und Privat-Bank AG Am 21. November des vergange­ nen Jahres hat Fed-Gouverneur Ben Bernanke darauf hingewie­ sen, dasstlie US-Notenbank in ih­ rem Kampf gegen die Deflation auch die Möglichkeit unkonven­ tioneller geldpolitischer Mass­ nahmen Ins Auge fasst, u.a. den Ankauf von Treasury-Bonds. In ih­ rer Stellungnahme vom 6. Mai hat die US-Notenbank die Wahr­ scheinlichkeit eines unerwünsch­ ten substantiellen Rückgangs der Inflationsrate zwar als gering an­ gesehen, aber höher als ein ali­ fälliges Anziehen der Teuerungs­ raten. Bondinvestoren deuteten diese Aussage als Signal, dass das Fed den Kampf gegen die De­ flation aufgenommen hat Die Rendite 10-jähriger Treasury- Bonds fiel darauf hin bis zum 13. Juni auf 3.11 %. Im Sog der Hausse auf dem amerikanischen Bond­ markt ist es auch in Europa zu ei­ nem deutlichen, 
wenn auch weni­ger 
spektakulären Abbau der .Lang­ fristzinsen gekommen. Den vorhin zitierten Aussagen liess das Fed Mitte Juni nur einen kleinen Zinsschritt folgen. In seiner Anhörung vor dem amerikanischen Kongress hat Alan "Greenspan die Hoffnung endgültig zerstreut, dass die Notenbank durch Treasury-. Käufe die Langfristzinsen nach un­ ten drücken wird. Selbst das Ver­ sprechen, die Zinsen solange tief zu halten, solange die US-Wirtschaft kränkelt, konnte den «sell-off» auf dem amerikanischen B°ndmarkt nicht verhindern. Die Rendite 10- jähriger Staatsanleihen stieg seither um rund 100 Basispunkte. Auch die europäischen Märkte gerieten in diesen Verkaufssog. An den Fi­ nanzmärkten ist die Verunsiche- rung über den Kurs der amerikani­ schen Geldpolitik gross. Die Steue­ rung bzw. die Manipulation der An­ legererwartungen i,st dem Fed gründlich misslungen.-Auch der 
•jüngste Vorschlag von Ben Ber- nankc, der fordert, den Märkten die Zinswende rechtzeitig zu signali­ sieren, ändert daran nichts. Nie­ mand weiss nämlich, ob und wie diese Idee umgesetzt, werden kann. • Alle Stellungnahmen können nicht über den Umstand hinwegtäu­ schen, • dass die amerikanische Geldpolitik zurzejt grundsätzlich inflationär angelegt ist. Dies zeigen die negativen Realzinsen auf dem , Geldmarkt, die steile Zinsstruktur sowie die markante Einengung der Credit-Spreads. Finanzökonomen und OECD prognostizieren zwar keine ernst zu nehmenden Teue­ rungsgefahren. Die Gefahr einer Deflation schätzen sie aber auch gering ein. Zu recht, wie wir mei­ nen. Gemäss dtfr. Entwicklung der Differenz zwischen der Rendite 10- jähriger Staatsanleihen und .jener vergleichbarer inflationsgesicherter Papiere, 
sind die Inflationserwar­ tungen an den Finanzmärkten seit 
Herbst 2002 leicht gestiegen. Wirk­ lich kritisch für den Bondmarkt wird es unseres Erachtens dann, wenn sich das Wachstumstempo in den USA soweit beschleunigt hat, dass .neue Beschäftigungsmöglich- keiten entstehen. Dann ist nämlich eine scharfe Kehrtwende der Geld­ politik unumgänglich. Soweit sind wir noch nicht, obwohl wir nach wie vor von einer leichten Bele­ bung der wirtschaftlichen Aktivitä­ ten im Verlauf des zweiten Halbjah­ res ausgehen. Auf die jüngsten Kurseinbrüche werden Erholungen folgen. Bqnd-Anleger müssen sich mittelfristig allerdings auf turbu­ lentere Zeiten einstellen. Die «fet­ ten Jahre» dürften vorüber sein. Verfasser:. Peter Goller, Research, Verwaltungs- und Privat-Bank AG Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für den Beitrag liegt beim Verfasser. .
	        

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